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Tag s. Nr sich mit , :: Ge Ferns, Doch viele Straßen hatte sie zu durcheilen, bis sie end' vor dein Modebause Merkur stand. (Forlsehang folgt.) hatte. Und sie erinnerte sich weiter, wie in Giselas Augen plötzlich ein ganz eigenartiges, süchtiges Brennen kam, mährenv sie überstürzt herausgcsprudelt hatte: »Diese Kleider werde ich auch einmal tragen. Ich werde hier auch einmal im eigenen Auto vorfahren. Es gibt häßlichere Mädchen als wir sind, die ihr Glück ge macht haben, Linde! Ja — glaubst du denn, ich sähe nicht, wie sich die Männer auf der Straße nach unS umschen, wie ihre Blicke unsere Gestalten fast verschlingen? Deine auch. Küken! Mach' nicht immer so dumme Augen, als ob du das nicht wüßtest! Der Spiegel sagt dir wie mir, daß mir bildhübsch sind und blond dazu, wo heute Platin blond Trumps ist." Sie war damals tief erschrocken über Giselas Worte und über den Ausdruck im Gesicht der Schwester, Lo fremd schien sie ihr mit einem Male. Doch die andere hatte schnell das Thema gewechselt, als habe sie zuviel von ihren innersten Gedanken verraten. Gerlindes Gesicht überzog flammende Röte. Warum kam ihr das alles jetzt gerade in den Sinn? Doch dann . wußte sie auch schon. „Daß wir bildhübsch sind", hatte Gisela gesagt, „und blond dazu,, wo heute Platinblond Trumpf ist." Aber... wie konnte Gisela das nur so frei heraus-- sagcn? Gerlinde hatte nie darüber nachgedacht, ob sie hübsch sei oder nicht, und wenn schon einmal, dann war sie immer zu dem Schluß gekommen, daß andere Mädchen viel, viel hübscher waren als sie. Und auch in diesem Augenblick ging es ihr nicht um diese Frage, sondern nur um die Aussicht auf eine kleine, wenn auch nur vorübergehende Verdicnstmöglichkcit. Wie viel freier wäre ihr Herz gewesen, wenn man statt eines hübschen Mannequins eine junge Stenotypistin, An fängerin, gesucht hätte! , . Doch dann dachte sie an das blasse, versorgte Gesicht Ler Mutier, und da war sic sich klar darüber, daß sie selber gar nicht zu entscheiden hatte, sondern einfach jede Mög lichkeit aufgreifen mußte, wenn Aussicht bestand, zu ver dienen. Schnell hängte Gerlinde den Zeitungshalter an den Haken und eilte davon. Doch merkwürdig, jetzt brauchte sie sich nicht gewaltsam stark zu machen gegen den peitschenden, naßkalten Wind. In ihrem ganzen Körper prickelte eine Wärme der Er regung, drang bis in die kalten, feuchten Füße und zauberte einen rosigen Schimmer auf die blütenweichcn Wangen. Die ehemaligen Kriegsgelangenen als Friedensmittler In Pirna wurde der 15. Gautag der Reichsvereini gung ehemaliger Kriegsgefangener Sachsens abgehalten, an dem von 5000 eingetragenen Mitgliedern 3500 teilnahmen. Bundesführer Freiherr von Lersner wies leine Ka- » M '«MW, in dcrc vierten hieß es: Bewerbungen von Anfängerinnen Papierkorb. War cs plötzlich nicht mehr so hell und warm in dem großen, mcnschcngesüllten Leieraum? Drang der naßkalte Novemberwind doch etwa bis hicrherein? Gerlinde Steinbrück fühlte plötzlich wieder, wie sie innerlich fröstelte, und fühlte auch gleichzeitig, daß ihre Strümpfe in den sommerlichen, abgelaufenen Halbschuyen feucht waren. Zum ersten Male hob sie den Blick. Mutlos und müde starrte sie auf die Menschen, die um sie her saßen und standen. Aber ihre jungen, leidgewohntcn Augen sahen mit einem Male in den vielen fremden Gesichtern den eigenen Schmerz, die eigene Enttäuschung. Da überkam sie eine seltsame Ruhe. „Nun — cs war also für heute nichts!" sagte sie sich innerlich, und das leise Lächeln um ihren Mund zeigte, daß Gerlinde versuchte, ihre Lage weniger tragisch zu nehmen als noch kurz zuvor. Sie würde also morgen wicderkommen und übermorgen und alle Tage... Einmal mußte es doch klappen. Unwillkürlich steifte das junge Mädchen den Nacken. Sieghafter, unerschütterlicher Glaube ver Jugend. Beinah mechanisch,-fast nur, um etwas zu tun, blätterte sie die Seite des Zcitungsblaites um. Es schien, als wolle sic den Aufenthalt hier noch ein wenig hinäuszögern, ehe sie sich wieder draußen dem trostlosen Novembergrau überließ. Da sprangen ihr große, fette Buchstaben in die Augen und weckten unwillkürlich ihr Interesse ErstesKapitel. Ein grauer November. Schon seit Tagen ist trostloses Wetter. Unablässig wehen vom Himmel Regen und Schnee. Das Pflaster Ist schlüpfrig, und man muß sich in acht nehmen, um nicht auszugleiten. Doch das ist nicht vas Schlimmste. Schlimmer ist. wenn vie Schuhsohlen entzwei sind und überall das Schneewasser durchdringt. Oder wenn man nur einen dünnen, schäbigen Mantel hat. „Ich friere nicht. Nicht ein bißchen", sagte Gerlinde Steinbrück immer wieder leise vor sich hin, während sie flinken Schritts vie belebten Großstadtstraßen durchquerte. Unv wirtlich, eine ganze Zeit schien diese Autosuggestion zu helfen. Aber Vann blieb der tückische, naßkalte Wind Loch Sieger. Und Gerlinde konnte es nicht verhindern, daß sie sich wie im Fieber schüttelte, als der Wind ihr eben wieder grimmig entgegenblies. Endlich schien sie am Ziel zu sein. Sie schlüpstc durch das hohe Portal eines riesenhaften Gebäudes und befand sich kurz darauf im Leseraum einer der großen Berliner Tageszeitungen. Gerlinde spürte, wie die trocken-warme Luft der Zentralheizung ihr für Augenblicke die Luft wegnahm; doch dann hatte sie sich daran gewöhnt und fühlte nur Licht und wohlige Wärme. Tie Menschen um sie beachtete sie nicht. Mit klopfendem Herzen nahm sie einen der Zeitungshaltcr vom Haken unv blätterte hastig in der letzten Nummer. Stellenangebote. Stenotypistin. Ein-, zwei-, drei-, viermal die fett gedruckte Ucberschrist, stellte Gerlinde im Moment fest. Dann las sie mit schnellen Augen die Anzeigen. Doch der hoffnungsvolle Glanz in ihren Augen erlosch sehr bald. Da war wieder nichts oabci, wo sich eine Bewerbung gelohnt hätte. Ein tiefer Seufzer entglitt ihren Lippen, während sie doch noch einmal langsam und sorgfältig jede einzelne Anzeige studierte. Aber sie haue sich nicht getäuscht. Das erstemal war Bedingung perfekte Kenntnisse in Französisch unv Italienisch, in der zweiten Anzeige wurde „eine äußerst erfahrene Kraft" verlangt — nicht unter fünfund- zwanzig Jahren —, dann „Damen, die bereits in der Eisenbranche gearbeitet haben, erhalten den Vorzug", und meraden darauf hin. daß die Aufgabe aller ehemaligen Kriegsgefangenen sei, ihr Erlebnis der Jugend zur Erzie- hung zu vermitteln. Der Kriegsgefangene habe für das Deutschtum gekämpft, ohne daß es in der Heimat gesehen worden sei. Keine fremde Gewalt habe dem deutschen Ge fangenen sein Bolkstum nehmen können, deshalb habe aber auch gerade er die Achtung vor fremdem Volkstum gelernt. Er sei daher berufen, dem gegnerischen Frontkämpfer die Hand entgegenzustrecken, weil er. genau wie jeder deutsche Kämpfer, treu und ehrlich seine Heimat verteidigte. Der Kriegsgefangene müsse seine vornehmste Ausgabe darin sehen, unbeschadet seines inneren Soldatentums, die Hand seinem ehemaligen Gegner zur Versöhnung zu reichen. Es werde der Tag kommen, an dem die Frontkämpser aller Völker eine neue Gemeinschaftsgesinnung der Völker herbei- sührten, eine Gemeinschaft, die jedem die Möglichkeit zum Leben und Arbeiten gibt. Der Bundessührer schloß seine kernige Ansprache mit der Versicherung, daß die ehemaligen Kriegsgefangenen weiter marschieren als Soldaten, nicht mit der Waffe aber mit dem Herzen. Nach Beendigung der Feier weihte der Bundesführer sechzehn neue Ortsgruppensahnen im Gedenken der toten Kameraden. Im Verlauf der Tagung wurde unter starkem Beifall ein Telegramm von ersten deutjch-engliichsn Front kämpfertreffen verlesen, worin die englischen Frontkämpfer Grüße übermittelten. Gerlinde Steinbrücks Puls ging plötzlich rascher. Wenn das etwas für sie wäre... Wenn sie doch nicht umsonst gekommen sein sollte... Eine Aushilfe! Mein Gott, und wenn sie fünf Mart verdienen konnte, Vas waren Holz und Kohlen ... das waren soundsoviele Mittagbrote ... das war... , Die Gedanken, denen sie erst zaghaft nachgegeben hatte, wurden plötzlich überraschend stark in ihr. Mooehauü Merkur. Welche junge Berlinerin kannte es nicht! Welches junge Mädchen hatte noch nicht mit sehnsüchtigen Augen vor den hohen, eleganten Schau fenstern gestanden und die kostbaren Auslagen bewundert?! Gerlinde erinnerte sich genau, wie sie vor wenigen Wochen einmal mit ihrer Schwester Gisela dyrt aestanven Sachsens neue BauerMule geweiht In Zinnwald-Georgenfeld ist jetzt die bereits im Januar ds. Is. eröffnete neue Bauernschule durch Lan- desbauernsührer Körner geweiht worden in Anwesenheit des Reichskommissars für die Landarbeiterfrage, Staatsrat Reinke, des Ministerialrats Dr. von Wenckstern im Auf trag des Sächsischen Wirtschaftsministeriums, des Gauschu lungsleiters Studentkowski, zahlreicher sächsischer Kreisbau ernführer sowie Vertretern der HI und des BDM. Landes- bauerNführer Körner ging aus die vierzehnjährige Ge schichte der sächsischen Bauernschulbewegung und die Auf gaben der neueröffneten Schule ein. Diese Anstalt könne nicht verglichen werdest mit einer Schule, in der nur Wissen vermittelt werde; hier solle nur der Boden, d. h. die Bauern jugend, aufnahmefähig gemacht werden für die großen Auf gaben, die Volk und Staat ihr dereinst übertragen werden. Die Größe der Aufgabe, die das Bauerntum im neuen Staat zu leisten habe, mache eine besonders harte Schulung notwendig. Dabei müsse auch ein gewisser Stolz auf das gesunde bäuerliche Blut, auf Brauchtum und Sitte wachgerufen werden. Der Geist des Führers Adolf Hitler und die Gedanken des Reichsbauernsührers hätten stets in dem neuen Haus zu leben und Zweck und Inhalt der Schulungsarbeit zu sein. Die Grüße des Reichsbauernführers überbrachte Pg. Dr. Winter vom Verwaltungsamt des Reichsbauernfuh- rers. Gauschulungsleiter Studentkowski gab seiner Freude über das Zustandekommen der Schule Ausdruck. Wenn man bisher angenommen habe, daß Sachsen das beste Schulwesen besitze, so könne man nun auch behaupten, daß in Sachsen das beste Schulungswesen bestehe. Bisher sind in Zinnwald-Georgenfeld zwei Lehrgänge für Landburlchen durchgesührt worden; jetzt laust ein Lehr gang für Landmädchen. Das Heim ist geschmackvoll und zweckmäßig ausgestaltet worden. Die jungen Menschen müs sen wahre Freude empfinden, hier oben zu leben und aus der Geschichte unserer Vorfahren zu lernen und Kenntnisse bodenrechtlicher, rassekundlicher und erbbiologischer Fragen zu erwerben und zu vertiefen. Daneben wird Kamerad schafts- und Gemeinschaftsgeist gepflegt. Sportliche Uebun- gen sorgen für die körperliche Durchbildung und bieten den Schülern eine willkommene Abwechslung im Lehrbetrieb. ' Die Bauernschule hat nicht nur die Aufgabe, die jungen Menschen in den Acht-Wochen-Lehrgängen zu schulen, son dern ihnen nachher in der Landjugendarbeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Eine besondere Aufgabe der Schule ist die Gestattung der Dorsgemeinschaft. - Sachfen baut 25V0V Wohnungen Kundgebung des sächsischen hausbesihes in Meißen Der Verband der Sächsischen Grund- und Hausbesitzer vereine e. V. hielt in Meißen seine 37. ordentliche Vertreter versammlung ab, die aus allen Teilen des Sachsenlandes außerordentlich gut besucht war. Auf der großen Kundge bung teilte Verbandsleiter Hötzel, Chemnitz, mit, daß der sächsische Hausbesitz sich an der letzten Arbeitsjchlacht mit Aufträgen über eine Viertel Milliarde Reichsmark beteiligt habe. Die aus der Vorjahrstagung oorgebrachte Bitte an die Regierung, im Rahmen des Aufbauwerkes nicht zuletzt des Kleinhausbesitzes zu gedenken, sei nicht ungehört verhallt. .Bei der Neuregelung der Miet zins st euersenkung Ser Dippold stellungspfl heute wird Dippold Bildhauer ordneten s Jahre zu ( mitgewirkk für dieses ist nochmal die Böscht künstlerisch günstig bez den 4 Enkr Belief „Kr Böschungsi Kriegers a stein gedacl dem Minis gukachtung Genehmigu bald getrof stellung de- Beisal rer und F des Reich- össentlich j feierlichen kundgebun ßische Min laß, vor T lichkeiten b derartiger mit Strafi Oelsa. 1935 fanden Höhenseuer- vom Obere, den Unlerat und der Dl der diesen Unter Dora verschiedene Göhenbusch stoß entflam zugleich an -Von den F übersehen u dusch für d< das Feuer e sprüche vor, zeigte einen Harmonika führte. Du erinnerte ai mitzuhelfen noch Sprün nach dem abend. Wer und auch i Laß bald ei Glashü waren hier teiligt. Ar und Luchau, fallen. Als nehmer her (3 weibliche Dresd Reichsbetr drucker-In stalteten e einsührun, schen", da: in die Zm „Packern" taucht wii Neuling d Inhaber e Dresd Seit läng« in Schulen einem Orl gestohlen. 10. Juni Augustin Tanzbar d Parik wei brüche zur Schußwass das von e berg herrii .'! Eilt N Junge Dame, tadellose Figur, hübsches Gesicht. Blondine, zirka 1,65—1,70 Meier groß, als Mannequin zur Aushilfe für große Modenschau ge- sucht!! Vorzustellen heule!! Modehaus Merkur. (> ^rkeberrecktsckutr: pünk Türme-Verlag, Halle (Laale). Rundsunl-Programm Deutschlandsender. Dienstag, 25. Juni. 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Fröhlicher Kindergarten. — 10.30: Aus Köln: Rcichsappell des NSDSTB. zum Sommersemester 1935. Es spricht Reichsamtsleiter Derichsweiler. — 11.00: Sendepause. — 11.30: Die Landfrau schaltet sich ein. Sommerarbeiten am Erdbeerbeet. — 11.40: Reiseoerzögerung — Reisebeschleunigung. — Anschließend: Wetterbericht. — 15.10: Erlebnisse mit den Tieren. — 15.25: Eine Viertelstunde Funktechnik. — 15.40: Crziehersragen. Elternhaus und Schule. — 17.15: Zehn Minuten Tennis sür die Jugend. — 17.25: Die Führerin. Hörspiel aus dem BdM. — 17.50: Klaviermusik. — 18.20: Politische Zeitungsschau des Draht losen Dienstes. — 18.40: Zwischenprogramm. — 19.00: Schönheit )er Arbeit. Der Zeitsunk wandert durch Betriebe. — 19.45: Deutsch- landecho. — 20.15: Stunde der Nation. Aus Frankfurt: Gedient, geritten, gefallen. Der deutsche „Michel" Obentraut. — 20.45: Die Geige singt ... — 22.30: „Eine kleine Nachtmusik." — 23.00 bis 24.00: Wir bitten zum Tanzl Reichssender Leipzig: Dienstag, 25. Juni 10,30 Aus Köln: Reichsappell des NSDStV zum Sommer- semester 1935; es spricht Reichsamtsleiter Pg. Derichsweiler; 12 00 Mittagskonzert; 14,15 Allerlei von Zwei bis Drei; 15,00 Für die Frau: Ewige Jugend; 16,00 Klaviermusik; 16,30 Der Chemiker Eilhard Mitscherlich; 17,00 Nachmittagskonzert; 18.30 Trommeln dröhnen durch deutsches Land; 19,00 Musik aus Operetten; 20,00 Nachrichten; 20,15 Gedient, geritten, gefallen; der deutsche „Michel" Obentraut; 20,45 Zur Unterhaltung; 22 00 Nachrichten und Sportsunk; 22,20 Musik zu Vieren; 23,20 Nacht musik. sei Lem Kleinbausvesitz weitest entgegengekommen worden. Der Kleinhausbesitz erhält bekanntlich die Mietzmssleuersen- kung unmittelbar, und zwar unter Beibehaltung des Miet zinssteuerteilerlasses. Zehntausende sächsischer Hausbesitzer seien dadurch von der Abnahme der Mietzinssteuersenkungs- Anleihe befreit worden; daraus erwachse ihnen aber die Pflicht, sich mit bestem Können in den Dienst der Arbeits schlacht zu stellen! Darüber hinaus gelte es auch für den Mittel- und Großhausbesitz, die Arbeitsbeschasfungsmaß- nahmen der Regierung zu unterstützen und die Anleihestücke und Gutschriften für Auftragserteilungen an das Handwerk zu verwenden. Der Tag stehe unter dem Leitwort: Haus besitzer, gebt Arbeit! Wirtschaftsminister Lenk überbrachte die Grüße des Reichsstaithalters Mutschmann. Weil jeder Volksgenosse, dem der Wiederaufstieg Deutschlands am Herzen liege, den Aufbauplan Adolf Hitlers gefördert habe, habe die Arbeits- schlacht. so siegreich durchgeführt werden können. Bei der Machtübernahnste habe es in Sachsen 718 000 Arbeitslose gegeben; heute seien nur noch 275 000 Volksgenossen in Sachsen ohne Arbeit. Aber auch sie werden wieder Lohn und Brot finden, denn die Kraft des einigen deutschen Volkes werde es vollbringen. Für dieses Jahr sei vorge sehen, in Sachsen mindestens 25 000 Wohnungen, darunter 14 000 Kleinsiedlungen zu erbauen. In seiner Proklama tion vom 1. Mai habe Reichsstatthalter Mutschmann die Errichtung von 15 000 Wohnungen verkündet, die des deutschen Arbeiters würdig seien. Dem sächsischen Haus besitz falle damit eine große Ausgabe zu, bei deren Lösung die Regierung ihre Unterstützung nicht verjagen werde. Verbandsleiter Hötzel gelobte, der sächsische Hausbesitz werde die dritte Arbeitsschlacht tatkräftig fördern und unter stützen. ' , Berufliche Betreuung des Landarbeiters durch den Reichsnährstand Staatsrat Reinke stattete der Versuchsanstalt für bäuerliche Werkarbeit in Pommritz bei Bautzen einen Besuch ab. Er wies dabei daraus hin, daß der Reichsnähr stand es als eine seiner vornehmsten Aufgabe betrachte, die in ihn eingegliederte Landarbeiterschaft in beruflicher Hin sicht bei ihrer Arbeit ausgiebig zu betreuen; von großer Bedeutung sei hierbei die zusätzliche Berussschulung des Landarbeiters. Der Versuchsanstalt sür bäuerliche Werkar beit in Pommritz falle die Aufgabe zu, nach Wegen zu suchen, die den bäuerliechn Menschen jeglicher Art leib lich und seelisch zur Landarbeit erziehen, erleichterte Arbeitsverfahren zu erproben und hierfür die besten technischen Hilfsmittel zu erarbeiten. Staatsrat Reinke führte im besonderen noch aus, daß die Neuordnung der Berufsausbildung des Landarbeiters, wie sie in Pommritz eingeleitet worden ist, sinngemäß' auch auf die übrigen Reichsgebiete ausgedehnt werden müsse.