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Weiheritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; einzelne Nummer 19 - - :: Gemelnde-Verbands-SIrokonto Nr. 3 :: , - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 - - Postscheckkonto Dresden 125 48 i - - — ? Nr. 144 Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Mait enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ke» Amlshauptmannschast, de« Stadtrat« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde Montag, am 24. Juni 1935 101. Jahrgang " - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 isn Textteil di« » ; i Millimeter breite Mlllimeterzeile 18 i - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 8 gülth Seitliches un- SWsches Dippoldiswalde. Einen Aiesenverkehr brachte der gest rige herrliche Sonntag auf' allen Straßen und auch auf der Reichsbahn. Alles war unterwegs. Schon von frühester Morgenstunde an hörte man das Motorengeräusch. Die Frühaufsteher fuhren in den herrlichen Morgen hinein, immer mehr belebten sich dann Wege und Straßen. Auf einsameren Wegen, fern vom Haupkverkehr wanderten die Fußgänger oder durchstreiften die Wälder. Auf den Miesen aber regten sich fleißige Hände, das Heu zu trocknen und zu bergen. Besonders besucht war bei dem heißen Wetter das Wasser. Nach der Talsperre und dem Heidemühlenleich war beinahe eine Völkerwanderung, und die Zahl der im Wasser Erholung suchenden war nicht zu zählen. Auch auf dem Wasser der Talsperre herrschte regstes Leben. Zeder freute sich des herrlichen Tages. Doch nein, es gab auch Be- trübte. Unter ihnen war einer, dem man im Ankleideraum des Strandbades „Seeblick" 40 aus dem Anzug gestohlen hakte, und er muhte noch zugeben, selbst Schuld zu tragen, denn er war vom Personal aufgefordert worden, Wertgegen stände an der Kasse abzugeben. Eine Warnung für andere. Standen zeitweise auch Gewitterwolken am Himmel, sie störten den Sonntag nicht, erst Heuke Montag morgen donnerte es einmal in der Ferne und einzelne Regentropfen fielen. — Am Aotkreuztag war auch die hiesige Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz außerordentlich tätig, um zu Sammeln. Das Ergebnis durfte nicht schlecht fein, wenn leider auch die Gebefreudigkeit recht erlahmt schien, bedauerlich gerade hier, wo es sich um eine Sache handelt, die jedem zugute kommt. Dippoldiswalde. Die Betriebsleitung und Gefolgschaft der Fa. E. F. Gleitsmann, Druckfarbenfabriken in Dresden, traf gestern früh gegen 8 Uhr mit Sonderzug hier ein. Unter den Klängen der Kötzschenbrodaer Stadtkapelle zogen die über 300 Personen nach dem Schützenhause zur Einnahme des Frühstücks. Dann wurde gemeinsam ein Gang nach der Tal sperre und ins Bödchen unternommen, wo bei „Friede- walte" gerastet wurde. Das Mittagessen wurde im Schützen hause eingenommen, ebenso Kaffee und Abendbrot. 3n den Zwischenzeiten wurde unter den Klängen der Musik flott getanzt und auch verschiedene Darbietungen geboten, unter anderen im Pavillon eine Tierschau, die große Heiterkeit auslöste. Nur zu rasch waren die schönen Stunden, die im Zeichen besten Einvernehmens zwischen Betriebsführung und Gefolgschaft standen, vergangen; die vorgeschrittene Zeit mahnte, so sehr das auch bedauert wurde, zur Heimkehr. Ein Sonderzug brachte um 10 Uhr die Besucher wieder nach Dresden. Allen hatte es gut in Dippoldiswalde gefallen. Vielleicht recht bald lasten sich die Gäste hier Wiedersehen. Dippoldiswalde. Gestern vormittag lOUHr wurde im Gasthof „Goldener Stern" die Hauptprobe der Männerge- sangvereine in der Gruppe Dippoldiswalde unter Leitung des Gruppenchormeisters Lehrer Friedrich—Rabenau abgehalten, die Klavierbegleitung lag in den Händen des Musik direktors Alfred Börner. Bald hatten sich die zirka 60 Sänger zusammengefunden und folgten aufmerksam der geschickten Stabführung Friedrichs welcher von den Leistungen ganz befriedigt war. Bevor er von den Sängern schied, wurde ihm au» der Mitte der Anwesenden für seine Mühe gedankt wobei der Sachsenspruch erklang. Anschließend wurden an läßlich de« Deutschen Liedertages gemeinsam drei Lieder, „Freiheit die Ich meine", „Hab ost im Kreise der Lieben" und „In einem kühlen Grunde" auf dem Marktplatzegesungen. Dippoldiswalde. Am Mittwoch, 26. Juni, kann Oberpost schaffner i. R. Karl Donner in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 75. Geburtstag begehen. Keinen Appell der Ortsgruppe des NSDFB (Stahlhelm) läßt er vorübergehen, er ist zur Stelle. Die Ortsgruppe nimmt daher auch ganz besonderen Anteil an diesem Feste. Schmiedeberg. Am 22.8. wurde Im Eisenwerk in Schmiede- verg e>n B-triebsjuaendappell von der Kreisjugen-waitung der DAF durchgefahrt. Um 9 Uhr versammelten sich die Lehrlinge des Betriebes. KrelÄugendwalter DSHler sprach einleitende Worte. Zn Vertretung des Gaujugendwalters sprach Kamerad Herzog über den Sinn des allmorgendlichen Betriebsjugendappells und über die Frelzeitbeschaffung der Jungarbeiterinnen. Betriebsfahrer Schaller ging kurz auf die Rede Kamerad Herzogs ein. Das Schlußwort Übernahm der Betriebsobmann Köhler. Mit einem dreifachen Sieg-Hell auf unseren Führer wurde -er Betriebs- appelt geschloffen. Höckendorf. Am Donnerstag vergangener Woche konnte Ler bei der Firma Ellinger L Geißler, Dorfhain, in Beschäftigung Wir glauben an Deutschland Ministerpräsident Göring gegen das Geschwätz vom „neuen Heidentum" Auf dem Hesselberg hatten sich zum Frankentag 1935 200000 Volksgenossen versammelt. Ministerpräsident Gö ring setzte sich mit den Gegnern auseinander, die den Nationalsozialisten'oorwerfen, sie schassen ein neues Heiden tum, und rief ihnattrzu: Wenn hier auf solch einer alten Kultstätte Sonnwend feuer entzündet werden wie gestern und wenn wie hier zu sammenkommen, so ist auch dies eine heilige Handlung; denn wir haben zurückgefundenzu denStimmen unseres Blutes. Mögen sie unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren Heiden nennen, das ist nicht das entscheidende; entscheidend ist» daß sie gleichen germanisch, nordischen Blutes waren wie wir. Wenn sie unter neuem Heidentum verstehen, daß wir uns bekennen zu der Größe der Geschichte unserer Vorfahren, so mögen sie das gleich, falls so nennen. Wenn sie Heidentum nennen, wenn wir wallfahren zu einer alten Kultstätte unserer Vorsahren, so mögen sie das ebenfalls als Heidentum bezeichnen; aber sie mögen es uns nicht verübeln, wenn wir lieber in der Ge- fchlostenheit unseres Volkes hier zusammenströmen, unsere Herzen hochheben zu der Idee unsere» Führers, als daß wir das Geschwätz von zänkischen Pfaffen anhören. Es ist bester, daß wir hier in Gottes freier Natur die Einheit unseres Volkes bezeugen, al» daß wir über Konfessionsstreit dieses Volk ouseinandertreiben lasten. Es ist die tiefe leidenschaftliche Sehnsucht unseres Volkes, die hier zum Ausbruch kommt, eines Volkes, das wieder beglückt ist, eins geworden zu sein. Und wenn die andern fügen, wir hätten den Glauben abgestreist, so fragen wir sie, wann ist jemals in Deutschland tiefer, leidenschaftlicher ge- glaubt worden als heute? Wann ist jemals stärker ein Glaube wiedererweckt worden wie der Glaube an den Füh rer? i - Wer hat jemals die Fackel eines Glaubens stärker ent zündet, wer Hal dem mutlosen, verzagten, zerrissenen deut schen Volk einen neuen Glauben eingepslanzt, wer hat mit der Stärke eine» leidenschaftlichen Glaubens Deutschland wieder aufgebaut? E» ist besser, im Glauben an sein Volk stark zu sein, als im Katechismus manches vergessen zir haben. Wir fragen die Diener am Wort, die ein Volk glaubens los werden ließen: Wo wart Ihr denn in jener schweren Zeit, wo waren denn die Diener am Wort, als der Drache des Marxismus Deutschland verschlingen wollte, wo waren sie, als Deutschland im Unglauben zu ersticken drohte? Wenn ein Volk aufhört, an sich selbst zu glauben, dann nutzen auch die Gotteshäuser nichts mehr. Entscheidend ist nicht der Glaube an dieses oder jenes Dogma, sondern ent scheidend ist, wie stark der Glaube eines Volkes an feine Zu kunst ist. Dieser Glaube steht nicht im Widerspruch zu Gott; denn der Allmächtige hat unser Volk geschaffen, damit es hier auf dieser Erde seinen Platz hat. Indem ich an mein Volk und seine Zukunft glaube, glaube ich an den Allmäch tigen. Wir lasten uns nicht durch Unglauben und nicht Lurch kundgetane Wunder fesseln; denn nie ist ein größeres Wunder geschehen als in unserer Zeit; dieses Wunder liest der Allmächtige durch Adolf Hitler geschehen: das Wunder der Auferstehung des deutschen Volkes. Die Wiedergeburt unseres Volkes ist das größte Geschehen gewesen. Daß heute die Welt in Achtung und Respekt vor Deutsch land steht, ist abermals das Werk Adolf Hitlers. Es ist viel leicht auch hier eine ganz zwangsläufige Folgeerscheinung, daß jenes Volk, das in sich selbst germanisches Blut besitzt, zuerst bereit war, Deutschland als das Selnige zuzuerken nen, weil dieses Deutschland ih mwieder Achtung aonötigte und auch wieder ein zuverlässiger Faktor geworden war. Darum sind wir auch innerlich beglückt und freuen uns über die Erklärung des englischen Thronfolgers. Er kann ver sichert sein: Wir deutschen Frontsoldaten und das deutsche Volk ergreifen freudig die dargebotene Rechte. Die engli schen Frcnttämpfer werden bei uns deutschen Frontkämpfer Achtung, Verständnis und Kameradschaft finden. An die Reaktion! Der Ministerpräsident wandte sich dann gegen die ver steckten Angrisse der Kommunisten und und der Reaktionäre stehenöe Lagerhalter Hans Felix Hunger auf eine 25 jährige Dienstzeit bei genannter Firma zurückblicken. Während -le Firma ihm für seine treuen Dienste durch ein äußerst wertvolles Geschenk auszeichnete, erhielt er von der Industrie- und Handelskammer Dresden das tragbare Ehrenzeichen in Bronze ausgehändigt. Auch sonst wurden ihm vielerlei Ehrungen zuteil. Dresden. 1000 fürhieOpfervonReins- dorf. Für die Hinterbliebenen der Opfer des Reinsdorfer Explosionsunglücks spendete die Stadt 1000 aus Mit teln der gemeinnützigen Leubner-Stiftung Dresden. Mit dem gestohlenen Wagen vo r der Nase weggefahren. Einem sehr dreisten Dieb stahl fiel der Führer einer Kraftdroschke zum Opfer; er stand mit seinem Fahrzeug unter etwa zwanzig Kraftwagen auf dem Droschkenständplatz des Postplatzes. Während er sein Fahrzeug nur ganz kurze Zeit verließ, stieg ein Mann in den Wagen uno fuhr über den Fußweg auf und davon, ehe ihn die anderen Fahrer daran hindern konnten. Später wurde der Wagen auf der Leubener Straße herrenlos ge stellt. Auf Grund der Personenbeschreibuna konnte der Dieb m der Oesterreicher Straße erkannt und sestgenommen wer den; er erklärte, daß er mit dem Wagen nur einige Zeit hätte ausfahren wollen. Kötzschenbroda. Zur rechten Zeit. Als sich eine Abteilung der Berufsfeuerwehr aus Leipzig in Autobussen nachts auf der Rückfahrt von der Dresdener Iahresschau „Der Rote Hahn" befand, bemerkte sie in der Ortschaft Zitz- schewig einen Feuerschein, dem sie sofort zustrebte. Beim Eintreffen fand sie zwei Ställe in voller Ausdehnung bren nend vor. Das Feuer griff bereits auf das angrenzende Haus über.. Unverzüglich griff die Abteilung unter Füh rung von Brandmeister Lehmann mit Eimern, Leitern und Stangen das Feuer an und rettete das Wohnhaus vor sonst sicherer Vernichtung. Als die zuständigen Wehren am Platz eintrafen, war die Rettungsarbeit bereits im wesentlichen ersolgreich beendet. Marienberg. NeuesAmtshauptmannschafts- gebäude. In der ersten Beratung mit den Stadtverord neten teilte der Bürgermeister mit, daß es den Bemühungen der Stadt gelungen sei, zwecks Arbeitsbeschaffung den Neu bau eines amtshauotmannschastlichen Dienstgebäudes zu er reichen; mit dem Kau soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Bischofswerda. Arbeits- und Erzeugungs schlacht. Die umfangreichen Entschlammungsarbeiten an den drei großen Teichen bei Rammenau sind jetzt nach zwei jähriger Dauer beendet. Aus dem Oberteich wurden 21 0O0, aus dem Waldscheibenteich 10 000 und aus dem Niederteich 45 000 Kubikmeter Schlammasten in Notstandsarbeit heraus befördert.. Mit diesen rund 76 000 Kubikmeter Teichschlamm sind die anliegenden Wiesen bedeckt und wesentlich erhöht worden, so daß sie etwa 80 Zentimeter über dem Wasser- spiegel liegen und nicht mehr in Gefahr kommen, zu ver- säuern. Der fruchtbare Schlammboden stellt eine günstige Gras- und Heunutzung in Aussicht. Chemnitz. Neuer Präsident der Industrie» und Handelskammer Chemnitz. Zum Präsiden ten der Industrie- und Handelskammer ist vom Reichs- und preußischen Wirtschaftsminister der Fabrikbesitzer Herbert Mitscherling, Hohenstein-Ernstthal, i. Fa. C. F. Jäckel, beru fen worden. Kirchberg. Spielendes Kind überfahren. In Bärenwalde wurde der vierjährige Knabe Werner Bütt ner, der auf der Straße spielte, von einem aus Kirchberg kommenden Kraftwagen überfahren. Das Kind wurde so schwer verletzt, daß es kurz darauf starb. Plauen. Verschüttet. Bei Grabungsarbeiten auf einem Neubau in der Siedlung Neundorf kamen Erbmassen in Bewegung, von denen de? 35 Jahre alte verheiratete Bauarbeiter Max Ruderisch verschüttet wurde. Obgleich er bald von seinen Arbeitskameraden besreit werden konnte, hatte er doch so schwere innere Verletzungen davongetragen, daß er wenige Stunden später im Krankenhaus starb. Elsterberg. Jugendlich esollen sich erholen. Die Betriebsführuny der Vereinigten Glanzstoffwerke ge währt ihren jugendlichen Gesolgichastsmitgliedern bis zum 15. Lebensjahr 18 Werktage Urlaub, bis zum 16. Lebensjahr 15 Tage, bis zum 17. Lebensjahr 12 Tage und bis zum 18. Lebensjahr 9 Tage. Schwerbeschädigte erhalten dre» zusätzliche Urlaubstage. Wetter Mr morgen (Meldung LeS Relchswetterdlenstes: Ausgabeort Dresden.) ff!? Vorwiegend Ost- bis Südost-Win-«. Vielfach örtlich Gewitter. Sonst meist heiter und sehr warm. ,