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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Di-pol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. - Bezugsprelt: Für einen Monat 2.— - - mit Zulragen; einzelne Nummer 10 - Vemelnde-Verbands-Glrokontv Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 f Postscheckkonto Dresden 123 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält dl, amtlichen Bekanntmachang,a d«, Amlshauptmannschaft, de« Stadlral« »nd de« Finanzamt« Dlppoldl««ald< r - Anzeigenpreis: Die 4S Millimeter breit» - Millimeterzeile 8 Im TextteN di» N j Millimeter breite Mllllmekerzeilr 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag«. Zur Zeit Ist Prritllste Nr. 3 gülktz Freitag, am 21. Juni 1935 Nr. 142 101. Jahrgang Der Arbeitsdienst bei Goebbels Verteilung von Buchpreisen Serlliches und SWsches Dippoldiswalde. Erstmals seit dem Kriege sand heule in der „Aeichskrone" Musterung der Dienstpflichtigen für die deutsche Wehrmacht statt. Sie betraf die Dienstpflich tigen, Jahrgänge 1914/15, aus der Stadt Dippoldiswalde und 11 Landgemeinden. Gegen 80 junge Männer waren ihrer Gestellungspflicht gefolgt. Gewissenhaft hatten alle die erforderlichen Papiere und Urkunden milgebracht und er klärten, daß sie arischer Abstammung sind. Wünsche bezüg lich der Zuweisung zu bestimmten Truppenteilen wurden nach Möglichkeit berücksichtigt. Bitter kam es den an, der als untauglich befunden oder zurückgestellt wurde. Nun werden die tauglich Befundenen bald in die deutsche Wehr macht eintreten und als erste das neue Bolksheer im Reiche Adolf Hitlers bilden. Dippoldiswalde. Die Schlußvorstellung in der Spielzeit 1934/35 der Neuen Sachs. Landesbühne brachte noch einmal einen Schwank, bei dem man so recht von Herzen lachen konnte, den Schwank „Die 3 Zwillinge" von Impekoven und Mathern. Es war eine tolle Sache, voll von Verwick lungen und Späßen, die sich da im Ahnensaale der Falk von Falkensteine abspielke, daß sogar Kunibert, der Stammvater des Geschlechts, ganz entsetzt mit den Augen zwinkerte. Ganz unfaßbar wollte es dem Chef des Hauses scheinen, daß der Erbgraf plötzlich nicht mehr sein Sohn sein und ein Weinhändler an seine Stelle treten sollte. Letzterer zog dann aber doch vor, den letzteren „Posten" wieder zu über nehmen, der ihm wesentlich besser lag. Nebenbei war so der Erbgraf seine Schulden los geworden. Beifall wurde reich lich gespendet, sogar bei offener Szene. Gespielt wurde von allen Milwirkenden wieder glänzend, wie man das ja von der Neuen Sächs. Landesbühne auch gar nicht anders ge wöhnt ist. Die Hauptrollen hatten Anders als Graf Falken stein, Welter als zweitgeborener Graf und Zwillingsbruder Knäblein und Marg. Grimm als des alten Grafen unverhei ratete Schwester. Aber auch die anderen Rollen waren von den uns ja bestens bekannten Kräften vorzüglich beseht. Die Spielleitung hatte Welter, die techn. Einrichtung Haar haus. Mit diesem Schwank hak die Spielzeit ihr Ende. Die Neue Sächs. Landesbühne hat uns — von einem Stück ab gesehen — nur wirklich feine Stücke geboten, auch Klassi sches. Wir erinnern da an „Kabale und Liebe". Dem be suchenden Publikum waren jedoch die heiteren Sachen lie ber. Man kann das wohl auch verstehen. Nach der an strengenden Tagesarbeit mit seinen vielerlei Unerquicklichem will der Theaterbesucher aufgeheikert werden. Dem ist ja auch hinreichend Rechnung getragen worden. Der lebhafte Beifall am Schluffe des gestrigen Abends sollte nicht nur dem eben Gehörten und Gesehenen gelten, es sollte wohl ein Dank für alle Abende sein, dem NSG „Kraft durch Freude" noch besonderen Ausdruck gab, daß sie die Schauspieler durch Ueberreichen eines Blumenkorbes auszeichnete. — Bor Beginn der Borstellung sprach ein Deutsch-Oesterreicher über den Kampf des Nationalsozialismus in seinem Vater- lande gegen die Mächte des Vatikan und Quirinal und warb um Beitritt zum Hilfsbund der Denksch-Oesterrelcher. Wetterführung der Fellverbilligungsmaßnahmen. Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden für die Monate Juli, August und September 1935 in deni bisherigen Umfange fortgeführt. Um den beteiligten Stel len die Durchführung der Maßnahme zu erleichtern, hat der Reichs, und preußische Arbeitsminister die bisher erlaßenen und jetzt noch geltenden Bestimmungen in einem Erlaß an die Landesregierungen zusammengefaßt. Dieser Erlaß wird in dem am 25. Juni 1935 erscheinenden Heft des Neichs- arbeitsblattes veröffentlicht werden. Paulsdorf. In der Zeit von: l 2. bis l 5. Juni ist aus einem in hiesiger Flur gelegenen verschlossenen Wochenendhaus« mittels Einbruchs ein kleines Zeiß-Fernglas mit rotbraunem Futteral und eine Knickerbockerhose, braun mit kleinen Hellen Quadraten gestohlen worden. Die Täler haben zum Einbruch einen Schraubenschlüssel und einen Eggeziuken von einer in der Nähe stehenden Mähmaschine benutzt. Besonderes Merk mal des Zeiß Glases ist eine an der rechten Seite angebrachte Einstellungsvorrichtung für Weitsichtige. Sachdienliche Mel- düngen erbittet der Eendarmerieposten Dippoldiswalde. Höckendorf. Am heutigen Freitag ist es den Eheleuten Rentenempfänger Oswald Wilhelm Krause und Emilie Bertha geborene Kummer, in Nr. 15 wohnhaft, vergönnt, ihr 50- jähriges Ehejubiläum zu feiern. Der Goldbräutigam ist ge bürtiger Höckendorfer. Er war früher selbständiger Schar werksmaurer und Ofensetzer. Beide Eheleute, die sehr beließt . Reichsminister Dr. Goebbels empfing im Beisein dei Reichsarbcitsführers Staatssekretär Hierl die Vertreter dei preisgekrönten Abteilungen des Arbeitsdienstes, die sich ar einem von der Reichsschrifttumsstelle im Einvernehmen mb der Reichsleitung des Arbeitsdienstes aus Anlaß der „Wcch< des Deutschen Buches 1934" veranstalteten Wettbewerb uw ter dem Kennwort „Die Lagerbüchsrei" beteiligt hatten Er aalt, die Frage zu beantworten: „Welche Bücher würde dii Arbeitsabieiluna zur Bildung des Grundstockes einer Lager bücherei anschaffen, wenn sie den Betrag von 100 RM zu: Verfügung hätte und noch keine Bücher besäße?" Zur Teil nähme wären nicht einzelne Angehörige des Arbeitsdienstes, sondern nur die Arbeitsabteilungen und Führerschulen be rechtigt. Zur Verteilung kamen: Ein 1. Preis in Gestal einer Laaergrundbücherei im Werte von 1000 RM und M weitere Preise in Form von Büchergutscheinen -m Wert, von je 100 RM. In seiner Ansprache führte Minister Dr Goebbels u. a. aus: „Es ist mir eine große Freude, Sic zu dieser Stunde hier in meinem Ministerium begrüßen zu können und Ihnen bei dieser Gelegenheit eine besonder, Ehrung bereiten zu dürfen. Sie haben sich an einem Wett bewerb unserer -Neichsschrifttumsstelle in sehr ausgiebigen Maße beteiligt, und es hat sich bei diesem Wettbewerb her ausgestellt, daß der Arbeitsdienst nicht nur mit der Faust, sondern auch mit dem Kops zu arbeiten versteht. Das i" ein wunderbares Zeichen. Denn es wäre sehr schlimm für i , deutsche Volk und seine Zukunft, wenn wir, die wir in der Vergangenheit an einer absoluten Ucber- schätzung der geistigen Arbeit gelitten haben, nun ins gegen teilige Extrem verfallen würden. Wir Nationalsozialisten wissen natürlich sehr wohl, daß zum Ausbau eines Staates vor allem Kräfte des Charakter- notwendig sind, daß es dazu des Mutes und der Entschloß ! senheit, der Kühnheit und des Wagemutes bedarf. Wir wij j sen aber auch, daß das allein nicht ausreichi, das politische : wirtschaftliche und kulturelle Leben eines Volkes zu gestalten Wir unterlägen der Gefahr einer vollkommenen Ver armung unseres nationalen Daseins, wollten wir in unserem berechtigten Kamps gegen den Intellektualismus zugleich auch versuchen, die Intelligenz zu treffen. Wir haben sehr rechl. wenn wir sagen: Wir wollen keine Intellektuellen jein. Wil haben die ungeheuren Schäden, dis der Asphalt-Intellek tualismus in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland angcrichtet hat, sehr wohl erkannt und haben leine übelsten Folgen auch rigoros und brutal aus dem öffentlichen Leben in Deutschland beseitiqt. Es ist aber ein Unterschied, ob einer intellektuell oder intelligent ist. Es genügt nicht allein die gute Absicht beim Aufbau eines Staates, son dern man muß auch eine Unsumme von Wissen und Kön nen sein eigen nennen. Es wäre furchtbar für uns alle, wenn wir das irgendwie unterschätzen wollten. Das Land braucht gute Nationalsozialisten. Ich hoffe zuversichtlich, baß es in Deutschland einmal eine Zeit geben wird, wo man vom Nationalsozialismus deshalb überhaupt nicht mehr zu sprechen braucht, weil er allen in Fleisch und Blut über- gegangen ist. sind, erfreuen sich seltener körperlicher und geistiger Frische. Am kommenden Sonntag werden sie im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Geschwister das Fest feierlich begehen. Herzlichen Glückwunsch diesem Jubelpaar! Höckendorf. Kommenden Montag abend findet im Sitzungszimmer des hiesigen Gemeindeamtes öffentliche Be ratung des Bürgermeisters mit den Gemeindeverordneten statt. Das ist die erste Sitzung nach den neuen Richtlinien. Zur Beratung sieht neben mehreren anderen Angelegenheiten vor allem die neue Hauptsatzung der Gemeinde. , Reinhardtsgrimma. Auch hier find einige Hamburger Kinder durch Vermittlung der Ns-Volkswohlsahrt, zu einem mchrwöchentlichen Ferienaufenthalt eingetrosfen, während Zwei hiesige erholungsbedürftige Mütter auf d'e Dauer von vier Mocken im Vogtland uniergebracht werden konnten. Oelsa. Zum Hcimatschießen in Rabenau schossen zwei Familienangehörige aus Oelsa gute Preise. Gustav Müller, Kommissar a. D. schoß die beste Zwölf. Wenn man den An drang zum Preisschießen bedenkt, dazu das Alter des Preis trägers (66 Jahre), so ist das wohl eine beachtenswerte Leistung. Sein Sohn Herbert schoß den 7. und den l 3. Preis Daß die Sieben oder Dreizehn Glückszahlen bedeuten, ist selten, daß beide jedoch als Glückszahlen in eine Hand kommen, ist wirklich eine ganz besondere Seltenheit. Darüber hinaus müssen wir für unser Land Tausende und Zehntausende von geschulten Facharbeitern, von Inge nieuren, Lehrern und Organisatoren, von Propagandisten und Journalisten, von Bühnendarstellern und Manuskript schreibern, von Dichtern, Malern und Plastikern haben, auf die die Nation niemals verzichten kann, wenn sie nicht über haupt den Rang eines Kulturvolkes verlieren will. Wir, die wir den Arbeitsdienst kennen, wissen allerdings, daß der Arbeitsdienst nicht nur den Spaten trägt, sondern auch eine fruchtbare kulturelle Organisation des deutschen Volkes ist. Der Nationalsozialismus läßt sich nicht erlernen» und! wer 30 oder 40 Jahre einem demokratischen oder liberalisti- schen Ideal gedient hat, kann nicht plötzlich einem national sozialistischen Ideal dienen. Diese Männer müssen aus der jungen Generation heroorgehen. Ich habe schon einmal ge sagt: Die jungen Künstler, Dichter und Maler marschieren heute vielleicht schon in den Reihen des Arbeitsdienstes und der Hitlerjugend. So glaube ich auch, daß auf die anbre chende politische Blütezeit einmal eine große kulturelle Blüte! folgen wird, die getragen wird von echten, in der Wolle gefärbten und gehorsamen Soldaten unseres Führers Adolf! Hitler." Nach Dankesworten des Reichsarbeitsführers Staats-' fekretär Hierl nahm Reichsminister Dr. Goebbels sodann die' Vreisverteilung vor. Die Prelströger Den 1. Sonderpreis in Höhe von 1000 RM erhielt der Arbeitsgau 16, Burg Voigtsberg, Abtlg. 4/164. Zwei Preise in Höhe von je 100 RM für den Frauenarbeitsdienst er hielten: Deutscher Frauenarbeitsdienst Laubach in Ober hessen, Landesstelle Hessen-, Deutscher Frauenarbeitsdienst Schulungslager Heessen, Landesstelle Westfalen. 18 Preise in Höhe von je 100 RM erhielten: Arbeits gau 7, Bergedarf, Abtlg. 3/71? Arbeitsgau 9, Velten, Mark. Abtlg. 1/95; Arbeitsgau 10, Pfaffendorf, Kr. Landshut (Schlesien), Abtlg. 8/103-, Arbeitsgau 13, Großkühnau, Abtlg. 1/135; Arbeitsgau 15, Kötzschenbroda (Sachsen), Abtlg. 5/154; Arbeitsgau 15, Sachsen-Ost, Abtlg. 6/154; Arbeits gau 16, Wiederau-Sachsen-West, Abtlg. 2/162; Arbeitsgau 17, Osterholz-Scharmbeck, Abtlg. 4/171; Arbeitsgau 17, Bre men, Abtlg. 5/171 (Burka); Arbeitsgau 18, Eschede, Abtlg. 3-183; Arbeitsgau 18, Vienenburg (Schacht ll), Abtlg. 184/2; Arbeitsgau 20a, Olfen (Westfalen), Abtlg. 5/2000; Arbeits gau 20a, Karthaus, Abtlg. 5/201; Arbeitsgau 21, Heinsberg, Abtlg. 4/215; Arbeitsgau 22, Kassel, Thingplatz 55, Gruppe 221; Arbeitsgau 28, Nürnberg-Schniegling, Abtlg. 5/281; Arbeitsgau 29, Viechtach (Bayrischer Wald), Abtlg. 7/293; Arbeitsgau 30, Forstenried (Bayrisches Hochland), Abtlg. 16/300. Dem Leiter der Reichsführerschule in Potsdam, Gau arbeitsführer Kretzschmann, überreichte Dr. Goebbels sein Bild mit persönlicher Widmung, da die Reichsführerschule sich außer Wettbewerb an der Lösung der Aufgabe hervor ragend beteiligt hatte. Dresden. Am Mittwoch abend war eine Angestellte be Geschästsschluß in die am Altmarkt gelegenen Geschäftsräume einer Fircka eingeschlossen worden und konnte sich nicht selbst befreien. In ihrer Angst alarmierte sie die Feuerwehr, die mit einem Löschzug ausrückie. Nach längeren Nachforschungen stellte sich der Grund des Alarms heraus. Ein Feuerwehr mann befreite das eingesperrte Mädchen von einem Nachbar- grundstück aus mit Hilse eines Stecklciterganges aus ihrem Gesängnis. Meißen. 2n Zadel stürzte ein Dachdecker, der mit Ar beiten am Dache eines lanvwirtschastlichen Grundstücks be schäftigt war, aus einer Höhe von lO Metern ab. Er brach ein Handgelenk und zog sich eine Rückenverstauchung zu. Schwarzenberg. Am Sonntag beging in Erla-Crandorf der Landwirt und Bauer Anton Hermann Süß mit seiner Ehefrau das Fest der diamantenen Hochzeit. Süß steht im 85., seine Ehefrau im 80. Lebensjahre. Wetter für morgen (Meldung des RetchSwelterdlenstes: Ausgobeort Dresden.) Anfangs noch vorwiegend bedeckt, auch leichte Regen-* fälle, dann tagsüber abnehmende Bewölkung und etwas wärmer bei mäßigen, vorwiegend südwestlichen Winden.