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MWWMnMWM Auf Grund des Schandurteils von Kowno haben sich die Garantiemächte des Memelstatuts endlich genötigt ge» sehen, in Kowno etwas deutlicher, als bisher üblich, vor stellig zu werden und die litauische Regierung zu einer Beachtung der gegenüber dem Memelgebiet übernom menen Verpflichtungen zu ermahnen. Kowno hat auf die Note eine völlig unbefriedigende Antwort gegeben, so daß sich die Garantiemüchte genötigt sahen. Kowno dar auf aufmerksam zu machen, sie würden sich bei etwaigen üblen Folgen der groblitauischen Politik untätig verhalten müssen. Dadurch wird unsere Aufmerksamkeit in erhöh tem Maße auf die Lage unserer Volksgenossen in den östlichen Randstaaten gelenkt. Gegen den klaren Wortlaut der Autonomie wurde zu Beginn des Jahres 1934 das litauische Gesetz zum Schutz von Volt und Staat auch auf das Memelland ausgedehnt, um eine Handhabe gegen das verhaßte Deutschtum zu ge winnen. Zwei deutsche Parteien wurden verboten und auf gelöst: ihre Abgeordneten für den m/melländischen Landtag verloren ihre Mandate. Das deutsche Landesdirektorium Schreiber sollte verschwinden. Ende Juni 1934 war die ses erreicht; ein litauisches Direktorium Reisgys trat an seine Stelle. Damit diesem durch den Landtag kein Miß trauen ausgesprochen werden konnte, wurde der Landtag beschlußunfähig gemacht, indem nun auch die dritte deutsche Partei verboten wurde und sechs Mandate für ungültig erklärt wurden. Da nun die fünf Litauer des Landtages auf Weisung von Kowno den Sitzungen fernblieben, konnte die zur Beschlußfähigkeit nötige Zahl von 20 Stimmen nicht mehr erreicht werden. Dennoch sprachen 18 Abge ordnete im September der neuen Regierung ihr Miß trauen aus. Als nun endlich die Garantiemächte in Kowno die Beachtung des Memelstatuts forderten, ver schwand das Direktorium Reisgys; dafür kam aber ein noch schlimmerer Feind der Deutschen ans Ruder, der Füh rer der litauischen Schützenverbände im Memelland, Bru- velaitis. Auch diesem sprach der nach der Auffassung von Kowno beschlußunfähige Landtag sein Mißtrauen aus. Gleich danach begann der berüchtigte Memelprozeß, der am 26. März mit vier Todesurteilen und 425 Jahren Zuchthausstrafe für die unschuldigen Memeldeutschen endete. Gouverneur Navakas begann seine Tätigkeit damit, daß er die Neuwahlen des im Mai abaelaufenen Landtages bis zum 19. September 1935 hinausschob, damit man in der langen Zwischenzeit recht viele Litauer im Memelland einbürgern kann. Was das deutsche Volk von diesem Kampf Litauens hält, das hat unser Führer in seiner letzten großen Rede sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, und zwar so, daß er auch in anderen Ländern die Zu stimmung aller anständigen Menschen gefunden hat. Den 70 000 Deutschen des benachbarten Lettland geht es nicht besser; nur daß sich hier der Kampf mehr im stil len abspielt. Angespornt durch den Sieg der Bewegung über die zahllosen Parteien, haben sich 1934 in Lettland die Deutschen in einem gemeinsamen deutschen Wählerbund zusammengefunden. Damit setzte aber ein verstärkter Kampf gegen das Deutschtum ein, der namentlich gegen die rechtsgerichteten Kreise zielte und nach Einführung der autoritären Regierung Ulmanins zu Gerichtsstrafen ge- gegen Deutsche führte. Die deutsche Presse wurde unter drückt, die deutschen Stadträte wurden ihres Amtes ent hoben. Die deutsche Bildungsverwaltung im Kultusministe rium wurde aufgehoben und damit der deutschen Volks gruppe ihre Kulturautonomie genommen. Die deutsche Sprache wurde im behördlichen Verkehr verboten und wird auch im öffentlichen Leben geflissentlich zurückgedrängt. So sieht in Lettland das Deutschtum einer düsteren Zukunft entgegen. Auch in Estland hat der schon 1933 erfolgte Umschwung zur autoritären Staatsform der deutschen Volksgruppe nichts Gutes gebracht. Die Deutsch-Baltische Partei, in der sich Ende 1933 das Deutschtum Estlands geeinigt hatte, wurde als „staatsfeindlich" erklärt und geschlossen. Damit verlor das estnische Deutschtum seine Organisation. Das starke Erwachen des estnischen Volkstums läßt bisher jedes Verständnis für die Rechte anderer Volkstümer vermissen. Am 1. April 1935 wurde die deutsche Sprache im öffent lichen Leben völlig verboten; die Presse wird in jeder Weise geknebelt; die Aufrechterhaltung eines eigenen Schul wesens wird in jeder Hinsicht erschwert. Bei amtlichen Zählungen wird die Stärke der deutschen Volks gruppe so niedrig wie möglich angegeben; so zuletzt mit 16 346 Seelen. So bietet der Ueberblick über die Lage des Deutsch-, tums in den baltischen Randstaaten wenig Erfreuliches. Dennoch zeigt sich überall eine ergreifende Treue zum an gestammten deutschen Volkstum. Und darin liegt die Ge währ für die Erhaltung des Deutschtums über die Zeiten des Volkstumskampfes hinaus. Wir Deutschen im Reich aber müssen auch alles tun, daß man unseren Vrüdern über all ihre völkische Art beläßt, damit sie freudig am Gesamt leben ihrer Staaten Mitarbeiten können. Dadurch können die Länder, in denen deutsche Brüder wohnen, alle nur gewinnen! Am 2S. und 30. Juni sammelt die NSV für Mutter und Kind. Ein Veilchen, das Hunderten Sebnitzer Volksge- ! nassen Arbeit und Bro» gegeben hat, ist für diese Tage das l Zeichen der Opferbcreilschaft. Wer die Blume erwirbt, der sorgt dafür, daß laufende sächsischer Mütter in diesem Jahr Erholung finden, zu der ihnen eigene Mittel fehlen. Reichsardeit;- «ad «irtschaftsrat Line Anordnung Dr. Leys. Der Reichsleiter der DAF. hat folgende Anordnung erlassen: In Ausführung der in der Leipziger Vereinbarung s vom 31. März 1935 vorgesehenen sozialen Selbstverwaltung t aller schaffenden Deutschen wird der Aufbau und der Auf- » gabenbereich des Reichsarbeits- und -Wirtschaftsrates wie , folgt festgesetzt: 1. Einberufung: Der Reichsarbeits- und -wirt- schaftsrat wird durch den Reichsleiter der DAF. im Be nehmen mit d^m Leiter der RWK. einberufen. 2. Mitglieder: Dem Reichsarbeits- und wirt- schastsrat gehören an: a) die Leiter der RRchsbetriehs- gemeinschaften, b) die Leiter der Arbettskammern, c) die Leiter der Reichsgruppen, d) die Leiter der Hauptgruppen, e) die Leiter der Wirtschaftskammern, s) Einzelpersonen im gegenseitigen Einvernehmen. Für die Zugehörigkeit als Mitglied des Reichsarbeits- und -Wirtschaftsrates ist die Einzelmitgliedschast zur DAF. Voraussetzung. 3. Aufgaben: Der Reichsarbeits- und -wirtschafts- rat hat die Aufgaben: a) Die Bearbeitung der ihm von der Reichsregierung, der DAF. und der RWK. übertragenen Aufgaben vorzunehmen; b) in gemeinsamen Erörterungen wesentliche und grundsätzliche sozialpolitische und wirtschaftliche Fragen zu beantworten, zu klären und zur Durchführung für die zuständige Stelle oorzubereiten; c) Kundgebungen der Regierung, der DAF. und der RWK. entgegenzunehmen. 4. Allgemeines, a) Der Sitz des Reichsarbeits und -Wirtschaftsrates ist Berlin, b) Der Verlauf der Sitzun gen des RAWR. wird von einem Protokollführer proto kolliert. Die Anordnung, die am 19. 6. von Dr. Ley unterzeichnet wurde, tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Gegen da; sranzWch-belgWe Madms Stellungnahme der flämischen Frontkämpfer. - Brüssel, 2st. Jun.. Die flämischen Zeitungen bringen in- großer Aufma chung Erklärungen des Vorsitzenden des flämischen Front kämpferverbandes, die dieser vor Vertretern der in- und ausländischen Presse über Probleme des Gesamtverbandes gemacht hat. Der Vorsitzende der VOS. lVlaamsche Oud- strijders) wendet sich in diesen Erklärungen gegen die chau vinistische Politik, die seit einiger Zeit in steigendem Maße von den einseitig franzosenfreundlichen und nationalistischen Kriegsteilnehmerorganisationen und -bünden in den wal lonischen Orten betrieben werde. Der Verband der BOS., jo führte der Vorsitzende aus, umfasse die große Bewegung aller ehemaligen Kriegsteilnehmer in Flandern. Als recht mäßiger Sprecher des flämischen Volkswillens habe er das Recht und die Pflicht, zu den augenblicklichen Verhältnissen seine Stimme zu erheben. An der User hätten die Flamen für zwei Ziele gekämpft: das Selbstbestimmungsrecht der kleinen Völker, auch des flämischen Volkes, und für den Frieden durch eine allgemeine Völkeraussöhnung und Ab rüstung. Nach dem Waffenstillstand hätten die belgischen Regierungen und die von der französischen Presse beeinflußte öffentliche Meinung, diese Tradition verleugnet. i Der flämische Fronlkämpferverband sei aber seinen Idealen aus der Kriegszeit treu geblieben. Lin wahrer Friede werde nicht durch Rüstungen und Bündnisse ge schaffen. Völkerverföhnuna und Abrüstung sowie eine neue internationale Ordnung seien die einzigen Bürgschaften für Frieden und Sicherheit. Der flämische Frontkämpferver band sei für einen Frieden der Ordnung, der Gleichberech tigung und der Brüderlichkeit der Völker. Darum sei das zwischen Frankreich und Belgien bestehende Militärabkom men zu verwerfen, darum sei der Bau von Festungswerken unnütz und darum sei auch die Verlängerung der Mililär- dienstzeil abzulehnen. Der Vorsitzende teilte mit, der Verband habe beschlos sen, in nächster Zeit in ganz Flandern gegen das französisch belgische Militärabkommen und für eine Politik der frei^ willigen Neutralität Belgiens in öffentlichen Versammlun- "en und Kundgebungen Stellung zu nehmen. La«al «or dem Kammerausschutz Paris, 20. Juni. Ministerpräsident und Außenminister Laval hat dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer eine Uebersicht über die Entwicklung der diplomatischen Lage im Laufe der letzten Woche und über den Stand der wichtigsten inter nationalen Fragen gegeben. Laval erstattete ferner Bericht über seine Reise nach Warschau und Moskau und sprach weite»' über die Auswirkungen der in London am 3. Fe bruar und in Stresa am 14. April hinsichtlich der Organi sation des Friedens in Mitteleuropa und der Borbereitung eines Luftabkommens in Westeuropa ausgestellten Vor schläge und Entschließungen. Laval muhte zum Schluß Fragen von zahlreichen Abgeordneten beantworten. Fährt BsidM WH Ems? Londskst ?0. Juni. Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" weiß zu berichten. Ministerpräsident Baldwin befasse sich mit dem Gedanken, der September-Tagung der Völker- bundsversammlung und des Bölkerbundsrat«» in Genf bei- zuwohnen. Ein solcher Schritt würde die Bedeutung unter streichen, die Baldwin dem Völkerbund beimesse. Die Sep- tember-Tagung des Völkerbundes könne möglicherweise von außerordentlicher Bedeutung sein, obwohl es noch zu früh sei, die wichtigsten Punkte der Tagesordnung Vorauss agen. - Bon gestern bis heute Deutsch-polnische Wirlschafksverhandlungen. In der nächsten Woche werden in Berlin deutsch-pol- Nische Wirtschaftsverhandlungen beginnen, mit dem Ziel, ! den Warenverkehr zwischen Deutschland und Polen auf eine vertragliche Grundlage zu stellen. Darüber hinaus soll er strebt werden, die deutsch-polnischen Beziehungen auch nach der wirtschaftlichen Seite hin zu erweitern. Der Aufenthalt Trotzkis in Norwegen. Wie von zuständiger norwegischer Seite mitgeteilt wird, hat das Ehepaar Trotzki aus sein Ersuchen die Er laubnis erhalten, sich 6 Monate in Norwegen aufzuhalten. Diese Aufenthaltserlaubnis ist an die Bedingung geknüpft, daß das Ehepaar sich jeder politischen Betätigung enthält und an einem Orte Aufenthalt nimmt, der ihm von zustän diger Stelle als geeignet bezeichnet wird. Es wird ver mutet, daß Trotzki, der an fortgeschrittener Tuberkulose lei den soll, die Absicht hat,.in einem Tuberkulosesanatorium Aufentbalt zu nehmen . Gerichtssaal ^as Sächsische Sondergericht in Leipzig Das Sächsische Sondergericht verhandelte in Leipzig zwei Tage gegen 18 Angeklagte, unter denen sich auch einige Frauen befänden; sie stammten aus den Stadtteilen Leipzig- Anger und Leipzig-Lindenau sowie aus den Vororten Lütz schena, Stahmeln und Lindenthal. Nach der Auslösung der politischen Parteien hatten sie sich bemüht, die sogenannte Kommunistische Opposition wieder neu aufzuziehen. Als Funktionäre hatten sie Beiträge gesammelt und auch Hetz schriften verteilt. In der Hauptsache waren die Angeklagten geständig. Wegen Neubildung von Parteien wurden die Angeklagten zu Gefängnisstrafen von acht Monaten bis zu einem Jahr drei Monaten verurteilt. Ein Vater wegen Mißhandlung seines Kindes mit Toöcs- fotge zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt Willi Erich Schwenke aus Zittau hatte sich vr^ dem Schwurgericht in Bautzen wegen vorsätzlicher Körper verletzung mit Todesfolge zu verantworten. Schwenke miß handelte am 13. Februar ds. Js. den dreieinhalbjährigen Sohn Johannes einer Kleinigkeit wegen schwer und warf ihn wiederholt auf das Sofa und gegen die Wand. Er setzte die Mißhandlungen fort, als schon der Kopf des Kin des schlaff und nach hinten hing und es die Besinnung ver lor. Erst eine Stunde darauf ging Schwenke auf Bitten seiner Frau zum Arzt; doch starb das Kind bald darauf infolge einer Gehirnblutung. Gemäß dem Antrag des Staatsanwalts wurde Schwenke unter Versagung^mildern- der Umstände zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverlust unter Anrechnung der Untersuchungshaft verurteilt. Zum Tode verurteilt Wegen vorsätzlichen und überlegten Mordes an seinem unehelichen Kinde wurde Johannes Krehl aus Gera-Zwötzen vom Geraer Schwurgericht zum Tode verurteilt. Der kaum 20 Jahre alte Angeklagte lebte mit der Kindesmutter, sei ner um zwei Jahre älteren Braut, zusammen. Obwohl beide gut verdienten, war ihm das Kind, wie er in der Gerichtsverhandlung selbst zugab, eine Last. Er hat es öfter gewürgt und ihm schließlich einen Knebel tief in die Kehle gestoßen. An den Folgen dieser Roheit ist das Kind gestorben. In der Urteilsbegründung wird heroorge- hoben, daß der Angeklagte ein durchaus verkommener und moralisch minderwertiger Mensch ist, der mit voller Ueber» legung und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte das Kind ermordet hat. Die 19jährige Charlotte Klein aus Königsberg ist vom Königsberger Schwurgericht wegen Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub und vorsätzlicher Brandstiftung zum Tode verurteilt worden. Charlotte Klein hatte ihre Dienst herrin ermordet und beraubt. Die neue elektrische Lokomotive legte bei einer Probe fahrt die'Strecke Mün chen-Stuttgart in zwei Stunden und 17 Minu ten zurück. Sie ist in Stromlinienform ge baut und ist imstande, eine dauernde Leistung von 4000 PS aufzu bringen. Weltbild (M S Wan Das Befreiun, den Aus: tauglichke treibende: die Must Anlr ven Dieni sterung u testens bc gegen nic sich nicht polizeilich angehalte Milw Vom Kreuzes i die Mitw mit ihr Roten Kr schen Rot ter als 2 Ausdruck grüßen n Stern Eine lenhändle des ostsää Sonnaber Sonnwen gesehen. i anschließe Kohlenhai tag ist ein und Wal Die 27. bis 2! einen Leh Tcilnehm preisermö Thüringei werden M zenanbau: meinsame legenheii tausch ge: 22. 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