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Netteste Zeitung d« Bezirks 4 101. Jahrgang Nr. 141 ! Diese« Blatt enthalt dl« amtlichen Bekanntmachungen Ke» Amlrhanptmannschaft, Ke« Stadtratt »ad de« Finanzamt« Dippoldiswalde. BemaSpreU: Für einen Monat 2 — mit Zutragen: einzelne Nummer 10 :: Gemeinde-BerbandS-Girokonto Nr. 3 :. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S Postscheckkonto Dresden 12S48 - Anzeigenpreis: Di« 4g Millimeter breit« - Milllmettrzrll« S Im Textte» dl« W j Millimeter breit« Mikimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. f Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gülttz Weitzeritz Zeitung -r-ng<«z<>n>ma UN» Anzeiger siir Dippowiswalde, Schmiedeber, u. A. Donnerstag, am 20. Zum 1935 Serlliches und Sachfisches Dippoldiswalde. Auf einer Fahrt ins Blaue berührten gestern 13 ganz neue Autobusse der KVG unsere Stadt und fuhren in Richtung Reichstädt weiter. - Das im Grundbuche für Falkenhain^ Blatt «uf den Namen des Gastwirts Arthur Richard Rabbow in Falkenhain eingetragen« Grundstück soll am Dienstag, 6. August, vormittags 10 Uhr,, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung Ersteigert werden. Das Grundstück ist na-H dem Flurbuch- 39,9 Ar groß und nach dem Berkehrswert einschließlich 15 300 RM. Wert des Inventars und der GrunLstückseinrichtungen auf 47 5a N-Mark geschätzt. Die Brandversicherungssumme betragt 44 200 R.-Mark. Das Grundstück liegt in Flur Falkenhain an der Straße von Oberbärenburg nach Falkenhain In der Villenkolonie „Waldidyll«", besteht aus einem Fremdenheim mit 8 Anbauten, Geräteschuppen und Gartengebäude und enthält neben Geseil- schaskSsaal, Küche und Nebenräumen 14 Fremdenzimmer. — Zur Freizeitwerbung der Ali erlägt der Kreiswalker der DAF, Areiswalker Werner, nachstehenden Aufruf: Das Ziel un serer Arbeit ist die allgemeine Leistungssteigerung-im Beruf und Wirtschaft. Durch berufliche Schulung, wirtschaftskundliche Fahr ten und Berufswettkampf wird wohl der Wille zur Arbeit, wer den Können und Fertigkeit gefördert, dies bedeutet jedoch keine Leistungssteigerung an sich. Dazu gehört eine entsprechende Stär kung, Energie und Kraft. Deshalb ist die Boraussetzung einer Leistungssteigerung eine grundlegende Besserung der gesundheit lichen Verhältnisse. Die Leistungsminderung des Facharbeiternach wuchses der deutschen Wirtschaft ist zu einem großen Teil auf Lie schlechten Ernährungsverhältnisse der Kriegszeit zurückzufüh ren. Es ist deshalb ein« vordringliche Aufgabe, für die gesund heitliche Stärkung und Heilung der Jugend Sorge zu tragen. Da her, Betriebsführer und Lehrherren, seid Euch der Bedeutung der Freizeitaktion der HI bewußt und gebt den bei Euch beschäftigten jungen Menschen den erforderlichen Urlaub, damit sie an dem Sommerlager der HI in der Zeit vom 20. Juli bis zum 5. August teilnehmen können! Ulberndorf. Gestern mittag trug sich hier ein recht be dauerlicher Unglücksfall zu. Der hiesige Frauenverein un ternahm in einem Autobus eine Autofahrt. Bald nach der Abfahrt sprang in der leichten Kurve am Schmidtschen Sägewerk plötzlich aus bisher nicht geklärter Ursache die Tür des Magens auf und die dort sitzende Frau Schmieder stürzte aus dem Magen und überschlug sich. Man brachte sie nach der Schmidlmühle und benachrichtigte den Arzt. Bei dem Sturze hat sie einen Oberschenkel- und Becken bruch, eine Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen er litten. Mit Mietwagen wurde sie nach dem Stadtkranken haus Freital gebracht. Schmiedeberg. Auf unseren beiden Friedhöfen ist jetzt ein mal durchgreifend Ordnung geschaffen worden. Zu den Kosten sind die erhobenen Denkmalsgebührsn mit verwendet worden. Nunmehr liegt es an den Gemeindegliedern, an jedem einzelnen, Laß die Grabvflege nicht vernachlässigt und -er Abraum stets an seinen dazu bestimmten Platz gebracht wird. WaS die Aus schmückung der Grabhügel betrifft, so ist In der letzten Zeit durch Sir Verwendung echter Materialien für die Denkmäler ein Wan del im besseren Sinne geschaffen worden. Zement, Glasplatten und dergleichen sind verschwunden. Zeigt doch Las ganze Bild «Ine schöne Abwechselung: denn fast jedes Denkmal hat ein« an dere Form. Nicht das Prunkhafte macht es aus, sondern die Rücksichtnahme auf Len künstlerischen Wert und auf die Ver hältnisse. Schon einem schlichten Holzkreuz oder dem einfachsten Inschriftstein kann durch «ine Trauerrose oder durch ein Bäum chen einig« Bedeutung, gegeben werden. Ganz und gar wider sinnig ober war die Sitte, anstelle von Pflanzenschmuck die Grab hügel mit Kies oder Marmorbruch zu bestreuen, damit man Las Grab nicht zu pflegen braucht. Kies gehört nur auf solche Stellen, Lk« man unbedingt betreten muß. Die lebensfrohen blühenden Blumen sollen mit dazu beitragen. Laß der Friedhof nicht als die gefürchtete Stätte des Todes, sondern als «in still-S Fleckchen be schaulichen Friedens angesehen wird. Schmiedeberg. Am Trinitatisfeste beging unsere Kirchfahrt ihr 219. Kirchweihfest. Die Kantorei verschönte den Gottesdienst mit «in«m Lhorgeiang. Unser.Gotteshaus, Las den Namen „Zur heiligen DretelNigkeist' führt, wurde am Trinitatisfeste 1716 ein- geweckt. Sei« Lieser Zeit hat man diesen Tag stets zur Feier Les Kirchweihfestes betbehalten. Attenberg. Eine kirchliche Feierstunde war den Kirchge- melnL-gliedern Les^ Osterzgehirgskammes am Montag abend in der B-rgkirche zu Altenberg bejchieden, weilte doch Landksbischof Coch unter ihnen, der eine von tiefem Ernst getragene Prediat hielt. Aus der ganzen Umgebung Altenbergs waren Besucher er- chienen und füllten das Kirchlein bis auf Len letzten Platz als ter Landesbischof mit Oberkirchenrat Kretschmar, Dresden Suo Fügn«r, Diopoldtswalde, usw. erschien. Nach einer Sitzung der Kirchgemeinöeräte, die sich an die Feierstunde In Ler Kirche an^ zurück Landesbischof Coch wieder in die Landeshauptstadt Großenhain. Durch einen tragischen Unglücksfall verlor ein Ehepaar in Nauwalde sein zweijähriges einziges Kind. Der Knabe war auf einem Jauchewagen mit auf die Wiese ge fahren. Durch die Erschütterungen des Wagen» ist das Kind hrruntergefallen und unter den Wagen geraten. Die Räder gingen ihm über den Brustkorb. Die Verletzungen waren so schwer, daß der Knabe kurz nach dem Unfall verstarb. Gunnersdorf bei Frankenberg. Nachts wurde Lie 100läb- Du Miersdorfer Mühl«, Los weithin sichtbare Wahrzeichen Les Ortes, «in Raub t«r Flammen. Das achtstöckige GebäuLr j Rundfunkrede Sir Eyres - Monsells M erste Lik» Ler MMM über -eil teM-enMen MltemrlW London, 19. 3uni. Der erste Lord der Admiralität, Sir Bolton Eyres-Monsell, hielt am Mittwoch abend im engli schen Rundfunk eine Rede über den deutsch-englischen Flot tenvertrag. Er führte u. a. aus: Die meisten Engländer wis sen, daß die internationalen Verträge, auf die sich die Flot tenbauten in den letzten Jahren gründeten, 1936 ablaufen. Diese Verträge verhinderten ein Floktenrüstungswetkrenncn und die damit verbundenen ruinösen Ausgaben und, da sie den beteiligten Ländern gleiche Sicherheit gewährten, bedeu teten sie einen großen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Friedens. Aus diesen Gründen ist die britische Regierung ernstlich bemüht, einen neuen Vertrag einer allgemeinen Flotten begrenzung zu Stande zu bringen, und seit Monaten haben wir in dieser Richtung gearbeitet. Die Schwierigkeiten, einen solchen Vertrag zu Stande zu bringen, sind ungeheuer. Sie gleichen einem Zusammenspiel, bei dem es sich bisher als unmöglich erwiesen hat, die einzelnen Stücke zusammen- zufügen. Jetzt sind wir zum ersten Male in der Lage gewesen, zwei wichtige Stücke zusammenzusügen, und wir glauben, daß der gute Anfang es jetzt vielleicht leichter machen wird, auch die verbleibenden Stücke dieses verwickelten Problems zusammönzusetzen. Die Rede des deutschen Kanzlers vom 21. Mai, in der Deutschland seine Absicht bekanntgab, sich freiwillig auf eine Flotkenstärke von 35 v. H. der Flotten der britischen Mit gliedstaaken zu begrenzen, bot einen endgültigen und kon kreten Ausgangspunkt für die ..ünftige Floltenbegrenzung. Mir erachteten es infolgedessen als unumgänglich, den Vor schlag sobald wie möglich mit Vertretern Deutschlands zu erörtern, um seine volle Auswirkung und genaue Bedeu tung fcstzustellen. Schon bald nach Beginn der Besprechun gen, die in einzelnen Fragen noch andauern, kamen wir zu dem Schluß, daß der Vorschlag ein Beitrag von größter Bedeutung für die Sache der künftigen Floltenbegrenzung sei und daß er den Abschluß eines allgemeinen Abkommens über die Frage der Flottenbegrenzung zwischen allen Flottenmächten der Welt erleichtern würde. Wir haben ihn deshalb ange nommen. Das Verhältnis von 35 v. H. ist ein dauerndes, d. h. die deutsche Flotte wird 35 v. H. der britischen Flotten- streitkräste niemals übersteigen, gleichgültig, ob diese Streit kräfte vertraglich begrenzt sind oder nicht. Die Welt ist da her, soweit es sich um Deutschland handelt, von der Furcht eines neuen Flollenweltrennens befreit. Deutschland wird sich an dieses Flottenverhältnis ungeachtet aller Neubauten halten, die andere Mächte vielleicht in Angriff nehmen. Diese Erklärung der deutschen Regierung ist es, die die Re gelung zu einem so wertvollen Beitrag zum allgemeinen Problem der Floltenbegrenzung macht: denn sie bedeutet, daß sich Deutschland des Flottenwetlbewerbes nicht nur mit England, sondern auch mit anderen Staaten enthält, und wir geben uns der großen Hoffnung hin, daß diese Erklä rung die Nation von jedem Gedanken eines Wettbewerbes im Flotzenbau befreien wöge. Deutschland hat ferner eingewilligt, daß die Berechnung der Flottenstärke nach Schifssklassen vorgenommen wird. Dies schasst sofort Klarheit und besei tigt die Ungewißheit, die untrennbar mit einem System der Begrenzung verbunden ist, das sich einzig und allein auf einer Gesamttonnage gründet. Natürlich sind Bestimmun gen für gewisse Abweichungen bei der genauen Berechnung der Tonnage nach Schiffsklassen getroffen, um das Abkom men praktisch durchführbar zu machen. Wie in der Rede des deutschen Kanzlers vom 21. Mas zum Ausdruck gebracht ist, stimmt Deutschland mit England darin übereich daß die Unterseeboote abgeschafft werden sollten. Es ist indessen wohl bekannt, daß einige Länder mit diesem Vorschläge nicht einig gehen, und es ist unwahr scheinlich, daß der Vorschlag zur Zeit verwirklicht werden kann. Unter diesen Umständen muß Deutschland, falls es die Gleichheit des Status mit allen anderen Mächten haberr soll, klar das Recht zum Bau von Unterseebooten besitzen, und da in den bestehenden Floktenverträgen andere Länder das Recht zur gleichen Stärke mit England in die ser Schiffsklasse haben, muß Deutschland ein ähnliches Recht besitzen. Nichtsdestoweniger hat Deutschland zur Zeit freiwillig die Ausübung dieses Rechtes begrenzt, indem es sich verpflichtet, 45 v. H. der englischen Unterseeboottonnage nicht zu überschreiten. Falls in Zukunft im Hinblick auf irgend eine Aenderung in der Weltlage zum Nachteil Deutschlands die deutsche Regierung diesen Prozentsatz zu überschreiten wünscht, kann sie dies nur nach einer freund schaftlichen Aussprache mit England tun. Ueberdies wirk die ganze deutsche Unterseeboottonnage stets innerhalb der Gesamktonage liegen, die aus dem Verhältnis von 35 v. H. errechnet ist, d. h. die deutsche Regierung wlrd das Recht, mehr als 35 v. H. der englischen Unlerseebootskonnage zu bauen, nur auf Kosten der Tonnage in irgend einer anderen Schisfskiasse ausüben. In den Besprechungen, die in dieser Woche fortgesetzt werden, arbeiten die Flottensachverständigen die praktische Anwendung des Abkommens in Gestalt von Bauprogram men aus, und es ist unsere zuversichtliche Hoffnung, daß wir als Ergebnis dieses Abkommens in der Lage sein werden, zu weiteren Besprechungen mit anderen Mächten zu schrei ten mit dem Ziel, allgemeine Abmachungen über die Gestalt und die Einzelheiten der Floltenbegrenzung für die Zukunft zu erzielen. Der deutsche Kanzler, der die besonderen Flottenverank- wortlichkeiten Englands anerkennt, hat nach seinem eigenen Millen die Stärke der deutschen Flotte für alle Zeit auf 65 v. H. unter der Stärke der englischen Flotte begrenzt. Die Admiralität ist der Meinung, daß England, wenn es dieses Angebot zurückgewiesen hätte, eine ' sehr schwere Verantwortung auf sich geladen hätte. Sie ist überzeugt, daß England mit dem Abschluß dieses Abkommens etwas vollbracht hat, daß sich zum Segen nicht nur für England, sondern für alle anderen Länder auswirken und unter Umständen wesentlich dazu beitragen wird, die friedlichen Be ziehungen in der ganzen Welt zu fördern. brannle bis auf kleine Teile nieder. Zahlreiche Wehren waren zur Stelle. Auch ein Truppenlell Ler Wehrmacht, Ler von einer Nachtübung kam,, konnte Mitwirken. Die ganze Einrichtung der Mühle wurde vernichtet, ebenso etwa 1000 Zentner Getreide und Mehl. Der Schaden Ist durch Versicherung gedeckt. Der Brand ist vermutlich durch eine Schwefeldeslnfeklion entstanden. Frankenberg. Großfeuer in der Mühle. In der vierstöckigen Mühle der Müllerei Walter Bunge in Gunnersdors brach ein Feuer aus, das sehr schnell das ganze Gebäude in Flammen setzte. Die Wehren konnten nur das Erdgeschoß und Teile des ersten Stockwerkes retten. Durch das Feuer sind Hunderte von Zentnern Getreide und Mehl vernichtet worden. Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Grüna. Brandstiftung. Nachts brach in elyem Hausgrundstiick der Pleißner Straße in einer Schlafkammer Feuer aus; die eine Giebelseite und ein Teil des Dachstuhles brannten nieder. Spuren von Petroleum lassen auf Brand- stlstung schließen. Kamenz. Grobe Fahrlässigkeit. Im Stadt teil Spittel sand ein Knabe den Revolver seines Vaters im Tischkasten;er lies mit der Waffe zu einem Freund, um sie ihm zu zeigen. Dabei löste sich ein Schuß, der dem Freund ins linke Auge drang, dessen Sehkraft für immer verloren sein dürfte. Planitz. Fleischvergiftung. Das Ehepaar Col ditz mar nach dem Genuß von nicht ganz frischem Kanin chenfleisch erkrankt. Die Ehefrau ist gestorben; der Zustand des Mannes ist bedenklich. Wetter für morgen (Meldung LeS RrlchSwetterdlensteS: AuSgabeort Dresden.) Wieder böige Südwest- bis Westwind«. Stärkere Bewöl kung mit vorübergehender Aufheiterung wechselnd. Oertlich ge- wltterartige Reg«nfälle, sonst vorwiegend trocken. Warm.