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Lieder texte Ach, wende diesen Blick Ach, wende diesen Blick, wende dies Angesicht Das Inn’re mir mit ewig neuer Glut, Mit ewig neuem Harm erfülle nicht! Wenn einmal die gequälte Seele ruht Und mit so fieberischer Wilde nicht In meinen Adern rollt das heiße Blut — Ein Strahl, ein flüchtiger, von deinem Licht, Er wecket auf des Weh’s gesamte Wut, Das schlangengleich mich in das Herze sticht. Daumer. Ach, und du, mein kühles Wasser Pflück’ ich dich für meinen Bruder? Ist gezogen in die Feldschlacht. Pflück’ ich dich für den Geliebten? Fern, ach, weilet der Geliebte. Ach, und du, mein kühles Wasser! Ach, und du, mein rotes Röslein! Was erblühst du mir so frühe? Hab’ ja nicht, für wen dich pflücken. Pflück’ ich dich für meine Mutter? Keine Mutter hab’ ich Waise. Pflück’ ich dich für meine Schwester? Ei doch, längst vermählet ist sie. Jenseits dreier grünen Berge, Jenseits dreier kühlen Wasser. Am Sonntag Morgen Am Sonntag Morgen, zierlich angetan, Wohl weiß ich, wo du da bist hingegangen, Und manche Leute waren, die dich sah’n Und kamen dann zu mir, dich zu verklagen. Als sie mir’s sagten, hab’ ich laut gelacht, Und in der Kammer dann geweint zur Nacht, Als sie mir’s sagten, fing ich an zu singen, Um einsam dann die Hände wund zu ringen. Heyse. Ständchen Der Mond steht über dem Berge, So recht für verliebte Leut’. Im Garten rieselt ein Brunnen, Sonst Stille weit und breit. Neben der Mauer im Schatten, Da steh’n der Studenten drei, Mit Flöt und Geig und Zither Und singen und spielen dabei. Die Klänge schleichen der Schönsten Sacht in den Traum hinein. Sie schaut dem blonden Geliebten Und lispelt: „Vergiß nicht mein.“ Kugler