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Tage - B«zua«p' - mit Zut> - :: Geme - Fernfpre, j Po i Nr. 1: Scrt! Mppoldis nigen Tagen einige Woche pen" auf den treibe in hlef wirten eine j Früchte ihre, können. Das Gl Arbeitsbuch gewesen. Di lin und ops- Er öffnete I Tasche. Als die Losbrie aber, beim trauen: er sich die Fre nassen erfül suchen. Nw Dutzend Fü zu vergebet Obersrai ner Ehefrar sundheit m jubiläur Jahre. Oelsa. NSDAP ii abend.' Na< Mitglieder i ger, Halle, t ticnalsozialis Judentums", kämpft sei, der viciieich Kampf grgl daß nur U durchaus ni ganz besonl feinde gewc verschwieget wie Redner nahmen be um dem Ba nen. Leide hinter den des Gesamt in verschied Ware vorh wieder ins abzeichen - nichts meh den, so wo mahnte bei an den M helfen am gierungsmr rer an der nicht einim t für mich i des Redm Deukschlan Slash ' beitsopferr , Rahmen e ! Dippoldisv Mitgliedei sich ein E> - chen im E schloß,. D zwungener össne.t, no> Slash Bruno Ri beide in l Lauer am 2. P Gaswerk vorige B ner Mor sen Frar Feiertag führte d< während Beiwage griffen, Durchfaf und fuhi bei der Echädelt mit dem Wass.r schwimmt, ein vorzügliches Badeflaß. Vertsefungen im Erdboden geben ebenfalls geeignete Tränken ab, wenn aus dem Brunnen Wasser zugeleitet wird Hier besteht allerdings die Gefahr, daß das Wasser allzu schnell im Bo den versichert. Die Vögel wollen nicht nur trinken, sondern auch baden Es ist angebracht, kleinere Vertiefungen im Erdreich auszuheben und durch Zementguß abzudichten. Die größte Tiefe darf aber nur 15 Zentimeter betragen: außer dem iß darauf zu achten, daß die Ufer flach auslaufen. Im allgemeinen halten sich die Vögel an ganz bestimmte Trink zeiten. In der Hauptsache nehmen sie Tränken zwischen 10 und 12 und von 17 bis 18 Uhr an. Man wird mit dieser Maßnahme nicht nur den überaus nützlichen Tieren einen großen Dienst erweisen, sondern der Vogelfreund findet Ge legenheit. seine Lieblinge ständig zu beobachten. Ueberdies werden diese kleine Mühen von den Sängern durch die Vertilgung unzähliger Insekten und Schädlinge überreich vergolten. Warum beißen Flöhe nicht jeden'' Während sich die meisten Menschen an schönen Som- l merabenden vor den Stichen der Mücken kaum retten kön nen, scheinen andere gegen die Angriffe von Insekten im mun zu fein. Nach dem Grund haben verstündlicherweisc schon viele Forscher gesucht, denn vielleicht ließe sich ein f Mittel finden, um den Segen dieser Immunität auch ande ren Menschen zugute kommen zu lassen. Eine Erklärung für dies unterschiedliche Verhalten der Insekten, die einiger maßen plausibel erscheint, gibt jetzt, wie der „Kosmos" - berichtet, Professor Dr. A. Hase, Berlin-Dahlem. Er Hal eingehende Untersuchungen angestellt und glaubt, die Ver- . mutung der Bienenzüchter bestätigen zu sollen, daß die von j ^den einzelnen Menschen ausgehende Wärmestrahlung und der Geruch der Menschen bestimmte Reize auf die Insekten ausüben, durch die sie angelockt oder abgestoßen werden. > ^Es ist bekannt, daß die Insekten einen Geruchssinn haben, : der den des Menschen und auch der meisten anderen Tiere bei weitem übertrifft. Auch ihre Temperaturwahrnehmmw ^ist besonders ausgebildet. Nun gibt es Personen, die ei- ! nen so geringen Duftreiz aussenden, daß die Insekten davon nicht angelockt werden. Da sie nun aber größtenteils sehr ^unzulängliche Sehwerkzeuge besitzen, — man nimmt z. B. lan, daß die Bienen nur ein Zwanzigstel der Sehempfind- i lichkeit des Menschen haben — so ist es verständlich, daß >die betreffenden Menschen von den Insekten, also auch von Flöhen und anderem Ungeziefer verschont werden. Menschen, die versteinern. Eine eigenartige, glücklicher weise seltene Erkrankung ist die Calcingse. Die Gliedmaßen der Menschen, die von ihr befallen werden, versteinern, werden hart und kalt. Nunmehr gibt ein amerikanischer Arzt eine Diät an, die zur Heilung dieser Krankheit füh ren soll. Die Kranken werden nur mit Gemüse ernährt, dem vorher jeglicher Kalk entzogen wurd ... (29. Fortsetzung.) , „Um so besser", lachte der Arft. Gescllschaftsklatsch war ihm in tiefster Seele zuwider. „Also, ich habe Ihnen eben erzählt, wie die Dinge in Wahrheit liegen, und Sie werden verstehen, daß meine : Eltern nicht so ohne weiteres zu dieser Heirat ihre Ein willigung geben, zumal bereits von anderer Seite dafür .gesorgt ist, daß dieses einfache Mädchen von der schlech- ! testen Seite geschildert wurde." Der Professor war sofort im Bilde. Nach Meinung der alten Herrschaften war der einzige Sohn im Begriff, idie größte Torheit seines Lebens zu begehen, indem er ein Mädel aus den untersten Kreisen heiratete. Da wurde lnun nach besten Kräften gebremst. Gott — einerseits war das aber doch ganz verständlich. Er begriff Sieglinde !von Eamprath auch nicht sofort, die sich anscheinend für >den Bri der einsetzen wollte. Aber was in aller Welt hatte !denn er selber damit zu tun? Doch da horchte er auf. „Aber dieses Mädchen, Herr Professor, ist — Ihre Patientin! Und da ich weiß, daß Sie nicht nur ein vorzüglicher Arzt, sondern ein ebenso ausgezeichneter Menschenkenner sind, wollte ich Sie Anmal über das junge Mädchen befragen." Sieglinde sah den Professor aus ihren klugen dunklen Augen an, die in ihrer unverkennbaren Energie merk- iwürdig an die ihres Bruders erinnerten. „Und wer ist jenes junge Mädchen?" Der Professor war aufs höchste gespannt. „Jrmingart von Schadow " „Mein Gott!" Professor Ehmer schlug mit der ^nun uns den Schreib tisch, daß es höchst gefährlich trachte. Sieglinde von Eamprath aber war ganz in Erwartung seiner Antwort. „Mein Golt!" Der Professor sagte cs noch einmal, aber auf seinem Gesicht lag ehrliche Freude, und ein so warmer Strahl kam aus seinen Augen, daß Sieglinde seltsam ver wundert war. Was für ein merkwürdiges Mädchen mußte diese Jrmingart von Schadow nur sein, daß alle Gesichter auf- lenchicten, wenn ihr Name siel? „Na, das scheint ja eine kleine Hexe zu sein, die alle Menschen bezaubert. Außer Hartmut sind Sic nun schon Die Forste sind für viele Lohn und reichlich Brot, Drum gib durch Glut und Brand hem Walde nicht den Todt Trumen r»KÄ S.PSVL Berichtigter MHgriff Der Schweizerische Stünderat hat den Kredit von 36 OVO Fran ken für die Olympischen Spiele, die der Nationalrat tzesirichcn hatte, mit 33 gegen 3 Stimme» demütigt. Die Sache muß des halb nochmals an den Nationalrat zurückgehen. / Der Finanzausschuß des Ständcrats hatte einstimmig dis Gewährung des Kredites beantragt. Bundespräsident Minger betaute, die Verwerfung durch den Nationalrat sei ein Mißgriff, drna Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele di-nten den guten Beziehungen zwischen den einzelnen Staaten. Gerade die Schweiz als neutrales Land könnte nicht einfach beiseite stehen. Das würde gerade heute im Auslande mißverstanden. Lasts-Bolallreffen DeutWmid -AMiMen Nach dem Siege Deutschlands über Italien und Australiens gegen Frankreich im Kampfe um den Davis-Pokal treffen die beiden erfolgreichen Mannschaften nun in Berlin auseinander. Die Auslosung der Spiele ergab folgende Einteilung: Am Freitag Freiherr von Cramm gegen Crawford und anschließend Henkel-- MacGrath. Sonnabend: das Doppel, für das dir Mannschaften noch ausgestellt werden, und Sonntag Freiherr von Cramm gegen MacGrath und dann Henkel gegen Lrawsord. Deutschland vor Schweden. Am ersten Tage der Marinc- Pokal-Segelwettkobrt in Kiel siegte Dru hland, knavv vor Schweden ' Großer Preis von Deutschland wieder in Hohenstein- Ernstthal am 14. Juli Wie wir erfahren, wird Deutschlands größtes Krastrad- Straßenrennen uni den „Großen Preis von Deutschland" auch in diesem Jahr wieder auf der V a d b e r g - SI r e ck e bei Hohenstein-Ernstthal durchgesührt. Das Rennen findet am 14. Juli statt und wird, wie üblich, international ausgeschrieben, so daß mit einer erstklassigen Besetzung zu rechnen ist, die hinter der des Vorjahres, in dem sich acht Länder mit ihren besten Fahrern beteiligten, nicht zurüclstehen wird. Die maßgebenden Vertreter der Obersten Sportbehörde be sichtigten gemeinsam mit den Vertretern des Innenministeriums, der Reichsaulobahnoerwattuna und des Straßenbauamtes Zwickau die Strecke noch einmal. Mit Rücksicht aus die tödlich verlaufenen Stürze, die sich im vergangenen Jahr leider ereignet haben, wird die Strecke an einigen Stellen verbessert werden. Sächsische Schwiinnl-Meisterschastcu verschoben Die Eaumeisterschastcn der sächsischen Schwimmer, die am w. und 14. Juli in Glauchau stattsinden sollten, sind mit Rück sicht aus andere sächsische Sportereignisje. die am 14. Juli statt finden. und mit Rücksicht aus das Eaufest des Neichsbundes für Leibesübungen in Leipzig, an dem die Schwimmer wenige Tage später ebenfalls beteiligt sind, auf den 3. und 4. August verschoben worden. Als Austragungsort bleibt Glauchau beste hen. Am 10. und 11 August werden die deutschen Scbwimm- Meisterschasten in Plauen durchgesührt. der dritte, der strahlt, sobald nur ihr Name fällt", sagte Sieglinde von Eamprath da in ihrer etwas herben Art. „Eine kleine .Hexe..." Em wehmütiges Lächeln glitt über Professor Ehmers feines Gesicht. „Ich glanbc, eher Wohl eine kleine Heilige", sagte er schwer, und sein Blick ging während dieser Worte seltsam nach innen. „Aber jetzt wird mir auch manches klar. Sie lag viele Tage nach dieser bösen Gehirnerschütterung in furchtbaren Fieber- Phantasien, und da — ich erinnere mich jetzt ganz genau -- rief sic manchmal ganz verzweifelt einen Namen." Der Professor sprach Hartmuts Namen in seiner taktvollen Art nicht aus. „Freilich — nun wird mir manches klar. Sie hatte unendliche Kraft in sich, wie sie Wohl nur eine ganz große Liebe geben kann, die sie wie ein Wunder wieder gesund werden ließ. Ich hatte, offen gestanden, bei ihrer sehr geschwächten Konstitution das Schlimmste erwartet." Steglinde Ivar von des Professors Worten tief bewegt. Diesem großen Menschenkenner konnte sie blind vertrauen. Nun war ihre Mission schneller erledigt, als sie gedacht, und noch heute tonnte sie Hartmut eine frohe Botschaft bringen. Aber wie leicht hätte es auch anders sein können!, dachte Hartmuts Schwester erschauernd. Da überraschte der Professor sie mit einem seltsamen Vorschlag. „Aber Sie können meinen Worten VSch nur bedingt glauben. Wäre es nicht besser, gnädiges Fräulein, Sie überzeugten sich selbst?" „ÖH!" Sieglinde war schnell entschlossen. „Wenn das möglich wäre... Nicht etwa aus Mißtrauen — o nein, Herr Professor. Nur — wenn ich ganz ehrlich bin —, nun ist fast ein wenig Neugier in mir, das Mädchen auch kennenznlernen, das Hartmut zu seiner Frau machen will." „Nun, wir sind ja dann schließlich jetzt Verbündete" — der Professor war in bester Laune — „und da denke ich, wäre eine kleine Komödie in all dieser Tragik vielleicht das Beste. Darum: wie wäre es, gnädiges Fräulein, wenn ich Sie auf meinem Krankenbesuch zu Fräulein von Schadow als meine Gehilfin mitnchmcn würde?" Sieglinde von Eamprath überwand schnell alle Hemmungen. Das war ein Vorschlag, wie für sie geschaffen. In der kleinen Kabine neben dem Operationszimmer des Professors kleidete sie sich um. Süß stand ihr die blütenweiße Schwesternhaube zu Gesicht. „Nun aber recht er.ist und würdig!" mahnte sie sich selber. Der Professor, der draußen auf sie wartete, war er staunt. „Ich hoffe, daß ich mit Ihnen zufrieden bin. Schwester Sieglinde." Sieglinde von Eamprath lachte ihm in die Augen. Hande! und Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom IS. Juni E Börse verkehrte auch am Mittwoch in stiller Haltung wobei sich die Umsatztätiakeü in engen Grenzen kielt. Die Ver änderungen gingen nur tu Einzeliällen über 2 Prozent hinaus Am Remenmaxkt wurden Neichsaltbesitz bei 0,60 Prozent nieku rigcrem Kurs umgesetzt. Keramaa 2. Tüll Flöha 4.5 und Ber liner Kindl 3 Prozent fester. Radeberger Brauerei wurden 3,25 und Dermatoid 2,75 Prozent niedriger notiert. Dresdener Schlachtviehmarlt vom 12. Juni. Preise: Rin der: Ochsen: a 42, b 3!)—41. c 37-38, V 34- 35; Bullen: a 42 b 41-42, c 38-40. d 35 -37; Kühe: a 42. b 35-42. c 20-35. b 21—28; Färsen: a 42, b 40—41, c 36—30; Fresser: 30-36: Kälber : Sonderklasse —; andere Kälber: a 60-64, b 50-6g. r 42—50. d 36—40; Lämmer und Hammel: a 1 48-50 b 1 42—45 c 40—45; Schafe: a 38—42. b 35—36; Schweine: a1 40—51. a 2 46-48. b 47-40. c 45-48. b 45-48. g, 44-46. g2 42—43. Auftrieb: Ochsen 80. Bullen 174 Klihc 353. Färsen 2g. Freyer 51, direkt: Bullen 1: Auslandsrinder 274. Kälber: 1273. direkt 2. Schafe 208. Schweine 20l7. direkt 22. Ueber- stand: Kühe I, Schweine 162. Marttverlaus: Rinder flott, Käl ber gut. Schafe mittel Schweine langsam. Chemnitzer amtlicher Großmarkt für Getreide und Futter- mittel vom 12. 8u»i 1935. Sämtliche Preise unverändert. 15. Jun. Sonnenaufgang 3.36 Sonnenuntergang 20.21 Monduntergang 1.53 Mondaufgang 19.32 1885: Der preußische Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen in Klein-Glienicke bei Potsdam gest. (geb. 1828). — 1888: Kaiser Friedrich lll. in Potsdam gest. (geb. 1831); Thronbesteigung Wilhelms II. — 1905: Der Gouver neur vom ehemaligen Deutsch-Ostafrika, Hermann v. Wiss ¬ mann in Weißenbach, Steiermark gest. (geb. 1853). - MMM-BrvMMM Deukschlandsender. Ireilag, 14. Zun>. . 8.20: Sendepause. — 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Erwin H. Nainalter: „Die Psingslwette." — 10.00: Sendepause. — 10.15: Aus Königsberg: Vom Vogelslug uud Segelslug in Rossitten. — 10.50: Spielturnen !m Kindergarten — 11.30: Die Landfrau schaltet sich ein Sommcrarbeiten im Blumengarten: Die Pslege der Rosen. — 11.40: Arbeitserleichtcrungen in der Heuernte. An schließend: Wetterbericht 1b 10: Kinderliedersingen. — 15.40-, Iuugmadelstuttde: Vom Pfingsttressen der Iungmädel. — 17.30: Jungvolk, hör' zu! Jetzt geht's aus Großsahrt. Hörspiel von Mar tin Jank. — 18.00: Stunde der Hitlerjugend: Lieder und Spiel musiken der Hitlerjugend-— 18.30: Der nationalsozialistische Rund funk Die Arbeit des neuen Nundsunks und der Nundiunkbewe- gung. — 18.45: Zwischenprogramm — 19.00: Lehrlinge werden Oiesellen Spiel vom Brauchtum des Handwerks. — 20.00: Stunde der Nation: „Odr Messias " Oratorium von Georg Friedrich Hän del — 23.00—24 00: Aus Stuttgart: Bunte Reihe. Ein Unter- hallungskonzeri Reichslender Leipzig: Freitag. 14. Juni 10,15 Schulfunk: Von Vogelslug und Segelslug in Rossitten 12.00 Mittagskonzert; 15,00 Für die Frau: Wilhelmine von Bayreuth, die Lieblingsschwester Friedrich des Großen; 16,00 Selten gesungene Lieder von Mozart und Schubert; 16,30 Was liest Vie H2? Das Erlebnis des Weltkrieges; 17.00 Unterhal tungskonzert; 18,30 Hundert Jahre K. S. Schütze» reg! ment Prinz Georg Nr. 108; 18.50 Parademärsche der alten Armee; 20,00 „Der Messias", Oratorium von Georg Friedrich Händel; 22,09 Nachrichten und Sportsunk; 22,20 Unterhaltungskonzert. - - - - - - ------ 1 — — „Ich denke doch, Herr Professor. Ich verspreche Ihnen, mein Bestes zu leisten." Sie reichte dem Arzt die Hand. Nun war das Bündnis geschlossen. Mit keinem Gedanken dachte Sieglinde an die Eltern, die über das, was sie tat, verständnislos den Kopf schütteln würden. Sie tat es um des geliebten Bruders willen, dem sie sobald als möglich sein Glück zuführen wollte. Minuten später summte die dunkle Limousine des Professors stadtauswärts — dem Armeleuteviertel zu. Einundzwanzig st es Kapitel. Auf die schrägen Wände der kleinen Mansarden wohnung fielen die Strahlen der Sonne. Jrmingart von Schah/)w stand sinnend am weit geöff neten Fenster. „Sonnenstrahlen sollen gesund machen helfen!" sagte sie wehmütig. „Gesund! Wozu?" Morgen würde es wieder weitcrgehen, das unerträg liche Leben in Hennebergs Laden. Sie hatte eine un beschreibliche Angst vor dem Morgen. Wieder würde er sie quälen und mit seinen egoistischen Werbungen peinigen. Oh, wenn der Vater nicht gewesen wäre, der arme liebe Blinde, der dann ganz allein und ohne Halt und ohne Trost in dem Leben gestanden hätte, wäre der Tod für sie eine Erlösung gewesen. Ja, der Vater... und noch einer, der sie wie mit fremder Gewalt wieder herübergezogen hatte in die Auen des Lebens, als ihre Seele in der kritischen Nacht schon auf dem Pfade des Todes ging: Hartmut von Eamprath. Jrmgart fröstelte mit einem Male in der warmen Sonne. „Die .Sieglinde' ist nun wieder daheim, aber er, der aus der Ferne für mich einen Gruß fand — wird er jetzt, glückstrahlend und umfeiert, wohl noch einen Gruß für mich haben, wenn er mich einmal auf der Straße sieht?" Warum sie diese törichten Gedanken nur nicht begraben konnte! Armut war schon 1» bitter! Aber war es denn nur möglich, daß Armut alles Recht auf Stolz nahm? Daß nach einem armen Mädchen jeder, aber auch jeder feine Hand ausstrecken konnte, um es zu beschmutzen? Gewiß,' das hast du nicht getan, Hartmut von Camp- rath — aber auch dir war ich für einen leichtsinnigen Scherz nicht zu schade! Bin ich denn nur schon so ehrvergessen, daß ich gar keinen Stolz mehr habe — ja. vaß mein Herz nur immer nach eiqer Entschuldigung für dich sucht, wo cs verurteilen müßte? Immer wieder kreisten Jrmingarts Gedanken um den Mann, den sie einmal im Leben gesehen, uqd der ihr doch so unendlich viel Glück, aber auch Leid gebracht hatte. <For«f»tza«2 folgt.)