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deutschen Grenzen gehaltenen Neven leit Monaten zuteil geworden ist." Die liberale „News Chronicle" erklärt in einem Leitartikel: „Der Vorschlag, den der Prinz von Wales jetzt formell unterstützt, ist nicht etwas völlig Neues. Französische Frontkämpfer haben schon im vergangenen Winter Deutsch land besucht. Die außerordentliche Bedeutung der freimüti gen Erklärung des Prinzen liegt aber in der Wirkung, die sie augenblicklich in Deutschland hervorgerufen hat. Keines wegs zum ersten Male hat der Prinz seine öffentliche Stel lung kühn und wirksam benutzt, um eine Aufmerksamkeit zu erzielen, wie sie ein anderer Redner kaum gefunden ha ben würde. Es ist ein außerordentliches Stück öffentlicher 'Arbeit." „Daily Herald" schreibt in einem Leitaufsatz: „Es wäre unsinnig, wolle man behaupten, daß eine persönliche Füh lungnahme allein ausreicht, um große politische Fragen zu lösen. Ebenso ist es aber wahr, daß Lösungen leichter gefunden würden, wenn das Gefühl nicht so hartnäckig ver breitet wäre, daß der „Ausländer" eine merkwürdig anders geartete und sogar gefährliche Person ist. Nur indem man mit Männern und Frauen anderer Länder zusammentrifft, kann man lernen, wie wenig wir uns unterscheiden und wie sehr wir dieselben sind." Der englische Arbeiterführer Lansbury erklärte auf einer Versammlung, er freue sich, von dem Vorschlag des Prinzen von Wales zu hören. Er wünsche, daß der englische Gewerkschaftskongreß an Hitler schreibe und ihn bitte, seine Kameraden zu empfangen, damit sie sich in Deutschland umsehen können. Gewaltiger Eindruck in Paris Die Erklärung des englischen Thronfolgers über die Zweckmäßigkeit einer Fühlungnahme der ehemaligen engli schen und deutschen Frontkämpfer und seine Mitteilung von der bevorstehenden Entsendung einer Frontkämpserabord- nung nach Deutschland haben in Paris gewaltiges Aufsehen erregt. Die Presse sucht zu ergründen, ob die Ausführungen des Prinzen von Wales als eine politische Kundgebung zu werten seien oder nur als eine höfliche Geste zu gelten hät ten. Einige rechtsstehende Blätter versuchen, die Bedeutung dieser Kundgebung abzuschwächen mit der Behauptung, dem Thronfolger sei nichts anderes übriggeblieben, als den Be schluß des Vorsitzenden der „British Legion" zu bestäti gen. (!) Nichtsdestoweniger muß der Londoner Berichter statter des „Echo de Paris" zugeben, daß die Worte des Thronfolgers absichtlich in dem Augenblick der deutsch-engli schen Flottenverhandlungen gesprochen worden sind, um zu zeigen, daß England keinerlei Vorurteile gegen Deutschland hege. Die Außenpolitikerin des „Oeuvre" betont, daß die deutsch-englischen Flottenbesprechungen in London sehr volkstümlich seien, was zweifellos den Schritt des Thron folgers beeinflußt habe. Ar MW W de» EMM» den WM M Wales London, 12. Juni. Die Aeuherungen des Prinzen von Wales über Deutschland werden in der englischen Presse weiterhin stark beachtet. Auch die Mitlwochabendpresse nimmt zu dieser freundschaftlichen Geste eingehend Stellung. „Evening News" schreibt: „Wir hoffen aufrichtig, daß die Anregung des Prinzen von Wales, daß in naher Zukunft eine Abordnung der British Legion Deutschland besuchen und dem ehemaligen Feinde die Hand der Freundschaft ent gegenstrecken soll, in die Tat umgesetzt wird. Eine ständige Quelle internationaler Schwierigkeiten ist die Tatsache, daß die Meinung einer Nation über die Nachbarstaaten nur zu oft durch politische Propaganda und nicht durch Erfahrun gen und wechselseitige Beziehungen geformt wird. Die Wunden des Krieges zwischen uns und den Deutschen sind alle geheilt. Wir wünschen ihr Aufbrechen ebenso wenig wie eine Lockerung der freundschaftlichen Bande, die uns noch mit unseren früheren Verbündeten verknüpfen." „Star" erklärt, die Soldaten, die gegen Deutschland kämpften, seien die geeigneten Männer für die Ueberbrin- gung einer Botschaft. Niemand könne das besser zum Aus druck gebracht haben, als der Prinz von Wales. Er würde dem Gedanken die Krone aufsehen, wenn er die Abordnung der Legion auf ihrer Reise nach Deutschland begleiten würde. Wie „Star" zu wissen glaubt, soll die Erklärung des Prinzen von Males vorher maßgebenden politischen und diplomatischen Stellen vorgelegt worden sein. Die Geste des Prinzen habe daher das volle Gewicht der amtlichen Billi gung hinter sich gehabt, trotz der Tatsache, daß der Prinz sie in seiner persönlichen Eigenschaft gemacht habe. Die ritter liche Haltung des Prinzen gegenüber früheren Gegnern sei nichts neues. Im übrigen verzeichnen die Abendblätter mehr oder weniger ausführlich die Kommentare der deutschen und französischen Presse zur Rede des Prinzen. EM EWM der AMrmm d« WM mn Wiles M in MWst Budapest, 12. Juni. Die Aeußerungen des Prinzen von Wales auf der Jahresversammlung der britischen Front kämpfervereinigung über die Notwendigkeit einer deutsch- englischen Verständigung haben in der gesamten hiesigen Oesfentlichkeit einen außerordentlich starken Eindruck her vorgerufen. Sämtliche Blätter betonen an leitender Stelle die weittragende außenpolitische Bedeutung der Erklärung des Prinzen von Wales, die hier als eine programmatische Stellungnahme der neuen Regierung Baldwin zu Deutsch land angesehen wird. Die Blätter heben hervor, daß die deutsche Regierung im Lause der letzten Monate wiederholt den gleichen grundsätzlichen Gedanken einer unmittelbaren Fühlungnahme der ehemaligen Frontkämpfer als die beste Grundlage der Völkerverständigung vertreten habe. Diese englische Geste sei umso bedeutungsvoller, als sie nach der Verkündigung des deutschen Wehrgesetzes und gleichzeitig mit den deutsch-englischen Flotkenverhandlungen erfolge. Weltbild GmbH. (M). WandeiPrei» -es Führers für die Sieler Marine-Woche. Der Preis wurde in der Staatlichen Bernsteinmanufaktur in Königsberg hergestellt. Au Zu keil um Danzig, 13. Juni. Der Danziger Volkstag trat zusammen, um die von der geiamten Oeffentlichkeit mit ungewöhnlicher Spannung er wartete Erklärung des Senatspräsidenten Greiser über die weittragenden Maßnahmen der Danziger Regierung ent gegenzunehmen. Nach einer durch rückhaltlose Offenheit gekennzeichneten Darlegung der schweren Lage Danzigs gab der Senatsprä- sident das einschneidende Sparprogramm der Danziger Re gierung bekannt, daß in Verbindung mit den soeben verfüg ten devisenpolitischen Maßnahmen die Rettung Danzigs und seiner Selbständigkeit aus der Krise der letzten Wochen sichert. Im Personalhaushalt kündigte Senatspräsident Greiser eine Einsparung von mindestens hundert Lehrern und min destens fünfhundert Beamten an. Alle diese Personen wer den Gelegenheit erhalten, außerhalb der Danziger Landes grenzen eine wirtschaftliche Besserstellung zu erreichen. Wei ter würden diejenigen Pensionäre, die von Deutschland ab hängen, sich mit dem Gedanken vertraut machen müssen, die ihnen rechtlich vom Reich zu zahlenden Rentenbezüge im Reiche zu verzehren. Ferner sollten noch mehr als bisher Erwerbslose aus- Ein ses durch trag vor jetzt ein jüdischen 1924 bei 5 Millioi hatten, der Anl Auftrag« verschrei dann spi keiten kc einen W Schwind Dr. Han nach Oe suchung wird bis Zu 1866 un Neffe de Preuße, seines r, aber rw junger t späterhi werke, l wie Fri Aufgabe mit dem Sch altem 6 Märchen einen - setzende, desford« kennen. WMMWM im EiM Um» Buenos Aires, 13. Juni. Am Mittwoch um 12.35 Uhr südamerikanischn Zeit wurde zwischen Bolivien und Paraguay ein Wasfenslill- standsabkommen unterzeichnt. Damit ist praktisch der Frie den zwischen beiden Ländern wiederhergestellt. Line neu trale Militärkommlssion wird zur Festlegung einer Demar kationslinie im Flugzeug nach dem Gran Lhaco obreisen Wie Greuelmeldungen gemacht werden Der südslawische Staatsangehörige Eduard Penkalla. Berliner Korrespondent des „Neuen Wiener Tageblatt", der in Danzig wegen Verbreitung unwahrer Meldungen über die politische Lage in Hast genommen morden war, ist auf freien Fuß gesetzt und seine Ausweisung als lästiger Ausländer aufgehoben worden, nachdem Penkalla mündlich und schriftlich erklärt hatte, daß er tendenziösen und unwah ren Informationen zum Opfer gefallen sei, die er, da sie aus dem Mund eines Fr-ktionsführers stammten, im guten Glauben zum Teil für einen telephonischen Bericht verwandt habe. Auf Grund dieses Berichtes, der ausschließlich auf den Informationen des Fraktion s vorsitzenden der Deutschnationalen, Rechtsanwalt Weife, be ruhte, habe er sich eines schweren Fehlers schuldig gemacht. Memel wehrt sich Die Stadtverordnetenversammlung von Memel faßte gegen die Stimmen der Litauer den Beschluß, den unrecht mäßig seines Amtes enthobenen Oberbürgermeister Dr. Brindlinger an der Ausübung des Amtes nicht zu hindern. Die Einsetzung des Großlitauers Viktor Gailiusals kom missarischer Oberbürgermeister wurde ab gelehnt und damit der Magistratsbeschluß vom 5. Juni gebilligt, wonach die Ernennung des Gailius den Gesetzesbestimmungen nicht entspricht. 'Note soll nach Auffassung japanischer Kreise die Notwendig- der Errichtung einer entmilitarisierten Zone betonen, in Nnknnft solche Zwischenfälle zu vermeiden. Der ErenMreit im Ferne» Mn Die japanische Regierung bestreitet jegliche Schuld. Tokio, 13. Juni. Die japanische Regierung hat in Moskau eine Antwort note aus die sowjetrussische Beschwerde wegen des Grenz zwischensalles auf dem Bahnhof Pogranitschnaja übergeben lassen. Die japanische Rote stellt alle sowjetrussischen Behaup tungen, japanische Truppen hätten das sowjetrussische Grenz gebiet verletzt, in Abrede und betont, daß die Schuld an diesem Zwischenfall die sowjetrussischen Grenzwachensolda- ten trügen, die jchon öfter das mandschurische Grenzgebiet verletzt haben. Der Note ist beigefügt der Bericht des Oberbefehlshabers der japanischen Armee in Mandschukuo, General Minami, der gleichzeitig japanischer Botschafter in Mandschukuo ist. Die All Einen ein große Mark ges Rudat un die bei dei seinem Ei init einem einen Bet mit ihm der Krim auch ihr 5 ger Straf man bei s gar nur i händ< .Deutschen m der Z« Feiern sta nerstagab sind vorgl Händel-Pl sterkonzerl genossen, das Wass! bensgeschi Werke, di klingen w Aufg gab beka Weyerhü nis abgel führungs wurde. Zwe w.lchsn L ün Nebe waren so Dar Lebt» «»lerer blauen Jungen Der erste Tag der Marinevolkswoche Am Mittwoch hatten Zehntausende zum erstenmal Gele genheit, in einem bisher noch nicht dagewesenen Ausmaß Einblick in das Leben unserer blauen Jungen aus den Schif fen und an Land zu bekommen. Wie im Film rollte sich dem Besucher der Marinevolkswoche das Leben unserer Marine vom Wecken bis zum Zapfenstreich ab. Bei der Flaggenparade gingen unter den Klängen eines Marsches vom Panzerschiff „Admiral Scheer" auf sämtlichen Schiffen die Flaggen hoch. Der Verkehr auf der Hindenburg-Uferpromenade war io stark, daß die Kraft wagen nur^ im Schritt fahren konnten. Am Nachmittag begannen in den Marineanlagen von Wik die Schau Vor führungen, zu denen Zehntausende zu Fuß und mit den Verkehrsmitteln gekommen waren; sie woynien zuerst dem Geschützexerzieren bei. Ganz gewaltig war der Eindruck bei der Besichtigung der Kriegsschiffe. Auf allen Schiffen grüßten Erinnerungszeichen an die Heldentaten der Traditionsschiffe. Von Bord des Kreuzers „Köln" aus wurden an der Backbordseite des Achterdecks Torpedos abgeschossen. Auf dem Achterdeck des Kreuzers „Köln" waren Tische aufgestellt, an denen die Volksgenossen für wenige Pfennige von den blauen Jungen mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden. Auf einem Taucherboot führten Taucher Uebungen aus. Auf „Gorch Fock", dem Segelschul schiff der Kriegsmarine, wurden in luftiger Höhe Segel gesetzt. Gespannt wurde ein Rettungsmanöver „Mann über Bord" verfolgt. Unendliche Heiterkeitsstürme löste eine Aequatortaufe auf dem Landungssteg vor dem Se gelschulschiff „Gorch Fock" aus. Neben diesem lustigen und lebhaften Treiben hatte man Gelegenheit, schöne und wertvolle Ausstellungen der Kriegs marine zu betrachten. Als die Massen abends zur Stadt zurückfluteten, bot sich im Kieler Hafen noch ein großartiges Schauspiel; auf dem Kreuzer „Leipzig" wurde ein Flie- gerabwehrmanöoer vorgeführt; aus den Rohrmün dungen der Flakgeschütze blitzten rote Feuergarben. An schließend zog langsam ein stolzes Wikingerschiff an der kilometerlangen Uferpromenade vorbei: seine Besatzung trug die Rüstung der alten Seefahrer Das Danziger Sparprogramm Senatspräsident Greiser vor dem Volkstag findig gemacht werden, die sich freiwillig bereit erklären, Ar. Helt außerhalb der Danziger Landesgrenzen anzunehmen. Außerdem soll der Staatliche Arbeitsdienst, soweit seine Mik glieoer sich dazu freiwillig bereiterklären, in Deutschland unlergebracht werden. Schließlich werden auch Eingriffe und Sparmaßnahmen aus kulturellem Gebiet, insbesondere beim Theaterwesen und bei der Technischen Hochschule, durchgeführt werden müssen. Im Zusammenhang mit der Bekanntgabe des Spar programms richtete Senatspräsident Greiser einen nach, drücklichen Appell an die Oppositionsparteien. Er betonte, daß die Einsparungsmöglichkeiten, soweit sie den geplanten Beamtenabbau betreffen, zum Teil von einer Aenderung der Verfassung abhängig sind. Er werde der Opposition Gelegenheit geben, zu den hierzu erforderlichen Gesetzen^ würfen Stellung zu nehmen. Die große Mehrzahl des Volkstages nahm die Erklä rung des Senatspräsidenten mit langanhaltendem Beifall auf. Auf Antrag der nationalsozialistischen Fraktionen be schloß das Haus, zur Besprechung der Erklärung des Senatspräsidenten zusammenzutreten, sobald die angekün digten Spargesetze fertig vorliegen. SvfertW der FttgeMerbersMerk Ausruf der Reichsregierung. Berlin, 13. Ium. Anläßlich des Reichswerbe- und Opfertages des Reichs- vcrbandes für deutsche Jugendherbergen am 15. und 16. Juni haben die Reichsminister Rust, Dr. Goebbels, Göring, Darre, Dr. Frick, Kerrl, Seldte, Graf Schwerin von Krosigk, Freiherr von Eltz-Rübenach und Dr. Gürtner sowie der Ju gendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, fol genden Aufruf unterzeichnet: „Aus der Notwendigkeit heraus, unserer wandernden Jugend Heimstätten zu schaffen, wurde die Idee des deutschen Jugendherbergswerkes geboren. In jahrzehntelanger Arbeit ist hier ein Werk entstanden, welches vorbildlich für die ganze Welt ist. Der nationalsozialistische Staat betrachtet es als eine seiner wesentlichsten Aufgaben, die Verbindung des deutschen Menschen zur Scholle und zur Heimat wieoerher- zustellen und die Jugend aus den Steinwüsten der Städte zur Natur zurückzuführen. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, mußte das deutsche Iugendherbergswerk ausgebaut werden. In allen Teilen des Reiches sind Jugendherbergen neu entstanden bzw. ausgebaut worden. Für unsere Jugend kann niemals genug geschehen. Deshalb wenden wir uns an alle Volks genossen mit der Bitte, dem Reichsverband für deutsche Ju gendherbergen die notwendigen Mittel zur Erfüllung seiner Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Am 15. und 16. Juni finden Opfer- und Werbelage für das deutsche Iugendherbergswerk statt. Es darf keinen Deutschen geben, der seiner Verbundenheit mit der Jugend unseres Volkes nicht auch durch eine Spende Ausdruck gibt."