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Der Selbstanbau hochwertiger Futterpflanzen ist zu steigern. Hierzu nur einige ganz kurze Hinweise: Die Grundlage hoher Leistungen unserer Viehbestände ist die Berfiitterung stark eiweißhaltiger Futtermittel. Di« Berfiitterung von Oclkuchcn scheidet für di« Zukunft weit gehend aus. Ersatz bieten hier Kl«, Luzerne, Serradella, der Anbau von Sonnenblumen, unsere einheimischen Hülsenfriichte und vor allem auch die Süßlupine. Die Körner der Sllhlupine müssen und werden den auslän dischen Oelkuchen in Zukunft ersetzen. Saat- U steht genügend zur Verfügung. Auch der Klcinvichhälter sollte in jedem Falle mit der Aussaat, wenn auch nur einiger Pfunde, der Süßlupine beginnen. Wichtig ist auch die Herstellung von Silofutter. Der Kleinvieh halter kann hierfür Fässer verwenden oder sich aus Zementbrunnenringen einen kleinm Gru bensilo selbst Herstellen. Für das Einsäuern eignen sich alle Grünzeugarten und Avfüll«; sie müssen kurz geschnitten, fest «mgestampst und der Silo dann luftdicht abgeschlossen werden. Ein ganz hervorragendes Suofutter ist der Mais, der auch gleichzeitig große Fnttermasscn liefert. Sein Anbau zur Ge winnung von Silofutter kann noch»nach Win- tcrgctreidc oder Frühkartoffeln als Zwischen frucht erfolgen. Da der Kleinti«rhalt«r meist sehr wenig Land zur Verfügung hat, muß er es durch den sogenannten Zwischenfruchtbau möglichst intensiv ausnutzen, also in zwei Jahren drei- bis viermal ernten. Aber nicht nur der Anbau hochwertiger Futterpflanzen ist von Bedeutung. Wichtig ist auch, daß alle Haushalt- und Gartenabfälle nicht direkt auf den Komposthausen, sondern,, soweit sie noch irgendwie zur Berfiitterung verwendbar sind, erst in den Tiermagen wan dern und somit zweifache Nutzung ergeben; erstens Biehfutter und zweitens hochwertigen tierischen Dünger. Mr die Düngergewinnung ebenfalls einige Hinweise: Auf di« Kotbretter der Hüh- nerstäile gehört Torfmull; er saugt di« Feuch tigkeit des Hühnerkotes auf und hüllt ihn gut ein. Beim Kaninchenstall ist nach Mög lichkeit Matratzenstreu zu oerivenden. Auf eine den Urin gut aufsaugende Unterlag« von Torf mull, evtl, als Ersatz auch Sägespäne oder ähnliches, kommt kurzgeschnittenes Stroh. Die Matratze soll möglichst längere Zeit liegen bleiben; nur di« Kotecke ist häufiger abzumisten. Auch im Zitgenstall sollte stets Matratzenstreu verwendet werden. Der Zie genstall ist gleichfalls täglich nachzuftreuen; Stroh ist vorher kurzzufchnciLv. Katzenstreu im Ziegenstall dann zwei - liegen bleiben, Sehr wichtige NebenerMsM« Viehhaltung sind beim Geflügel die Federn; sie gehören, soweit sie mH anderwütig ver wertbar sind, in das Kunstjauchefaß itls Ersatz für Hornspäne. Bei der Ziege und beim Kaninchen find die Fell« von außer ordentlicher Bedeutung für di« Pelzwann-, Leder- und Filzindustrir. Das Kaninchenfell ist ja heute Dolkspelz, aber auch als Leder ist das Kaninchenfell, besonders, das alter Zucht tiere und das der Rammler, vorzüglich ge eignet. Noch wichtiger für die Lederindustrie sind die Felle der Ziegen und Zickel. Sie liefern Stiefelober«, Handschuh- und Fenster leder. Kein Fell darf heute dmch unsach gemäßes Abziehen und naHWge Aufbewah rung entwertet werden. Ein Verlust an diesen Fellen trifft zwar nur mit einigen Pfennig« oder Groschen den einzelnen Kleinviehhalter, aber' mit vielen Millionen Mark die deutsche Volkswirtschaft. Gut abgezogene Fell« dürfen keine Schnittstellen oder Fleischreste aufweisen und sind güt auszuspannen und — aber nicht etwa am Ofen — sondern an einem luftigen Ort zu trocknen. ^Scholle, Hof und HausZ AWD Pflege der Luzerne. Die Luzerne erzeugt große Masscnerträge und unter allen Grün- suttcrpflaiMN die größten Eiweißmeirzen. Das Futter selbst ist für alle Gattungen der land wirtschaftlichen Nutztiere grün und getrocknet von höchstem Werte. Aus diesem Gründe wird die Luzerne auch die Königin der Futtev- pflanzen genannt. Aber die hohen Erträge werden nicht ohne jedes Hinzutun des Menschen jahrelang erzeugt, sondern nur dann, wenn neben einer Düngung mit Phosphorsaure und Kali auch während des Wachstums eine ordent liche Pflege erfolgt. Die Pflege der Luzerno- feldcr hat den Zweck, das Unkraut zu vertilgen und den Boden oberflächlich zu lockern. Unter der Voraussetzung, daß mit der Maschine gesät wurde und entsprechend große Reihenabstände gewählt worden sind, wird im Frühjahr kräftig geeggt und sodann, wenn möglich, nach jedem Schnitt gehackt und unmittelbar darauf ge- eggt. Die Hackmaschine darf jedoch nicht zu tief eingestellt worden, damit die seitlichen Luzernewurzeln nicht zerstört werden. Bet Brettsaat oder zu engen Reihenobständen muß östor geeggt werden. Aeltere vergraste Luzerno felder werden sogar .zweckmäßig mit dem Federzahnkultivator bearbeitet. 5m allgemeinen ist es üblich, die Luzerne vor Beginn der Blüte zu schneiden, weil sie noch nicht verholzt ist und ein Nährstoff-, besonders eiweißreicheres Futter liefert. Im ersten Nutzungsjahre jedoch soll man die Blüte abwarten, damit der Wurzel stock Kräfte sammeln und sich besser entwickeln kann. Durch zu frühzeitiges Mähen vor der Blüte können junge Luzornebcstände Im ersten Fahre so geschädigt werden, daß sie für längere Zeit geringere Erträge liefor». Sonst aber ist die Luzerne immer vor der Blüte zu mähen. Sie soll auch nicht zu tief abgemäht werden. Der letzte Schnitt im Herbst darf nicht zu spät genommen werden, damit die Luzerne noch nachtreibe kann und kräftig in den Winter kommt. ^.e wird das durch ein lebhaftes Wachstum im nächsten Frühjahr mehr als ausgleichcn. Dr. Hn. Nhabarberblüten stets ausbrechenl Nie darf man die sich bildenden BlUtcnstcngcl dem Rhabarber belassen, da die Stengel zu ihrer Entwicklung ein großes Teil Nahrung brauchen, die selbstverständlich der Pflanze entzogen wird. Die Entwicklung des Rhabarber» stockes leidet, und die Ausbeute ist natürlich nicht so groß. Jeder sich bildende Blüten stengel wird beim Durchgehen sofort aus gebrochen oder ausaedreht, nicht etwa aus geschnitten, da zurückbleibende Stengelreste in Fäulnis übergehen, worunter auch der Wurzel stock leidet. Solche Dlütenstengel treibende Stauden merzt man am besten aus, indem man bei der Vermehrung nur solch« Rhabarber stauden benützt, die keine Blütenstengel ge- trieben haben. Gü. Wi. Dir Kress« ist eine besonders schöne Eiu- jahrsblume. Zu den verschiedenen Kresfearten zählt auch vie neue Kapuzinerkresse „Gold glanz", die gefüllte und wohlriechende Blüten von rein goldgelber Farbe hat (vgl. Abb.). Kresse Da sie eine rankende Art Ist, empfiehlt sie sich ftbr wohl als Pflanze am Sitwvwerk und zur Bekleidung von Mauern. Ein paar Crbsenrciser' werden dicht In der Nähe der ra ikcnden Kresse ausgestellt, damit da-Empor- ranken im Anfang etwas erleichtert wird. Die K^sse verlangt nahrhaften Gartenboden und wirk am beste» Ende Mai ausgcsät. Zu diesem Zw ck werden di« Samen kurz vorher in das Mistbeet In Töpfe gelegt, so daß man nachher gleich große Pflanzen mit Topfdallkn aus» setzen kann. Durch ihre Schnesiwüchslgkett und Anspruchslosigkeit kann die Kreft« .immer wieder zum Anbau empfohlen werd«».' S<U. Marbftammkohl ist ri« gutes Futter u»ttt«l für di« Prlztirrr. Es «mpfiM sich daß« für den Pelztierzüchier, jetzt Markstammköhl anzupflanzen. Bei guter Düngung «erricht der Markstammkohl «ine Höhe von 1,50 m, wächst sich also zu «iner beträchtlichen Pflanz« au», die ganz besonders wertvolles und natürlich«» Grünfutter bietet. Zweckmäßig sät man d«n Samen nicht so dick aus, damit sich die Pflanz«» kräftig entwickeln können. Sind hi« Pflanz«» kräftig genug, werden sie «iv-tln aufs freie Feld verpflanzt. Sehr bald werd«» di« Kohlpflanzen sich im Laufe des Sommer» zu schönen großen Stauden entwickeln, go» denen man immer wieder di« untersten. Blätter als Grünfutter für die Pelztiere abnehm«» kann. Das Wachstum'der Blätter döcheri den ganzen Sommer hindurch, so daß kelnGrün- futtermangel eintreten bann. Für den Herbst und Winter bleiben dann noch die dicken Stämme des Markstammköhls, di« ebenso wie Runkelrüben in Gruben bis zum Frühjahr auf» bewahrt werd«». Gerade die StSmm« sind mit einem fthr süßen Mark ang«füllt, nur der unter« Teil des Stammes ist weniger g^chmack- voll und verholzt, daher auch nicht zum Ver füttern geeignet. Eine sehr gut« Markstamm kohlsorte ist „Grüner Fersey".. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß der Markstamm kohl auch ein sehr willkommenes Gruufutter für die Hühner ist A. Schleien in Dill. Schleien werden geschuppt, ausgenommen, dabei auch di« iArmen aus» geschnitten und ausgewaschen. Das nötig« Wasser mit 'Zwiebel, Lorbeer' und Gbwürz laßt man kochen, legt die Schielen hinein, Nßt einmal aufkochen und dann zehn Mtmrt«» ziehen. Dann macht man «ine Mehleindr«»» mit der Brühe und einer Tasse Saba«, fügt reiHich fein gewiegten Dill, Schnittlauchs :Pet«rsiü« daran und gießt die Soße über die angericht«t«n Sckleien. Dann kann man di« Platt« mit Krebsschivänzen garnieren und mit «inlgen Tropfen Krebsbutter übergießen. Uttirig. aebli«bene Soße wird ertra gereicht. De e Kochart ist besonders schmackhaft. Fr. Ad. in K.