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In diesem Augenblick trat Professor Ehmer zwischen die beiden. ' ' „Sie sollten ein wenig Zerstreuung haben, gnädiges Fräulein. Mehr noch, ich als Ihr Arzt verordne Ihnen sogar heute als beste Medizin zum Abschied ein wenig Zerstreuung." Lächelnd griff er in seine Brieftasche. „Hier ist eine Karte für den großen Vortrag, den morgen abend Herr Doktor von Camprath, der weltberühmte Flieger, in den Fürsten-Sälen halten wird. Aber bitte, bedanken Sie sich bei Schwester Sieglinde, die auf die Idee kam. Ich habe die Karte nicht spendiert." Anfangs waren Jrmingarts Augen groß und über rascht gewesen, dann aber lief ein Wehes Zucken über ihr Gesicht, und unter den dunklen, seidigen Wimpern drangen mühsam zurückgehaltene Tränen mit Macht hervor. „Verzeihung! Es ist nur die Freude!" würgte sie ton los hervor. „Ich danke Ihnen, Schwester!" Sie brachte cs nicht fertig, den Namen Sieglinde noch einmal auszu- sprechen. Dann aber folgte sie einem unbezwingbaren Drang, Gewißheit zu haben über das Schwerste, das iyr das Schicksal nun auch nicht erspart hatte, und fragte fast überstürzt: „Sie kennen Herrn von Camprath wohl persönlich, Schwester?" Jrmingart sah nicht, wie ein weiches, mitleidiges Lächeln um den Mund Sieglindes huschte, als sie mit einem glücklichen Aufblitzen ihrer braunen Augen er widerte: „Ja, Fräulein von Schadow! Wir stehen uns sogar sehr nahe!" - , Da fragte Jrmingart nicht weiter, denn mehr zu fragen, als die andere beantworten wollte, verbot ihr das Takt gefühl. . Aber nun wußte sie: Vor ihr stand Sieglinde, die dem Flugboot ihren Namen gegeben hatte, Hartmut von Camp raths Braut. Doch seltsam, nicht einmal kam das Gefühl des Neides in ihr auf. Ja, daß man dieses liebe, vornehme Mädchen liebhaben konnte, verstand sie. Du Reiche! Du Glückliche!, dachte sie nur. Nun habe ich dich sogar persönlich tennengelernt, Sieglinde von Krehler... Werde recht glücklich und mache ihn so glücklich, wie du nur kannst... Ich aber muß den bitteren Selch meiner Liebe austrinken — bis zur Neige. Sieglinde von Camprath aber ging schweigend und bis ins tiefste aufgewühlt an des Professors Seite die Treppe hinab. Jetzt wußte sie, daß Hartmut sich bald, sehr bald sein Hlück holen konnte. Jrmingart von Schadow war die edelste Lebens- gefährtin, das war gewiß. „Und die beste Schwester!" setzte sie in Gedanken halb laut hinzu. ! > Der Professor schaute ste fragend an, aber blitzschnell verstand er. Da drückte ihm Sieglinde auch schon stumm die Hand. Zwei« ndzwauzigstes Kapitel. j Seit dem gestrigen Zusammentreffen mit der „angeb- Wen" Gehilfin Professor Ehmers war eine seltsame Ruhe Wer Jrmingart gekommen. Lun kannte ste Sieglinde, seine Sieglinde, und so sehr sich ihr Herz schmerzvoll zusammengekrampft hatte, all mählich schien eine versöhnende Ruhe über sie zu kommen. Sie wußte jetzt: keine Unwürdige wurde Hartmut von Campraths Frau, sondern ein liebes Menschenkind, das man mit seinen sonnigen braunen Augen selber liebhaben mußte. Jrmingart wuchs in diesem Verzicht, wie ihn nur ein ganz reines, opferfreudiges Herz in dieser unermeßlichen Grüße aufbringen konnte, über sich selbst hinaus. Fast batte sie es gestern noch nicht für möglich gehalten, daß sic heute abend den Vortrag werde besuchen können, aber jetzi fühlte sie mit einem Male die Kraft dazu in sich. Still und ungekannt würde sie unter den Tausenden von Zuschauern sitzen, würde lange sein schönes, kühnes Gesicht sehen können und seiner Stimme lauschen... zum allerletzten Male. Das Schicksal bot ihr zuletzt doch noch einmal die Hand zu einer Stunde reinsten Glücks, und Jrmingart wußte: ' Wenn sic daä jetzt versäumte, so würde sie nach dieser Stunde ein Leben lang hungern. So war ihr heute der Weg zu Henneberg auch weniger schwer geworden, als sie es sich immer vorgestellt hatte. Unter den Verkäuferinnen löste ihr Erscheinen große Verwunderung aus, und nur wenige konnten sich der Rührung entziehen, die das noch immer krankhaft bleiche, aber doch so liebliche Mädchcnantlitz aus sie ausübte. Henneberg selbst, streckte an diesem Tage die Waffen des Hasses, der noch immer in ihm brannte, in lauernder, abwartender Rücksichtnahme. Vielleicht war sie durch die Krankheit nun endlich mürbe geworden? Noch immer tonnte er nicht alle Hoffnungen aufgevcn. Allerdings, es hieß Geduld haben. Jetzt mehr als je. Die Kündigung wollte er vorläufig gar nicht mehr erwähnen. Schließlich zog sich doch alles wieder zusammen.- Zwar, die schon immer schlanke, zartgliedrige Gestalt war allmählich, seiner Meinung nach, fast die einer „Mond scheinprinzessin" geworden. Aber der fehlte ja nur was in die Knochen. So etwas hatte man bald 'rausgefuttert. Er betrachtete wohlwollend feinen eigenen stattlichen Bauch. Selbst die Warner nahm ein wenig Rücksicht. Der Schrecken mochte ihr damals doch zu sehr in die Glieder gefahren sein, aber ein wärmeres Gefühl für die „Adlige" brachte sie immer noch nicht auf. „Also verkaufen Sie man die ersten Tage nur so ein bißchen mit, Fräulein Schadow, damit Sie sich allmählich wieder daran gewöhnen. Nicht gleich übernehmen, sonst liegen.Sie wahrscheinlich morgen schon wieder auf der Plauze. Mager genug sind Sie tatsächlich geworden!" Das war alles, was Henneberg sagte. Und Jrmingart war froh, daß man ste in Ruhe ließ. Nur die kleine Erna kam ihr mit warmer Herzlichkeit entgegen, die Jrmingart ehrlich Wohltat. So verging dieser erste Tag im „Seestern" zum ersten Male ohne große Aufregung, und als Jrmingart am Abend mit besonderer Eile die Garderobe verließ und den Hinteren Eingang hastig abschloß, wartete Erna noch oraußen auf sie. Sie fragte scheu, ob ste Jrmingart ein Stück des Weges begleiten dürfe. Aber kein Wort wagte das Mädchen über ihr seltsames Erlebnis im Cafö mit dem Bordmonteur Kraus und Sieg linde von Camprath zu berichten. Sie fürchtete zu sehr, Fräulein von Schadow möge das als anmaßend empfinden. / Nur eines konnte sie nicht übers Herz bringen: „Fräulein von Schadow! Denken Sie nur, ich habe für den Vortrag des berühmten Fliegers von Camprath für heute abend eine Karte geschenkt bekommen!" sagte sie hastig. Und als Jrmingart sic erstaunt anblickte, setzte sie er klärend hinzu: „...von dem Bordmonteur Kraus..."