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e Hauung, und da- ilossenci, weiter, ?en aus sondern ls Dar- ls Dar- ssehung egrehen Meinung, e Blüiel alturge-1 Ausdruck I lsoziali-1 iermitt-1 chaffen. I ergibt I >aß wir ilem zu > Werte e dient, Halten, le eines er Zer- Vortra- riemals er Zeit Pflicht, i heute worden e. „Ich senberg hr den r einen ie Zeit, begei- ilistischs mtsches n Epo- illionär ebstahls ldstrafe rkes in cklagten :izitäts- s Elek- lew um rfallen. n einen rfallen, schossen t er hsischen ziehen hsischen Reiches freizeit Hitler- es !k- !uf der Wert erfchie- eraan- haft s» staat- r säch- atthal- : über- thalter starke» einden leschaf- Kinder td von ukunft. zenden re und lungs- Som- :r dem ung" hulung stsgeist i. Ge° n ihre !N, die Rettung des Franken Paris, 8. Juni. Nach langwierigen Verhandlungen, die reich waren ,n dramatischen Szenen, sind die Bemühungen um die kildung einer neuen französischen Regierung nunmehr zum llbschlutz gekommen. Auf den Verzicht Pietris hin hatte »er französische Präsident Lebrun nochmals den Kammer präsidenten Bouisson und anschließend den Vorsitzenden ,er radikalsozialen Kammergruppe, Delbos, um die Kabi- rettsneubildung ersucht, doch hatten beide sogleich abgelehnt. Inzwischen waren sich aber auch die Radikalsozialen des Lrnstes der Lage bewußt geworden, so daß, als Präsident Lebrun den bisherigen Außenminister Laval nochmals mit »er Neubildung der Regierung beauftragte, die weiteren Verhandlungen ziemlich rasch vonstatten gingen. Nach Ab- chluß seiner Verhandlungen stellte sich Ministerpräsident Laval mit seinen Mitarbeitern sogleich dem Präsidenten wr. Gleichzeitig wurde die Kammer einberüfen, in der »ann die neue Regierung noch am Freitagabend ihre Pro- zrammerklärung abgab. Die neue Regierung ist die dritte, deren Führung La- >al hat. Erstmals bekleidete Laval nach dem Sturz der Re- perung Steeg im Januar 1931 das Amt des Ministerprüsi- >enten. Nach der Wahl Doumers zum Präsidenten der Republik bot Laval im Juni 1931 den parlamentarischen - Gepflogenheiten entsprechend seinen Rücktritt an, doch vurde er ersucht, weiter im Amte zu bleiben. Das zweites Kabinett Laval wurde am 16. Februar 1932 gestürzt. Nach! einem Rücktritt hat Laval ununterbrochen das Amt eines Ministers innegehabt. Das Amt des Außenministers über- mhm er im Oktober 1934 nach dem Tode Barthous. Laval! teht im S2. Lebensjahr und ist von Beruf Rechtsanwalt. Die neuen Männer Lon dem neuen Kabinett, das sich aus vier Senatoren md 16 Abgeordneten zusammensetzt, gehörten 13 Mini-! ter bereits der kurzlebigen Regierung Bouisson an. Neu lingetreten sind Flandin, Berard, Fabry, Bonnet, Regnier, Narcombes, Maupoile und der erst nachträglich zum Unter- taatssekretär berufene Blaisot (Richtung Marin), der die Vertretung der Elsaß-Lothringer Angelegenheiten über- «immt. Von den neuen Männern beansprucht der 67jäh- üge'Finanzminister R 6 gnier wegen der bekannten finan- lielleti und währungspolitischen Schwierigkeiten Frankreichs !in besonderes Interesse. RLgnier ist kein unbekannter Po- itiker. Von Beruf Rechtsanwalt und vielseitig journali- tisch tätig gewesen, wurde er 1903 in die Kammer und/ !920 in den Senat gewählt. 1932 wurde er Präsident des Hinanzkomitees der Autonomen Amortisierungskasse. Imi Kabinett Flandin leitete er das Innenministerium.Regnierge-! >ört der Radikalsozialistischen Partei an. Ein markanter Kopf der neuen Regierung ist Kriegs- ninister Fabry. Von Beruf Offizier, war er 1916 und j917 im Großen Hauptquartier ein Mitarbeiter des Mar- challs Joffre. Seit 1919 gehört er der Kammer an. Unter j tzoincarL und Francois-Marsal verwaltete Fabry das Ko- vnialministerium. Dem zweiten Kabinett Daladier gehörte >r als Minister der Landesverteidigung an, bis die bluti- len Februarereignisse 1934 ihn mit dem Kabinett zum/ Rücktritt veranlaßten. Fabry steht der Gruppe Tardieu iahe und hat als Vorsitzender des Heeresausschusses der Kammer in Wort und Schrift für eine starke Heerespolitik geworben. Der neue Unterrichtsminister Marcombes ist Ra- ükalsozialist. Von Beruf Arzt, hat er als Unterstaatssekre- . ür in vielen linksgerichteten Kabinetten mitgearbeit. Der »ue Iustizminister Leon BSrard ist eine als Rechts- oifsenschaftler und Gelehrter bekannte Persönlichkeit. Jahre »ndurch war er der Sekretär Poincarös. Er war bereits Uer Unterrichts- und Iustizminister und gehört der Acadö- j m- Francaise an. Ein unbeschriebenes Blatt ist der aus, M Reihen der Radikalsozialisten heroorgegangene, übrigens W Mahrige Pensionsminister Mau.poile, der von Be- > ms Weinbergsbesitzer ist. 1924 ist Maüpoile zum erstenmal > n di« Kammer gewählt worden. Handslsminister Bonnet,! geboren 1889, ist als Parlamentarier und Minister schon öfter heroorgetreten. Auch er ist Radikalsozialist und hat bereits verschiedenen Regierungen als Handels- oder Finanzminister angehört. Energische Deflation Ueber die Grundlinien seiner Politik äußerte sich Laval noch vor der Programmerklärung in der Kammer einem Pressevertreter gegenüber dahin: „Die Ari der Vollmachten, die ich beantrage, erlaubt es mir, nach meinen Besprechungen mit den verschiedenen politischen Gruppen und besonders den Radikalsozialisten aus eine breite Mehrheit zu rechnen, die sich der Notwendig keit bewußt ist, umfangreiche Einsparungen vorzuuehmen. Nur wenn die Regierung eine energische Deflation durch führt. kann sie die Finanzen sanieren. Vie Opfer, die die Gemeinschaft wird bringen müssen, werden weniger drückend und besser verteilt sein als die Opfer, die zwangsläufig mit einer Währungskrise verbunden sind. Die Regierung der zum handeln bereiten Union, die ich gebildet habe, ist! entschlossen, alles ins Werk zu sehen, um die Spekulation gegen den Franken zu brechen und unsere Währung zu retten!" In der Presse hat Laval eine günstige Aufnahme ge sunden. Die meisten Blätter wünschen ihm Erfolg. „Die Nation braucht eine starke Regierung", schreibt u. a. die radikalsozialistische „R^publique". „Die Oeffentlichkeit ver langt sie, und das Parlament würde unverzeihlich handeln, wollte es Widerstand leisten." Das „Petit Journal" er wartet von den Fähigkeiten, die Laval als Außenminister entwickelt hat, einen wohltuenden Einfluß auch auf die innerpolitisch durch Intrigen gekennzeichnete Lage. Stär ker als alle Doktrinen und Theorien habe die Not, die als Mutter der Völkergeschichte gelten könne, gesiegt, so daß Pierre Laval die fast einmütige Zustimmung der radikal- sozialistischen Gruppe habe erlangen können. Unzufrieden mit der Wendung, die die Dinge genommen haben, ist die Sozialistische Partei, deren Führer Blum im Parteiorgan „Populaire" die Behauptung aufstellt, daß man um die Auf lösung der Kammer doch nicht herumkommen werde, denn aufgeschoben sei nicht aufgehoben. Steuerzahler fordern Einsparungen Während der letzten Verhandlungen waren in Paris umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden. Der Verband der Steuerzahler veranstaltete in einem der grüß ten Säle der französischen Hauptstadt Protestversammlungen, in denen folgende Entschließung angenommen wurde: „Der Ernst der wirtschaftlichen und politischen Lage erfordert ent schiedene Lösungen. Wir erkennen an, daß in einer ge ordneten Gesellschaft alle Bürger Steuern zahlen müssen, damit die Nation leben kann. Wir weigern uns aber, eine Politik zu finanzieren, die dazu dient, die Parteien zu unterhalten. Wir bitten den Präsidenten der Republik, dafür zu sorgen, daß die Autorität wiederhergestellt, das parlamenta rische Vorrecht, die öffentlichen Ausgaben zu beschließen, beseitigt, der haushalt durch Einschränkung der Ausgaben ins Gleichgewicht gebracht, die Währung gehalten und jeder Betrüger und Spekulant unerbittlich verfolgt werde." Nach Beendigung der Versammlung kam es zu leich ten Zusammenstößen mit Mobilgarde. Vier Personen er litten Verletzungen. Eine von ihnen mußte in bedenk lichem Zustande ins Krankenhaus eingeliesert werden. Für die Versammlung wurde u. a. durch Flugblätter gewor ben, die von Flugzeugen abgeworfen worden waren. Eine Maschine, die aus dem Flugplatz Orly mit einer neuen Ladung von Flugschriften aufsteigen wollte, ist beschlag nahmt und der Flugzeugführer in Haft genommen worden. Hunderttausend sächsische Hitler-Jungen sollen vierzehn Tage oder drei Wochen lang durch die Erziehungsgemein- schäst der Sommerlager gehen. In 300 Lagern des iächiilchen Grenzlandes wird der gleiche Geist und ein einüger Wille herrschen. Aus dem Ge/neinschaftserleb- nis dieser Wochen werden die Jungen frische Kräfte und nachhaltige Eindrücke mit zurückbringen: sie werden als die junge Garde des Nationalsozialismus gestärkt zurückkebren in dem unerschütterlichen Grundsatz: Alles für Deutschland! Alles für den Führer! In dieser Ueberzeugung übernehme ich die Schirmherr schaft über die Sommerlager der sächsischen Hitler-Jugend. gez. Martin Mutschmann." Aus demGerichtsfaal Dreifacher Mörder zum Tode verurteilt. Der 24jährige ledige Ludwig Weber, der am 31. März seine 44jährige Kusine Maria Weber, ihren 17jährigen Sohn Richard Weber und seine 79jährige Tante Katha rina Weber in ihrem Hause in Daberg in gemeinster Weise erinordel hat. ist vom Schwurgericht in Amberg dreimal zum Tode verurteilt worden. Nach den furchtbaren Mord taten hatte der Verbrecher das Vieh der Ermoroeten ver kauft und mit dem Erlös sich Kleidungsstücke und Schmuck gegenstände für seine Braut gekauft. Die Verhaftung er folgte mitten von der Verlobungsfcier weg. Todesurteil gegen einen Raubmörder. Das Schwurgericht in Ulm verurteilte den 27jährigen ledigen, vielfach vorbestraften Bruno Weißhaupt, wohnhaft in Erisdorf, Kreis Riedlingen, wegen Mordes in Tatein heit mit schwerem Raub zum Tode. Weißhaupt war in der Nacht zum 10. Februar in die Wohnung der 72jährigen Kreszentia König eingestiegen, um Geld zu stehlen. Als er bemerkle, daß Frau König in ihrer Schlafstube Licht machte, stürzte er sich aus die Frau, kniete sich aus fein Op fer und erwürgte es. Der Leiche versetzte der Rohling noch Fußtritte ins Gesicht. In aller Ruhe durchsuchte der Ver brecher dann die Wohnung, um schließlich mit einem Bar betrag von 20 RM und einigen Schachteln Zigaretten das Weite zu suchen. Klingenthaler Jungkapelle spielt auf dem Reichs handwerkerlag Viele Volksgenossen wissen nicht, daß in Klingenthal ein Musikinstrumentenmacherhandwerk besteht, das seine Arbeit darauf abstellt, deutsche Wertarbeit herzustellen. Leider werden in Deutschland auch heute noch viele aus ländische Musikinstrumente gespielt, vor allem tschechische. Die deutschen Instrumente können aber jederzeit mit den ausländischen in Wettbewerb treten. Um dies der Bevölke rung durch die Tat vor Augen zu führen, haben die Klin genthaler Musikinstrumentenmacher eine erstklassige Kapelle aus den bei ihnen beschäftigten Lehrlingen zusammengestellt, die mit Erzeugnissen ihrer Handwerkskunst ausgerüstet sind und schon in vielen Orten Konzerte gegeben haben. Auch zum Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M. werden die Klingenthaler kommen und dort maßgeblich bei den Veran staltungen mitwirken. Diese aus Handwerksgeist geborene und für deutsche Wertarbeit werbende Kapelle besteht aus i etwa zweihundert Jungen, die, begeistert für ihre Aufgabe, ! auch in Zukunft durch deutsche Lande ziehen werden, um s dem notleidenden deutschen Musikinstrumentenmacherhand werk Aufträge zu verschaffen. , Sächsischer Rlüllerlag in Dresden Vie wirtschaftliche Vereinigung der Roggen- und Wei zenmühlen, Bezirksgruppe VI, Freistaat Sachsen, hält am 21. Juni im Saal der Dresdner Kaufmannschaft einen Säch sischen Müllertag ab. Im Mittelpunkt der Tagung stehen eine Ansprache des Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Vereinigung, Staatsrat Helm, Lübeck, und ein Vortrag des Vorstandsmitgliedes von Havranek, Berlin, über „Die neuesten Anordnungen der wirtschaftlichen Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen in Berlin und des Getreide wirtschaftsverbandes Sachsen Freistaat". Aufklärungsarbeit für Geslügelbesitzer Die Erzeugungsschlacht sieht vor. daß Deutschlands Ve- oarf an Geflügelfleisch und Eiern aus eigenen Erzeugnissen gedeckt werden soll. Um dies zu erreichen, braucht die Menge der in Deutschland vorhandenen Hühner nicht we sentlich vermehrt zu werden; vielmehr ist di» Güte des ange» hotenen Fleisches zu verbessern und die Legeleistung des einzelnen Huhnes um mindestens zwanzig E,er im Jahre zu steigern. Dieses Ziel läßt sich zweifellos erreichen, und zwar durch weitgehende Auklärung aller Geflügelhalter. Die Landesbauernschast Sachsen hat zu diesem Zweck eine Landesgeflügelberaterin (geprüfte Geflügelzuchtmeisterin) angestellt und zu ihrer Unterstützung auf dem Land ehren amtlich tätige sachverständige Frauen als Kreis- und Be zirksberaterinnen für Geflügelzucht beauftragt. Diese Fach kräfte werden fortan weitgehende Aufklärung im Sinn der Erzeugungsschlacht bei jedem Geslügelbesitzer betreiben. Sonderzüge zur Warine-Vockswoche in kiel Die Reichsbahn legt für den Besuch der Marine-Volks woche in Kiel sogenannte Verwaltungssonderzüge mit sech zig Prozent Fahrpreisermäßigung ein, wenn eine Beteili gung von sechshundert Teilnehmern sichergestellt ist. Die kameradschaftlichen Vereinigungen, Verbände usw., die die Marine-Volkswoche besuchen wollen, müssen sich sofort mit den zuständigen Stellen der Reichsbahn in Verbindung setzen; für billige Unterkunft und Verpflegung ist gesorgt, Verantwortungslose krastsahrer Der 48 Jahre alte Prokurist Kurt Weiß wurde auf seinem Fahrrad in der Stübelallee in Dresden von einem Personenkraftwagen angefahren und zu Boden ge schleudert. Mit schwerem Beckenbruch mußte er dem Heß- Krankenhaus zugeführt werden. Der Krastwagensührcr flüchtete, ohne sich um den Verletzten zu kümmern. Mud um dar griine Fest Drei Tage Festsreude. — Die ältesten deutschen Pfingstlieder und die „langen Stangen" vom Bogenberg. In früheren Zeiten war es Brauch, beim Pfingstgottes dienst einige die Bedeutung des Festes ganz besonders charak terisierende Zeremonien oorzunehmen. Eine bestand darin, daß man, um den Heiligen Geist und die feurigen Zungen zu versinnbildlichen, brennende Werabüsche in der Kirche umher warf und dazwischen eine lebende Taube flattern ließ, ein Brauch, der nebenbei bemerkt, wegen der großen Feuers gefahr. die mit ihm verknüpft war, sehr bald wieder abge schafft und später sogar streng verboten wurde. Einmal kam es, wie ein zeitgenössischer Historiker erzählt, dabei zu einem recht unerwünschten Zwischenfall. Der Geistliche hatte näm lich befohlen, daß bei den Worten der Predigt: „Komm, Heiliger Geist!" die Taube pünktlich herbeiflattern sollte. Als er aber nun so weit war, wartete er vergeblich auf die Taube, die sich, so lange er auch die Pause nach dem bewußten Satz ausdehnte, nicht blicken ließ. Dafür kam aber der Chor knabe ganz verstört dahergelaufen und verkündete in der größten Aufregung: „Ach, Herr Pfarrer, der Heilige Geist kann nicht kommen, der Marder hat ihn aufgefressen!" Eine ganze Anzahl ländlicher Pfingstbräuche hat das Einlammeln von Gaben gemein, nachdem man vorher eine bis zur Unkenntlichkeit mit frischem Laubreisern umkleidete und mit Blumen besteckte Gestalt singend von Haus zu Haus geführt hat. Das ist das Laubmännchen, der Graskbnig, Pfingstquack oder der Pfingstbutz, wie er heißt, je nachdem es die Sitte des Ortes gerade fordert Als sehr beliebte Gaben gelten bei diesen Umzügen die Pfingsteier, die nach dem Ein sammeln an die Zugteilnehmer verteilt und zum Pfingst kuchen verwendet werden. Aber auch Speck und Fleisch muß die Bäuerin opfern, wenn die ..Maienknechte", wie sich die muntere Schar auch gern nennt, an ihre Tür kommen. Lange bevor der moderne Sport bei uns heimisch ge worden ist, hat das Volt in Deutschland aus ursprünglichstem Lebensgefühl heraus die Feier des Pfingstfestes zu einem Sportfest ausgebildet. Das Pfingstfest kann geradezu als der Ursprung unserer Pferderennen bezeichnet werden. Der Pfingstritt, jene altdeutschen Wettritte, bei denen der Sieger von einem Mädchen belohnt, der Letzte von der Gemeinde ausgelacht wurde, war schon bei den Altvordern verbreitet, die ja dem Pferd in ihrem Volksglauben eine bedeutende Rolle zugewiesen hatten. Viele Jahrhunderte hindurch wurde das Pfingstfest drei Tage lang gefeiert, vor dem dritten Jahrhundert hatte es sich noch länger ausgedehnt, und aus diesen Zeiten hat sich die Sitte erhalten, auch am Pfingsttag gewisse Festlichkeiten abzuhalten So feierten zur Erinnerung an die Tage harter Fron die Bauern der Altenburger Gegend am Pfingst dienstag die Frontänze, zu denen die Gutsherrschaft Kuchen und Wein spendete. Auch in Thüringen gibt es an manchen Orten noch am Dienstag nach Pfingsten festliche Umzüge, allerdings nicht religiöser Art, sondern in allerhand lustigen Verkleidungen, mit Hanswurst und Tanzbär und viel Freibier. Eine Rekordleistung im Pfingstbrauch sind die „langen Stangen" vom Boqenbera im Bayerischen Wald, die alljähr lich Hunderte von Wallfahrern herbeilocken. Die Wallfahrer, die aus Holzkirchen in Oberbayern kommen, tragen zwölf bis 14 Meter hohe Tannenstämme mit sich, die mit Wachs um- bunden sind und seit nunmehr SOO Jahren neben dem Altar aufgestellt werden. Die Stangen, die natürlich zu jedem Pfingstfest neu hergerichtet werden, können nur von den kräftigsten Burschen und auch von diesen nur kurze Zeit getragen werden, da die Last zentnerschwer ist. Betrachtet man die ältesten deutschen Pfingstlieder, so liegt der Schluß nahe, daß die geistlichen Dichter von der Pfingstzeit nicht in dem Maße zum Schaffen angeregt wur den, wie vom Oster- und Weihnachtsfest. Das ist verständlich, da das Lob des Heiligen Geistes notwendig eine abstrakte Form annehmen muß und der Stoff sehr viel poesieärmer ist. Dieser Unterschied zwischen der Poesie des Oster- und des Pfingstfestes tritt greifbar zutage, wenn man die ältesten ganz knappen und schlichten Lieder betrachtet, wie sie schon im 12. Jahrhundert in den deutschen Gemeinden gesungen wurden. „Frisch, fromm, froh, frei!" Ium 75. Gründungsfeste der Deutschen Turnerschaft. Von Werner Lenz. Die Deutsche Turnerschaft beruft ihre Scharen treuer Anhänger in diesem Jahre nach Koburg, um dort an der Gründungsstätte ihre 75. Stiftungsfeier zu begehen. Diese große Kundgebung ist mehr als ein durchschnittliches Ver einsfest! Denn die Deutsche Turnerschaft vertritt mit ihrer Gefolgschaft von weit mehr als anderthalb Millionen deut scher Turner und Turnerinnen den Hauptteil der turnerjsch tätigen Nation, bietet damit die Gewähr für fach- und fach gemäße Ertüchtigung des Volkes und bewahrt die gute, alte, deutsche Ueberlieferuna turnerischer Bräuche, Sitten und Ausbildungsmethoden fort. Man kann der völkischen