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Sl«R«pflege beim Rind. l 2n meinem Rinderbestand hatte ich öfters »ioigt Tiere, die dringend der Klauenpflege bedurften, u. a. muhten di« Klauen gründlich ausgeschnitten werden. Das war bei einigen störrischen Tieren auherördentlich schwierig, manchmal sogar unmöglich. Ich habe nun die AHicht, mir jetzt einen Stand zu bauen, in dep das störrisme Rind gebracht wird und in dem es widerstandslos das Auswiiken der Klauen geschehen lassen' muß. Der Stand muh so gebaut sein, daß derjenige, der das Ausschneiden vornimmt, ohne Behinderung und vor allem auch ohne jede Gefahr für seine Persoll arbeiten kann. Können Sie mir mit Ratschlägen zur Hand gehen? A. W in St. Antwort: Am besten bedient man sich daher eines Notstandes, wie er nachstehend Adgebitdet ist. », b, o, ä bedeuten vier starke ungefähr 1,80 m lange und 10x10 cm starke Mosten, s und t zwei Querbalken, die dem Notstand zum Auf halten der Hinterfüße bei Reudern Stand einen festeren Halt geben und zugleich das Austreten der Tiere verhindern sollen. Sa einer Höhe von ungefähr 1,50 bis 1,70 m wird aus der einen Seite eine Winde g und vus der anderen Seite ein Querbalken k an- ^ebrmht. Die Winde dient dazu, das zu behandelnde Tier aufzuwinden, wenn es nicht stehen oder nicht gut halten will beim Auf- haften und Ausschneiden. Zum Aufwinden bedient man sich am besten eines Sackes, an dessen vier Enden sich starke Stricke be- finden. Nachdem das betreffende Tier in Den Stand hineingebracht ist, wird das Bein mit der kranken Klaue aufgezogen und dis Stange Ir htneingeschobrn, so daß das Bein aus dieser Stange liegt. Dann schiebt man über das Bein die Stange i ein, wodurch dem Tiere di« Möglichkeit genommen wird, das aus der Stange liegende' Dein wieder zurück- huziehen. So kann man das Auswirken be quem vornehmen, ohne Gefahr zu laufen, wo» der Kuh durch die Lust befördert zu werden. A. Ziegenmilch dickt beim Kochen ein. ' Meine Ziege ist zwei Jahre alt, das Futter besteht aus gutem Wiesenheu und Futter rüben. Ein Trank wird nicht verabreicht. DK Milch wird, beim Kochen dick, durch Zusatz von Wasser oder etwas Soda bleibt sie gut. Ist di« Milch für kleine Kinder schädlich? Wist läht sich das Uebel behöben? O. P. in W. Antwort: Da Sie kein Getränk ver- abreichen, ist möglicherweise dieser Umstand flSruud des Dickwerdens der Milch., Es dürft« notwendig sein, der Zi«ge mindestens einmal täglich Wasser anzubieten. Sollt« auch hier nach die Milch beim Kochen gerinnen, so lassen Sie dieselbe beim nächstgeleggnen In stitut Ihrer Lnndesbauernschaft einmal unter suchen. Ihr Ortsbauernführer kann die nächst- gelegene Untersuchungsstelle angeden. Scha. Dogge hat Ausschlag an den Ohrstn. Meine deutsche Dogge hat seit einiger Zeit einen grauen Ausschlag in den Ohren, der sehr jucken muß, da sie dauernd mit dem Kopf schüttelt. Was kann ich dagegen tun? E.L.inR. Antwort: Reinigen Sie zunächst die Ohren Ihrer Dogge mit gut durchgeseihtem, lauwarmem Kamillentee. Lassen Sie die Flüssigkeit nach einigen Minuten wieder ab- laufen und schütten Si« dann täglich einmal ein paar Tropfen Kynotisin oder Algolyt ins Ohr. Das heftige Schütteln des Kopfes ver- meiden Sie durch Anlegung einer Ohren kappe. Bet. Hund hgt Ausschlag. Achtjährige Zwergdackelhündin hat an den Hinterbeinen, und zwar an dem äußeren Knie gelenk, einen grauschwarzen Ausschlag, der wie trockener Teer aussieht. Anscheinend ver ursacht dieser Ausschlag der Hündin Juckreiz, da sie viel daran leckt. Was kann ich dagegen tun? L. in H. Antwort: Bei dem Ekzem Ihres Hundes handelt es sich höchstwahrscheinlich um das Skrems nigricans. Reiben Sie di« kranke Stelle täglich einmal mit einem Teerliniment oder mit Perugenspiritus ein. Bet, Ansaat einer Dauerwiese auf Lehmboden. Wieviel und was für Grassamen muß für sandigen Lehmboden, der als Dauernftesr ge nutzt werden soll, genommen werden? Die Fläche umfaßt 0,12 Hektar. F. Z. inF. Antwort: Wir Haden Ihnen zur Ansaat einer Dauerwiese auf sandigem Lehmboden in der Größe von 0,12 ko s— 1200 gm) folgende Trasmischung berechnet: Knaulgras 1 kg; Wiesenschwingel 750 g; Giatthaser 500 g; Fioringras 250 g; Deutsches Weidelgras 1 kg; Wiescnrispe 500 g; Timothe I kg; Schweden klee 250 g; Hornschotenklee 250 g. Wir emp fehlen für einen Gang die leichten Grassämen zusammen zu mischen und für sich, auszufäen und für einen zweiten Timothe und die beiden Kleearten. Durch diese Trennung der ver schieden schweren Gras- und Kleefarnen kann man gleichmäßiger säen, da kein« Entmischung der Samen durch die Erschütterung des Gehens stattfinden kaum. — Gesät wird, wenn der Boden sich erwärmt hat. Die Ansaat einer Uebersrucht ist nicht nötig. Auflaufendrs mrd schnell wachsendes Unkraut muß durch Kappen mit der Sense im Sommer kurz gehalten werden. — Wir empfehlen, kurz vor dem letzten Zurechtmachen des Saatbettes etwa 15 Kg Ammoniak - Superphosphat auszustreuen und einzuegqen, damit die keimenden Samen guten Austrieb erhalten. 0r. E. Verwendung von Wäschelaux« als Dünger. Mein Gartennachbar hatte einen Teil seiner jungen Kartosfeltzflanzen mit Lauge aus der Haüswäsche begossen—er behauptete, das sei so gut wie künstlicher Dünger. Die begossenen Kartoffelstauden gingen aus. Nun behauptete er, das sei durchaus nicht von der Wäschelauge, sondern es müsse ihm jemand Gist auf die Pflanzen getan haben. Wie verhält sich diese Angelegenheit? W. in N. Antwort: Die Wäschelaugen ritthalten, je nach der Art der verwendeten Seifen, in starker Verdünnung kleinste Mengen Kali und Natron. Die Dungwirkung dieser stark ver wässerten Lösungen ist äußerst gering! Sie würde bei vergleichenden Düngungen mit den bekannten käuflichen Kalidüngern kaum be merkt werden. — Nun kommt aber eins hinzu, und das ist dl« Lösung der ganzen Streitsache: Alle Wäschelaugen haben, wie die Bezeichnung Lauge schon «rkennen läßt, auch den Charakter von Laugen, d. h. praktisch, ausgedrückt: Sie wirken ätzend, sowohl aus Boden wie auf Pflanzen, mit denen fie in Berührung kommen! Daker lautet die prak- tisck-erprobte Regel für ihre'Verwendung zu Dungzweckcn: Im Sommerhaldjahr fall man mit den WSschelaugen die Komposthaufrn wässern, da ihre Actzwirkung alle Pflanzen vernichtet; über Winter darf unbepflanztes Ackerland bis etwa Februar mit Wäsche abwässern überfahren werden. In Berührung mit dem blanken Boden wird die Aetzwirkung der Wäschelaugen im Verlauf von mehreren Wochen zerstört. Zur Wirkung des Begießens der Kartosfelpslanzen mit Wäschelauge ist zu sagen: Die Pflanzen mußten infolge der Aetzwirkung dieser Abwässer selbstredend ein gehen; eine andere Ursache für ihr Absterben kommt gar nicht in Ftage. Ein Versuch könnte jederzeit wiederholt werden; Die Wirkung auf grüne Pflanzen, selbst kleine Obstbäume würde immer gleich vernichtend sein! — Warum be- gießt man denn Kapssteinpflaster, in dessen Fugen Gras und Unkrautpflanzen angewachser ist, mit Seifenwasser? Dr. E. Bekämpfung von Fliegen. Auf dem Boden meines Wohnhauses sinh in den letzten Wochen besonders starke Schwärme von Mücken oder Fliegen zu beob- achten, von denen ich einige Exemplare em- gesandt habe. Sie halten sich auf an dem Dachgiebel, an den Fenstergiebeln, an Pfosten und auch unter den Dachpfannen. An allen diesen Orten sind sie scharenweise und in Netz ansammlungen zu sehen. Um was für «ine Insektenart handelt es sich, und wi« kann ich sie schnell und restlos vernichten? Die ersten Insekten dieser Art konnte ich schon im vergangenen Herbst beobachten. Es sei noch bemerkt, daß seit langem der Kamin sehr feucht ist; ist das vielleicht die Ursache dieser Plage? S.P.-inS. Antwort: Bei den auf dem Boden -Ihres Hauses massenhaft austretenden Insekten handelt es sich um kleine Fliegen der Gattung e/iloropirca, die sich besonders in diesem Früh jahr recht unliebsam bemerkbar machen. Die Fliegen sind völlig harmlos und werden nur durch ihre großen Schwärme zup Plage. Wo sie sich entwickeln und welches die Ursachen für ihre Massenvermehrung sind, weiß man bisher noch nicht. Ihr feuchter Kamin hat jedenfalls nichts damit zu tun, da di« Fliegen mit Sicherheit von draußen kommen. Als Mittel zur Vernichtung der Fliegen kommen vor allem die neueren, für den Menschen und die warmblütigen Tiere ungiftigen Pyrethrum- oder Derrismittel in Frage. Von ersteren emp fehlen wir Ihnen das „Dusturan", das mit einem praktischen Stäubeapparat in Vs-Kgi- Dosen geliefert wird, sowie das Derrothan- Medprodukt, das ebenfalls verstäubt und wirk säm wird. vr. Ja. IWIßaMagen für die veantwortung von Anfrage«: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich, gebe Auftage muß genaue Anschrift des Fragestellers enthalten, «nontzmr Kragen »erden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als iporwersatz Iw Rdf. behusügen. Anfragen ohne Porto werden nicht beantwortet. Stur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Kragen werden behandelt; in Rechts fragen bdrr in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage anpassen, wird feine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit- «llle Ansrndnnge« an die Ochristlestnns, amb A»kragen, sind zu richten an den Verla« I. Reamann. Readam» <B«. Kf»s