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Beilage zur „Weißeritz-Teitrrng" Donnerstag, am 6. Juni 1935 Nr. 130 101. Jahrgang 8 Jugend an den Start! Ausruf det Reichsregierung zum Iugendfest Das Jahr 1935 muh uns Ausschluß über den Stand der körperlichen Leistungsfähigkeit und damit eines wichtigen Bestandteiles der rassischen Tüchtigkeit eines jeden gesun den deutschen Jungen und Mädels im Aller von 10 bi» 18 Jahren bringen. Auch das letzte kleine Dors darf sich nicht von dieser großen Lesstungsprüfung 1935, die schon im Zeichen der Olympischen Spiele steht, ausschliehen. Mehr denn je braucht deshalb unsere Jugend Stätten zu ihrer Ertüchtigung und Erholung. Daher rufen wir gleich zeitig zur Schaffung von Sportplätzen auf mit der ein dringlichen Forderung: „Schafft Spiel- und' Sportplätze für die deutsche Ju-, gend!" Deutsche Jugend an den Starti Unterzeichnet ist der Ausruf von dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels, dem Reichs- und preußischen Minister des Innern Dr. Frick, dem Reichs- und.preußischen Minister für Wissenschaft, Erzie hung und Volksbildung B. Rust, dem Iugendsührer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, und dem Reichs sportführer von Tschammer. Berlin. 6. Juni. Die Reichsregierung erläßt folgenden Aufruf zum Deutschen Iugendfest 1935: Zum dritten Male tritt die junge deutsche Ration am Tage der Sonnenwende zum Deutschen Iugendfest 1935 an. Wiederum stellt sie sich am 22. und 23. Juni bei sport lichem Kamps und frohem Spiel unter die Gesetze der Zucht, Ritterlichkeit und Kameradschaft. Der Einzelmekr- kamps als Leistungsprüfung und der Mannschaftsmehr kampf der Hitler-Jugend stehen im Mittelpunkt der dies jährigen und zukünftigen Kämpfe und werden dazu bei tragen, diese Tugenden in jedem Jugendgenossen stark wer den zu lassen. Am Abend des 23. Juni wird das Deutsche Iugendfest 1935 in Sonnenwendfeiern ausklingen. Angesichts der lo dernden Feuer wird sich die junge deutsche Mannschaft ihrem Führer und ihrem Volk erneut feierlich verpflichten. Der Jugendführer des Deutschen Reiches und der Reichssport führer haben die vorbereitenden Arbeiten ausgenommen. ReichMristtumÄmamer a» Goebbels Berlin, 6. Juni. , Der Präsidialrat der Reichsschrifttumskammer, Dr. Blunck, richtete an Reichsminister Dr. Goebbels folgendes Telegramm: ... „Dör heute in Berlin zü einer' ArdeiisMaung versam melte Präsidiälrat der ReichsschrifttumskanMSr Md neu als dem Führer der Reichskulturkammer Grüße der Dankbarkeit, verbunden mit der erneuten Versicherung un ermüdlichen Einsatzes für die immer stärkere und frucht barere Verbundenheit des deutschen Schrifttums mit dem Schicksal unseres Volkes und freudiger Hingabe an die uns im Reichskulturkammergesetzes vom Führer gestellten Aufgaben." Feierlicher Anstatt zam tzaubwerlrtas Kranzniederlegungen in ganz Deutschland. Berlin. 6 Juni. Reichshandwerksmeister Schmidt hat angeordnet, daß als Auftakt zum Reichshandwertstag am Mittwoch, den 12. Juni, um 18 Uhr, Kranzniederlegugen stattfinden: in Berlin am Ehrenmal und am Grabe Horst Wessels durch Reichshandwertsmeister Schmidt, in München am Mahnmal durch Landeshandwerksmeister Roos, in Tan nenberg am Grabmal des verstorbenen Reichspräsidenten und Generalseldmarschalls von Hindenburg durch Lande-Handwerksmeister Maaunia, jn Nürnberg am Trabe Alb r« ch t D ü r e r s und h a n - S a ch s' durch Gaub«- triebsg«m»jnschaftswalter Leulchner. ^ln. Darmstadt am Grab» des Gauleiters Peter Gmeiner durch LändeshaNd- wertsmeister Tamer, iu Frankfurt a. M. am Trabe d«s Lür die Beweauna aekallenen Schlosterlebrlina» Han» Hattie Kurze Rottzen . Am 12. Juni tritt in Rüdesheim der Reichsverkehrs rat zu seiner sechsten Sitzung zusammen. Die Veranstal tung trägt diesmal vornehmlich den Charakter einer Bin nenschiffahrtstagung.. Der estländische Staatspräsident Paets nahm auf der Durchreise in Warschau im Schlöße des Staatspräsidenten ! Aufenthalt. . Der Admiral der britischen Flotte, Sir Charles Mad den, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Von August 191-1 bis November 1916 war er Chef beim Stab des Ober befehlshabers der englischen Hochseeflotte, Admiral Jellicoe. 163 Saarslüchtllnge, die in einem Sammellager in Neudorf bei Straßburg untergebrachi waren, sind nach La Roche-sur-Bon überführt worden. Das Sammellager, dessen Insassen gegen fran zösische Gendarmen protestiert hatten, ist ausgelöst worden. Jn Badajoz wurde eine sowjetrussische Spionin sestgenommen, die unter dem Verdacht steht, Spionage sür Sowjetrußland zu treiben. Es handelt sich um eine 25jährige „Schriftstellerin", die angeblich die „Schönheiten Spaniens" besichtigen will. Aus eine Anfrage im irischen Landtag, ob der Ministerprä sident de Valero gewillt sei, den irischen Freistaat vom englischen Mutterlande abzuirennen, erwiderte de Valero, daß es unsinnig wäre, aus diese Frage mit ja oder mit nein zu antworten. Der aus Pennsylvania gebürtige Professor Wilhelm Notz, ein hervorragender Vorkämpfer für das Deutschtum, ist einem Herz schlag erlegen. Seit der Uebernahme der Ostchinabahn durch die Mandschurei haben 1895 mandschurische Eisenbahner die Mandschurei verlassen. AMe Ler AeuerMchtigeu Auswertung der Personenstands- und Belriebsaufnuhme sür steuerliche Zwecke. Berlin, 6. Juni. Der Reichsfinanzminister hat eine Verordnung über die Auswertung der Personenstands- und Betriebsaufnahme kür steuerliche Zwecke erlassen. Die Verordnung bestimmt, daß die Gemeindebehörden alljährlich nach dem Stande am Tage der allgemeinen Personenstands- und Betriebsauf nahme eine Urliste aller Steuerpflichtigen nach einem vom Minister voryeschriebenen Muster aufzustellen haben. Die Gemeindebehörden haben auf dem Titelblatt der Urliste unter Abdruck ihres DienststSmpels die Vollständigkeit und Richtigkeit der Urliste zu bescheinigen. Gewisse Abweichun gen und Ausnahmen von den allgemeinen Bestimmungen der Verordnung darf der zuständige Präsident des Landes finanzamts verfügen. Die Gemeindebehörden haben vor Aufstellung der Urlisten zu prüfen, ob auch für jedes Haus eine Haustiste oorliegt, sowie ob alle Haushältslisten und Betriebsblätter vorhanden und die Eintragungen vollstän dig sind. Gegebenenfalls müssen unzureichende Eintragun gen ergänzt werden. Soweit sür eine Gemeinde aus Grund von Bestimmungen der Reichsabgabenordnung eine Perso nenstands- und Betriebsaufnahme nickt stättfinden, weil sonstige ausreichende Unterlagen vorhanden sind, ist die Ur liste auf Grund dieser Unterlagen aufzustellen. Die Urliste ist in drei Abteilungen einzuteilen: Abtei lung l für natürliche Personen mit einem besonderen Ab schnitt für „beschränkt Steuerpflichtige", Abteilung II für offene Handelsgesellschaften, Kommanditgesellschaften usw. und Abteilung III für Körperschaften, Personenvereinigun gen und Vermögensmassen. — Auf der Urliste müssen bei Ab teilung I, natürliche Personen, u. a. das bezogene Gehalt, bezw. der Lohn und die einbehaltene Lohnsteuer angege ben werden. werk durch Gaubetriebsgemeinschaftswalter Becker, in Düs* seldorf an der Gedenkstätte Albert Leo Schlageters, durch den stellvertretenden Landeshandwerksmeister und Gauamtsleiter Hegenberg. Darüber hinaus sollen im gan» zen Reichsgebiet auch weitere verdiente Handwerksführer- durch Kranzniederlegung geehrt werden. Weiter hat der Reichshandwerksmeister im Rahmen des Reichshandwerkstages zu Sonntag, den 16. Juni 1935, vormittags 11 Uhr. eine Meisterfreisprechung in der Pauls- kirche in Frankfurt a. M. angeordnet. Nach Anweisung des Reichshandwerksmeisters entsenden zu dieser Freisprechung alle deutschen Handwerks- und Gewerbekammern je einen Iungmeister, und zwar in erster Linie solche, die ihre Mei sterprüfung mit dem Prädikat „Sehr gut" bestanden boü->„ und alte Kämpfer sind. Der Führer aa die Kriegsblinden Berlin, 6. Juni. Der Führer und Reichskanzler richtete anläßlich des deutschen Kriegsblindentreffens und der Kriegsblindenaus stellung in Stuttgart an den Bundesobmann der deutschen Kriegsblinden, Dr. Plein, folgendes Schreiben: „Für das treue Gedenken der in der Stadthalle zu Stuttgart versammelt gewesenen Kriegsblinden sage ich Ihnen und allen Beteiligten meinen aufrichtigen Dank. In tiefer Dankbarkeit gedenke ich des dauernden großen Op fers, das gerade die Kriegsblinden dem Vaterlande d^rge- bracht haben und täglich erneuern. Ich bitte Sie, diesen besonders hart geprüften Kriegskameraden und ihren in gleicher Lage befindlichen Gästen aus Frankreich und Ita lien meine aufrichtigen Grüße und die Versicherung mei ner treuesten kameradschaftlichen Verbundenheit zu übermit« teln. Mit Deutschem Gruß gez.: Adolf Hitler? NarlamentarWe KM So schnell das französische Kabinett Bouisson auf die Beine gestellt wurde, so schnell wurde es vom allgewaltigen französischen Parlamentarismus in die Knie gezwungen. Wir in Deutschland haben einiges Verständnis für die Emp findungen, die den vernünftigen französischen Bürger ange sichts solcher Verantwortungslosigkeit des französischen Par laments in seinem tiefsten Innern erfüllen mögen. Hatte schon der Sturz Flandins im Augenblick ernster Finanz- und Währungskrise in der französischen Bevölkerung Beunruhi gung hervorgerufen, so muhte die Abwürgung des Vier- Tage-Kabinetts Bouisson Bestürzung und Empörung aus lösen. Es zeigt sich aber jetzt in Frankreich das gleiche Jam merbild, das wir in den. Jahren vor 1933 so und so ost im eigenen Lande erleben mußten: Wenn das Volk von einer Regierung Taten und starke Entschlüsse erhoffte, kuhhandelte man in den Fraktionszimmern die besten Ehancen für die jeweils führenden Parteien aus. Man kannte oder wollte nicht die Sorgen des Volkes kennen und wähnte Wahlen s weit, so daß man sich nicht allzu beschwerten Herzens über die Interessen von Staat und Volk hinwegsetzen konnte. Wir z wissen — und das haben wir den Franzosen voraus —, daß nur ein starker, ein stahlharter Wille diesem unglückseligen I Partei- und Parlamentstreiben ein Ende machen kann. Uns Deutschen schenkte die Vorsehung zur rechten Zeit einen ! Adolf Hitler. Was aber geschieht in Frankreich? Hier regiert noch immer der Parteienparlamentarismus das Volk, weil ihm kein Führer ersteht, der nicht nur die politische und parla mentarische Geschaftlhuberei mit eisernem Besen beseitigt, sondern auch jene außenpolitische Beruhigung schafft, für die nach des deutschen Führers Adolf Hitler Rede alle Vor aussetzungen gegeben sind. Es liegt uns fern, uns irgend wie in die innerpolitischen Angelegenheiten des französi schen Volkes einzumischen. Aber gerade weil wir so langk Jahre uns mit oem gleichen Leiden herumschlagen mußten und dadurch an den Abgrund geführt wurden, deshalb in teressieren uns diese Vorgänge in Frankreich eben in dop pelter Hinsicht. Wir sehen die Raditalsozialisten, deren Führer Herriot eine sehr undurchsichtige Rolle hinter den Kulissen spielt, und der auch im Kabinett seine rußland- freundliche Politik vorwärtszutreiben hoffte, wie sie in ent scheidender Stunde sich auf die Seite der Gegner des Kabi netts schlugen, um nach der Abstimmung ein volles Bäcker dutzend abzukommandieren, das erklärte, daß es sich bei der Abstimmung vertan hätte. Das ist die auch uns nur zu be kannt« „wahre Parlamentspartei", die immer dabeisein will, wenn es ans Abschöpfen des Rahms geht, die sich vor der Verantwortung drückt, und di« es doch mit der Wähler- schpft nicht verderben will. Wenn wir schadenfroh sein wollten, könnten wir unser« Freude über die französischen Schwierigkeiten empfinden Mr tun das nicht. Das deutsche Volk hat kein Interesse am Unglück anderer. Seitdem es aus dem Abgrund der Sy stemzeit heraus ist und unter starker Führung seinen Weg zur Höhe angetreten hat, sieht es sein Glück und seine Zu kunft in einer verständnisvollen Zusammenarbeit aller Völ ker zur Schaffung und Sicherung des europäischen Friedens Was nützt uns aber ein innerpolitisches Durcheinander in Frankreich, wenn es dadurch die Zusammenarbeit erschwert oder verzögert. Gewiß ist es richtig, daß von Frankreichs Entscheidung es abhängt, wie sich in nächster Zeit die auf breiter Front in Angriff genommenen Beratungen zur Befriedung Euro pas entwickeln werden. Aber gerade weil es so ist, deshalb kann kein-an dem europäischen Frieden interessiertes Volk Freude über die französischen Vorgänge empfinden. Denn unter den innerpolitischen Schwierigkeiten und Unsicherhei ten muß die- außenpolitische Klarheit leiden. Wie sagte döch Adolf Hitler in ^iner seiner grundlegenden Reden? Auch die bestf Rrgierutta venttag keine klare Politik zu treiben und keinen großen Entschluß zu fassen, wenn das Parlamesit sich nur von den egoistischen Zielen der Parteien leiten läßt! Mag das französische Parlament außenpolitisch auch eine gerade Linie verfolgen — sie weist trotz allem mancher lei Krümmungen und Unterbrechungen auf — nur d i e Re gierung vermag dem Frieden der Welt zu dienen, die sich frei halten kann von politischen Einflüssen und parlamenta rischen Rücksichten. Laval hat sich bereit erklärt, die neue Regierung zu bil den. Er hat gerade den somjetrussisch-französischen Pakt nach Hause gebracht und besitzt zweifellos starke Sympathien im französischen Volk. Ob er sich allerdings stark genug fühlt, mit dem Plus seiner bisherigen außenpolitischen Er folge die innerpolitischen Schwierigkeiten und parteipoliti schen Treibereien zu meistern, das vermag heute noch nie mand zu sagen. Wir möchten dem französischen Volk in sei nem und im Interesse Europas wünschen, daß ihm aus den Kreisen seiner Frontkämpfer ein Mann ersteht, der den Par teiklüngel zerschlägt und mit fester Hand den Kehricht be seitigt, der sich im französischen Parlamentarismus ange- häust hat. Dann wird er auch die Möglichkeit finden, sich in Ruhe jenen Problemen zuzuwenden, die der Parlamen tarismus nicht lösen kann, sondern nur ein Mann, der den Frieden will, weil er den Krieg kennengelernt hat, RelchrfMchalt Innere MM« Wernigerode, 6. Juni. Die Leiter der Landes-, Provinzial- und Fackverbände der Inneren Mission versammelten sich unter Leitung des Direktors des Zentralausschusses, Pfarrer Schirmacher, in Wernigerode zu ihrer Frühjahrstagung. Nach einem Bericht von Pastor Engelmann über das Ergebnis des diesjährigen Volkstages wurde dem Zentralausschuß von den versammel ten Amtsträgern der Inneren Mission in großer Einmütig keit der Dank für die Leitung dieses Werkes ausgesprochen. Eine besondere Bedeutung gewann die Konferenz durch die Anwesenheit des Oberarztes Dr. Strauß, des stellvertreten-, den Leiters der Reichsbetriebsgemeinschaft 13 in der Deut schen Arbeitsfront. Eine ausführliche Aussprache ergab die große Bedeu»! tung der Deutschen Arbeitsfront, der bereits der größte Teil der in der Inneren Mission tätigen Kräfte angehört. Die! verantwortlichen Führer der Inneren Mission begrüßten mit besonderer Genugtuung die Tatfache, Doß die iy jhv tätigsn Volksgenossen 'vonzu' einer besonderen ^etchsfüchMft mengrschlossen werden.