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Weiheritz-Jeikung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalüe, Schmieöeberg u. U. I L - B«zug«preis: Für einen Monat 2.— ^e^lt - - mit Zukragen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemeinde-Berbands-Girokontv^ Nr. 3 :: j - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - - Postscheckkonto Dresden 125 48 Nr. 130 Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. (Krcisbauernschaft.) Als Nachsolger des verstorbenen Kreisbauernführers, Bauer Pg. Otto Heber, Reich- städt, ist durch den Landesbauernführer bestimmt worden Bauer Pg. Dr. Kunze, Saida. Vorläufig ist derselbe für drei Mo nate kommissarisch mit der Führung der Kreisbauernschaft beauf tragt worden. Am Dienstag, 4. Juni, fand eine Versammlung der Ortsbauernführer stakt, zu welcher Dr. Kunze erschienen war, um sich den Ortsbausrnführern vorzustellen. Er gedachte zunächst des verstorbenen Kreisbauernführers Heber und wurde dos Andenken desselben durch Erheben von den Plätzen geehrt. Sodann hielt er einen kurzen interessanten Vortrag über das Thema: „Der Bauer im Dritten Reich", in welchem ganz besonders die Frage der Marktregelung und der Wert des Neichserbhofgesetzes hervorge hoben wurden. Ganz besonders erfreulich war, daß, nachdem Dr. Kunze gesprochen, einer der Ortsbauernführer in anerkennens werter Weise auf die früher« erfolgreiche Tätigkeit des Dr. Kunze als Kreisbouernsührer in Meisten hinwies und im Anschluß daran die anwesenden Ortsbauernführer einmütig zum Ausdruck brach ten, ihrem neuen Kreisbaucrnführer geschlossen Gefolgschaft zu leisten und ihn in seiner Arbeit restlos zu unterstützen. ES er folgte noch eine Aussprache über allgemein« Fragen und wurde sodann die überaus harmonisch verlaufene Versammlung vom neuen Kreisbauernführer geschlossen mit einem „Sieg Heil" auf unseren Führer Adolf Hiller. — In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schuh machermeisters Karl Gottlob Giebe in Kipsdorf Nr. 2 8 ist der zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses auf den 11. Juni anberaumle Termin auf Sonnabend, den 15. Juni, vorm. '/,9 Uhr, verlegt worden. — Auf Blatt 277 des beim hiesigen Amtsgerichte geführten Handelsregisters, betr. die Firma Haupt L Co., Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Schokoladenfabrik in Possendorf, ist einge tragen worden, daß der Baumeister Paul Haupt als Geschäfts führer ausgeschieden und daß der Baumeister Karl Iohannes Haupt in Possendorf zum Geschäftsführer bestellt worden Ist. Reinhardtsgrimma. Die Gründung einer Genossenschaft für Unterhaltung des Lungkwitzbaches (Grimmsches Wasser) iw Rein hardtsgrimma wurde am Dienstag im Gasthof „Goldner Hirsch" vollzogen. Regierungsassessor Dr. Tauhmann (Ämtshauptmann- schaft Dippoldiswalde) trug die vom Wirtschaftsminister nach 8 65 des Wassergesetzes genehmigte Satzung ihrem hauptsächlichen In halte nach vor und bat um Vorschläge für den zu bildenden Vor stand. Gewählt wurden: Bürgermeister Leichsenring, hier, als Vor sitzender, Bürgermeister Kreß, Niederfrauendorf, als dessen Stell vertreter und Rittergutsbesitzer Senfft von Pilsach, als Kastlerer Sparkassenkassierer Voigt, hier, sowie als weitere Mitglieder Grahl und Neubert, Reinhardtsgrimma, Bürgermeister Eichler, Hausdorf, Friebel, Niederfrauendorf, Bürgermeister Sommer schuh, Oberfrauendorf. Reg.-Baurat Häntzschel vom Straheu- und Wasserbauamt Dresden gab hierauf bekannt, dah die ver schiedenen Hochwasserschäden Anlaß Mr Gründung einer Genos senschaft gewesen seien. Die von ihr zu unterhaltende Bachftrecke beginne in Oberfrauendorf und ende in HauSdorf-Reinhardls- grlmma, sie sei etwa 10 Kilometer lang. Der vollständige Aus bau sei Mr Zelt mit 350 000 M. in einzelnen Baulosen veran schlagt, notwendig sei vor allem die Errichtung «Ines Rückhalte- oeckens im Rotwasterlal. Ganz abgesehen von der etappenmäßi- aen Regulierung sei die Finanzierung so gedacht, daß etwa 27 000 Tagewerke L 3 M. als Grundförderung und 60 Proz. als Staats beihilfe zu erwarten seien. Soweit der Restbetrag nicht durch Be zirksmittel aufgebracht werde, müßten Darlehnsaufnahmen getä tigt werden, deren Verzinsung und Tilgung Sache der gebildeten Bachunlerhaltungsgenossenschaft sein müßte. Glashütte. Ueber den am Dienstag gemeldeten Unfall ist noch nachzulragen, dah Frl. Martha Keymann mit ihrem Fahrrad so heftig gegen einen auf der Dresdner Strohe haltenden Lastkraftwagen angefahren ist, dah sie mehrfachen Arm- und Beinbruch und einen Schädelbruch davongrtragen hat und nun am Mittwoch im Heidenauer Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen ist. Martha Heymann ist ungefähr 25 Jahre alt und ist eine Tochter des Uhren-Rohwerke-Haus mann» Paul Heymann. Glashütte. Aufgeboten wurde der Betriebsleiter Robert Henzi—Glashütte mit der berufslosen Katharina Elise Breuer —Glashütte; der Mechaniker Hermann Ernst Illich-Glas hütte mit der Ratsangestellten Marie Hildegard Rinke— Glas hütte. Geising. Dl« Erdmastenbewegung an dem großen Einschnitt ter neuen Bahnlinie Geising-Altenberg schreitet schnell vorwärts. Boa morgens 4 Ithr bis abends g Uhr arbeiten Bagger und Bohr- maschlner» ohne Unterbrechung an der Beseitigung der V«stelnt- «nd Bodenmasten. Durch diesen Bau ist auch bei unS die Zahl brr Erwerbslosen auf deä Tiefstand heradgesunken. Netteste Zeitung des Bezirks lvirse« Matt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de» Amlshauptmannschafl. de« Stadtrals »nd drt ' Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Im Textfest dir 93 j Millimeter breite Millimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gültig Donnerstag, am 6. Juni 1935 101. Jahrgang Laval und Herriot lehnen ab Haintberg. Heute Donnerstag wird die Linie 22 der Dresd ner Straßenbahn, die bisher am „Lindengarten" endete, bis Bahnhof HainSberg-Süd (früher Coßmannsdorf) der Reichsbahn verlängert. Dresden. In letzter Zelt waren von Parkplätzen fortgesetzt Krafträder gestohlen worden, darunter am vergangenen Sonntag allein drei Maschinen. Dieser Tag« konnte ein Bursch«, der im Besitz eines Kraftrades war, das er angeblich gefunden halte, festgenommen werden. Er verwickelt« sich in Widersprüche, und es stellte sich heraus, daß er an dem Diebstahl beteiligt war. Wei ter wurden drei andere Burschen ermittelt, denen insgesamt zehn Molorraddiebstähle nachgewiesen werden konnten. Auf den ge stohlenen Maschinen hatten sie Ausflüge in dl« Umgebung Dres dens unternommen und nach Verbrauch des Betriebsstoffes hat ten sie die Räder stehen lasten. Großenhain. Auf der Fahrt nach Rt«sa stieß «in mit zwei Handwerksmeistern besetzter Kraftwagen gegen «Inen Grenzstein und wurde erheblich beschädigt. Di« beld«n Insassen muhten schwer verletzt dem Krankenhause zugesührt werden. Hohnstein. Die Burg Hohnstein in -er Sächsischen Schweiz, die bis zum Herbst 1034 als Schutzhastlager diente, wird wieder Iugendburg. Kaum sind die Tor« ber Burg wieder geöffnet, so stellt sich auch schon die wanderfrohe Jugend «in, um hier zu Her bergen, und ebenso nehmen Ausflügler Gelegenheit, die Burg von Innen M besichtigen. Vom Burghof sowohl wt« vom Borggarlen bieten sich dem Naturfreunde Blick« In die umgebend« Felsen welt, die von eigenartiger Schönheit sind und die zu schauen von keinem «deren Punkte man die Möglichkeit hat. Wetter fSr morgen (Meldung des Retchiwelterdlenstes: Autgabeort Dresden.) Noch böige westliche Wind«. Zunächst wechselnd be wölkt «nd Neigung zu Regenschauern. Verhältnismäßig kühl. Bor Unterschreitung der 2-Millionen-Arbeitslosengrenze Drei Punkte sind gegenwärtig, wie das Institut für Konjunkturforschung in seinem neuesten Wochenbericht aus- führt, für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und Beschäf tigung entscheidend: 1. Der Bedarf der Wirtschaft an Arbeitskräften nimmt -7- in der großen Linie gesehen >— weiter zu. 2. Das Tempo, in dem die Beschäftigung „konjunkturell" wächst, hat sich verlangsamt; das hat zur Folge, daß sich die Einflüsse der Jahreszeit aus den Gang der Beschäftigung — im Gegen satz zu der Entwicklung vor einem Jahr — wieder stärker auswirken. 3. Bon dem stattlichen Jahrgang Jugendlicher, die das erwerbsfähige Alter erreicht haben, war in den letzten Monaten ein erheblicher Teil in Lehrstellen und son stigen Arbeitsplätzen unrerzubriugen. Ende April 1935 waren bei den Arbeitsämtern 2,23 Millionen Arbeitslose gemeldet. 3n der Zwischenzeit — die Zahlen für Ende Mai liegen noch nicht vor — hat die Arbeitslosigkeit zweifellos weiter abgenommcn. Mit 2.23 Millionen ist die Arbeitslosigkeit um rund 375 000 niedriger als vor einem Jahr und um nicht weniger als rund 3 Mil lionen geringer als vor zwei Jahren. Berücksichtigt man. däß stht die Arbeitslosen des Saarlandes t53 000) in den Reichszahlen mttenthalten sind, so ergibt sich, daß die Ar beitslosenkurve den niedrigsten Stand des Jahres 1934 be reits wieder um 88 000 unterschritten hat. Hält der Rück gang der Arbeitslosigkeit im bisherigen Tempo weiter an. so wird aller Voraussicht noch die Zwei-Millionengrenze bald wieder unterschritten werden. Laval erklärte beim Verlassen des Llysees. daß er ange- flchl» der Haltung der Radikalsozialistischen kommergruppe auf die Regierungsbildung verzichtet habe. Der Präsident der Republik hat daraufhin den Vorsitzenden der Radikal- sozialistischen Partei, Herriot, und den Vorsitzenden der Radtkalsozialistischen Sammergruppe, Delbos, zu sich gebeten. Herriot lehnte ebenfalls ab. Die Stellungnahme der Radi- raisoziaNsnslben Sammergrnpve, die anscheinend nach einer Möglichkeit sucht, mit den übrigen Linksgruppen die Grund lage für eine ausgesprochene Linksregierung zu schaffen, dürfte für seinen ablehnenden Bescheid maßge bend gewesen sein. Präsident Lebrun hat fetzt den früheren Marineminister Plätri berufen, um ihm die Kabinettsbildung zu über tragen. Die Antwort piLtrl» steht noch an». M leiMWlM MWMme Wkk Paris, 5. Juni. Piekri hat dem Präsidenten der Republik bei seinem Empfange erklärt, daß er das Angebot, die Regierung zu bilden, zur Kenntnis nehme, aber eine endgültig« Antwort erst nach Rücklprach« mit den Führern der radikalsozialistischen Par tei geben könne. — Pietri wird insonderheit die Frage klären, ob eine weniger rigorose Vollmachtenformel gefunden werden könnte. Er fügte seiner Erklärung einem Vertreter der Presse vorsichts halber hinzu: Ich glaube, es wird schwierig sein, Irgend etwas Schnelles und Nützliches zu vollbringen, wenn die Negierung nicht über all« notwendigen Mittel verfügt. Ich werde setzt mit Herriot und Delbos über die Lag« beraten. — Eine weitere Aeuße- rung von Pietri läßt darauf schließen, daß man wahrscheinlich erst Donnerstag vormittag über die Aussichten eines Kabinetts Vietrt Aufschluß bekommen wird, doch dürften bis spät in die Nacht die Verhandlungen zwischen den einzelnen Gruppen fortgeführt wer den. Ende April war mit 16,15 Millionen Beschäftigten der winterliche Einbruch wieder ausgeglichen und zugleich der höchste Stand seit dem Herbst 1930 wieder erreicht. Das Ansteigen über das Niveau vom Herbst 1934 hinaus ist das untrüglichste Zeichen dafür, daß auch in den zurückliegenden Monaten, in denen die Saisonbewegung das Bild ver schleiert hatte, die Konjunkturkuroe der Beschäftigung weiter zugenommeki hat. Freilich ist das Tempo der Belebung gegenwärtig langsamer als vor einem Jahr, als die großen Arbeitsbeschaffungsprogramme die Beschäftigung sprunghaft anwachsen liehen^ fetzt, da die da maligen Programme zum größten Teil abgeschlossen sind, so vor allem das Gebäude- und Infkandfehungsprogramm, kann die Be- schäsligungssleigerung sich nur noch in ruhigeren Bahnen voll ziehen. , Die Zunahme der Gesamtbeschäftigung wird gegenwärtig ganz von Ler „regulären" Beschäftigung getrogen. Di« Zahl der ^zu sätzlich" beschäftigten hält sich im Ganzen ziemlich stabil. Nur vorübergehend war die Zahl der NotstanLsarbeiter etwas erhöht worden. — Konjunkturell führend für die gesamte reguläre Be schäftigung ist nach wie vor die Industrie, wenn auch im Winter — wie üblich — die übrigen wikterungsabhängigen Teile der Wirtschaft, vor ollem die Landwirtschaft, den Umfang der Be schäftigung beeinflußt haben. Die Industrie beschäftigt gegenwär tig (nach den Schätzungen des Institutes für Konjunkturforschung) rund acht Millionen Arbeiter. Damit ist der Stand vom Herbst v. I. wieder überschritten. , Bautzen. Bel Niederkäina wurde in einer Sandgrube eine Grabstätte aus der mittleren Bronzezeit entdeckt. Man fand darin mehr als 25 Gesäße, Krüge, Töpfe usw. sowie eine schar- tioe Bronz«klinge, di« mit «inem kurzen Stiel versehen war. Das Älter dieses bronzezeitlichen Rasiermessers, das man einem Toten mit ins Grab legt«, wird auf 3000 Jahre geschäht. Zittau. Wie aus dem Kurort Jonsdorf gemeldet wird, Ist Irn Forstrevier des Gutsbezlrks Waltersdorf in einem umfangreichen mit Kiefern bepflanzten Teil das Blätterwerk des Heio«lb«er- kcautes und ein Teil der Birkenblätter durch den Hei-elbeer- spinner, eine kleine hellgrüne Raupe, vernichtet worden. Dabet ! ist es besonders auffällig, daß nur dort die Blätter abgefressen sind, wo sich das Heideldeerkroul unter hohen Bäumen befindet. Man befürchtet «ine weiter« Vernichtung der Grünflächen des Maldbodens, falls nicht anhaltende Regenfälle ein weiteres Aus brelten des Schädlings verhüten. Das Unwetter la Mexiko Mexiko, 6. Juni. Die schweren Wolkenbrüche, die das Gebiet um Mexiko-Stadt in einen großen See verwandelten, haben nach neueren Meldungen doch nicht das Ausmaß der Verwüstungen erreicht, wie es anfangs befürchtet worden ist. Während die ersten Meldungen von mehr als 400 Toten j sprachen, wird jetzt die Gesamtzahl der Toten auf etwa 150 l geschätzt. Die Häuser der besonders in Mitleidenschaft ge» zogenen Ortschaften haben den Wassermassen verhältnis mäßig gut standaehalten. Präsident Cardenas stattete dem Unwettergebiet einen Besuch ab