'N — r — Kolonialwaren. Von H. W. Ludwig. neulich machte ich mit meinem kleinen Neffen Fritz eine Radtour, unterwegs wurden wir vom Regen überrascht. Wir flüchteten in einen trockenen Unter schlupf. Wie wir da nun so standen, fragte mein Begleiter, auf den Ko lonialwarenladen im gegenüber liegenden Haufe deutend: „Ko lonialwaren? Onkel, was be deutet das eigentlich?" „Wachsen bei euch im Garten Reis, Tee und Kakao?" erwiderte ich. „Leider nicht," meinte Fritz laut lachend, „denn dann könnte ich jeden Tag Schokolade essen, die wird doch aus Kakao gemacht." „Siehst du, diese Pflanzen können nur in den warmen Ländern gedeihen. Die Europäer besitzen große Gebiete findet. Ein imposantes Bild: die 2000 Hitlerjungen stehen in Reih und Glied! Wie mancher österreichische Junge wird sehnsüchtig herüberschauen. Ergreifend redet der bayerische Bauern führer Luber und der Gaupropaganda leiter von Oberösterreich, welcher von dort ausgewiesen wurde. Kräftig schüllt das dreifache „Sieg-Heil" auf den Führer hinüber zu seiner Geburtsstadt. Nach dieser mächtigen Kundgebung gibt es noch einen strammen Vorbeimarsch vor den Führern. Hei, wie das kracht, wie da die Augen noch einmal auf leuchten. So ist es ^45 Uhr geworden. Nach ö Uhr steigen wir wieder aufs Rad und fahren heim. Auf dem Wege überrascht uns noch die Dunkelheit. Ich habe auch noch Pech! 7 Lm von meinem Heimat ort entfernt geht beim Rad die Luft aus, und ich muß den Heimweg zu Fuß beenden. „Heil Hitler!" Karl Edelmann (16^4 Jahre alt.) Diese Echilbcrunn von einem Mitlescr, der dicht an der dcutschüsterrcichischcn Grenze behei matet ist, interessiert euch aewib besonders, und ihr werdet mit mir etniff sein: auch Karl Edel mann verdient das »Hitlcrbuch der deut. scheu ikua end-, das ihm, der so nahe an unseres BolkSkanzlerS Grburtsstabt wohnt, sicher besonders willkommen ist. »Heil Hitlers- Beim Srenzlanöteeffen -er H. «m 8.10.19S2 in Simbach/Inn. Der Wecker rasselt. ^6 Uhr morgens. Schnell kleide ich mich an und koche auf dem Spirituskocher den Kaffee. Als- dald fahre ich mit dem Rad zur Sammel- Helle. Um 6^4 Uhr ertönt das Kom- ruando: „Aussteigen!" Schar Triftern, Mann stark, startet. In flotter Fahrt geht's durch den Sonntagmorgen. Nach 1^4 Stunden Fahrt sind wir in Simbach. Am.8 Uhr heißt's: „Antreten auf der Rennbahn!" Eine Stunde nachher wird aufgestellt zum Kirchenzugs dann mar schieren wir, durch die festlich geschmück ten Straßen, zur Kirche. Nach dem Feldgottesdienst können wir zu unserem „Absteigequartier". Unser wackerer Ka meradschaftsführer konnte Essenzettel in Privathäusern „auftreiben". Für des Leibes Wohl ist gesorgt: das Essen ist reichlich und gut. Danach müssen Lvir wieder hinaus zur Rennbahn. Bis 2 Uhr können wir uns lagern, dann wird i>er Zug formiert. Die Organisation ist vorzüglich. Beim Spiel mehrerer Musikkapellen und Spielmannzüge geht as mit strammem Marschtritt durch die Straßen. Wir marschieren bis zur Mitte der Jnnbrücke, wo uns vom an keren Ende Bajonette, Maschinenge- -tvehre, ja, sogar Geschütze entgegen- parren. Dann geht es zurück zur Jnn- Wiese, wo tue große Kundgebung statt