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der jetzigen scharfe« polizeilichen Ueberwachung Dynamit» attentate gegen di« öffenllichen Gebäude guSzuführen, nun» mehr in den Vorstädten London- eine ganze Anzahl von Attentaten geplant haben. — Die Hinrichtung CaserioS besprechend, sagt der „Daily Telegraph": „Castrio ist ge storben, Vie er gelebt hat, nämlich al- Feigling. Bon solch m Stoff« w«rden kein« Helden gemacht. — Der „Standard" meint, da- Verbrechen CaserioS hätte die Anarchisten hassen-werth, die Art und Weis«, wi« d«r Mörder in den Tod gegangen sei, hätte sie verächtlich gemacht. > Rumänien. — In Folge eines Streite-, welcher zwischen Rumä nien und dem Königreich Griechenland in vorigem Jahr über die Millionenerbschaft de- in Rumänien verstorbenen Griechen Zappa entstanden war, haben, wie man sich er innert, die beiden genannten Staaten di« diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Die Griechen scheinen sich jetzt bei dem Erkennt«iß der rumänischen Gerichte, welche- durch Rechtsgutachten der hervorragendsten ausländischen Autori- täten auf dem Gebiet« der Jurisprudenz unterstützt war, beruhigen zu wollen. DaS „D. B. H." berichtet heute, daß ein« Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Rumänien bevorstehe. Amerika — Den Staaten, die mit Energie dem Anarchismus entaegenzutreten beginnen, schließt sich die nordamerikanische Union mit großer Lebhafttgkeit an. Gestern genehmigte der Senat den von Hill eingebrachten Gesetzentwurf be treffend daS Verbot der Zulassung und die Drportirung auswärtiger Anarchisten. Dieser Gesetzentwurf tritt an Stelle des früher von dem Senat angenommenen ent sprechenden Entwurfs. DaS Repräsentantenhaus und der Senat sind dahin übereingekommen, daß die Kammer diese Vorlage noch vor dem Schluß der Session annehmen solle und daß der Senat die Vorlage betreffend di« kon sularische Besichtigung von Auswanderern nach den Ver- einigten Staaten in den Einschiffungshäfen in der nächsten Session berathen soll. — Der Bürgerkrieg in Peru, eine Folge der ver- fassungswidrig vollzogenen Einsetzung des Generals CLce- reS als Präsident der Republik, spielt sich hauptsächlich in den Nordprovinzen ab. Seine Führer sind der frühere Vizepräsident del Solar und der alte Verschwörer Pierola, der Diktator von 1879, an dessen Namen sich die unrühm liche Erinnerung an den Krieg gegen Chile, die Nieder lagen von Tanua, Chorillos und Mircflores und den Fall von Lima knüpft. Wenn man den Meldungen vom Sitze der Regierung des Präsidenten Cäceres Glauben schenken darf, steht eS um dessen Sache bisher nicht übel. Am Sonnabend hätten danach die Aufständischen, die etwa tausend Mann stark, aber nur mit geringem Schießbedarf versehen sein sollen, bei Oroca eine Schlappe erlitten, bei der sie 70 Todte und Verwundete verloren, während di« Verluste der Regierungstruppen nur 50 Mann betrugen. CLceres hat Verstärkungen gegen die Aufständischen, denen sich die Provinz Truxillo angeschlossen hat, entsandt. Del Solar soll an dem Erfolge der Erhebung verzweifeln und entschlossen sein, sich zu unterwerfen Während so die Lage im Innern Perus sich zu bessern scheint, zieht die Gefahr eines kriegerischen Zusammenstoßes mit Ecuador herauf. Von Ecuador aus erhalten die Auf- ständischen in den angrenzenden Nordprovinzen von Peru vielfach Unterstützung, ja einer Meldung aus Guayoquil zufolge hat sogar ein dem Staate Ecuador gehörender Dampfer dieser Tage 60 Mann sowie eine Meng« Muni- tion, die von der Regierung an Pierola verkauft worden war, nach Peru gebracht. Dazu kommt, daß der alte Grenzsneit zw^chm den beiden Republiken neuerdings eine bedrohliche Form angenommen hat. Nach langwierigen Verhandlungen war vor einigen Monaten ein Grenzregu- lirungsvertrag vereinbart woroen, allein dieser hat die Zu- stimmung des Senats von Ecuador nicht gefunden, er wurde vorgestern abgelehnt. Gleichzeitig wird gemeldet, die Bevölkerung von Ecuador sei erregt, es herrsche kriegerische Stimmung. Man scheint in Ecuador auf Unterstützung durch Chile zu hoffen, daS mit Peru noch eine Rechnung zu begleichen uno sich wegen des Besitzes des Gebietes von Tarapaea auSeinandrrzusetzen hat, aber freilich mit der Möglichkeit eine- Eingreifen- Argentinien- zu Gunsten Peru- rechnen muß. — Au- den Bereinigten Staaten von Amerika liegt die Nachricht vor, daß in Pullmann-Stadt bei Chicago am 2. August die Maschinen wieder in Betrieb gesetzt worden sind. In kleinen Abtheilungen von 10 bis 20 Mann stellten sich die Arbeiter wieder »m, ohne daß die Au-ständigen di« Ruhe gestört hätten. Bi- jetzt haben mehrere Hundert Arbeiter und Arbeiterinnen ihre frühere Thätigkeit wieder ausgenommen. Debs, der Vorsitzende der Amerika« Railway Union, gab die Erklärung ab, daß er nunmehr die Fortsetzung des AuSstandeS nicht mehr be- günstige. In Süd Carolina sind am 1. August die Staats- meipen wieder geöffnet worden. Di« Inhaber der anderen Schankstätten erhielten eine Frfft von 14 Tagen, innerhalb welcher sie ihre Borräthe aus verkaufen können. Irgend welche Unruhen haben sich bis jetzt nicht ereignet. Afrika. — Nach einer Meldung d«S „Rruter'schen BureauS" aus Pretoria vom heutigen Tage versuchte die be- rittene Polizei von Transvaal der Garnison von Agatha, welches durch die aufständischen Kaffern belagert wird, zu Hilfe zu kommen, wurde aber zurückgeschlagen. Sämmt- uche Farmen der Bauern längs des LetabaflusseS sind niedergebrannt. Die Kaffern halten die Postwagen an und bemächtigen sich der Maulesel. — Der „Agenzia Stefani" wird auS Massauah gemeldet, daß daS Fort in Kassrla vollendet und auSge- rüstet ist. ES herrscht dort anhaltend Ruhe, und, oie Verkehrslinien sind gesichert. Aste«. — Nach Shanghaier Drahtmeldungen vom 16. August sendet Japan fortgesetzt Truppen nach Korea, wo jetzt bereits über 50000 Mann versammelt sind. Die chinesische Flotte verhält sich passiv; alle militärischen Nachrichten unterliegen in Japan einer strengen Censur. Der Gouverneur von Formosa setzte hohe Belohnungen für die Zerstörung japanischer Kriegsschiffe aus, des- gleichen Preise auf die Köpfe japanisch er Offiziere und Soldaten. (!) An« «achfen. Dresden, 16. August. Der langjährige Vertreter des V. ländlichen Wahlkreise« der II. Ständrkammer, der Gutsbesitzer und Gemeindeoorstand in dem kleinen Dorfbe- zirk Rodewitz bei Pommritz (Bez. Löbau), Herr Andreas Strauch, ist am vergangenen Montage in Hochkirch ver storben. Der Genannte vertrat seit 1871 seinen Wahlkreis und war jetzt bis 1895 gewählt. Er gehörte der konser vativen Fraktion der zweiten Kammer an. — Die feierliche Eröffnung der Internationalen Aus stellung für Nahrungsmittel, Volksernährung und Armee verpflegung in Dresden findet am Sonnabend, den 25 August mittags 12 Uhr statt. Die Feierlichkeit wird sich in der am Ende der Ausstellung gtlegenen Schießhalle vollziehen. Auf dem Ausstellungsplatze werden täglich von nachmittags halb 3—5 Uhr und abends von halb 7—9 Uhr große Konzerte abgehalten werden. Mit dem Ballon Captif finden täglich unter Leitung des Aeronauten Lieute nant Mr. Lemprier aus Birmingham Aufstiege statt, an welchen außer dem Aeronauten je sünf Personen theilneh men können. Der Preis beträgt bis 150 m Höhe 3Mk., bis 300 m Höhe 6 Mk. pro Person und Aufstieg. Die Vorführung der Kochschulen erfolgt wöchentlich zweimal, die Massenspeisungen werden ebenfalls wiederholt in der Woche vorgenommen. Die Maschnen in der Maschinen halle werden vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr in Betrieb sein. Die Publikation der Prämmung erfolgt voraussichtlich am 4. September. Die Generaldirrktion der königlich sächsischen Staatseisen bahnen wird aus Anlaß der Ausstellung Extrazüge von Leipzig, Görlitz und Zwickau—Chemnitz verkehren lassen. — Auf dem Schießplätze in Oberwiesenthal fand kürz lich ein gemeinschaftliches Preis- und Uebungsschießen der Grenzbeamten des sächsischen Amtsbezirks Bärenstein und des Kontrolamtsbezirks Joachimsthal in Böhmen statt. Die Anregung hierzu war von den sächsischen Beamten gegeben Word««. Ein solche- Schießen fall im nächstiw Jahr tu Böhmen abgehalt«« werden. — In der Geroldschen Fabrik t« Gchletta« hat sich Donnerstag Mittag ein schrecklicher UnglüÄfall errignet. Al- nämlich der 1S Jahre alt« Fabrikarbeiter Hugo Grund beim Reinig«« d«r Maschine eine Schraube anziehe« wollt«, glitt rr plötzlich au-, fi«l un» glücklicherweise mit demKopf« in das Schwungrad, wurde herum geschleudert und so erheblich verletzt, daß der Tod sofort emtrat. — Bon der Poliui)«hv,de in Zwickau sind di« Gesang- verein« „Säng«rlust" und „Maur«rgesangvtr«in" zu Zwickau wegen ihrer Betheiligung an dem als soelaldemokratische Versammlung angesehenen, am 17. Juni in Crimmitschau abgehaltenen sogen. Vogtländischen Sängertag auf Grund 88 25 und 19 d«S sächsischen VereingesetzeS aufgelöst worden. — Die Zwickauer Stadwertretung hat beschlossen, für Haft- pfl chtige Unfälle ihrer Arbeiter, soweit erster« nicht von Be- rufSgenossenschaften entschädigt werden, «in« eigene Ver sicherungsanstalt zu errichten und für sie nach und nach «inen Fonds von 50000 Mk. arzusammeln. Bon Ver sicherung der Arbeiter bei einer entsprechenden Versicherungs- gefillschaft wurde abgesehe«. Oertttche Angelegenheiten. — Bezugnehmend auf die bereits in Nr. 109 deS „Volksfrd." bekannt gegebenen ausführlichen Mittheilungen über die Bedingungen, unter welchen junge Leute in oie i Unteroffizier-Borschule bez. Unteroffizier- schul« in Marienberg ausgenommen werd««, weifen, wir heute noch darauf hin, daß derartige Aspiranten, w.lche im kommenden Oktober einzutreten wünschen, sich beim hiesigen Landwehrbezirkskommando einfinden mögen, und zwar möglichst in den Nachmittagsstunden, da alsdann gleich die ärztliche Untersuchung veranlaßt werden kann. Vermischtes. — Der erste ConcurS in den deutschen Schutzgebieten. — Der als Richter im südwrstafrikanischen Schutzgebiete fungirende Regierungsassessoe v. Lindequist in Windhoek macht bekannt, daß am 18. Juni d. I über das Vermögen des Ansiedlers Richard Stoß zu Klem-Windhoek das Con- cursverfahren eröffnet worden ist. Als ConcurSverwalter ist der Ansiedler Moritz Kürsten in Klein Windhoek bestellt worden. Die erste Gläubigerversammlung hat schon am 22. Juli stattgefunden, d. h. zu einer Zeit, in der die vor geschriebene Bekanntmachung im „Reichs-Anz." noch nicht erfolgt war. Diese hat erst am 14. August bewirkt werden können; den Interessen etwaiger Gläubiger in Deutschland wird aber dadurch Rechnung getragen, daß die Frist zur Anmeldung der Forderungen bis zum 12. December er streckt und der Prüfungstermin auf den 22. December an beraumt worden ist. Wien, 17. August. Die Abendblätter melden auS Semlin: Ein nach Bulgarien gehendes Frachtschiff ist bei dem Eisernen Thor zerschellt und mit der Mannschaft und Waare versunken. Privattelegramme der Erzgeb. Dolksfreunder. * Belgrad, 18. August Gestern demif- fionirte das gesammte Cabinet Ueber die Au» «ahme der Demission ist «och «ichts bekannt. Kirchen-Nachrichte» für den 13. Ti tnitatissountag. Gchueeverg. Borm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl: Archiv. Mathe ; S Uhr Predigt über Röm. 7 18—25: Sup. Lie. theol Noth; l1 Uhrin der St. Wolfqangskirche Kindergottesdienst: Archiv. Mathe; abends S Uhr auch in der St. Wolsgangskirche Predigt: P. Meltzer aus Zehe ; halb 8 Uhr Jünglinge verein im Archidiakonat. Die Amtshandlungen sind anzumelden im Archidiakonat. Brief käste«. Wir ersuchen unsere Herren Berichterstatter, sowie das tnserirende Publikum dringend, ihre Einsendungen für die Zeitung nicht an die persönliche Adresse des Verlegers oder des Redakteurs zu richten, da hierdurch letchr unliebsame Verzögerungen entstehen. Man wolle alle zur Aufnahme in die Zeitung bestimmten Einsendungen (sofern sie nicht ausnahmsweise privaten Charakter haben), an die Redaktion, bez. Expedition deS Erzge- birgischen BolksfreundeS richten. DaS IMM R Mm llWMMM von A verw Wohllebe in Freiberg nimmt jederzeit Töchter achtbarer Familie auf. Gründliche, auf Wunsch auch wirthschaflliche Ausbildung. Cursus 1Mrig. Pension im Hause. Honorar sehr billig. Prospekte und Referenzen durch di« Exped. dss. 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