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Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Expedition, Druck und B«lag von T. M. Gärtner in Schneeberg. rilsiä m. 182. Jahr^an^ G lrichter. j zum LV iten, sowie , Blei und der Grüße, Ztsn. 8tSQ »nsr- O-> ß dition 2 :dluss dÄb , Ssr2- lisbsr i äsr ilvsr- Ü» lfaal für und ver- 2 3 Uhr , zwischen fanden sich im Lager «in die Häuptlinge : Lecki- bona und Leikturu vom Rombo Kenia, Masu von Lon» Erscheint ILzlich «it Ausnahme der Vonn- und Festtage. Prei» yierteljähtltch 1 Mark 80 Pfennige. Ls O Seschäfts- M svfort 2 ut. Wem, ober leinen 00,— ver- die zum eb. Ebert tngsitück«, der Nach- ueeberg, f Die Abwesenheltsvormundschaft über den Maurer Franz Anton Pilz aus chlikum zur Neustädtel ist erledigt. ' Schneeberg, den 3. August 1894. Das Königl. Amtsgericht das. Müller. ock. Her, euheiten Die Gtadträthe von Ane, Lößnitz, Neustädtel, Tchneeberg vvt Schwarzenberg, die Bürgermeister von Grünhai», Hartenstein, Johanngeorgenstadt und Wildenfels, hie Gemeindevorstände des -Hf* hauptmannschaftlichen Bezirk- Schwarzenberg. , Tagesgeschichte Deutschland. Berlin, 6. August. Der Buchhalter Schmidt und der Kellner Zenner, welche von der Familie des Herr« v. Kotze 300 Mark erschwindelten, wett sie vorgaben, deu Schreiber der anonymen Briefe zu kennen, wurden heute vom hiesigen Landgericht wegen Betrugs zu 18 bezw. 6 Monaten Gefängniß verurtheilt. Iserlohn, 6. August. Beider heute hier statt gefundenen Landlagsersatzwahl wurde Noelle (nationalliberal) mit 310 Stimmen zum Abgeordneten gewählt. Schulte- Rheinen (Bund der Landwirthe) erhielt 82 Stimmen. Aravkretch. Paris, 6. Augusts Bor dem Schwurgericht begann heute de, Prozeß gegen die Anarchisten. Diei selben sind angeklagt auf Grund des Gesetzes vom Dezem ber 1893, wegen Bildung einer Bereinigung zur AuSsthr- ung von Verbrechen. Erschienen sind 2S Angeklagte, 5 Angeklagte, darunter Paul Reclus, sind flüchtig. Der Präsident stellt zunächst die Identität der Angeklagten fest, danach befinden sich unter denselben ein Schwede und b Italiener, die übrigen Angellagten sind Franzosen. Die Anklageschrift führt aus, die Angeklagten gehörten einer Sekt« an, deren Mitglieder eine Bereinigung bildeten be hufs Vernichtung der Gesellschaft durch Diebstahl, Rau-, Brandstiftung und Mord. Innerhalb und außerhalb des Gerichtsgebäudes sind Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen. Nach Verlesung der Anklageschrift be antragt« der Staatsanwalt, di« Veröffentlichung der Ver handlungen zu untersagen. Ein Bertyeidiger trat diesem Anträge entgegen. Der Gerichtshof beschloß sodann, nur die Veröffentlichung des Verhöres Graves und Faures zu untersagen. Der Präsident begann hietauf niit dem Ver hör Graves. Der Präsident verhörte nächeinüNder Chatel, den Verfasser von Artikel«, welche die anarchistischen Ver brechen verherrlichten, den Schweden Agneli, der den belg ischen Anarchisten als Mittelsperson diente;' und Elysee Bast ard, «men heftigen Redner in anarchistischen Bttsackmümgea. Alle erklärten, Anarchisten zu sein, keugnete«- aber, irgend einer Vettinigung anzugehören. " — CaseKo. Dem Gefängnißdirektor «genüber äußerte Caserio, er sei ärgerlich darüber, daß der Ver» cheidiger ihn durch di« überflüffige Erinnerung an seine Mutter zum Weinen brachte. -'„Was werden die Kameraden sich denken-, fügte er hinzu: Der Gefängnißdirektor fragte ihn: „Würden Sie, wenn Sie frei wären, wirklich wieder morden?- —„Nein-, erwiderte Caserio, „meine Pflicht ist erfüllt; aber Anarchist würde ich immer bleiben". — Da- Kassationsgesuch zu unterschreiben, lehnte Caserio ab. — „Ich suche nirgends mehr Recht", sagte er/ Der Vikar vön Molta-Bisconti, welcher auf den Wunsch der Familie Caserio nach Lyon gekommen war, hat gestern Abend die Heimreise angetteten, Nachdem er «inen letzten Bersttch, ge macht hatte, den B«urtheiH«n'zur Reue Ml stickmen. Beim Abschiede sagte der italienische Priester zu dem Gesängniß- Geistlichen : Santo Caserio ist der beschränkteste Fakatiker, den «S geben käich, Ntid rS läßt sich nicht-«mit ihm,an sangen. Ich will versuchen, die Mutter' zu»trösten, die einem so stumpfsinnigen Ungeheuer das Lebe« gegeben hat. London, 6. Auguft. Unterhaus. Grey «klärte,. Jdpan habe Versprochen, keine kriegerischen Operationen gegen Shanghai und dessen Zugänge zu unternehmen. Unter dies« Bedingung Woll« China die Zitgänge Shang hais nicht vrrsp«rre«.' CowtS, 6. August. Kaistr Wllh«lm ist heut« Nach mittag 3 Uhr an Bord d« „Hohen-olteni" hi« eingr- Am 2. Mai nachmittags 2'/, Uhr brach ich von Moschi mit 32 Askaris auf und schlug den Weg zu Kinabo durch die Ebene ein. Um 5 Uhr 48 Minuten lagerte ich am Muebache am Wege Kilemah—Kahe. Am 3. Mai früh 7 Uhr brach ich das Lager ab und marschirte bis an den Habari-Cahanabach am Wege Marangu—Taveta. Hier schloffen sich mir die ersten Melileute an. Die Wadjaggas hatten am 1. Mai nach Beschluß des Kriegszuges von mir den Befehl erhalten, sich bis zum S. d. M. bei Kinabo zu versammeln btzw. mir auf meinem Wege nachzukommen Am 4. früh 6"/. Uhr Abmarsch. Um 9 Uhr 50 Minuten stieg ich wird« den Kilima-Ndscharo hinauf, passirte die Landschaften Ngatschis, um 10 Uhr SO Minuten NgoöS und -um 11'/, Uhr Eletos. Um 12'/, Uhr schlug ich bei Kinabos Boma Läger auf. Hier meldeten sich bei mir die Häuptlinge Ngatschi, Ngos, Kinabo nnd ein Akide von Sinn«. Bon allen erhielt ich Geschenke, be stehend aus Ziegen, Bananen u. s. w. Häuptling Fumba schickte einen Ochsen, Matschele Pombe (Bier). Sonnabend, Den 5. Mai trafen mit-ihren Leuten ein die Häuptlinge: Mareale von Marungu, Mbaruku, Sohn Fumbas von Kilema, Koimbere von Mamba, Ligaki von Msai ju, Cigo von Msai tshini, Madschele von Tschimbi, Ueto von Keni, Mavera von Kondrni, Toe von Keni (Rombo Mkulia), Bararia von Muck«. Die Gesammtzghl der Krieger vor- genannter Häuptlinge mochte gegen 2000, mit Bordet« ladern und Speeren bewaffn«, betragen. Außerdem mar- schirten direkt 'bei mir 200 nur mit Speeren bewaffnete Melileute. Sonntag, den 6. d. M. früh 6'/, Uhr brach ich auf, marschirte zwischen den Landschaften Kerua-Rau- Longoni-Kirua-Mrele-Keni und mitten durch Mbuschi hin- durch und schlug das Lag« auf einem Höhenzuge zwischen Mbuschi-Kitangara und Matschari auf. Mit den Mat- scharüeuten versuchte ich noch jetzt Friedensverhandlungen anzuknüpfen, doch waren sie ohne Erfolg, da die Leute mit Speerdrohen und Schreien antworteten. Nun griff Mareale die Landschaft Matschari an und erbeutete gegen Stück Rindvieh und viele Ziegen. Nachmittags gegen lhr ging ich nach d« «stürmten Boma Tengues. In- goni, Msoma und Sohn von Mbuschi, Kalula von Mrele. Am 7. d. M. traf Häuptling Mikumba von Matschari ein, bracht« einen Ochsen und ein Schaf und bat um Frieden. Mareale stürmte inzwischen Mlangas Boma, nahm diesen gefangen und bracht« ihn in das Lager. Zu gleich sandte d« Häuptling Tengere von Kitangara eine Botschaft, daß er in das Lag« käme und um Frieden bitten würde. Dienstag, den 8. brach ich um 7 Uhr auf, marschirte durch die Landschaft Matschari, unterhalb OleleS entlang nach der Grenze Useris. Hier traf ich mit Mareale und sämmtlichen verbündeten Wadjaggas wieder zusammen. Häuptling Nambu von Us«i tshini meldete sich hier bei mir und bat für Mlatie, Häuptling von Olele, um Frieden, welcher noch unsicher war. Ich gewährte ihn unter der Bedingung, daß Mlatie nach Moschi käme. Dies ver sprach er. Ich marschirte nun die Landschaft Olele ent lang, oberhalb derselben hnum nach Kitangara. Häuptling Matolo von Us«iju ließ mich an der Grenze seines Landes begrüßen. Vormittag 11 Uhr gab ich den Befehl, Kitangara, welches ich inzwischen von den Wadjaggas hatte umzingeln lassen, anzugreifen, da der Häuptling Tengere, obwohl er gestern versprochen halt«, in das Lag« zu kommen und Frieden zu schließen, nicht er' schienen war. Tengere wurde geschlagen und floh. Ich rastete darauf im alten Lager. Um 2'/, Uhr verließ ich es und bezog um 3'/, Uhr am rechten Ufer des Marobaches Lager. Im Laufe des Nachmittags be- sucbte ich die erstürmte Boma Mlangas. Ich regelte darauf die Angelegenheit der Landschaften Matschari und Kitangara, und setzte in Kitangara Häuptling Latemba, in Matschari ju Häuptling Cengue, in Matschari tshini Häuptling Mlanga ein. Am 9. d. M. nachmittags I'/, Uhr, brach ich vom Marvbach auf und marschirte unter halb der Rombolandschaften auf dem Wege Kinäbo—Useri zu Kinabo zurück. Um 3'/, Uhr schlug ich bei dessen Boma Lag« auf. Am folgenden Tage, de < 10. d. M , lagerte ich in Muika bei BarariaS Boma. Hier muß ich erwähnen, daß Bararia einen Weg von Marangu -iS Muika fertiggestellt hat und sich freiwillig erbot, nun einen neuen breiten Weg bis zu Kinabo (Rvwbo Mkuu) zu bauen. Es ist dies um so mehr anzurrkennen, da die Häuptlinge schon durch Instandhaltung der neugebauten Wege viel Arbeit haben, da sie jetzt in der Regenzeit immer zuwachsen. Freitag, den 11. d. M., brach ich um 9 Uhr vormittags von Muika auf, traf um 10 s/, Uhr auf der MaraNgu- station ein, marschirte dort um 12 Uhr ab, üb« die fron- zöstsche Mission Kilema in die Ebene und bezog am rechten Ufer deS Mutbaches, am Wege Moschi—Taveta, um S^ Uhr Lager. Sonnabend, den 12. d. M., Abmarsch 6'/« Uhr, Ankunft in Moschi 10 Uhr 3b Minuten. Dem Gou vernement meldete ich, daß aus diesem KriegSzuge für die Station 60 Stück Rindvieh und 183 Zigen und Schafe erbeutet sind. Von AskariS sind, da unter mein« Leitung hauptsächlich die Wadjaggas dett Krieg führten, keine Ver lust«' oder Verwundung« vorgekommen. Ls Liebt nun durch die Unterwerfung der Mat- scharileute keine Landschaft mehr" am' Kilima-Ndscharo, welche sich nicht der deutschen Herrschaft unterworfen hat bezw. dir deutsche Flagge führt. Dm Häupt- ling Kinabo von Rombo Mkuü habe ich über die Rombo Mkuliahäuptlinge gesetzt. Er selbst steht uni« Matrale. Sämmtliche Rombohäuptlinge haben den Befehl «halten, sich im nächst« Monat unt«r Führung KmabvS zusammm m der Station Myschi zu stell««. Erlaubniß, den letzten uns feindlichen Rombostamm, die Matscharileute, durch Mareale zur Anerkennung der deutschen Oberhvheit zwingen lassen zu dürfen. Mareale stellte in der letzten Zeit wiederholt die Anfrage, ob er den Kriegs zug unternehmen dürfe, da di« Matscharileute sich stets wettere Uebergriffe erlaubten und es in diesem Monate der letzte Termin sei, wo ein Kriegszug mit Erfolg unternom men werden könne. Die Regenzeit hat begonnen, und in den tiefen, die Rombolandschaften abgrenzenden, sonst wass«losm Schluchten stürzt während der Regenzeit das Wasser gleich unseren reißenden Wildbächen zur Ebene. Ein überraschendes Auftreten Wird^-Ldurch zur Unmöglich keit, worin, wie schon früher gemeldet, der einzig« Erfolg eines RombokriegeS liegt. Am 1. Mai kamen Mareale nnd einige Unterhäuptlinge Wiedemm nach Moschi, um mir zu erklären, daß, wenn die Unterwerfung o« Mätscharileute jetzt nicht geschehe, vor Monat August keine Aussicht auf Erfolg wäre, außerdem die Wadjaggas für so viel Tage schwer von der Feldarbeit abkömmlich wären. Ihren Grün den mußte ich beipflichten, da ich die Romboverhältnisse von d« dem Aufstande vorhergehenden Zeit kenne, und er- laubte, daß die Bestrafung der Warombos sofort stattfSnde. WlAblüH für -ie königlichen und städtischen Behörden in Ane, Grün-nin, Partenstein, Johanngeorgenstadt, ß; .. Lößnitz, Neustädtel, Gchneeherg, Schwarzenberg nnd WildenfetS - -i ... - '"I i,',! ! . r '1 ! : 4': ' > " l f> f Nachdem di« Gemeirche RitterSgrün beschlossen bat, auch den unteren Wiesen wegetheil und zwar von der Hermann Bleyl'schen Schneidemühle bis zum Friedrich Hänel'schen Schveidemühlmwerke in RitterSgrün als öffentlichen Weg einzuziehen, wird Solches im Anschlusse an die Bekanntmachung vom 4 Juli l. I. — Nr. 1bb diese- Blattes — mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Einwendungen hingegen binnen dreiwöchiger Frist vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hi« gnzubringen sind. Schwarzenberg, den 3. August 1894. Königliche AmtShauptmaunschaft. Frhr. von Wirsing. S Ui .L Bekanntmachung Nr. 8 des diesjährigen Gesetz- und, Verordnungsblattes ist «schienen und liegt in der Expedition der unterzeichneten Behörden^ 4 ^ge fang zur Einsichtnahme auS: Inhalt: Verordnung, die Unterbringung von Kranken in Privat'J««nanstalten betr. Bekanntmachung, eine Anleihe der OelSnitz« Bergbau-Gewerkschaft betr. Verord nung, die Enteignung von Grundeigenthum für Erweiterung der Bahnhofsanlagen »n Freiberg bett. Verordnung, die Errichtung einer Kommission zur Erhaltung d« Kmlst- denkmäler bett. Verordnung, die weitere Ausführung des Einkommensteuergesetzes bett. Verordnung, die Enteignung von Grundeigenthum zur Herstellung von Schneeschutzau« lagen an der Bahnlinie Kieritzsch Chemnitz betr. ' - < Sasserdruck., schnell und Der Compagnieführer Johannes berichtet aus Obige ' Moschi unter dem 13. Mai über die Unterwerfung der letzten unbotmäßigen Landschaft am Kilima-Ndscharo: „Unter dem 18. März bat ich das Gouvernement um