Volltext Seite (XML)
li i! b» "ii fr«h»r«fel »bv-l-het»« . M-lter-i iald«ck). b Meft ., Oberschlema Lageblatt für Schneeberg uyd Umgegend. vvrl 8lW^AblaU für die küat-ltch« mW -tvttsche» veh-rdm t» Tüt, «rünhai«, Hartm-ein, S-bmm-em-WchM Anker, Litni-, Xeustdtel, W-attier^ AtzmLqeiwtr, M Mwmst». " Hins. tachm. 4 Uhr aber. Hierzu l Bögtel. 'gäbe machen, zu niedrigen >l. für gütige r Obige. < tvr. vgen. Hildebrandts « Korb. Aue. ibvr^ d von Bor- It I» freundlichst lens Sorge Merkel. und Offerten: beten. I rfabrik lss Her l. Reste» ieud die e (Hinter- fe Nr. : alteS kuschen, stchtigun- rreuz lue. O Uhr, »eine» eet be» Sauze« ier. Expedition, Druck und verlrg von C. M. Gärtner in Schneeberg. «r. 147.1 Nachdem 2c ffentliche Sitzung des Bezirksausschusses enteN Der Stadtrath das. Speck, Brgrm. Nach dem Attentat. In demselben Maße, in dem die Auffassung an Wahr- cheinlichkeit gewinnt, daß die Ermordung Car- otS den VerbrechenSthate n des inter- ationalen Anarchismus einzu reihen ist, n demselben Maße schwindet die Gefahr ines Hinübergreifens der Folgen der vom »8. Juni bi- I«. In« 18»4 ür den Fährverkehr gesperrt und letzterer von der Schwarzenberg - Eibenstockerstraße er über BermSgrün dez. den alten Fellbachweg verwiesen. Schwarzenberg, am 25. Juni 1894. Königliche AmtshaupLmaunschaft. Frhr. v. Wirsing. Herr Werkführer Richard Tröger hier r Versicherten für den Bezirk Neustädtrl auSgeschiedey, ist cm Mittwoch, de« 4. Juli L8»4, Vormittags halb L0 Uhr, n Saale des amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes. Königliche Amtshanptmanuschast Zwicka«, am 23. Juni 1894 vr. Schnorr von Carolsfeld. Bekanntmachung. "" I, - . -i Tragödie von Lyon auf das internatio- ale Gebiet. Ganz erheblich trägt dazu das taktvolle nd würdige Verhalten der berufenen Vertreter Italiens ei. König Umberto, der trotz seiner meisterhaften Be- errschung des gesprochenen und geschriebenen Wortes ur selten seine Stimme in der Oeffentlichkeit ver- ehmen läßt, dann aber jederzeit den treffendsten Aus ruck für die Empfindungen der italienischen Volksseele indet, hat an Frau Carnot und den Ministerpräst- att Vertrauensmann der dessen Stelle Wegefperrung -etr Wegen Beschotterung und Äbwalzung der im AntonSthaler Staatsforstrevier oischen Abtheilung 14/8 und 15/18 liegenden Strecke des HalSbachwegeS wird diese Segestrecke von oberhalb der AntonSthaler Erzwäsche bis in die Nähe deS Kolb'schen SohnhauseS ' hat an Frau Carnot und den Ministerhräst- Dupuy BeileidSkandgebungen gerichtet, die ihres rgreifenden Eindrucks auf die öffentliche Meinung in Frankreich nicht verfehlen werden. Nicht minder eindrucks- oll werden die theilnahmsvollen Worte wirkens mit denen francesco Crispi, der selbst vor wenigen Tagen erst dem 'od dürch Mörderhand entgangen ist, in der vorgestrigen kammersitzung des entsetzlichen Geschehnisses gedachte und rsbesondere der lapidar« Satz, mit dem er jede Gemein- chaft der italienischen Nation mit dem Mörder Carnots bwies: „Der einzige Trost ist der Gedanke, daß die Anar- fisten kein Vaterland besitzen und daß, gleichwie sie ihr iaterland verleugnen, sie auch von ihrem Vaterlande ver ¬ kauf er diese Annahme stützt, wird nicht gemeldet; es läßt sich nicht verkennen, daß sie manches für sich hat, wenngleich nach allem, was man bisher über CesarioS Per- sönlichkeit weiß, das Moment deS nationalen Fanatismus nur sekundärer Natur, die hauptsächliche Triebfeder sein anarchistisches GlaubenSbekenntniß gewesen sein dürste, zumal da vor dem Forum des Anarchismus auch die Er- schlagenen von AigüeS-MsttrS'in letzter Link ' al» Opfer der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung zu gelten haben In Lyon, Toulon, Marseille und an anderm Orten haben sich auch gestern wieder BolksauSschreitungen gegen Italiener ereignet, die in Toulon zm Ermordung eines italienischen Arbeiters geführt haben; derlei Zwischenfälle dürften sich in der nächsten Zeit noch öfter wiederholen, doch werden sie, wie schon Eingangs angedeutet, je länger, je mehr von ihrem bedrohlichen Charakter vom Gesichts punkte der großen Politik aus verlieren, wofern nur alle verständigen Leute in Frankreich und insbesondere die Re- gierungsorgane aufklärend, beschwichtigend und abwehrend eingreifen. Alles freilich würde in Frage gestellt, wenn Meldungen, wie die der „Franks. Ztg ", von der Ent lassung sämmtlicher italienischer Arbeiter in den Marseiller Docks, sich bestätigen und solche Racheakte gegen uNschul- dige Italiener sich wiederholen sollten. In diesem Falle könnten trotz des jedes Lobes würdigen Verhaltens der italienischen Nation und Regierung doch bedenkliche Kom plikationen «intreten. Die Schuld daran träfe dann aller» mgnet werden." Die Zugehörigkeit des Prästdentenmörders, dessen rich- ger Name nach neuern Angaben San Jerünimo Cesario, nd der in Mailand als Sohn einer gewissen Maria iroglio und eines gewissen Antonio Cesario geboren sein )ll, zur anarchistischen Partei kann einem Zweifel nicht lehr unterliegen. Er hat sich ihr im Januar 1892 an» eschlossen, in Mailand, wo er als Bäckergeselle arbeitete, isrige Propaganda getrieben, den wegen Geldmangels er- rlglosen Versuch gemacht, mit zwei Genossen «in anar- fistisches Blatt herauszugeben, und Ende 1893, um der eberwachung durch die italienische Polizei zu entgehen, sich ach der Schweiz begeben, wo er trotz einer von Mailand cgangenen Warnung von den Sicherheitsbehörden nicht »nderiich kontrolirt worden zu sein scheint. Vor einiger ,eit tauchte er in Cette auf. Am Freitag hatte er einen ank mit seinem Brotherrn, nach dem er für 5 Francs nen Dolch kaufte und am Sonnabend den Ort verließ, ir fuhr mit der Eisenbahn bis Vienne und legte den 28 Äümeter langen Rest deS Weges biS Lyon zu Fuß zu- tck. Wie man sich erzählt, hatte'er nach der Hinrichtung »enrys dessen geringen Mutb beim Gang zum Schaffst etadelt und hinzugefügt: „Wenn ich aufs Schaffst käme, >ürde ich muthiger sein." Am Freitag Abend soll er sich on feiner Geliebten mit der Bemerkung verabschiedet ha- en, er gehe nach Lyon, sie werde ihn nicht Wiedersehen )en heutigen Pariser Morgenblättern zufolge hüt sich esario zu einer nicht näher bezeichneten Zeit in Paris nter falschem Namen bet einem italienischen Wetnhändler amenS Berti in der Rue Traversiere aufgehalten. Auf er Polizeipräfektur scheine man davon überzeugt zu sein, aß er mit gefährlichen Anarchisten in Verbindung gewesen sei. Die gleich« Meinung hegt der Untersuchungsrichter in Yon, doch geht er insofern noch weiter, al» et di« Blut tat CesarioS nicht allein ütit anarchistischen Zwecken, son- em auch mit den Vorgängen in AigueS-MorteS in Zu ¬ dings ausschließlich di« Franzosen. Inzwischen wendet sich das allgemeine Interesse immer eindringlicher der heute Mittag stattfindenden Präsidenten wahl in Versailles zu. Nach den bis jetzt bekannten Parteibeschlüssen ist auf die Wahl Casimir» Pökiers bereits im ersten Wahlgange um so sicherer zu rechn en, als Chal lemel-L a- cour, der «inen großen Theil der Senatstimmen auf sich Ver einigthabenwürde, mit aller Bestimmtheit di« Kandcda tü r abgelehnthat. Zwischen einem Castmir-Psrier und Brisson aber, den beiden einzigen Kandidaten, von denen bisher ernsthaft die Rede war, könnte dem in seiner großen Mehrheit konservativen Auffassungen zuneigenden Kongresse die Wahl nichi schwer fallen Allein nunmehr tritt auch Dupuy als Bewerber auf, und es wäre nicht unmöglich, daß er Herrn Casimir-Psrier einen Vorsprung abgewinnt. AuS Paris wird nämlich gemeldet: Der MlnisterpäsideNt Dupuy erklärte auf Anfrage ver schiedener Mitglieder des Parlaments, daß er als Kandidat jür die Präsidentschaft der Republik auftrete. Er sei der Ansicht, es erfordere im gegenwärtigen Zeitpunkt mehr Aufopferung als Ehrgeiz, sich um diesen mit Verantwort- lichkert schwer belasteten Ehrenposten zu bewerben. — Die Ermordung und die letzten Stunden Carnots schildert ein Pariser Drahtbericht der „Boss. Ztg." in folgender Weise: Es war 9 Uhr 10 Minuten, als Carnot den Fest- saal der Handelskammer verließ und seinen Wagen bestieg. Dieser bog eben in die Republikstraße «in; di« auf beidrn Bürgerstrigen angehäufte Menge jubelte und brachte Hoch ruf« auS. Carnot, daS Haupt entblößt, den Oberleib vor- geneigt, grüßte mit der Lucken, di« drn Hut hi«lt, uttd der freien Rechten und lächelte dem Bolle zu, al» plötzlich «in unscheinbar gekleideter junger Mensch, «in Papier in der einen, eine Kose kn der anderen Hand, sich vordrängt«, Schwarzenberg. E naberger Straß« (Brücktnberg) im Wege des Mefftgebots an Ort UNd Stelle gegen so- sortige Baarzählung verpachtet werden. Schwarzenberg, aM 23. Juni 1894. Der Rath -er Stadt. Garei-, Brgrmstr. Bg»^ gleichzemg die Hingerichteten Anarchisten und seine in langte, sich auf daS Trittbrett schwang und eine heftige AigueS-MorteS ermordeten Landsleute rächen wollen. Wo- Bewegung nach Caxnöt hin ausführte. Carstot, der g» rauf er diese Annahme stützt, wird nicht gemeldet; eS glaubt hättet man »olle ihm ein Bittgesuch überreichen, hatte sich dem Unbekannten entgegengeneigt. Als dieser sein« Bewegung gemacht hatte, sah Präfekt Mvaud, wie Carnot plötzlich beide Arme abwehrend vorstreckte und m die Kissen zurücksant. Er ahnte sofort den Zustlmmenhäng, führte blitzschnell einen gewaltigen Fausthieb nach dem Thäter, der dadurch vom Trittbrett auf den Straßendamm hinabgeschleudert wurde und befahl Wn. Kutscher, im schärfsten Girlopp nach der Präfektur zu fahren. Unter wegs knöpften er und Doktor Gailletän Carnot die Weste und Beinkleidgürtung auf und sahen unter dem breittn blutrothen Bande einen großen Fleck von frischem Blute, das die ganze linke Seite des Hemdes tränkte. An der Präfektur angelangt, vrdnete Rivaud an, daß Carnot in - den Salon getragen werde, wo er am Tage empfangen hatte, und entfernte sich, um seine Amtspflichten zu er füllen. Gailleton, General BoriuS,' Senator Millaud, Adrien Dupuy, der Bruder des Ministerpräsidenten und dessen erster Sekretär trugen den besinnungslosen Verwun deten eine Treppe hoch in den Salon und legten ihn auf eine aus dem benachbarten Schlafzimmer gehvtt« Matratze. In weniger als einer halben Stunde Waten die Professoren" Ollier, Poncet und Levine von der Lyoner medizinischen Fakultät und die Dozenten Masson und Coutagne um Carnot versammelt. Ollier urtheilte angesichts der Zeichen o schwerer innerer Blutung, daß eint Erweiterung der Luße-' ren Wunde geboten sei. Die Ohnmacht dauerte an. Zett" war nicht zu verlieren. Ollier sah also Voit dir Narkose ' ab und machte einen vier Zentimeter - breiten Schnitt' durch die Wunde, die am rechten unteren Rippenrande «in wenig rechts vom Schwertfortsatz des Brustbeins sichtbar war. Unter dem Messer kam Carnot zur Besinnung und stieß Schmerzrufe aus, die zweifellos ein stwas chastiger Eingriff verursachte. Die Leber wurde durchbohrt gefun- Vonn- «cd Fefnatze. Herr Korkschneider Bernhard Louis Haustet« hier eingetreten^und Herr Werlführer Paul Tröger hier als Ersatzmann bis Ende September 1895 bestellt worden. Neustädtrl, am 25. Juni 1894. n 6 - a - n > p) 11 Jahrgang den. Der Stoß war sichtlich mit großer Gewalt gesthrt worden, doch erkannte man nicht: ob das Zwerchfell verletzt war. Man erwog rasch die Frage, ob groß« Unter bindungen vorzunehmen seien, nahm jedoch davon erst Ab stand und begnügte sich mit einer tiefen Maschennaht deS durchbohrten Leberlappens. (Diese Einzelheiten entnehme ich einer mir gütigst zugänglich gemachten Drahtmeldung an den hiesixen Bruder eines der Aerzte, die um den Ster benden beschäftigt waren.) Darüber war eS '/, 11 Uhr gewoiden. Die Blutung stand still, Carnots Pul-.,war etwas besser, sein Bewußtsein wiedergekehrt. Man wagte zu hoffen. Gegen 11 Uhr verlangte er den anwesenden Bürgermeister von Beaune, seinen alten Freund Bouchard, zu sehen. Sein Erscheinen erregt« ihn und vc wurde wie der ohnmächtig. Dieser Zustand dauerte, von Minuten« langen Unterbrechungen abgesehen, anderthalb stunden lang. Erzbischof CoulllS war um 11 Uhr herbeigeeilt und hielt sich mit seinem Generalvikar im Nebrnzunmer auf. Zweimal trat er an'S Lager des Sterbendem zog sich jedoch wieder zurück. Um 12 /, Uhr reichte er Cäruot di« Weg zehrung, um halb eins schlug Carnot die Augen auf. General BoriuS bemerkte dies und sagt«: „Ihre Freunde umgeben Sie." „Ich bin glücklich, sie hierzu wissest?, erwiderte Carnot. DaS waren s«me letzten Worte. Um 12 Uhr 42 Minuten that er den letzten Athenizug. Lyon, 26. Juni. DaS von den Aerzten unterzeich- nete Protokoll über den Befnud der Liiche Carnots lautet: „Die Verwundung ist «ine der entsetzlichsten, die man je