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Weißeritz-Zeitung : 29.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193505297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-05
- Tag 1935-05-29
-
Monat
1935-05
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.05.1935
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doch an Entfer- ie Musik >em Pot- bra vom erschöpft itische und mg unter- -r Hinsicht Währung Schwierlg- der Spe ist gewillt. Parlament ischiedener ig an alle gung des lden von mrde, so chkeit bei es Gebot n, wenn ickt diele es Land, ebiet mit nckelnden h großen g, waren id Brun- g fanden iefen. Es ) Metern h Wasser 80 Meter töne von Brunnen zachungs- ich etwa wecke ab- Rohrle- m Trink- m 13 00V Hen Teil rozen. atz von 4 den Zins- 6X> v. H. o. H. Her ¬ ms die sich -stürzt hat, e Maßnah- is 47. Mai n 17. bis egen. Trotz Gebiet kei- Anzcichen Vährungs- lwesen, da erdings sei g sei trotz . In den Ausgaben len Fran- ibinettsrat de Mittet- Weit seute ein jene. Es Zewohn- nen, daß lden der in kurzer vas auch anzuneh- er Wüste whl mög- Wüsten- ers wird ; größer iung der sie uns : ist zum ittag nä ßt. Aber , sondern musika- -ertliches und Siichlisches — Zum 5. Re I chskrl«gerlag des „Kyffhäuserbundes" in Kassel vom 6. bis 8.Juni haben sich bereits weit über 100 000, aus Sachsen über 8 000 Teilnehmer gemeldet. Alle deutschen Gaue sind beteiligt. — 'Einführung des Arbeitsbuches. Nachdem der Reichs arbeitsminister unter dem 16. Mai 1935 die Erste Durchführungs verordnung zum Gesetz über die Einführung eines Arbeitsbuches erlassen hak, ist unter dem 18. Mal die erforderliche Anordnung des Präsidenten der Reichsanslalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung ergangen. Gleichzeitig sind in einer Ersten Bekanntmachung des Präsidenten der Reichsanslalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 18. Mai diesenigen Betriebsgruppen bestimmt, für die ab 1. Juni zunächst mit der Ausstellung des Arbeitsbuches begonnen wird. Es handelt sich dabei um folgende Belriebsgruppen: 1. önduslrie der Steine und Erden: 2. Eisen- und Slahlgewinnung: 3. Melallhütten- undMc- lallhalbzeugwerke: 4. Herstellung von Eisen-, Stahl- und Metall- Laren: 5. Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau fauch mit Gießerei): 6. Elektrotechnische Industrie: 7. Optische und sein- m schon Ische Industrie: 8. Chemische Industrie: 9. Papierindustrie: 10. Leder- und Linoleumindustrie: 11. Kautschuk- und Asbestindu strie: 12. Baugewerbe und Baunebengewerbe: 13. Großhandel: 14. Einzelhandel; 15. Verlagsgewerbe, Handelsvermittlung und sonstig« Hilfsgewerbe des Handeis: 16. Geld-, Bank-, Börsen-und Versicherungswesen. Das Arbeitsbuch soll als amtlicher Aus weis über die Berufsausbildung und die berufliche Entwicklung die zweckentsprechende Verteilung der Arbeitskräfte In der Wirt schaft gewährleisten. AuS diesem Grund ist -er Personenkreis, für den Arbeitsbücher ausgestellt werden müssen, sehr weit gefaßt. Arbeitsbücher erhallen all« Arbeiter und Angestellten, — und Zwar sowohl beschäftigte als auch arbeitslose —, einschließlich der Lehrlinge und Volontäre. Die Ausnahmen erstrecken sich ledig lich auf einige Sondergruppen: besonders hoch bezahlte Kräfte, ausländische Arbeitskräfte, die ihren Wohnort im Auslande bel- bchalken, Seeleute, Heimarbeiter und Hausgewerbetreibende, volksschulpflichtige Kinder sowie Personen, die sonst berufsmäßig« Lohnarbeit nicht verrichten, bei gelegentlich«» kurzfristigen Dienst leistungen. Di« Ausstellung des Arbeitsbuches geschieht auf An trag ausschließlich durch die Arbeitsämter. Anderen Stellen ist -le Ausfüllung von Arbeitsbüchern und ähnlichen Ausweisen bei Lirafe unterjagt. Im Vollzüge des Gesetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches und der ergangenen Durchführungsbestim mungen fallen sowohl den Arbeitern und Angestellten als auch besonders den Führern -er Betriebe, den Leitern der Verwal tungen und Len Haushallungsvorstänien wichtig« Aufgaben zu. Sie b«lreff«n vor allem die Aufbewahrung des Arbeitsbuches, die vorgeschriebenen Eintragungen in LaS Arbeitsbuch und die lau fenden Anzeigen an das Arbeitsamt über Beginn und Beendi gung der Beschäftigung, über wesentliche Aenderungen der Be- fchäftigungsart und über WohnungSänderung«» der beschäftigten Arbeiter und Angestellten. Di« neuen Aufgaben machen es er- sorderUch, daß sich all« Beteiligten unverzüglich über das geltende Recht des Arbeitsbuches unterrichten. Auskünfte werden von den Arbeitsämtern bereitwilligst erteilt. Wenn der von -er Reichsregierung mit der Einführung des Arbeitsbuches beabsich tigte Zweck der Sicherung eines planmäßigen Arbeitseinsatzes er reicht werden soll, so muß den mit der Durchführung dieser Auf gabe beauftragten Arbeitsämtern von allen in Frage kommen den Stellen die erforderliche Hilfe zuteil werden. — Da mit dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit Umzüge» wieder in verstärktem Maße 'staltfinden, werden zur Sicherung marschierender Abteilungen nochmals die Bestimmungen über die Beleuchtung dieser Abteilungen bekannt gegeben. Bei Nichtbeach tung werden die verantwortlichen Führer zur Verantwortung ge zogen. Bei Dunkelheit oder starkem Nebel müssen geschlossene Abteilungen nach vorn ihre seitliche Begrenzung und nach hinten ihr Ende durch Laternen oder Rückstrahler (nach vorn weiß oder fchwachgelb, nach hinten rot) erkennbar machen, wenn sie nicht durch andere Lichtquellen ausreichend beleuchtet sind. Bei Kenn zeichnung der seitlichen Begrenzung oder des Endes geschlossener Abteilungen durch Laternen müssen der linke Flügelmann des ersten und des letzten Gliedes je ein« Laterne tragen: die Kenn zeichnung kann auch durch voran- oder hinterhermarschierende Lalernenträger erfolgen. Bei der Kennzeichnung durch Rück strahler müssen im ersten und letzten Glied mindestens zwei Leute damit ausgerüstet sein. Rückstrahler dürfen nicht Höher als in Kniehöhe über dem Erdboden befestigt oder getragen werden. Die Kennzeichnung des Endes kann auch durch hinterherfahrende Fahrzeuge erfolgen, die nach Absatz 1 kenntlich gemacht sind: die Kennzeichnung durch voransahrende Fahrzeuge ist nur zulässig, wenn das Nachfolgen einer geschlossenen Abteilung entgegen kommenden Kraflfahrzeugsührern erkennbar gemacht wird. Gliedert sich eine zu beleuchtende Abteilung in mehrere deutlich von einander geschiedene Einheiten, so ist jede in der angegebenen Weise kenntlich zu machen. Dresden. Den Auftakt zu den Dresdner Veranstaltungen an läßlich der im ganzen Reiche durchgeführlen Luftfahrk-Werbe- woche bildete am Dienstag abend ein 'Fackelzug durch die Innen stadt. Die Geduld der zu beiden Seiten der Durchmarschstrahen harrenden dichten Menschenmenge wurde freilich auf eine harte Probe gestellt, denn infolge der nur sehr langsam hereinbrechenden Dunkelheit mußte der Abmarsch des Zuges um fast dreiviertel Stunden verschoben werden. Doch gegen "/»9 Uhr ertönten vom Schloß her zunächst die Trommeln und Pfeifen eines Spielmanns zuges, dann setzte die Musik mit einem schneidigen Marsch ein, und einer langen Feuerketke gleich marschierten mehrere Ab teilungen des Deutschen Lufksporlverbandes in ihrer blaugrauen , Dienstkleidung in Richtung Hauplbahnhof. Die Arme der Spalier ! bildenden Volksgenossen erhoben sich zum Gruß, Hunderte mar schierten neben der Kapelle und den Fackelträgern her — kurzum, die Dresdner Bevölkerung bewies wieder einmal ihr Verständnis und ihre Verbundenheit mit dem deutschen Lufksportgedanken. Und als nach fast zweistündigem Marsche -er Fackelzug auf dem Adolf-Hitler-Plah einiraf, wo die Fackeln zusammengeworfen wurden, da hatte sich eine beinahe tausendköpfige Menschenmenge eingesunden, die noch einmal die Flugsportler grüßte. Schon der Auftakt bewies, auf welch fruchtbaren Boden in Dresden die Werbearbeit des Deutschen Lustsporlverbandes gefallen ist; möge bei den Volksgenossen im ganzen Lande die Erkenntnis durch dringen, wie richtig und notwendig die einst vom General der Flieger Göring ausg«gebene Parole ist: „Das deutsche Volk muß ein Volk von Fliegern werden!" Dresden. Die Landestagung des Christ lichen Frauendienstes wurde mit einem Festgottes dienst i-, der Dreikönigskirche eingeleitet. Den Hauptvortrag in der öffentstchen Landesversammlung hielt Unioersitäts- prosesfor Dr. Doernc aus Leipzig über „Das Amt der Frau m der Gemeinde". Das besondere Amt der christlichen Frau in der Kirche sei der persönliche Liebesdienst von Mensch zu Mensch. Die Frau sei vor allem berufen zu christlicher Fa- nulienerzlehung, schwesterlichem Dienst von Haus zu Haus, Seelsorge des Wortes und der Tat. Der christliche. Frauen dienst wolle dauernd an den kirchlichen und christlichen Grund dieser Frauenarbeit erinnern. Großenhain. Als der Junglehrer Flade aus Großdobritz, der an der Volksschule In Großenhain tätig ist, am Di«nStag früh auf seinem Motorrad« zum Unterricht fuhr, stieß er an einer Straßen kreuzung in Großenhain mit einem Radfahrer zusammen. Beide kamen zum Sturz. Flade erlitt einen Schädelbasisbruch und eine Gehirnerschütterung und mußte in bedenklichem Zustand in sein« Wohnung gebracht werden. Sayda. Im benachbarten Voigtsdorf fand Ler Bauer Helmut Lippmann in seiner Scheune beim Aufräumen von Stroh «inen Fuchsbau. Sieben junge Füchse wurden getötet. Man vermutet, -aß sich unter -er Scheune mehrere Gänge befinden, -le von den alten Füchsen benutzt wurden. Viele Vorgefundene Federn deute ten darauf hin. Laß die Füchse unter den Hühnern arg aufge räumt hatten. Der Fall dürfte als eine Seltenheit anzusehen sein, da sich die Scheune, in der die Füchse ihren Bau errichtet halten, mitten im Orte befjndet. ' - Rochlitz. Bei einem vor einigen Tagen ausgetretenen Ge witter schlug der Blitz in eine schlecht gelegte Rundfunkantenne eines Einwohners in der Bahnhofstraße ein. Der Blitz zün dete und setzte Gardineu und verschiedene Einrichtungsgegen stände in Brand. Der Stubenbrand konnte bald gelöscht werden. LIchlenstein-Callnberg. Di« Stadt hak Mikkel zur Verfügung gestellt, um die unterirdischen Gänge, di« sich unter dem Stadt kern weitverzweigt hinziehen, offenzulegen. Die Gänge stammen aus der Zeit des 30 jährigen Krieges. Eine weitere Sehenswürdig keit soll dadurch geschaffen werden, -aß das dem Fürsten von Schönburg-Waldenburg gehörige Schloß in de» Abendstunden an- geslrahlt wird. Stollberg. El» unverbesserliches Bürschchen scheint der sieben Jahre alle Schulknab« Pl- von hier zu sein. Nachdem er erst kürzlich an einem Einbruch Im hiesigen Pfarrhaus« belciligt war, beging er neuerdings in einem Gasthause einen Diebstahl. Außer dem schlug er in der Pfarrslraße an einem Gebäude «in« Fenster scheibe ein. Chemnitz. Am Dienstag vormittag 10.40 Uhr entgleisten von dem Personenzug 1738 auf der Strecke Chemnitz—Aue zwischen Erfenschlag und Einsiedel die Vorspann-, Zuglokomoklve und Zug- sührerwagsn mit je einer Achse. Verletzt wurde niemand. Di« vom Unfall betroffenen Reisenden wurden mit einem Ersatzzug weiter befördert. Die Erörterungen über dl« Ursache der Entgleisung sind noch im Gange. Bautzen. Die Jugend feiert. Im Rahmen der 300-Jahrfeierlichkeiten wurde ein „Tag der Schulen" durch- aesührt, an dem in der Industrie- und Gewerbeschule eine Ausstellung eröffnet wurde, di« das Schulwesen im Kreis Bautzen in den letzten 300 Jahren behandelt. Nachmittags zogen über 1300 Schüler und Schülerinnen aller Schulen in einem Festzug zum Kornmarkt. Der kpmmissarisch« Lei ter de» Sächsischen Volksbildungsministeriunt«, Pg Göpfert, erklärte u. a.: Wenn auch die Lausitz in Volkstum und Sprach« eigenes Gepräge trage, so seien die Lausitzer doch gute Deutsche. Göpfert erinnerte an die vor 300 Jahren erfolgte Vereinigung der Lausitz mit Sachsen; heute erlebe man eine Einigung des ganzen deutschen Volkes durch den Führer Adolf Hitler. Vor allem die deutsche Jugend be kenne sich zu diesem Einigungsgedanken. — Ein buntes Marktsesttreiben und ein Festabend der Schuljugend bildeten den Abschluß des „Tages der Schufen". Taubenheim a. d. Spree. Verhütet Wald brände. Im Waldbestand des oberen Wassergrundes brach aus bisher unbekannter Ursache ein Brand aus, der sich auch auf den zum Rittergut Oppach gehörigen be waldeten Teil ausbreltete und die Kiefernpflanzungen des Rittergutes Obertaubenheim ergriff. Bevor sich das Feuer auf die benachbarten großen Waldungen ausdehnte, gelang es den freiwilligen Feuerwehren von Taubenheim und Op pach im Verein mit freiwilligen Helfern, den Brand einzu dämmen und zu ersticken. Lteja. In das Reichsarbeitsgericht be rufen. Der stellvertretende Oberbürgermeister, Dr. Nichel- inonn, Direktor des Lauchhammerwerkes der Mitteldeutschen Stahlwerke, ist zum Beisitzer in das Reichsarbeitsgericht be rufen und zum Leiter des Verbandes der deutschen Eisen industrie, Bezirk Mitteldeutschland, bestimmt worden. Zwenkau. Drei Schwerverletzte. An der Kreu zung Leipziger und Ahnertstraße stieß der Kraftradfahrer Hermann W. mit seinem Kraftrad gegen einen Anhänger- Lastkraftwagen. W. und seine mitfahrende Ehefrau wurden schwer verletzt. Um den Zusammenstoß abzuschwöchen, steuerte der Lastkraftwagenführer seinen Lastzug nach links, kani dabei auf den Bürgersteig und riß die 48 Jahre alte Witwe Frieda N. um; alle drei Verletzte wurden dem Kran kenhaus zugeführt. Rochsburg. Sechs Kinder ohne Vater. Hier hat sich der Heizer Wagner durch Erhängen das Leben genom men. Wagner hinterläßt eine Frau und sechs Kinder; er dürfte sich infolge einer Nervenkrankheit zum Selbstmord veranlaßt gesehen haben. Zwickau. Die Fe st folge zur 800-I ahrfeie r. Am 1. Juni dieses Jahres beginnen die Veranstaltungen anläßlich der 800-Iahrfeier mit einer Feier im Gewand haus. Glockengeläut und Böllerschieben leiten über zur Er öffnung des Volksfestes aus dem Hauptmarkt. Abends ga stiert das Rudolstädter Landestheater. Der Festsonntag am 2. Juni sieht nach einem großen Wecken der Kapellen und Spielmannszüge eine Thing-Veranstaltung im Weißen- borner Wald sowie Festgottesdienste in allen Kirchen vor. Nachmittags wird ein Festzug durchgeführt. Bis einschließ lich 8. Juni ist an jedem Tage nachmittags der Hauptmarkt Schauplatz eines munteren Volksfesttreibens. Der 3. Juni steht vornehmlich im Zeichen des Gedenkens an den 125. Ge burtstag Robert Schumanns, des großen Sohnes der Stadt; auch der 4. Juni ist Robert Schumann gewidmet. Der 5. Juni ist Veranstaltungen der Turner und Sportler vorbehalten. Der 6. Juni bringt ein großes Konzert auf dem Hauptmarkt mit Großem Zapfenstreich sowie eine Aufführung „Bunte Szenen aus dem mittelalterlichen und neuen Schulleben". Für den 7. und 8. Juni sieht die Festsolge eine musikalische Feierstunde in der Marienkirche sowie Darbietungen volks tümlicher Musik auf dem Hauptmarkt und ein Trachtenfest vor. Am Sonntag, 9. Juni, finden die Festtage ihren Ab schluß mit einer Wiederholung des Festzuges und einem Parkfest in den Anlagen am Schwanenteich. Zwickau. Haushaltsplan angenommen. Die Ratsherren genehmigten den Haushaltsplan, der bei einer Ausgabe von 21,4 Millionen mit einem Fehlbeträge von 3,9 Millionen abschließt; der eigentliche Fehlbetrag des Rech nungsjahres beträgt eigentlich nur 237 000 Mark, während der Rest die aus den Vorjahren übernommenen Fehlbeträge darstellt. Plauen. Jmnächsten Jähr Kreissängerfe st. Es besteht die Absicht, im Jahre 1936 hier ein Kreissänger fest des Vogtländischen Kreises durchzuführen. Für das Fest, das noch vor den Sommerfellen veranstaltet werden soll, liegt der Plan bereits in großen Zügen fest; man will für dieses Sängertreffen eine eigene Festhalle errichten. Letzte Nachrichten Die größte Talsperre Hessen-Nassaus inABetrieb genommen Frankfurt a. M., 29. Mai. In Gegenwart zahlreicher Ver treter von Staat und Partei und -er am Bau beteiligt gewesenen Arbeiterschaft wurde am Dienstag Hessen-Nassaus größte Tal sperre bei Driedorf feierlich in Betrieb genommen. Nachdem ein Westerwälder Zimmermann Im Namen der Bauarbeiter die Gäste begrüßt halte, übergab ein Vertreter der Bausirma die Anlage an Landeshauptmann Traupel mit der Versicherung, daß alles getan worden sei, um dieses Werk so zu gestalten, daß es allen An forderungen genüge. — Landeshauptmann Traupel gedachte in keinen Ausführungen in erster Linie Ler Arbeiter der Stirn und Ler Faust, Lie Lurch ihre aufopfernLe Arbeit im Westerwald eine so wertvolle Energiequelle geschaffen haben. Wasserkräfte, die einst nutzlos zu Tal flossen, könne man jetzt ausnutzcn zum Wohle des Volksganzen. Nach der Uebergabe an die Betriebsfahrung der Nassauischen Energiegesellschaft in Oberschelü wurde sie technische Anlage in Betrieb gesetzt. Lord Lothian gegen die neue Theorie der kolektiven Sicherheit London, 28. Mai. Lord Lothian hielt heute in London eine Vorlesung, in der «r sich mit der auswärtigen Politik befaßte. Er erklärte, daß das einzige endgültige Heilmittel gegen den Krieg eine Föderation der Nationen sei. Es würde genügen, wenn einige gleichgesinnte Nationen sich bereit erklären würden, ihre Hoheits recht« in übernationalen Angelegenheiten zusammenzulegen. Einer solchen Vereinigung könnten dann andere Nationen beitreten. Heute hingegen besiehe die Tendenz, ein System zu entwickeln, das aus jedem Krieg einen Weltkrieg mache. Es könne so nicht weiteraehen mit dieser Anarchie von 6l) Staaten, von denen jeder seine Zolltarife bis in die Wolken erhöhe, jeder bis an -le Zähne vewassnek sei, während -er Himmel gleichzeitig Lurch Bomben flugzeuge verdunkelt werd«. Wenn Lie Rüstungen und Allianzen wirksam genug organisiert seien, würde die Entscheidung über die Kriegserklärung den Staatsmännern aus Len Händen genommen werden und Lem Zufall od«r Verrückten und Feiglingen über lassen bleiben. DI« neue Theorie Ler kollektiven Sicherheit sei hiergegen kein Heilmittel. Es handele sich hierbei nur um einen in gefährlicher Weise irreführenden Namen für eine militärische Allianz, Li« di« Wirkung habe, jeden örtlichen Streitfall in einen Weltkrieg zu verwand«!». religiöse Borsihrlft für die Weisheit der Religionsstister, die zur Vorbedingung die Reinlichkeit machten. So findet zum Beispiel ein Teil der Hindugebete täglich in den Fluten des heiligen Ganges statt. Im Fernen Osten sind die Japaner von einer außerordentlichen Sauberkeit; ihre Badegewohn heiten sind, zumindest was ihre allgemeine Verbreitung be trifft, sogar für die zivilisiertesten Staaten der Alten un- Neuen Welt noch vorbildlich. Das tägliche Bad ist dem Ja paner eine selbstverständliche hygienische Notwendigkeit. Seltsamerweise ahmen die Chinesen ihre Rassever wandten nicht nur nicht nach, sondern sie benehmen sich ge gen die Badefreunde recht gehässig, indem sie sie verdächti gen: „Die Fremden baden nur so oft. weil sie schmutziger sind als wir." So pfiffig sind selten die Verhältnisse auf den Kopf gestellt worden wie in diesem Lob des Nichtbadens. Leider haben die Feinde der Reinlichkeit nicht nur im Fer nen Osten großen Anhang. Verständlich ist es wohl, daß im hohen Norden die natürlichen Lebensbedingungcn bade hemmend wirken und die Bewohner Lapplands Wasser und Seife zum Reinigen verabscheuen. Aber daß der warme Süden ebenso häufig auffallend geringe Badelust an den Tag legt und man dort von dieser Erfrischung nichts wissen will, ist uns kaum faßlich. „Amerika, du hast es besser!" könnte man ausrufen, wenn man hört, daß es in den Vereinigten Staaten kaum mehr eine Wohnung ohne Badeeinrichtung, kein Hotelzim mer ohne dazugehöriges Bad gibt. Der technisch hundert prozentige Nantes tut gern so, als wenn diese Hygiene in „gods own country" vom Beginn seiner Geschichte an exi stiert hätte. Das ist nicht der Fall gewesen. Es dürfte wohl allgemeines Erstaunen erregen zu erfahren, daß die erste Badewanne in den Vereinigten Staaten erst im Jahre 1842 gebaut worden ist. Das geschah in Cincinnati. Diese arme Badewanne wurde von allen Seiten angefeindet, galt als unerhörter Luxusgegenstand und wurde als undemokratische Titeltest verschrien. Philadelphia gab etwas später ein Ge setz heraus, das verbot, den ganzen Körper während des Winters zu waschen. In Virginia mußten 1850 alle Bade wannen versteuert werden, und in Boston war es nötig, -ine Verordnung des Arztes nachzuweisen, nur dann wurde >in Bad gestattet. Die jungfräuliche Königin Elisabeth von England gab -inst eine Verfügung heraus, die lautete: „Die Königin hat rin Bad bauen lassen, worin sie einmal im Monat ein Bad nimmt, ob sie es anfordert oder nicht." Eine bekannte Tat- ache ist es, daß man, als die Kaiserin Friedrich von Eng land nach Berlin kam und nach der beschwerlichen Reise ein Lad bestellte, sehr in Verlegenheit geriet, da es im Schloß seine Badeeinrichtung gab. Bei den alten Griechen und Römern wurde das Baden ehr gepflegt, schon ihr ausgeprägter Schönheitssinn trieb )ie Alten dazu. Wohlriechende Oele und Essenzen allerlei !lrt, mit denen man den Körper salbte und einrieb, wurden nach dem Bad gebraucht. Noch heute kann man die groß- irtigen Badeanlagen der Römer, die Thermen, bewundern, lie sie nicht nur in Rom. sondern überall in den Kolonien mlegten. Auch die alten deutschen Römerstädte wissen ja nel davon zu erzählen. Das Mittelalter brachte in dieser Leziehung einen zivilisatorischen Rückschritt, mindestens, vas den Bau und die Ausstattung der Bäder betrifft. Auch ft im frühen Mittelalter viel mehr gebadet worden als im klusgang des Mittelalters und im Beginn der Neuzeit. Ergötzliche Geschichten weiß man vöm Hofe des „Sonnen- !önigs" Ludwigs XIV. An diesem berühmten Hofe, dem sei- rerzeit allgemein anerkannten Vorbild höchster Lebenstunst, var nicht nur das Baden, sondern auch das Waschen streng verpönt. Die anmutigen, reizenden Hofdamen, die wir auf len Gemälden aus jener Zeit bewundern, trugen einen schmutz auf sich herum, der unseren Abscheu erregen würde, deshalb wurde damals auch der Puder so dick aufgelegt. Ludwig XIV. selbst aber hatte den unerhörten Mut. gegen >en Rat und trotz der ängstlichen Besorgnis seines Hofes ünmal ein Bad zu nehmen. Der Hof war ob dieses lebens- zefährlichen Wagnisses sehr aufgeregt. Man schickte Gebete ;um Himmel für den Souverän. Wie man sieht, hat das 8ad seiner Gesundheit nicht ernstlich geschadet, und die „ab- jewaschene Sonne" konnte um so Heller über ihrem Hofe «uchten. Dr. F. Berge r.
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