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Weißeritz-Zeitung : 23.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193504236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-04
- Tag 1935-04-23
-
Monat
1935-04
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.04.1935
- Autor
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Mordversuch in Chemnitz Der 29 Jahre alte Drzewicki versuchte in seiner in der Zwickauer Strotze in Chemnitz gelegenen Wohnung, seinen 18 Jahre alten Schlafkameraden O. zu ermorden. Der Täter schlug am Sonnabendfrüh seinen Kameraden, als dieser noch schlafend im Bett lag, mit einem Hammer auf die rechte Kopfseite. Als O. erwachte, sich wehrte und um Hilfe rief, zog ihm Drzewicki die Bettdecke über den Kopf und wollte ihn erwürgen. O. konnte sich unter Aufbietung seiner letzten Kräfte befreien und flüchten. Durch den Schlag mit dem Hammer erlitt er eine Verletzung des rechten Wangen beins. Der Beweggrund zu der Tat ist darin zu suchen, daß Drzewicki zum Nachteil seines Schlafkameraden Geld und einen Anzug unterschlagen hatte. Durch die geplante Tötung des O. glaubte er, sich der Strafverfolgung entziehen zu können. Der Täter, der geständig ist, wurde festgenommen. Glashütte. Der Mannergesangverein Glashütte e. V. zählt gegenwärtig laut Jahreshauptversammlungsbericht 130 Mitglieder. Das sind 5 mehr als im Vorjahr. Aktiv sind. aber nur 56. Ein Wechsel in den Vorstandsämtern ist nicht eingetreten, bis auf den vor wenigen Wochen als Lieder meister ausgeschiedenen Kantor Ficke, 'welcher 34 Jahre den Ehormeisterposten zur größten Zufriedenheit aller Sänger innehatte. Der langjährige Vorsitzende, Rechnungsdirektor Arthur Kästner, gab in der Versammlung einen Bericht über die Veranstaltungen des Vorjahres, dabei die Feier des 75 jährigen Bestehens des Vereins besonders erwähnend. Der Uebungsstundenbesuch betrug 70v/o. Bekanntgabe der Be- richte der Gauleitung bildeten den Schluß der Jahreshaupt versammlung. Glashütte. Die ehemalige Glashütter Sanitätskolonne vom Deutschen Roten Kreuz ist als Halbzug Glashütte mit den Sanstätskolonnen von Lauenstein und Altenberg zusammen geschlossen worden. Die örtlichen Ausgaben der hiesigen Sani- lätseinheit werden hierdurch nicht berührt. Glashütte. Zwei Lehrer, die vor 25 Jahren als Hilfs lehrer hierher kamen, begingen kürzlich hintereinander ihre Jubiläen. Es waren dies Oberlehrer Karl Haufe, welcher jetzt Schulleiter der Berufsschule ist und Oberlehrer Kurt Müller, der an der Gewerbeschule tätig ist. Beide schieden ungefähr vor lO Jahren aus dem Verbände der Volksschule aus. Geising. Am Donnerstag vormittag wurde hier ein De serteur der tschechischen Wehrmacht in voller Uniform vom hiesigen Eendarmerieposten festgenommen und dem Amtsge ¬ richt Lauenstein zugesührt. Es handelt sich um einen in Voite- dorf beheimateten Sudetendeutschen» Dresden. Der Industrie- und Handelskammer Dresden sind wiederholt Beschwerden wegen der durch die tschechoslowakische Regierung verursachten Benachteiligung des deutschen Kraft- wagenspediNonsgewerbes Im Grenzverkehr zugegangen. Deutsche Spediteure bedürfen beim Grenzübertri» zu Ferntransporten nach der Tschechoslowakei einer Genehmigung, deren Erlangung auf große Schwierigkeiten stößt, soweit sie überhaupt zu erhalten Ist. Demgegenüber unterliegen tschechoslowakische Speditionen auf deutschem Boden keinen Schwierigkeiten. Die Industrie- und Handelskammer Dresden hat sich daher für gleichmäßige Behand lung der deutschen und tschechoslowakischen Lastkrastwagenunter- nehmer eingesetzt. Radebeul. Die Bahnhöfe Kötzschenbroda, Kötzschenbroda- Zitzschewig und Kötzschenbroda-Naundorf haben in dem vom 15. Mai ab gültigen Sommerfahrplan die Bezeichnungen Radebeul-Kötzschenbroda, Radcbcul-Zitzfchcwig und Radebeu'- Naundoif erhalten. , Großenhain hak eine großartige Teichanlage im Zusammen hang mit Flußregulierungsarbeiten geschaffen. Die Mittel zur Ausgestaltung der Grünanlage mit Gondelsee sind von der Ein wohnerschaft aufgebracht worden. Dabei hat der Kriegerverein Kömashusaren den Anstoß zur Anlegung eines „Husarenwäld chens" gegeben, das die Erinnerung an ein Waldstück südöstlich von Eorveny in Frankreich wachhalten soll. In jenem Walde hatten die ehemaligen Königshusaren die Aufgabe, in den Sep tembertagen des Jahres 1914 die zwischen dem XII. und dem XV. Armeekorps entstandene Lücke zu überwachen. Kamenz. 3m Kaiserschen Steinbruch in Wiesa zerrieß beim Heben eines Steinblocks die Kette und ein Teil des zer sprungenen Kettengliedes traf den Arbeiter Georg Lehmann aus Dürrwicknitz ins rechte Auge, sodaß dieses sofort auslief. Der Verunglückte wurde ins Bautzener Krankenhaus gebracht. Leipzig. Am Karfreitag, um 16.25 Uhr, verzeichneten die Seismographen des Leipziger Geophysikalischen Institutes, die jetzt im Observatorium in Coilmberg aufgestellt sind, ein Erdbeben von außergewöhnlicher Heftigkeit. Diesem Haupt beben folgten mehrere, immer noch schwere Nachbeben, deren Wellen die Station um 17.24, 19.02 und 21.36 Uhr sowie Sonnabend früh um 6.16 Uhr erreichten. Der Herd in dessen Umgebung Erschütterungen von schwersten, verheerenden Aus maßen zu vermrten sind, liegt in einer Entfernung von 2500 Kilometer und dürste im westlichen Vorderasien zu suchen sein. Olbernhau. Die sogenannte Alte Schule auf der Franz- Seldte-Straße ist nach einem Beschluß des Stadtrates in Hans-Schemm-Schule umbenannt woiden. Ferner hielt der Rat eine Besprechung über die im Werden begriffene große Erzgebirgsschau ab. Es wurde beschlossen, den Rittergutshof, Der Welt Mier KanWiM Zum 17. Todestag Manfred Freiherr von Richthofens. Am 19. März 1935 war es, dem Tage der großen Berliner Verdunkelungsübung. Sämtliche Lichter der gro ßen Weltstadt waren verlöscht, die Fenster der Hotels und j Lokale mit dichten Vorhängen verhängt. Aber trotz der s herrschenden Finsternis hatten es sich die schaulustigen Ber> »liner nicht nehmen lassen, auf die Straße zu eilen, um der > Dinge zu harren, die da kommen sollten. Und da, auf einmal wurden sie auch tatsächlich aus ihrer abwartenden »Stimmung herausgerissen. Von hoch oben, vom dunklen , Firmament des Sternenhimmels horten sie plötzlich die Propeller von Flugzeugen surren. Nun flogen aber die »Köpfe^in die Höhe, und deutlich konnten sie nun alle die «dunklen Silhouetten der sauber gestaffelten Maschinen un- »terscheiden, immer drei und drei. Am folgenden Tag ver- ! kündeten dann alle Zeitungen, daß es sich um das vom Führer auf den Namen des größten Fliegers des Welt- , krieges getaufte „Jagdgeschwader Richthofen" gehandelt habe, das hier seine nächtlichen Kreise über Berlin gezogen »hatte. So wurde dem deutschen Volke eindrucksvoll der Name eines Mannes wieder ins Gedächtnis zurückgerufen, der Name des Mannes, den General Göring als der Welt größ ten Kampfflieger bezeichnete, der Name Manfred Freiherr !von Richthofen. Es ist gleichsam symbolisch, daß der Mann, der mit zu den größten deutschen Helden des vergangenen Krieges zählt, dort seine militärische Ausbildung erhielt, wo rund hundert Jahre früher der große Feldmarschall Blücher in dem Befreiungskampf des deutschen Voltes seine Feinde »vernichtend geschlagen hatte, in Wahlstatt. Von dort trat er nach Abschluß seiner Kadettenzeit in das 1. Ulanenregi- !ment ein, mit welchem er zu Beginn des Krieges als Kaval lerieleutnant an die Ostfront rückte. Bald jedoch wurde er «zusammen mit seinem Regiment an die Westfront versetzt. Aber dem draufgängerischen Zweiundzwanzigjährigen sagte die abwartende und passive Rolle, die sein Regiment bei »dem herrschenden Stellungskrieg zu spielen hatte, in keiner »Weise zu. Und als er endlich gar noch als Verpflegungs- »affigier in die Etappe kam, da war er mit seiner Geduld am Ende — „Ich bin nicht in den Krieg gezogen, um »Käse und Eier zu sammeln" — und kam um seine Ver- setzung zur Fliegertruppe ein, die ihm nach langem War ten endlich genehmigt wurde. 25 Schulflüge in der Champagne hatte er schon hinter sich gebracht, als er am 10. Oktober 1915 zum ersten Allein flug startete. Aber die Maschine machte bei der Landung einen Kopfstand, der erste Versuch war also mißglückt. 14 Tage später sollte er die erste Prüfung ablegen. Aber auch »hier war ihm Göttin Fortuna nicht hold gewesen. Zwar hatte er selbst das Gefühl gehabt, alles in Ordnuvng be standen zu haben, auch die Landung hatte sich reibungs los vollzogen, jedoch als er voll Stolz die Maschine ver ließ, erfuhr er, daß er durchgefallen war. Allein, die Tat sache sollte nicht von entscheidender Bedeutung für seine »weitere Zukunft fein. Als gegen Ende 1916 Hauptmann Boelcke die Füh rung der seinerzeit nach ihm benannten Jagdstaffel über nahm, da zog er u. a. auch Richthofen in den Kreis seiner Offiziere. Glänzend hatte sich der junge Leutnant in die ser Staffel schon bewahrt — er hatte bereits 16 Lüftsiege errängen — als Boelcke durch einen Zusammenstoß in der Luft tödlich verunglückte. Nun übernahm er selbst die „Jasty 11", die, sbwohl Rjchthofen später das ganze He- schwader führte, stets mit seinem 'Namen verbunden blei ben wird. Denn gerade mit ihr hat er sich bei Freund und Feind gleich große Berühmtheit und Achtung erwor ben. Und wenn er damals bei der Uebernahme der Staf fel geäußert hatte, daß ihm der „Pour le mSrite" lieber ge wesen wäre, so sollte ihm auch dieser Wunsch erfüllt wer- »den; wenige Tage später wurde ihm vom Kaiser persön lich diese höchste Kriegsauszeichnung verliehen. Nun galt es, sich ihrer auch würdig zu erweisen. Da kam Richthofen auf den Gedanken, seine Fokkermaschine knallrot anstreichen zu lassen, und als „The red knight" („Der rote Ritter"), oder wie die Amerikaner sagten „Der rote Baron", war er bald an der ganzen Front bekannt, gefürchtet und geachtet. Sein 75. Sieg brachte ihm den Roten Adlerorden 3. Klasse, und mit dem 80. hatte er sich endlich den langersehnten Urlaub verdient. Die D-Zug karte in die Heimat, wo er sich auf einige Tage erholen » wollte, hatte er bereits in der Tasche, aber seine Kampf natur zog ihn noch einmal zum Feinde. „Ich hol' mir , noch zwei runter, und dann ist Schluß", sagte er noch am Abend des 20. April 1918. Und es war, als ob er an jenem Abend eine dunkle Ahnung in sich trüge, daß er nickt mehr wiederkehren würde. Spätnackts kam er noch einmal in seinen Pelz gehüllt aus dem Zett heraus, »um jedem seiner Leute die Hand zu drücken und ihnen für j die gemeinsamen Siege zu danken. Der Morgen jenes 217 April brach an. Hell sandte die «Frühlingssonne ihre Strahlen über das kampfzerwühlte Schlachtfeld. Langsam erhob sich die Jagdstaffel 11 mit ihrem Führer Richthosen an der Spitze, Weit und breit »war zunächst kein Feind zu sehen. Erst nach geraumer Zeit hoben sich in der Ferne die Konturen englischer Dop peldecker ab. Immer näher kamen sie aneinander, bis sie sich gegenseitig auf Schußweite genähert hatten. Und nun begann ein erbitterter Kampf, das Knattern der Maschinen gewehre dröhnte durch den Aether. Aber keiner konnte den anderen bezwingen. Der Kampf ebbte ab, die Gegner trennten sich und steuerten heimwärts. 1 Die Staffel war glatt wieder gelandet, aber wo blieb ! der Führer? Ein einziger hatte beobachtet, daß der rote »Dreidecker sich im Verlauf des Kampfes hinter den feind lichen Linien gesenkt und vermutlich auch dort niedergegan gen war. Eine lähmende Stimmung legte sich aus alle, »keiner wagte die düstere Ahnung, die ihn bewegte, auszu- sprechen, bis sie endlich durch einen englischen Funkspruch die tragische Gewißheit erhielten: Richthofen war tot. In gleich großer Trauer vernahmen Front und Hei lmat die Bestätigung der Meldung, die wenige Tage später durch die Tatsache erhärtet wurde, daß englische Flieger über den deutschen Gräben einen Kranz mit schwarzweiß, s roter »Schleif« und der Inschrift: „Dem tapferen und wür digen Feind" abgeworfen hatten. i In ritterlicher Weise wurde er zunächst in französischer Erde zur letzten Ruhe gebettet, und erst am 21. November 1925 seine Leiche auf den Invalidenfriedhof nach Berlin übergeführt. Dort ruhte er nun seit fast zehn Jahren, bis ' in diesen Wochen sein Name eine Wiederauferstehung ge- feiert hat, aus Veranlassung des Mannes, der im April »1918 das führerlos gewordene Geschwader übernommen und siegreich weitergeführt hat bis zum tragischen Ende des Krieges, des Reichslüftfahrtministers Hermann GöriNg. Das neue „Jagdgeschwader Richthofen" wird die Tradition seines großen Vorgängers würdig zu wahren und weiterzufüh ren wissen, und „das Beispiel Richthosens selbst Wird, wie damals, alle Offiziere und Soldaten der wiedererstandenen deutschen Luftwaffe zur höchsten Kühnheit und Opferbereit schaft erziehen/ —zer. der den Borplatz zu dem AusstellungsgebSude bildet, zu einem Schmuckplatz auszugestalten. Stollberg. Hier find zwei 5 und 6 Jahre alte Knaben in das Geschäftszimmer des Pfarrers cingedrungen, haben verschiedene Behältnisse durchwühlt und Zigarren an sich ge nommen und geraucht. Auch bereitgelegte Ostereier steckten sie ein. Dann stöberten die Bürschchen in einem Kamin herum und beschmutzten dann mit den rußigen Händen wertvolle Bücher. AK man die Uebeltäter erwischte, hatten sie sich ge rade unter einem Tische versteckt. Limbach. Der Polizei war bekannt geworden, daß soge nannte Ernste Bibelforscher trotz Verbotes zu Versammlungen zusammenkamen. 3n diesem Zusammenhang wurden hier drei Frauen, in Miltelsroha eine Frau und in Niederfrohna ein Mann festgenommen. . Lhemnih. Nachdem am 1. Feiertag und am Vormittag des 2. Feiertages ein fast sommerliches Wetter geherrscht halte, wurden am Nachmittag des 2. Feiertages die Aus läufer des Erzgebirges von einem schweren Unwetter heim gesucht, das von 14 bis 17 Uhr andauerle und auf der gan zen Linie schweren Schaden verursachte, zumal es von Schloßen- und Hagelschlag begleitet war. Besonders hart betroffen wurde die Stadt Hohenstein-Ernstthal und ihre Umgebung. Die tiefergelegenen Stadtteile von Hohenstein- Ernstthal wurden völlig unter Wasser gesetzt, so daß die Feuerwehr und die gesamte SA zur Hilfeleistung herange zogen werdest mußten. Durch Blitzschläge wurden viele elek trische Lichtleitungen zerstört. 3m Chursbachtal trat das Wasser über die Ufer und überschwemmte weite Flächen. Besonders empfindlicher Schaden wird aus Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Meinsdorf und Pleißa gemeldet. Lhemnih. Am Ostersonnabend wurde in Falkenau auf der durch den Olt sührenden Staatsstraße eine 36 Jahre alte Frau von einem Personenkraftwagen angefahren und durch den Türgriff verletz». Der Autofahrer fuhr davon, ohne sich um die Verletzte zu kümmern. Lhemnih. TödlicherUnkalldurchan getrun kenen Kraftfahrer. In der Annaberger Straße an der Ecke Apollostraße überfuhr ein »Lastkraftwagen ein fünfzehn Jahre altes Mädchen. Dieses erlitt schwere Schädel- Verletzungen, wurde besinnungslos ins Krankenhaus ringe- liefert und ist dort gestorben. Es wurde festgestellt, daß der Kraftwagenführer angetrunken war. Kirchberg. Hausbesitzer-Ehepaar in Schutz haft. Der sächsische Minister des Innern hat angeordnet, daß der Bergarbeiter Heinrich Kruschinski und dessen Ehe frau, beide wohnhaft in Cunersdorf, in Schutzhaft genom men werden, weil sie als Hausbesitzer sich in schwerster Weise an ihren Mietern vergangen haben. Frau Kruschinski hatte mehrere Mieterinnen wiederholt in schwerster Weise mit der Reitpeitsche geschlagen, sie fortgesetzt bedroht und in gemeinster Weise beschimpft. Der Ehemann hatte sich an dem Vorgehen seiner Ehefrau beteiligt und sich außer dem durch besonders gehässige Redensarbeit gegen den nationalsozialistischen Staat ausgesprochen. > Mittweida. Arbeitsschlacht geht voran. Im März ist im hiesigen Arbeitsamtsbezirk die Zahl der Arbeits losen bereits um 650 auf 4172 zurückgegangen. Zu dem noch vorhandenen Vorrat von rund 20 000 Tagewerken an Not standsarbeiten kommen in nächster Zeit noch bedeutende, bereits in Vorbereitung befindliche Arbeitsmaßnahmen. Zwenkau. Aufgeklärter Raubüberfall. Die Täter des Raubüberfalls auf das Ehepaar Schindler in Pulgar tonnten schon jetzt festgenommen werden. Es handelt sich um einen »Leipziger und drei hiesige Einwohner, die bereits wegen Einbruchdiebstahls und wegen versuchten Raubes vorbestraft sind. Die Festgenommenen hatten bereits vor Weihnachten einen Raubüberfall auf die Eheleute ge plant, waren aber gestört worden. Leisnig. AusdemZug gestürzt. Auf der Strecke nach Klosterbuch stürzte aus einem in voller Fahrt befind lichen Personenzug ein Schulknabe heraus. Der Zug wurde sofort zum Halten gebracht; den Jungen fand man mit einem Armbruch und stärken Gesichtsverletzungen auf. Nach den Aussagen der Eltern war die Tür des Wagens vorschrifts mäßig geschlossen. Das Kind hatte aus der Bank gestanden, war anscheinend durch ein ruckartiges Anziehen des Zuges gestürzt und hatte dabei die Klinke erfaßt, wodurch sich die Zugtür geöffnet hatte. Bauyen. 50000 Osterbesucher. Das Osterfest mit seinem Eierschieben und Osterreiten hatte in diesem Jahr einen außerordentlich starken Besuch auszumeilen. Bon den frühen Morgenstunden des Sonntags ab strömten aus der Oberlausig, aus Sachsen und aus vielen Teilen des Reiches Fremde hierher, um die alten Osterbräuche kennenzulernen. Als die Osterreiter die Liebsraucnkirche umritten, waren der Kirchplatz und die Straßen des Osterrittes von einer vieltausendköpfigen Menge umsäumt: etwa fünfzig Reiter nahmen an dieser vsterprozession teil, darunter einer zum 25. Mal. Das Eierschieben aus dem Proitschenberg setzte bereits in den Morgenstunden lebhaft ein: die Wege um den Proitschenberg waren dauernd von vielen tauiend Oster gästen besetzt. Am Abend erstrahlten zahlreiche bekannte Gebäude der Stadl im Scheinwerserlicht. Alles in allem dürften etwa 40 000 bis 50 000 Besucher zum Osterfest hier her gekommen sein. Bautzen. Jugendlicher Leichtsinn — ein Todesopfer. Bier Burschen im Alter von 15 bis 16 Jahren übten sich in einem Wäldchen bei Cortnitz mit einer Pistole im sogenannten „Osterschießen". Nachdem bereits ein Schuß abgefeuert worden war, wollte ein Begleiter den Schützen am Äeiterschießen verhindern und drückt« besten Arm herunter. Dabei löste sich ein Schuß, der den dahin terstehenden fünfzehnjährigen Gerhard Pinkau aus Cortnitz in den Unterleib traf; der junge Mann wär sofort tot. Es stellte sich heraus, daß einer der Burschen di« Waste mit Munition seinem Lehrmeister entwendet hatte. Bautzen. An der Straßenkreuzung Mättigstrohe—Nouart- straße stießen ein Personenkraftwagen und ein Kleinlieferwagen in voller Fahrt zusammen. Ein Mitfahrer des Personenwagens wurde dabei durch die Windschutzscheibe geschlendert und kam un ter den Kleinlieserwagen zu liegen. Man brachte ihn mit einer schweren Gehirnerschütterung und erheblichen Verletzungen Ins Krankenhaus. — Mit einem fast neuen Wagen fuhr ein von Bautzen kommender Geschäftsreisender auf der Straß« von Holscha nach Neschwitz gegen einen Apfelbaum. Dabei wurde das Auto schwer beschMA und das Steuerrad abgebrochen. Bel dem heftigen Anprall durchschlug -er Führer des Wagens mit dem Kopf -le Windschutzscheibe und erlitt Verletzungen. Der Unfall wird auf ein Versagen der Lenkvorrichtung zurückg«führt.
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