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Weißeritz-Zeitung : 03.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193506036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-06
- Tag 1935-06-03
-
Monat
1935-06
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.06.1935
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IM :rem Volke MM NM U WV!W WM «MSI t, war im ¬ mer len Frci- e. "irisier Alberk Schönberger eine Ehrenurkunde. der den Ler ger den iser Oper lde", un- anderen x brachte dem Akt- sebungen gleichfalls ichenalter lang, Gemeinnutz vor Eigennutz gestellt, dienstbereit, wenn andern Feuersnot bedrohte. > slätigk. l. Januar r Ermor- berg, zum ten einge- er Prozeß Schwurge- iodesurteil ihrt wird, lrüber bs- ferbrecken idwerker beschäs- i bei der us- und ektionen 1 Orten jraphen- nit dem machen ein. In n Sach- arbeitvr üderäll ts Juni m Ende :r Deut- ilnahme erjonal- tan seine dem poli- : ihn in m Siege ) kam er .tag, dem n einem der Kol- fsowjets, den. Als kollektive »erhaftet. iche oer- iirz und ind Gar den zer- chrungen 50 Jahre sind vergangen, seit am 11. April 1885 dreißig Ein wohner unseres OrteS sich zusammen sanden, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen und damit dem Ort wesentlich besseren, er- höhleren Feuerschutz zu gewähren. 50 Jahre hat die Freiwillige Feuerwehr Im Dienste der Nächstenliebe unermüdlich gearbeitet; jeder einzelne Wehrmann hat, mancher von ihnen mehr als ein Men"' " ' - - Kirchenglocke ging in die Verbannung. Unliebsame Geg ner und Störenfriede wurden auch schon zur Zarenzeit in die kühlen Zonen Sibiriens verschickt, um dort in der Ein samkeit ungefährlicher zu sein. Jüngst hat man nun iw prozefz. ,en Rund le Sitzung e sich aus d Verma- m Fünftel Main sei. tück einen e er kein beziehe er Tätigkeit H am 13 die zum die Die Or ¬ te im Be- Standorte Ida besich- hung statt, dem SA.- vurde mit beschlossen. ni feierte n 50. Ge- farrer in K. 1 aus- i Zusam- , den er zegen die Z<S i: Mitt- Arbeits- r Firma mi, von tragung külich in ir: Gro- rni, von tragung ena. an Zwil- gertochter die selbst na" dar- hen. Die awn-Uni- ig unter- desverbändsführer Junker einen Rückblick über die Ge schichte des Verbandes seit 1873. dem Jahr der Gründung der Unteroffizierschule und würdigte besonders den 16. März 1935, den Tag der Wiedereinführung der deutschen Wehr hoheit. Reichsstatthalter Mutschmann und der ehemalige Leiter der Schule, Generalleutnant a.D. Löffler, hattenGtuß- telgramme gesandt. Grohe Freude rief das Auftreten einer Gruppe zehn- bis zwölfjähriger Knaben in den Uniformen der ehemaligen Unteroffizierschüler hervor. Am Sonntag versammelten sich die Festteilnehmer auf dem Marktplatz zu einem Feldgottesdienst und einer Gedenkfeier am Ehren mal der 800 gefallenen Unteroffizierschüler. Nunmehr sprach Landesverbandsvorsitzender Müller. Ergab Freude Ausdruck, unter den Reichstädter Feuerwehrkamera- zu weilen, mit denen ihn enge Bande verknüpften, aber auch Wehmut im Erinnern an die Neichstä-ter Wehrsührer Krü- und Winkler, die es verstanden, Diensteifer auf die Kamera- zu übertragen. Feuerwehr bedeute für jeden einzelnen Wehr mann die außerordentlich ernst zu nehmende Pflicht im Dienste der Nächstenliebe und für den ändern innere Zuneigung zur Wehr. Der gute Besuch an diesem Abend zeige, daß Reichstädts Einwohnerschaft In innigem Zusammenhang mit seiner Freiwil ligen Feuerwehr steht. 50 Jühre Dienst an det Allgemeinheit habe etwas zu bedeu ten, seinen Dienst zu tun ohne auf Lohn rechnlen zu hönnen, habe eine noch tiefere Bedeutung. Die Feuerwehrmänner seien noch niemals auf den Gedanken gekommen, für ihre Tätigkeit Dank ZN ernten. Sie tun ihre Pflicht im Bewußtsein, dem Mitmenschen in Ler Not zur Seite zu stehen. Das bleibt auch so im neuer wachten Vaterland. Jung und alt stehen zusammen. Die Allen, ter Kern, möge erhalten bleiben, damit die Jungen ihnen nachzu eifern versuchen. Wenn es heiße: Jung und alt paßt nicht zu sammen, bei der Feuerwehr sei es das Gegenteil. Gefordert werde vom Wehrmann unendlich viel, und die Zu kunft mit ihren neuen Errungenschaften werde noch viel mehr fordern. Aber deswegen lasse man den Mut nicht sinken und je der werde sein« Pflicht im neuen deutschen Dakhrlande erfüllen, wie es einem deutschen Mann zukomml. Er sprach der Jubelwehr namens des Landes- und Feuer- wehr-Bezirksverbandes herzliche Glückwünsche aus und wünschte ihr. ein jederzeit enges Zusammenhalten zum Wohle der Gemeinde, zum Erpen des Bezirks, und tzum Ansehen des Lan desverbandes. Er schloß mit dreifachem „Gut Weht" auf die Jubclwehr. Anschließend überbrachte er dem Musikletter-Paul Müller, der infolge seiner Kriegsverletzung nicht mehr aktiven Feuerlösch dienst lut, aber als Signalist noch tätig ist, einen Ehrenbrief des Landesverbandes und überreichte den Webrmännern Emil Lange und Paul Heerklotz für 20 jährige ununterbrochene Dienstzeit das Ehrcndiplom des Landesverbandes. Auch Bürgermeister Weichelt konnte im Namen der'Ge meinde noch Ehrungen vornehmen und händigte Herm. Reichel, Iulius Heber. Mar Müller. Max Rüdiger je ein Sparkassenbuch mit einer Einlaae von 30 M. aus und überreichte dem Spritzen- Dann beglückwünschten die Wehr unter Abgabe kleiner An gebinde noch Wilhelm Boigt für Kriegerverein und Schützen- gesellschast, Kantor Helbig für Turnverein „Jahn" und Max Müller für den Männergesangvereln, worauf Hauptmann Her klotz allen, die mitgewirkt hatten und zum Gelingen des Festes beitrugen, dankte. Allgemeiner Gesang beschloß den Abend. Rittergutsbesitzer von Schönberg dankte der Wehr für herzliche und große Freude, die ihm durch die Ernennung Ehrenmitglied bereitet wurde und versicherte, daß er für Mehr jederzeit ein warmes Herz halte und haben werde. Freude sei auch deswegen besonders groß, weil sie von einer ganisakion komme, die seit 50 Jahren tätige Nächstenliebe, Hilfs bereitschaft auf ihr Panier geschrieben und geübt habe, bei der immer das Wort Gemeinnutz geht vor Eigennutz gegolten habe. Damit habe die Wehr eine der schönsten Aufgaben gewählt, die es gibt. Unter Kantor Helbigs Leitung sang der Kirchenchor mehrere Lieder, di« überleiteten zur Festrede von Pfarrer Porsten- Ehrsnprel» für die sächsischen SA-Reiter Die sächsische Reiter-SA-MannsHast, die sich an dem vom Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Warm bluts ausgeschriebenen Sternritt zur zweiten Reichsnähr standsausstellung nach Hamburg beteiligte, ist nach Zurück legung einer Marschstrecke von rund 540 Kilometer voll zählig in Hamburg eingetroffen. Die sieben Mann starke Gruppe erhielt für diese Leistung neben wertvollen Anden ken den Ehrenpreis für die Mannschaft, die als stärkste die weiteste Entfernung zurückgelegt hat und vollzählig mit gesunden Pferden am Ziel eingetroffen ist. Medersehensseier ehemaliger llnkerossizierschüler Zur dritten großen Wiedersehenbfeier des Landesver bandes ehemaliger Sächsischer Unteroffiziersschüler waren in Marienberg mehr als 1200 ehemalige Schüler am 1. und 2. Juni zusammengekommen. Bei der Feier in der ehemaligen Exerzierhalle der Unterossizierschüler-gab Lan- Des Sonntags in der Früh, '/-5 Uhr schon, erscholl der Weck ruf, und '/-8 Uhr stellte die Wehr, um die Gräber Heimgegangener Kameraden zu schmücken und dann am Gottesdienste teilzuneh- men, In dem Pfarrer Porstendorfer auch auf die Jubelfeier der Wehr Bezug nahm. " Um -'/»11 Uhr Halle die Wehr vor den „Linden" Aufstellung genommen, und.kurz darauf fuhr der n«ue Mannschaftswagen vor. Als dann 'Amlshauptmann Freiherr von Miltitz elngetrof- sen war und Hauptmann Herklotz ihn begrüßt hatte, übergab Rit tergutsbesitzer von Schönberg den von ihm gestifteten Mann schaftswagen. Der gestrige Festabend habe gezeigt, wie die ganze Gemeinde und alle Nachvarwehren an dem Feste teilnahm. Kein Wunder bei der steten Hilfsbereitschaft und gezeigten Nächstenliebe der Wehr. Hätten doch viele eine Dankesschuld abzutragen. Auch er gehöre dazu; denn im Laufe der Jahrzehnte habe das Rittergut wiederholt die Hilfe der Wehr in Anspruch nehmen müssen, und . immer sei die Wehr rechtzeitig zur Stelle gewesen. Er möchte aber auch vor Augen führen, wie schwer es ist, In solch langem Dorfe wie Reichstädt schnell zur Hilfe herbei zu sein. Zu rascher Hilfe sei die Motorspritze anasschafst worden, sie allein genüge nicht, darum habe er sich entschlossen, den Mannschaftswagen zu stiften, daß die Wehr schnellstens zur Stelle sein und schnellste Hilfe leisten kann. Er übergab das Fahrzeug Bürgermeister Weichelt in treue Hut mit dem Wunsche, daß Fahrzeug und Spritze recht wenig für Ernstfälle in Tätigkeit zu treten brauchten. Bürgermeister Weichelt übernahm nach Begrüßung des Amts hauptmanns den Wagen dankbaren Herrens mit dem Hinweis, daß die.Rittergutsherrschaft Immer hilfsbereit eingesprungen sei, unter der Beipflichtung, das Fahrzeug immer in brauchbarem Zu stande zu erhalten. Er übergab es dann, zugleich auch den neuge- hauten Feuerlöschtelch, an Hauptmann Herklotz. Dieser übernahm es mit Dank und der Versicherung, es sorg fältig zu hüten und zu bewahren. Ein großer Wunsch der Wehr sei in Erfüllung gegangen. Von den zahlreich erschienenen Wehrmännern der Nachbar- und befreundeten Wehren wurde das schmucke und leistungsfähige Fahrzeug eingehend besichtigt, bis zum Sturmangriff gerüstet wurde. Angenommen war, daß in der Mahlmühle der Wünschmann mühle durch Heißlaufen ein Schadenfeuer entstanden war. Bei südlichen Winden galt es das Wohnhaus, die Schneidemühle und > einen Anbau zu decken. Um 11.15 Uhr erscholl das Alarmsignal; dicker Oualm drang aus dem Mühlengrdäude. Bereits um 17.17 Uhr traf die niedere Spritze an der Mühle ein und gab um 11.10 Uhr Wasser. Gleich zeitig stieg auch das Master im Bach, die Schützen am Teich wa ren gezogen worden. Um 11.19 Uhr traf die Motorspritze von Reichstädt ein, eine Minute später die Kleinmotorsprihe von Dippoldiswalde und 11.22 Uhr die mittlere Spritze. Jede dieser Spritzen gaben zwei Minu ten nach Eintreffen Master. Und um 11.24 erschien die Pflicht- fcuerwehr mit ihrer Spritze, die. was bei der Kritik lobend her- vorgehoben wurde, bereits eine Minute später schon Wasser gab. Auch die Rittergutsspritze war um 11.13 Uhr zur Stelle und gab nach rwei Minuten Wasser. Alle Spritzen arbeiteten ganz dem Angrttfsplan entsprechend. Einige Zelt später wurde auch das Schaumlöschaqqreqak der Dip- poldiswalder Wehr in Tätigkeit gesetzt, um der Reichstädter Ein wohnerschaft ein solches Löschgerät einmal vorzusühren. Auch das neue Strahlrohr mit Schteierschutz wurde gezeigt. Gleichzeitig mit dem Alarm in Reichstädt war in Dippoldis walde auch di? Ueberland-Motorspritze alarmiert worden. 11.25 Uhr war sie zur Stelle und deckle das Müllersche Grundstück, das durch'Funkenflug als gefährdet angenommen wurde. Eine kurze Kritik schloß fick an die um 11.30 Uhr abaeblascne Uebung an. In ihr wurde noch betont, daß auch die Sanitäter rasch und sicher gearbeitet hallen. Branddirektor Heinrich hob besonders hervor, daß schnell und ruhig, ohne Reden, gearbeitet worden sei und daß der Angriff nickt besser durchgesührt werden konnte. Er beglückwünschte die Reichstädter Wehr zu solchem Erfolge. Zu -den? Festzuge am Sonnlag nachmittag versammelten sich die zahlreichen Teilnehmer im oberen Gasthof«. Unter Füh rung des Kommandos setzte sich der Zug kurz nach 2 Uhr in Be wegung. Es fololen die F-stjungsrauen, die Reichstädter Feuer- ' wehrkapelle, zahlreich- F-stwagen mit Len Ehrengästen, darun ter Amtshauplmann Freiherr von Miltitz und Rittergutsbesitzer von Schönberg mit Gattinnen auf dem von letzterem der Wehr gestifteten Mannschaftswagen zur Motorspritze mit dem Molor- spritzensührer Kurt Voigt. Sieben Ler Gründer der Mehr nah men, gleichwie Bürgermeister Weichelt, ehemaliger Bürgermeister Heerklotz, Pfarrer Porstendorfer und Rittergutssörster Dittmann, als Ehrengäste im Festwagen teil. Auch der Landesverbandsvor- sitzende Müller war anwesend, konnte aber nur an einem Teile des FestzugeS keilnehmen, da er anderweitig abgehalten war. Den Ehrengästen schloffen sich die Wehren mit ihten Kommandanten an. Es waren vertreten dir Wehren von Diopold lSwalde, Frauen stein, FrieLersdorf. Höckendorf, Ruppendorf, Reinhardtsgrimma, Schmiedeberg, Seifersdorf und Ulberndorf. Die Schmiedeberger mit Schalmeienkapelle; auch Seifersdorf und Ruppendorf hatten ihre Musik mit, so daß ununterbrochen Musik im Zuge gespielt werden konnte. Sämtliche Ortsvereine. SA, Schützen. Kricger- vereln, Turner und Juaendverein, verschönten den Festzug; auch Lie Spritz: der Frelwllliaey Feuerwehr nlurde mitgeführt. Alle Häuser prangten im Festschmuck und Ehrenpforten und Ranken schmückten die Dorsstraße vom Anfang des Dorfes bis ans Ende. Der Zug bewegte sich vom Oberen Gasthofe bis ans obere Ende des Dorfes, von da abwärts nach dem Gasthof ,.zu den Lin den", wo <a. "/, Stunde Rast gehalten wurde, um In der dortigen Festhalle einen Trünk oder Imbiß elnaunehmen. Dann setzt« sich der Festzug nach dem Unterdorfe in Bewegung, wo er am Schu- sterschen Gasthofe aufgelöst wurde. „ Am Abrkd sand dann auf beiden Sälen ein flotter Deutscher Tanz statt. dorfer. Er stellte drei Erlebnisse seines Lebens als Bilder an den Beginn seiner Ansprache: Die Hebungen der Freiwillen Feuer wehr seines Geburtsortes, bei denen er als Junge niemals fehlen durste, den nächtlichen Brand eines Schuppens in einem Orte des Vogllandes im harten Winter, wo alles vernichtet war, ehe die weit verstreut wohnenden Dorfbewohner herbrlsein konnten, und die Hebungen der schlagkräftigen Reichstädter Wehr, die nicht ra stet, um auf der Höhe zu bleiben. Man könne sich freuen, solche tatkräftige Wehr zu haben, die aber auch immer unterstützt worden und jetzt mit dem ge schenkten Mannschaftswagen noch mehr gerüstet sei, um schnell stens eingreifen zu können. Dankbar müsse man sein, in einer Gemeinde zu wohnen, die solche Wehr hat, und habe den Wunsch, Laß Lie Wehr weiter wirke so treu und selbstlos wie in den vergan genen 50 Jahren zur Ehre Gottes, zum Segen des Nächsten. Aber auch jeder einzelne müsse beitragen, Feuerschäden zu verhüten, müsse Achthaben auf das Licht, müsse unseren schönen deutschen Wald schützen. Das Hakenkreuz rede von Aufopferung, Hingabe an Len Nächsten, vom Dienste an der Allgemeinheit, so wollen auch wir Dienst an der Allgemeinheit tun und achten auf das uns anvertraute Gut, lernen, uns in den Dienst drr anderen stellen, wie es die Wehr 50 Jahre getan hat und in Zukunft tun wird. Dieses Bereitsein lernen wir an unserem Führer. Er sei uns Vorbild, nicht sich zu dienen, sondern dem Volke. Dieser Geist Hitlers soll uns durchziehen zum.Wohle des Volkes. Alle Wünsche für Führer und Volk aber klangen aus in drei fachem Sieg-Heil und dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Der 2. Teil des Kommerses wurde ebenfalls durch einen Marsch der Wehrkapelle eingeleilet, worauf der Männergesang verein mehrere Lieder darbok, die unter Kantor Helbigs Leitung trotz schwacher Sttmmenbssetzung recht gut gelangen. Der Schriftführer der Wehr, Kurt Weinhold, gab dann einen "ausführlichen F e ftb« r i ch t über die 25 Jahre des Bestehens. Einige Daten seien hier festgehalleni Am 11. 4. 1895 hatten sich auf Einladung von Geiyeindevorsland Sommermann in der mitt- len Schänke viele Einwohner zu einer- beratenden Sitzung zu sammengefunden; 30 Mann traten der Wehr sofort bei. Am 19. 4. wurde in einer weiteren Sitzung August Winkler zum Haupt mann gewählt. Die Gemeinde beschaffte -i« Ausrüstung für 43 Mann, von der Beschaffung einer Spritze aber wurde zunächst abgesehen. Am 18. 7. sand die erste Uebung, am 8. 8. die Verpflichtung, am 15. 8. die erste Uebung an den Geräten statt. Da die alle Spritze kaum mehr zu verwenden war, schenkten Friedrich Fuchs und Friedrich Zönnchen eine-neue. Sie wurde am 19.9. samt dem von der Gemeinde errichteten Steigerlurm der Wehr über geben, und nun konnte am 1. November dir erste Inspektion statt finden. Nachdem eine Organisierung der Pslichtfeuerwehr beschlossen worden war, wurde im Mai 1887 vom Gemetnderat die Aus rüstung von 50 Mann Freiwilliger Fzuerwekr beschlossen, auch wurden weitere notwendige Geräte angeschafst. Am 11. 3. 1891 wurde Ernst Näcke zum Hauptmann gewählt, und, La dieser im. Februar 1894 starb, genau drei Jahre später, am 11. 3. 1894 am seine Stelle Franz Krüger. Im Jahre 1900 wurde von der Gemeinde eine neue Spritze beschafft, bi« zunächst im Rittergut eingestellt, am 11. 12. 1904 ins neuerbauke Spritzenhaus überfüyrt wurde. Zur 25-Iahrfeier wur den der Wehr von der Gemeinde 200 M. gestiftet. Aber auch mit Widrigkeiten hatte die Wehr zu Kämpfen, ja es kam vor, daß sie auswärts beim Brande vom Brandplatze weggeschickt wurde. Für einheitlich« Uniformen bewilligte 1913 die Landesbrandkammer 550 M. In jenem Jahre schied aber auch. Feldwebel Brückner nach 28 jähriger Tätigkeit aus. In den Kriegsjahren mußten wieder alle Kameraden mit Dienst tun, aber er wurde geleistet. 1917 wurhe Franz Krüger zum Branddirektor ernannt; 8 Wehrmänner starben den Helden tod. 1920 schied Franz Krüger aus, sein Nachfolger wurde Paul Winkler, unter dessen Führung die Wehr als eine der ersten Landwehren eine Kleinmotorsprihe erhielt. Doch bereits am 27. 5. 1033 starb er, nachdem er 1931 zum Ehrenmitglied und Brand direktor ernannt worden war. Ihm folgt« ab 29. 7. 1933 Richard Herklotz als Hauptmann. , Im Jahr« 1933 wurde auch unter Paul Müllers Leitung der Musikzug gegründet. Mehrfach wurden Fahrgestell« für die Mo torspritze beschafft, bis sie nun durch einen automobilen Mann- " schaftswagen erst die rechte Einsatzbereitschaft erhalten hat. Nach dem Tätigkeitsbericht« ist die Wehr 87 mal zu ernster Arbeit gerufen worden, 38 mal im Ort, 49 mal auswärts. In der' zweiten. Hälfte des Bestehens sind die Schädenfälle um 50 Proz. zurückgegangen, ein gutes Zeichen. 11 Prüfungen wurden abge legt und immer gut bestanden. Gegenwärtig zählt die Wehr 02 Aktive, davon 3 über 30, einer über 40 Jahre bei der Wehr. Die Zahl -er Ehrenmitglieder beträgt 10, die -er passiven 22. Pies«m eingehenden Bericht folgten turnerische Vorführun gen des Turnvereins „Jahn". Besonder» di« Leistungen der,Tur ner am Aochbarren waren anerkennenswert, waren von einer Form, wie man sie meist bei einem weit größeren Turnverein nicht zu sehen bekommt. Der Tv. „Jahn" kann stolz auf solche wackeren Lurn«r sein. Aber auch der Volkstanz der Turnerinnen war, recht n«tt. Gesantzsvorträge de» Gesangvereins „Heimatlied", gemischter Chor unter Börner» Leitung, waren recht guj und rein. Tomsk ein altes Archiv gesunden, das sich auf die ersten Zeiten der Zwangskolonisierung Sibiriens bezieht, das heißt, man fand hier Die ersten Akten über Verschickungen nach Sibirien. Die alte russische Stadt Uglitsch hat die zweifel hafte Ehre, die ersten Deportierten gestehst zu haben. Ge nau. wie man im Mittelalter selbst Katzen, Hühner und Schweine hinrichtete, so verschickte man auch in jenen Zei ten härtere Gegenstände nach Sibirien. Dazu zählte z. B. auch die große Kirchenglocke von Uglitsch, die seitdem irgendwo in Sibirien im Kalten stehen muß. Wo, ist aller dings noch nicht festgestellt. Jedenfalls erfährt man zu dieser seltsamsten aller Verbannungen folgende Hinter gründe: Am 15. Mai 1591 wurde der Zarewitsch Dimitri in eine Rebellionsaffäre verwickelt. Die Glocke von Uglitsch diente dazu, die Rebellen zu alarmieren. Diese Tatsache verzieh man der Glocke nicht, und sie mußte, wie die Re bellen auch einige Zeit später die Reise nach Sibirien an treten. DI- Einwohnerschaft weih, was sie an ihrer Frciw. Feuer wehr hat und es nimmt daher nicht Wunder zu sehen, wie der ganze Ort Anteil nahm an der Jubelfeier der Freiwilligen Feuerwehr. Festlich waren die Häuser geschmückt mit Fahnen und Guirlandcn, Ehrenbogen spannten sich über die Straße vom sinterdorfe an bis hinauf ins Oberdorf, festlich gekleidete Men schen sah man auf der Straß:. Festlich war auch der Saal des Schusterschen Gasthoss zum Kommers am Sonnabend abend geschmückt. Pflanzengrün schmückte Lie Bühne, dazwischen grüßte das Bild des Führers, Feuerwehr-Embleme rings an Len Wänden, über Ler Bühne aber wies eine große „50" auf die Bedeutung des Tages hin. Ein Be g r ü h u n g s marsch der Wehrkapelle, die unter Paul Müllers Leitung sich zu einem tüchtigen und leistungsfähigen Musikkörper entwickelt hat, eröffnete den Abend, dann sprach Frl. Frieda Träger einen Vorspruch, der auf das Wehrmanns- icben und die Opferfreudigkeit Freiw. Feuerwehren Bezug nahm. Mit herzlich warmen Worten begrüßte dann der Hauptmann Lcr Wehr, Richard Herklotz, alle Festteilnehmer in deni bis auf den letzten Stuhl besetzten Saale. Er grüßte-insbesondere den Vorsitzenden des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren, Willy Müller, Schmiedebeberg. den Bürgermeister und Brand direktor Weichelt, Rittergutsbesitzer von Schönberg, Pfarrer Por- slcndorser, die noch lebenden, und In der Mehrzahl auch anwesen den Mitbegründer der Wehr: Georg Brückner, Dresden, Hugo Gietzelk, Hermann Zönnchen, Moritz Herber, Ernst Zönnchen, Sa disdorf, Clemens Körner, Bruno Hirschel, William Zönnchen, Ernst Reichel, Possendorf, Paul Beckert, Schmiedeberg, die NS- Formationen, die Vereine. Rittergutswehr und Nachbarwehren und wünschte allen frohe Stunden, die ihnen lange in der Erinne rung bleiben. Weiter gedachte er aber auch derer, die aus diesem Leben abberusen worden sind, der 21 Gründer, 11 aktiven und 10 im Weltkrieg gefallenen Kameraden und erinnerte daran, daß ge rade in den fünf Monaten dieses Jahres -er Tod reiche Ernte gehalten und den Gründer Ernst Göhler, Lie Ehrenmitglieder Ju lius Heerklotz und Richard Schneider und das passive Mitglied Otto Heber abberusen habe. Ihnen wurde beim Musikspiel des Liedes vom guten Kameraden ein stilles Gedenken geweiht. Bürgermeister Weichelt hieß alle Festleilnehmer im. Namen der Gemeinde willkommen, entschuldigte den dienstlich behinder ten Amtshauplmann Freiherrn von Miltitz und begrüßte neben den bereits oben Genannten noch den früheren Bürgermeister Heerklotz, -er zusammen mit-em jetzigen Hauptmann Lie Wehr auf «Inen hohen Stand gebracht habe. Auch er gab dem Wunsch« auf frohe Stunden Ausdruck. Nach sehr netten Volkstänzen -cs BDM bei Laukensviel trat die Wehr auf der Bühn« an; e» folgten Ehrungen. Der Hauptmann der Wehr wandle sich zunächst an Rittergutsbesitzer von Schönberg und dankte ihm für die Förderung der Schlag kraft der Wehr durch Stiftung eines automobilen Mannschafts wagens. Aus Dankbarkeit ernannte ihn die Wehr zu Ihrem Ehrenmitglied und der Hauptmann überreichte ihm die entspre chende Urkunde mit der Bitte, auch weiter Las Wohlwollen nicht -er Wehr versagen zu wollen. Weiter wurden noch der Signalist und Musiklelker Paul Müller, der 40 Jahre -er Mehr angehörk, und der Spritzenmann Max Rüdiger für. 30 jährige Dienstzeit zu Ehrenmitgliedern er nannt.
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