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Weißeritz-Zeitung : 22.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193505221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-05
- Tag 1935-05-22
-
Monat
1935-05
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.05.1935
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WWkmW beteiligt gewesen sind. (Stürm. Beifall, der sich minunlen- lang wiederholt.) wir denken nicht daran, wenn zwei oder drei Staaten ein Vertragsgericht entwerfen, als Dritter dann die erste Kostprobe vorzunehmcn. Damit soll nicht gesagt sein, daß wir uns nicht die Freiheit vorbehalten. Ver trägen unsere Zustimmung und unsere Unterschrift nicht noch nachträglich zu geben, weil wir bei ihrer Abfassung bzw. an den Konferenzen unbeteiligt waren. Durchaus nicht. Es kann möglich sein, daß uns ein Vertrag, trotzdem wir an seiner Abfassung oder an der Kon ferenz, die ihn für eine Reihe von Staaten zum Beschluß erhob, nicht teilnahmen, dennoch in der endgültig zustande gekommenen Fixierung zusagt und als nützlich erscheint. Wir werden dann nicht zögern, unter Umständen einem solchen Vertrag noch nachträglich unsere Zustimmung und unseren Anschluß, sofern dies überhaupt erwünscht oder möglich ist, zu geben. Allein diesen Fall zu bestimmen, muß sich die deutsche Reichsregierung selbst Vorbehalten. (Beifall.) Ich muß aber noch einmal betonen, daß mir die Me thode falsch zu sein scheint, für Konferenzen Programm- Entwürfe aufzustellen, mit der Ueberschrift „Alles oder Nichts". Ich halte überhaupt einen solchen Grundsatz im politischen Leben für unpraktisch. Ich glaube, daß man in der Befriedung Europas viel mehr erreicht haben würde, wenn man sich von Fall zu Fall mit dem Erreichbaren be gnügt hätte. Es ist in den letzten Jahren kaum ein Pakt vorschlag zur Diskussion gestanden, bei dem nicht der eine oder andere Punkt ohne weiteres allgemein angenommen worden wäre. Indem man aber eine unlösbare Verbindung niit den anderen, teils schwierigeren, teils für einzelne Staa ten überhaupt unannehmbaren Punkten behauptete, ließ man lieber auch das Gute ungeschehen und das Ganze scheitern. Ebenso scheint es mir bedenklich, die These der Unteil barkeit des Friedens als Vorwand für Konstruktionen zu mißbrauchen, die weniger der kollektiven Sicherheit als viel mehr gewollt oder ungewollt der kollektiven kriegsvorbe- reilung dienen. Der Weltkrieg sollte hier eine schreiende Warnung sein. Ich glaube nicht, daß Europa zum zweiten mal ohne die furchtbarste Erschütterung eine ähnliche Kata strophe überdauern wird. Sie kann aber um so leichter ein treten, je mehr durch ein Netz internationaler kreuz- und Querverpflichtungen die Möglichkeit einer Lokalisierung klei nerer Konflikte immer schwächer, und die Gefahr de» Mit- gerissenwerdens zahlreicher Staaten und Staatengruppen größer wird. Was Deutschland betrifft, möchte ich hier keinen Zweifel über folgendes offenlassen: Ablehnung unabsehbarer BeistandspaNe Deutschland hat Frankreich gegenüber feierlich die nach der Saarabstimmung sich ergebende Grenze angenommen und garantiert. Deutschland hat mit Polen ohne Rücksicht auf das Vergangene einen Gewaltausschließungs-Bertrag abgeschlossen, oer einen weiteren mehr als wertvollen Bei trag zum eropäischen Frieden darstellt, den es nicht nur blind halten wird, sondern von dem wir nur den einen Wunsch ha ben, einer stets aufs neue zu erfolgenden Verlängerung und einer sich daraus immer mehr ergebenden freundschaftlichen Vertiefung unserer Beziehungen. Wir taten dies alles, trotz dem damit zum Beispiel endgültig auf Elsaß-Lothringen Ver- zicht leisten, ein Land, um das auch wir zwei arotze Kriege führten. Wir taten es aber, um besonders dem eigenen deutschen Volk für die Zukunft neue blutige Ovfer zu er sparen. Wir find der Ueberzeugung. daß wir damit nicht nur unserem Volk, sondern auch diesem Grenzgebiet am meisten nützen. wir wollen von unserer Seile au» alle» »uN. um mit dem französischen Volke zu einem wahren Frieden und zu einer wirklichen Freundschaft zu kommen, wir anerkennen den polnischen Staat al» dle Heimstätte eine» großen natio nal fühlenden Volke» mit dem Verständnis und der herz lichen Freundschaft aufrichtiger Nationalisten, wenn wir aber dem deutschen Volk ei« weiteres Blutvergießen ersparen wollen, selbst dort, wo die» mit einem Opfer für qn» ver- bunden ist, dann denken wir nicht daran, unser Blut wahllos für fremde Interessen zu verpfänden, wir denken nicht dar an, für jeden irgendwie möglichen, von un» weder bedingten noch zu beeinflussenden Konflikt unser deutsches Volk, feine Männer und Söhne vertraglich zu verkaufen l Der deutsche Soldat ist zu gut, und wir haben unser Volk zu sieb, als daß wir es Mi» unserem Gefühl von Verantwortung vereinbaren könnten, ün» in nicht absehbaren Beistandsverpflichmngen festzulegen. (Beifall.) Wir glauben, damit auch der Sache des Friedens bester zu dienen. Denn es kann das nötige Gefühl der Verant wortung jedes einzelnen Staates nur erhöhen, wenn er nicht von vornherein weiß, in seinem Konflikt große und mächtige militärische Verbündete zu besitzen. Endlich gib» es auch hier Dinge, die möglich sind und Dinge, die unmöglich sind. Unsere SteUungnayme zum MM Ich möchte als Beispiel in aller Kürze auf den uns oor- aeschlagenen Ostpakt ringehen. Wir haben in ihm eine Dei- standsverpflichtung vorgefunden, die nach unserer Uebe» zeugung zu überhaupt nicht absehbaren Konsequenzen führen kann. Das Deutsche Reich und insbesondere die heutige deutsche Regierung haben keinen anderen Wunsch, als mit allen Nachbarstaaten friedlich und freundschaftlich zu ver- kehren. Wir haben diese Gefühle nicht nur gegenüber den uns umgebenden großen, sondern auch gegenüber den uns umgebenden kleinen Staaten Ja, wir sehen gerade in deren Existenz, sofern sie eine wirklich unabhängige ist, einen wün schenswerten friedlichen neutralen Faktor an unseren an sich im übrigen militärisch so offenen und ungeschützten Gren zen. So sehr wir selbst den Frieden lieben, so wenig aber liegt es in unserer Hand, daß nicht, und gerade im Osten, zwischen irgendwelchen Staaten Konflikte auszubrechen ver mögen. An sich ist die Feststellung des Schuldigen in einem solchen Falle unendlich schwer. Jene von göttlicher Einsicht begnadete Stelle, die vier die ewige Wahrheit zu finden und ouszusprechen vermöchte, gibt es auf dieser Welt nicht. So- wie erst einmal die Kriegsfurie über die Völker rast, beginnt der Zweck, alle Mittel zu heiligen. Und bei den Menschen pflegt sich die Erkenntnis über das Recht und die. Schuld dann schnell zu verdüstern. Mehr als 20 Jahre sind seit Be ginn des Weltkrieges vergangen, und lebe Nation lebt in der heiligen Ueberzeugung, daß das Recht auf ihrer Seite und die Schuld bei den Gegnern lag. _ , Ich fürchte, daß bei Beginn eine» solchen Konflikte» durch die Veistandrverpflichtungen weniger der weg zur Erkennt nis des Angreifers, al» vielmehr zur Unterstützung des den eigenen Interessen nützlichen Staates führen wird. Es würde vielleicht der Sache des Friedens dienlicher sein, wenn im Falle des Ausbruchs des Konflikts sich sofort die Well von beiden Teilen zurückzöge. al» ihre Wassen schon von vornherein vertraglich in den Streit hineintragen zu lassen. (Starker Beifall.) AnüberbMbare EegeWtzk Allein von diesen grundsätzlichen Erwägungen abgesehen, liegt hier noch ein besonderer Fall vor. Das heutige Deutsch land ist ein nationalsozialistischer Staat. Die Ideenwelt, die uns beherrscht, steht im diametralen Gegensatz zu der Sow jet-Rußlands. Der Nationalsozialismus ist eine Lehre, die sich ausschließlich auf das deutsche Volk bezieht. Der Bolsche wismus betont seine internationale Mission. Wir National sozialisten glauben, daß der Mensch aus die Dauer nur glück lich werden kann in seinem Volk. Wir leben in der Ueber zeugung, daß das Glück und die Leistungen Europas unzer trennlich verbunden sind mit dem Bestand eines Systems unabhängiger freier nationaler Staaten. Der Bolschewis mus predigt die Aufrichtung eines Weltreiches und kennt nur Sektionen einer zentralen Internationale. Der Nationalsozialismus tritt für die Lösung der ge sellschaftlichen Probleme, Fragen und Spannungen in der eigenen Nation mit Methoden ein, die mit unseren allge mein menschlichen, geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Auffassungen, Traditionen und Bedingungen vereinbar sind. Der Bolschewismus predigt den internationalen Klas- senkamps, die internationale Weltrevolution mit den Waf fen des Terrors und der Gewalt. Der Nationalsozialismus kämpft für die Ueberbrückung und konsequente Ausgleichung der Lebensgeaensätze und für die Zusamenfassung aller zu gemeinsamen Leistungen. Der Bolschewismus lehrt die Ueberwindung einer behaupteten Klassenherrschaft durch die Diktatur der Gewalt einer an deren Klasse. Der Nationalsozialismus legt keinen Wert auf eine nur theoretische Herrschaft der Arbeiterklasse, dafür aber um so mehr auf die praktische Verbesserung ihrer Lebensbedingun gen und Lebenshaltung. Der Bolschewismus kämpft für eine Theorie und opfert dafür Millionen an Menschen, un ermeßliche Werte traditioneller Kultur und Ueberliefernn- gen und erreicht mit uns verglichen einen nur sehr niederen Standard der Lebenshaltung aller. Wir Nationalsozialisten mögen vielleicht in dieser oder jener organisatorischen Frage mit unseren kirchlichen Organi sationen nicht der gleichen Ansicht sein. Allein wir wollen niemals Religions- und Glaubenslosigkeit und wünschen nicht, daß aus unseren Kirchen Klubhäuser oder Kintopps werden. Der Bolschewismus lehrt die Gottlosigkeit und handelt dementsprechend. Wir Nationalsozialisten sehen im privaten Eigentum eine höhere Stufe der menschlichen Wirtschaftsentuncklung, die entsprechend den Unterschieden der Leistung die Ver waltung des Geleisteten regelt, die insgesamt aber für alle den Vorteil eines höheren Lebensstandards ermöglicht und garantiert. Der Bolschewismus vernichtet nicht nur das Privateigentum, sondern auch die private Initiative und die Verantwortungsfreudigkeit. Er hat darauf in Rußland, dem größten Agrarstaat der Welt, Millionen Menschen nicht vor dem Verhungern retten können. Eine solche Katastrophe aus Deutschland über tragen wäre unausdenkbar, denn endlich kommen in Ruß- land aus 9V Landbewohner nur 10 Städter, in Deutschland aber auf nur 25 Bauern 75 Stadtbewohner! Man könnte dies alles vis ins Endlose fortsetzen. So wohl wir Nationalsozialisten, als auch die Bolschewisten find überzeugt, daß zwischen uns eine niemals zu überbrückende Weltentfernung liegt. Aber darüber hinaus stehe« zwischen uns mehr als 400 ermordete nationalsozialistische Partei genossen, Tausende weitere Nationalsozialisten, die in an deren Verbänden in Abwehr bolschewistischer Revolte ge fallen find, Tausende an Soldaten und Holizeimannschaften, die im Kampfe zum Schutze des Reiches und der Länder gegen die ewigen kommunistischen Aufstände erschossen und massakriert worden find und dann allein über 48 000 Ver letzte der NSDAP., Tausende von ihnen sind teils erblindet, teils Krüppel für die ganze Zeit ihres Lebens. Soweit es sich beim Bolschewismus um eine russische Angelegenheit handelt, sind wir au ihm gänzsich uninler- esstert. Jedes Volk soll nach seiner Faron selig werden. Soweit dieser Bolschewismus aber auch Deutschland w seinen Vtckn zieht, sind wir seine ingrimmigsten und selne fana- tlfchflen Feinde. (Heilrufe, stürmischer Beifall.) Tatsache ist, daß der Bolschewismus sich selbst als welt revolutionäre Idee und Bewegung fühlt und auch ausgibt. Ich habe hier nur eine Auslese der revolutionären Vorgänge der letzten 15 Jahre, mit deNen die bolschewistische Presse, die bolschewistische Literatur und prominente bolschewistische Staatsmänner und Redner ihre Verbundenheit ganz offen Zugaben, ja sich ihrer rühmten. kirre Antwort an Eden Ich habe au» der letzten Rede des englischen Lord siegelbewahrers, wenn ich nicht irre, die Auffassung heraus gelesen, daß solche und insbesondere aggressive militaristi sche Tendenzen der Sowjetunion gänzlich ferneliegen. Nie mand würde glücklicher sein als wir, wenn sich diese Auf fassung in der Zukunft bewahrheiten sollte. Die Vergangen heit spricht jedenfalls dagegen. Wenn ich mir anmatze, meine Auffassung diesem Urteil entgegenzuhalten, dann kann ich immerhin darauf Hinweisen, daß der Erfolg meines eigenen Lebenskampfes nicht gerade ausschließlich einer bei mir zufällig ganz besonders stark angehäusten Unfähigkeit zu verdanken ist. Ich glaube, ich verstehe hier immerhin einiges. Ich habe in Deutschland meine Tätigkeit etwa :n derselben Zeit begonnen, in der der Bolschewismus leiste ersten Erfolge, d. h. den ersten Bürgerkrieg in Deutschland feierte. Als nach 15 Jahren der Bolschewismus in unserem Lande sechs Millionen Anhänger zählte, war ich auf 13 Mil lionen gestiegen. Im Entscheidungskampf ist er unterlegen. Der Nationalsozialismus hat Deutschland und damit vielleicht ganz Europa von der schrecklichsten Katastrophe aller Zeiten zurückgerissen. (Sehr wahrl Lang Nnhal- tender stürmischer Beifall.) Würben die westeuropäischen Beurteiler dieser Idee über dieselben praktischen Erfahrun- gen verfügen, wie ich sie habe, dann glaube ick, würde nkün vielleicht auch dort zu wesentlich anderen Ausfassungen W- langen. Würde aber mein Kamvf in Detülckland mistlun gen sein und der bolschewistische Aufruhr das Reich zunächst überwältigt haben, dann weiß ich, würde das Verständnis für die Größe unserer geschichtlichen Leistung sicher vor handen sein. So kann ich nur als vielleicht von dec übrigen Welt verlachter Warner auftreten. Soweit cs sich jedenfalls aber um Deutschland handelt, muß ich meinem Gewissen und meiner Verantwortung gemäß folgendes fest stellen: Die deutschen kommunistischen Aufstände und Revolu tionen hätten ohne die geistige und materielle Vorbereitung durch den Weltbolschcwismus gar nicht stattfinden können. Ihre hervorragendsten Führer wurden sür ihre revolutio nären Handlungen in Deutschland nicht nur in Rußland geschult und finanziert, sondern auch gefeiert und mit Orden ausgezeichnet, ja sogar zu Inhabern russischer Truppenteile "»-nannt. Dies sind Tatsachen. Memel Ist deutlih! Deutschland hat bei keinem europäischen Krieg etwas zu gewinnen. Was wir wollen ist Freiheit und Unabhän gigkeit. (Beif.) Aus diesen Absichten heraus waren wir auch bereit, mit allen unseren Nachbarstaaten Nichtangriffspakte abzuschliehen. Wenn wir davon Litauen ausnehmen, so ge schieht dies nicht deshalb, weil wir dort einen Krieg wün schen, sondern weil wir nicht mit einem Staat politische Verträge eingehen können, der die primitivsten Gesetze des menschlichen Zusammenlebens mißachtet. (Bravst Sich immer wiederholender Beifall.) E» ist traurig ge nug, daß durch die zersplitterte Lagerung der europäischen Völker sich in manchen Fällen eine praktische Grenzziehung in den Nationalitäten entsprechenden Nalionalgrenzen nur schwer verwirklichen läßt, oder daß durch gewisse Verträge aus die nationale Zusammengehörigkeit bewußt keine Rück sicht genommen wurde. Es ist dann aber erst recht nicht notwendig, daß man Menschen, die ohnehin schon von dem gerissen zu sein, außerdem noch quält und mißhandelt. (Sehr richtig!) In einer großen internationalen Zeitung las ich vor wenigen Wochen die Bemerkung, daß Deutschland doch leicht auf das Memelgebiet Verzicht leisten könne, es sei ohnehin schon groß genug. Dieser <kdle menschenfreundliche Skribent vergißt nur eines, daß 140 000 Menschen endlich ja auch ein eigenes Lebensrscht besitzen, daß es sich gar nicht darum handelt, ob Deutschland sie will oder nicht will, sondern dar um, ob sie selbst Deutsche oder keine Deutschen sein möch ten; sie sind Deutsche. Man hat sie durch einen nachträglich sanktio nierten Uebersall, der mitten im Frieden stattfand, vom Reich wegerissen, und zur Strafe dafür, daß sie nun dennoch am deutschen Volkstum hängen, werden sie verfolgt, gefoltert und aufs barbarischste mißhandelt. (Psui- Ruse.) In scharfen und bestimmten Worten wandte sich der Führer dagegen, daß man gegen jedes Recht und Naturemp finden den Deutschen im Memelland das Recht der Anhäng lichkeit an den alten Herrn und an die alte angeborene Ge meinschaft bestreite, das jedem Tier zugebilligt wird. Solange es den Garanten de» Memelfiatut» ihrer seits nicht möglich sei, Litauen zum Respekt der I primitivsten Menschenrechte zurückzuführen, könne ! Deutschland mit diesen Staal irgendeinen Vertrag - nicht abschließen. . ; Grundsätzlich erklärte der Führer zu der Frage der NWangrifsspatte wörtlich folgendes: „Mit dieser Ausnahme aber — die jederzeit von den dafür verantwortlichen Großmächten behoben werden kann — sind wir bereit, jedem angrenzenden europäischen Staat durch einen Nichtangrisfs- oder Gewaltausschsietzungvver- trag jenes Gefühl ddr Sicherheit zu erhöben, da» sa auch an» al» Gegenseite zugutekommt. Wir haben aber nicht die Möglichkeit, solche Verträge durch Beistondsverpslick- »ungen zu ergänzen, die weltanschaulich, politisch und sach lich für un» untragbar find. Der Nationalsozialismu» kann nicht die Angehörigen de» deutschen Volkes, d. h. seiner An hänger, zum Kampf aüfrusen für die Erhaltung eine» Sy stem». das in unserem eigenen Staat zumindest al» unser grimmigster Feind in Erscheinung tritt. Die Verpflichtung zum Frieden ja! Eine Kampfhilfe des Bolschewismu» wün schen wir leibst nicht und wären auch nicht in der Lage, sie zu geben. Im übrigen sehen war in dem Abschluß der uns be- kantngeywrdenen B e i st a n d.s p a kt e eine Entwicklung, die sich in nichts mehr unterscheidet von der Bildung der früheren militärischen Allianzen. Wir bedauern Vies besonders deshalb, weil durch das zwischen Frank reich und Ruhland a b g e, chl o I »e n e Militär bündnis ohne Zweifel in den einzig klaren und wirklich wertvollen gegenseitigen Sicherheitsoertrag in Europa, näm lich dem Locarnopakt, ein Element der Rechtsunsi cherheit hineingetragen wird. Die Reichsregieruna wird besonders dankbar sein eine authentische Interpretation der Rückwirkungen und Auswirkungen des russisch-französischen Militärbündnisses auf die Vertrogspslichten der einzelnen Vertragspartner des Locarnopaktes zu erhalten. Sie möchte auch keinen Zweifel über ihre eigene Auffassung aufkommen lasten, daß sie diese Milltärattianzen als unvereinbar mit dem Geist und dem Buchstaben des Völkerbundsstatuts hält. Im weiteren Verlauf seiner Rede wandte sich der Führer gegen die Unterzeichnung von Nichteinmischungs pakten, solange dieser Begriff nicht eine genaue Defini tion erführe. Deutschland Habs an sich den allermeisten Grund sich zu freuen, wenn eine Methode gefunden wer den könnte, um die Einflußnahme von außen zu ver hindern, wobei er auf die vom Ausland her vorbereiteten und geführten kommunistische Aktionen in Deutschland hinwies. In diesem Zusammenhang ging der Reichs kanzler in längeren Ausführungen auf die Tätigkeit der Emigranten im Ausland gegen Deutschland ein. Dabei erklärte er über die Beziehungen zu Oesterreich folgendes: „Deutschland hat weder die Absicht noch den Willen, sich in die inneren österreichischen Verhältnisse einzumengen, Oesterreich etwa zu annektieren oder anzuschließen. Das deutsche Volk und die deutsche Regierung haben aber aus dem einfachen Solidaritäts- gefühl gemeinsamer nationaler Herkunft den begreiflichen Wunsch, daß nicht nur fremden Völkern sondern auch dem deutschen Volk überall das Selbstbestimmungsrecht ge währleistet wird. Fch selbst glaube, daß aus die Dauer
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