Bedrich Smetana hat neben seinem Landsmann Antonin Dvorak unvergängliche musikalische Werke geschrieben, die aus der Sagen- und Märchenwelt des tschechi schen Volkes stammend, aus dem Fühlen und Wollen des tschechischen Menschen hervorgegangen, die ganze musikalische Welt erobert haben und dort von der Kraft der tschechischen Nation künden. Smetana lebte von 1824 bis 1884, davon die letzten Jahrzehnte hauptsächlich in Prag. Er war mehrere Jahre Hauslehrer bei dem Grafen Thun. 1848, im Jahre der Auf stände, erscheint sein Opus 1, das ihn schon als Mitstreiter auf der Seite des musikalischen Fortschritts zeigt. Franz Liszt setzte sich damals großzügig für ihn ein und verschaffte ihm die Mittel, eine eigene Musikschule in Prag zu gründen. Aber 1857 bis 1861 lebt Smetana in Göteborg, wo er fleißig kom poniert und sich in seinem handwerklichen Können vervollständigt. Die Werke dieser Zeit stehen stark unter dem Einfluß Liszts und Wagners, von dem er sich erst ab 1864 befreit, als er Musikkritiker an einer Prager tschechi schen Zeitung wird. 1874 trifft ihn das tragische Schicksal der Ertaubung, ähnlich wie Beethoven. Aber trotzdem schafft er weitere Werke, und zwar ge rade die entscheidendsten. Anscheinend ist aber die geistige Anspannung so groß, daß er 1882, zwei Jahre vor seinem Tode, in geistige Umnachtung verfällt. In seinem Streichquartett ,,A'us meinem Leben“ weist eine Stelle auf die Qual hin, die ihm seine Ertaubung bereitete. In dem eigentlich für einen Musiker unmöglichen Zustand komponierte er den Zyklus ,,Mein Vaterland“, eine Zusammenfassung von sechs Sinfonischen Dichtungen, die die herrliche