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nische Variationen, drei sla wische Rhapsodien und die berühmten SlawischenTänze. Daneben stehen, nicht minder berühmt, das Violoncellokon zert h-Moll, dasViolinkonzert, das Klavierkonzert und eine stattliche Werkreihe für Kam mermusik . Darunter sind acht Streichquartette, dreiStreich- quintette, ein Streichsextett, zwei Klavierquartette und drei Klaviertrios, von denen das eine dasDumky-Trio op .90 ist. Sieben Opern schrieb der fleißige und geniale Meister (u. a. Die Jakobiner, Rusalka). Dieder und Klavierstücke nahmen ihren Weg in die da malige bürgerliche Welt und machten die Hörer mit seiner Tonsprachevertraut.Dvoräks Verdienst ist auch ein poli tisches, da er wesentlich dazu beitrug, das Nationalbewußtsein seines damals nicht freien Volkes ungemein zu stärken. Somit erwies sich schon vor etwa 70 bis 80 Jahren, daß die Musik nicht neben oder über dem Leben steht, sondern an ihm entscheidend Anteil nimmt. Und deshalb ist Dvofäks Musik so groß. Im Jahre 1879 hat Antonin Dvorak sein großes Violinkonzert in a-Moll, op. 53, komponiert. Der bedeutendste Geiger der damaligen Zeit, Josef Joachim, hatte sich bereit erklärt, die Violinstimme zu überprüfen. Bis 1882 haben die beiden an dem Werke gefeilt. Dvorak schreibt in einem Briefe: „Die Umarbeitung lag volle 2 Jahre bei Joachim! Er selbst war so liebens würdig, die Prinzipalstimme einzurichten; nur im Finale muß ich noch etwas ändern und an manchen Stellen die Instrumentation milder machen.“ Die Überarbeitung hat dem Werke nicht geschadet, es hat seine Frische und Ursprünglichkeit, die fast alle Werke Dvofäks auszeichnen, bewahrt. Das Violinkonzert ist dreisätzig; der erste und zweite Satz folgen ohne Pause aufeinander. Die Anlage ist sinfonisch. Der erste Satz zeigt die beiden, dem Sonatenschema entsprechenden gegensätzlichen Themen, das selbstbewußte, energische erste Thema und das süße, lyrische zweite. Der langsame zweite Satz steht in einer zarten, poetisch-verhaltenen Stimmung, er fließt über an melodischen Gedanken, er quillt über von Gefühl, das sich in einer Fiille schönster Melodien aussingt, die dem Volke abgelauscht sind. Der Schlußsatz Uv . J ^ /fft> Hans ^on Bülow an Dvof&k (Faksimile)