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Weißeritz-Zeitung : 03.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193505030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-05
- Tag 1935-05-03
-
Monat
1935-05
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.05.1935
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Mai gibt Veranlassung zu kurzem Rück- und Ausblick. Mehr als zwei Jahre fruchtbarer Arbeit liegen feit der Machtergreifung durch Adolf Hitler hinter uns. Großes ist geschehen. Dem deutschen Volke ist das Ver- trauen zu sich selbst und zu seiner Lebensberechtigung wie dergegeben. Während ringsherum auf dem Kontinent die Völker mit den großen Aufgaben der Krisenbekämpfung nicht fertig werden können, hat in Deutschland der Führer gehandelt! Folgerichtige Aufbauarbeit ist geleistet worden. Ueberall ist wie unter einem Zauberstab neues Leben er wacht. Die großzügigen Bauten wie z. B. die Autobah nen. werden noch nach Generationen Zeugen der Wand lung in unserem Geschick sein. Die Motorisierung Deutsch lands mit ihren großen Auswirkungen zeigt, daß wir den Vorsprung, den andere Kulturvölker der Erde gewonnen haben, aufholen wollen. Die Pflege des Rundfunks mit der starken Erweiterung des Hörerkreises durch den Volksemp fänger macht diese Errungenschaft der modernen Technik dem ganzen Volke dienstbar. Die Filmindustrie mit ihren hochwertigen Darbietungen hat sich abgewandt von dem Schund, der in großem Umfange hier herrschend war. Der Ausbau der Luftfahrt in größtem Umfange hat eingesetzt und die deutschen Ingenieure vor die Aufgabe gestellt, im Wettkampf mit den besten Konstrukteuren der Welt zu be weisen, daß das Erbe unserer Luftfahrtpioniere von Otto Lilienthal über Hugo Junkers bei der jetzigen Generation in guten Händen ist. Wir haben begonnen, notwendige Rohstoffe, die wir wegen der Zerrüttung der Wirtschaftsbeziehungen der unter dem Unsinn von Versailles leidenden Welt nicht bezahlen können, selbst herzustellen. Die Aufgabe, vollwertigen Er satz der aus fremden Ländern bezogenen Naturerzeugnisse im eigenen Lande zu gewinnen, ist auf einer großen Zahl von Gebieten gelöst. Große Anlagen sind im Bau, und ihre Inbetriebnahme wird in absehbarer Zeit beweisen, daß wir zur Not auch ohne die Lieferungen fremder Länder aus kommen können. Unsere heimische Erde birgt noch viele Schätze, die gehoben werden müssen. Auch Eisenerze be sitzen wir in solchen Mengen, daß wir uns vollen Ersatz für sie verlorengegangenen Erzschätze in Lothringen schaffen können. Unsere Erze sind zwar arm und kieselsäurehaltig, aber es unterliegt heute schon keinem Zweifel mehr, daß ihre Aufbereitung zu hochwertigen Erzeugnissen möglich ist. Die Arbeiten des vergangenen Jahres auf diesem Gebiete haben es bewiesen. Die größte Tat unserer Regierung ist der Wiederauf bau unseres Heeres. Die Aufrüstung hat ihren sichtbaren Niederschlag in der Erklärung der Reichsregieruna vom , 16. März 1935 gefunden. Sie ist der Ausdruck eines Le benswillens in einem verrückten Europa, das unter der Führung Frankreichs mit heuchlerischen Redensarten das Unrecht von Versailles auf der Wehrlosigkeit Deutschlands für immer stabilisieren wollte und das die Gewalt, ver brämt mit dem Scheine des Rechts, zum Lebensgrundsatz auf dieser Erde gestalten wollte. Die Saat, die in Paris gesät worden ist, geht auf der ganzen Welt auf. Ueberall erheben sich die Volker der Erde gegen die Macht des wei ßen Mannes, der ihnen früher die Segnungen des Chri stentums brachte und der ihnen heute die Fratze des Ma terialismus und der Gewalttat zeigt. Obwohl die er- chreckendsten Tatsachen bewiesen haben, daß Frankreich auf die Dauer nicht zur Führung der gesitteten Welt berufen ist, soll mit allen Gewaltmitteln diese Führung aufrechter halten werden. Wieder haben sich die europäischen Völker zusammengetan gegen das deutsche Volk, das in Frieden mit seinen Nachbarn leben möchte und nicht wie schon so oft in seiner Geschichte, die Beute irgendeines ehrgeizigen Politikers außerhalb seiner Grenzen sein will. Für solche gefährlichen Elemente nach Art der französischen Ludwige, Napoleone oder der französischen Revolutionsheere würde aber die Machtlosigkeit unseres Vaterlandes die größte Ver suchung bedeuten. Die Frage steht zur Entscheidung, ob die europäischen Völker Verstand genug haben, in Frieden miteinander aus zukommen, oder ob dieser Erdteil, der einstens das Gehirn det Welt war, seine Aufgabe weiterhin darin sieht, sich zu zerfleischen und Kriege zu führen und damit die ganze Erde zu einem bewaffneten Heerlager zu machen, in dem der Friede nur noch in der Erinnerung an frühere glücklichere Zeiten besteht. Das aus der Drachensaat von Versailles ausgegangene Unheil kann nur hier in Europa bekämpft werden; an der Stelle, an der die Hoffnung der Mensch- sielt betrogen wurde, muß die Umkehr erfolgen. Sie kann aber nicht dadurch herbeigeführt werden, daß Deutschland sich diesem falschen Grundgedanken, daß die anderen Völ ker ihm zu befehlen, haben, unterwirft. Sie haben durch ihre Taten ihre Unfähigkeit bewiesen, die Macht, die ihnen durch die Hilfe der ganzen Erde in die Hand gelegt mar, !m Sinne der Menschheitsentwicklung zu gebrauchen. Mö gen die Völker Europas erkennen, daß die Herrschaft Frank reichs über Europa das Unglück dieses Weltteils und damit der Erde war, und daß es Zeil ist, ihr ein Ende zu be reiten. Wir wollen nichts anderes als Versöhnung der euro päischen Bölter auf der Grundlage der Gleichberechtigung jedes einzelnen Volkes. Wir sind überzeugt davon, daß eine neue Blüte unseres Kontinents nur bei vernünftigem Nebeneinanderleben dieser Völker möglich ist, aber die an deren Völker werden erst dann hierzu.bereit sein, wenn sie erkennen, daß der bisherige Weg auch sie ins Unbeil iüdrt geben, >m Sommer 1870 sein Ziel Kuka und konnte dort seine Aufträge ausrichten. Kuka wurde das Standquartier für Forschungsfahrten im Gebiet des Tschadsees, in Kuka erhielt er 1872 die Nachricht, die ihn aufs tiefste erschütterte, daß in der Heimat ein neues Deutsches Reich entstanden sei. Die Begeisterung verlieh ihm neue Kraft zu neuen Ta ten. Vom Tschadsee zog er ostwärts über die Oase Darfur und durch Kordofan uno erreichte bei Khartum wieder die Grenze der Zivilisation. Fünf Jahre lang hat Nachtigal das Gebiet zwischen der Sahara und dem tropischen Afrika durchzogen ünd durch forscht, das Ergebnis seiner Arbeit haben andere praktisch auswerten können. Eines aber war Nachtigal noch ver gönnt für sein Deutschland zu tun: Wissenschaft und Politik hatten seine Leistung anerkannt, als Konsul war er in den Reichsdienst übernommen wyrden, nicht ryehr ohne materiel len Rückhalt, nur auf feine Kraft, seinen Mut, seine Aus dauer und seine Geschicklichkeit in der Behandlung der Ein geborenen gestellt, unternahm Nachtigal nun seine Reisen, hinter ihm stand jetzt die Macht des Reiches. Sö konnte er am S. Juki 1884 in Togo die deutsche Flagge hissen und dqs Gebiet unter den Schutz des Reiches stellen, und am 14. Juli das gleiche in Kamerun tun. Zwei reiche Gebiete waren damit deutscher Kultur- und Wirtschaftsarbeit erschlossen. Es schien, als habe das Schicksal damit Nachtlgals Le bensaufgabe als erfüllt angesehen. Die Strapazen der ver gangenen Jahre hatten die Kraft des immer kränklichen Mannes zerbrochen. In der Heimat hoffte er noch einmal Erholung zu finden, er sollte die Heimat nicht mehr sehen. An Bord des Kriegsschiffes „Möwe" starb er am 20. April 1888 auf der Hohe von Las Palmas. Dort wurde er zu- nächst beiaesetzt. Als besondere Ehrung überführte man dann im Januar 1888 seine Gebeine nach Kamerun und dort hat der gi^ße Forscher und Pionier deutscher Kolonial kultur seine letzte Ruhestätte-gesunden. C. E. Gustav Freytag Zur 40. Wiederkehr seines Todeslager. Vor 40 Jahren, am SO. April 18S8, ist der Schlesier Gustav Freytaa in Wiesbaden gestorben. Am 13. Juli 181k wlwde er in Kreuzburg geboren. Zwischen Anfang unk Ende liegen als Etappen seines Lebens mehr oder wenige» larwe Aufenthalte in fast allen Landschaften Deutschlands und das ist nicht zufällig; das war Bestimmung. Gustar Freytag, der ein Schlesier war und in seinem wesentlichen Kern immer ein Schlesier geblieben ist, strebte über die landsmannschaftliche Gebundenheit, die ihm aber immer be wußt Kraftquell blieb, hinaus zur Gesamtheit seines Vol kes. In ihr wollte er leben, und für sie wollte er schaffen Gustav Freytaa hatte den Höhepunkt eines menschlichen Lebens schon überschritten, als der Traum der Deutschen von einem eigenen Reich Wirtlichkeit wurde. Für die Ver wirklichung dieses Traumes hatte er auf seine Weise immer gekämpft. Es war ihm aber nicht mehr gegönnt, wie er es gern getan hätte, im Einigungskrieg von 1870/71 selbst die Waffen zu tragen. So zog er im Gefolge des Kronprinzen von Preußen auf den Spuren des siegreichen Heere» her und hier; auf den Heerstraßen Frankreichs, kamen ihm die Ge sichte, die er dann in feinem großen Werk, in WM Le- I beyswerk, verdichtete, den Deutschen zur Erinnerung und zur Ermahnung. Damals entstand der Plan zu ,7vie Ah- t s-. So bleibt uns Heutigen noch So bleibt uns Heutigen noch viel opn dem DMter Frey- tag, es bleibt uns alles von deM Mekschen Freytag, der ein aufrechter Mann war, ein wpbrer Patriot, der lebte, was er dichtete, und dichtete, was er achte, und der Preußentum in seiner besten Art verkörperte, tyM für ihn Preußentum Deutschtum «rar. —s nen", dem vielbändigen Werk, das Gustav Freytag von 1872 bis 1880 schrieb und das seherisch das Werden und die Entwicklung des deutschen Volkes, sein historisches Schick sal des Sterbens und Werdens an dem Beispiel eines Ge schlechtes zeigt, das über die Jahrhunderte hinweg in seinem Blut mit dem BodeN seiner Heimat verhaftet ist, und der aus Freytags eigener Verhaftung mit Blut und Böden ge staltet ist. Der Germanist Freytag hatte die geschichtlich-sprach liche Schulung, um dieses große Merk zu entwerfen, er hatte aber auch die dichterische Kraft, es zu formen. In den '„Bil dern aus der deutschen Vergangenheit", die Gustav Frey tag als Geschichtsforscher und Stilist auf einem Höhepunkt seines Schaffens zeigen, hatte er sich die Grundlagen für die Romanfolge der Ahnen geschaffen. Beobachtungen aus dem Breslauer Kaufmanns- und dem Leipziger Uniyerfi- tätsleben wurden die Grundlagen seiner beiden Gesellschasts- romane „Soll Md Haben" und „Die verlorene Handschrift". Den Roman „Söll und Haben" hat Freytag seinem Be schützer ünd Freund, dem Herzog von Gotha, gewidmet mit den Worten ,I)er Herzog habe es als Pflicht des Dichters bezeichnet, das Volk in Wer Mutlosigkeit aufzürichten Ünd ihm esn Bild seiner Tüchtigkeit zu zeigen. Das habe er sich als Aufgabe hier gestellt." Wir können heute, nach 81 Iah- ren, der Roman erschien 18S4, sagen, daß Freytag die M- sung der Aufgabe gelungen ist. Noch heute ist uns der Kaüfmannsroman Breslauer Milieus mit der Schilderung der wirtschaftlichen, geistigen und gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit interessant und lesenswert, weil er diese Zustände über dse Gebundenheit der Zeit hinaushebt und sie allge- meingiiltig macht. Viel weniger sagt uns beute ,Me ver lorene Handschrift", obwohl Freytag hier aus seiner eigen sten Umwelt schöpft, aus der Gelrhrtenwelt, die vor Äahren einmal den jungen Breslauer Vrioatdozenfen recht schlecht behandelt hatte. Er hatte damäls eine Art MostadeeStück „Der Gelehrte" erscheinen lassen, dessen den Kreisen» die sich getreten fühlten, so öMnaho^H die Lehrerlaubnis entzogen wurde. Zwei Waldemar" und ,Pie Valenfine" waren hie , diesen Schildbürgerstreich. Niemand kennt WtM-W Stücke, und wer sie kennt, dem scheint es f^" lich, daß sie zu ibrtr Zeit ihren Verfasser in der PW» gunst in eine Reihe stellten mit Gutzkow, Hebhel Wv parzer. Auch das Drama ,Ple st eine Probe auf das Exempel va des Dramas" scheint. Unoer« „Die Journalisten", eine» der i überhaupt mit dem JournchkvH von Barnhelm" eines der wend dichterisch wertvoll sind. Ms Die rehabilitierte Suh. Bisher galt die Kuh als dumm; man hatte zwar keine ÄMeise für diese Annahme, aber man nahm es eben an. Nun D der gute Ruf der Kuh wieder hergestellt. Versuche, W w Amöickka angestellt worden sind, höben daß die Kuh intelligenter als das Werd sik8e! MM Mchtchen, bei denen Kühe und Pferde ihr verborgenes Futter suchen mußten, zeigte es sich, daß die Kühe ebenso rasch wie die Pferde lernten, einmal Gelerntes aber weit besser im Gedächtnis behielten. Sie begingen viel weniger Irrtümer als die Hottehühs, waren aber andrerseits oft zu ängstlich, um das Futter in fremd artigen Verstecken anzugehen. Merkwürdigerweise erwiesen sich diejenigen Kühe als besonders intelligent, die die meiste Milch lieferten. Sächsisches Schmiedeberg. Mit großem Fleiß war man bemüht gewesen, die Borbereitungen aut dem Neumarkte zum nationalen Feiertag zu treffen. Sehr geschmackvoll war dort eine Tribüne für die Musikkapelle errichtet worden, geschmückt mit Fahnen, Girlanden und Hoheitszeichen. Allenthalben trugen Volksgenossen Birken und Fichten herbei zum Häuserschmuck. Unter den Klängen des SpielmannszugeS der Schule marschierte am Vorabend des 1. Mai die Jugend, Insbesondere die Hitlerjugend, an, die sich dann, geführt von der SA und der Forstrevlerverwaltung Schmiedeberg, in den Molchgrund begab zur Einholung des dort bereit liegenden Maienbaumes. Als der Zug auf dem Marktplatze wieder ein traf, standen Feuerwehrleute schon! bereit, um den mit bunten Bändern und einem Kranz geschmückten Baum, eine schlank ge wachsen« Fichte, inmitten des Platzes aufzurichten. Trotz des Re gens hatten sich Zuschauer eingefunden, die den Markplah um säumten. Die jugendlichen Scharen bildeten dann einen Kreis um den hochaufgerichteten Maienbaum, dessen Bänderschmuck lustig im Winde flatterte. Inzwischen lohten ringsherum die Fackeln der Feuerwehrleute auf. OG.-Leiter Fleischer nahm das Wort zu einer weithinschallenden Ansprache. Er übergab den Maien- vaum der Hitlerjugend als ein Symbol der Freude, worauf die Ueberleitung des Jungvolks in die Hitlerjugend erfolgte. Mit er neutem Treuegelöbnis zum Führer und folgendem gemeinsamen Gesang der Nationalhymnen wurde -le schlichte Feier geschlossen, die der ungünstigen Witterung halber hatte abgekürzt werden müssen. — Der 1. Mai begann mit einem Weckruf, ausgeführt von der Feuerwehrkapelle. Um S Uhr vormittags versammelte sich die gesamte Belegschaft des Eisenwerkes in dem neuen, ge räumigen Festsaale des Werkes zu der dort stattfindenden Ver eidigung der neu gewählten VertrauenSräte. Nach dem Einzug der Fahne von der Arbeitsfront trat Betriebsfübrer Schaller an das Rednerpult zur Begrüßung -er Anwesenden. Insonderheit hieß er die Vertreter von -er Partei, Gemeind« und Schule herz lich willkommen. 3n seiner Ansprache hob er hervor, daß alle im Werke Beschäftigten, vom kleinsten Arbeitskollegen hinauf bis zum Betriebsfahrer, eine große Schicksalsgemeinfchaft bildeten. Nur wo Gemeinschaftssinn vor Eigennutz gehe, dort sei der rechte Sozialismus, zum Wohle des gesamten Betriebes. Kameradschaft sei die höchste Tugend, sei Bruderschaft, wie eS der Führer haben will, und wie es draußen im Felde war. Mit dem Bruch der Kameradschaft wäre auch das Ende -es ganzen SoldatenstandeS gekommen. Soldaten -er Arbeit wollten wir heute alle sein, die gegenseitiges Vertrauen pflegen. Vertrauen aber könne nur dort sein, wo der geringste Arbeiter wisse, daß auch seine Arbeit sich unentbehrlich in das Ganze einreihe. Solchen Grundsatz wolle der Nationalsozialismus fördern. Weil Vertrauen nur auf Gegen seitigkeit beruhe, müßten -ie Männer d«S DerkauenSrates eine offen« ehrliche Meinung haben. DaS wäre ein schlechter Be- triebsführer, der ein freies Work, auch von anderer Meinung, nicht vertragen könne. ES vollzog sich nun die Vereidigung des Betriebsführers und -er neugewählten Vertrauensräte, indem diese das vom Betriebssichrer verlesene Gelöbnis laut und ver nehmlich nachsprachen. Nach -ieser Vereidigung nahm Betriebs sichrer Scholler noch Gelegenheit, mit ehrenden Worten den bis- yerigen Vertrauensräten herzlich zu danken. Gleich ihnen möchte auch die Zusammenarbeit mit dem neuen VertrauenSrake eine recht ersprießlich« werden, zum Nutzen von Arbeitgeber und -n«h- mer. Durch ein dreifaches Sieg Heil mit nachfolgendem Gesang -es Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes gedachte man zum Schlüsse des Führers und Reichskanzlers. Darauf begaben sich alle Frontkämpfer und Kriegsteilnehmer hinunter vor den Ein gang zum Verwaltungsgebäude zur Enthüllung -er Getallenen- ehrenkafel, die sich im Durchgang« am Treppenaufgang befindet. Kriegsbeschädigte der Gefolgschaft hatten auf berettstehenden Stühlen vor dem Ehrenmal« Platz genommen, die Kapell« d«r SS- Standarte Nr. 46 spielt« die Weihemustk. Betriebsführer Schaller brachte zum Ausdruck, daß durch Schaffung dieses Ehrenmales ein längst gehegter Wunsch endlich zur Ausführung gekommen sei. Diese Ehrentafel an -er Stätte, wo di« gefallenen Kameraden ge- wttkk und geschafft haben, solle besonders der jungen Veneratton «in Wahrzeichen werden, gleichem Geiste und Opfersinn nachzu- streben. 3eder Frontsoldat erinnere sich noch oft des einzig gro ßen KameradschafiSsinnes im Felde. 77 Arbeitskollegen feien im Weltkrieg« geblieben. Nachdem di« Hülle von -er Ehrentafel ge fallen war, nahmen rechts und links derselben di« Fahnenträger Aufstellung und während eines stillen Gedenkens intonierte die Musikkapelle das Lied vom guten Kameraden. Betriebsführer Schaller legte darauf im Namen der Direktion und Leitung -er „Miag" einen Kranz mit Widmungsschleife nieder, desgleichen auch Obmann Köbler von der Arbeitsfront für di« Belegschaft d«S hieligen Werkes. Alle Anwesenden zogen sodann mit erho bener Hand am Ehrenmale vorüber und -1« Kapelle spielte einen Choral. Die Ehrentafel ist in künstlerischer Ausführung nachdem Entwürfe eines Bildhauers in hiesiger Graugießerei geformt und gegossen worden. Beiderseitig sind Fackeln tragende Arme und unterhalb der Tafel, in der Mitte, ist eine Niesche angebracht, in der bet Todesfällen die Namen der verstorbenen Arbeitskollegen ausgehängt werden können. Nach Schluß der EnihLllungsfeler begaben sich alle wieder in den Festsaal, um sich dort an den Dar bietungen der Musikkapellen zu erfreuen. Hierbei ist noch zu er wähnen, daß die neu gegründete Werkskapelle, 22 Mann stark, in ihrer schmucken Uniform, der künftigen Feuerwehr-Einheits- uniform, an diesem Tage erstmalig auftrat. Durch Rodioüber- tragung hörte man von 12 Uhr ab noch geschlossen die Feier vom Tempelhofer Felde in Berlin und die Führerred« an. — Des Wet ters wegen mußten all« g«plant«n Feiern hier im Orte auf dem Marktplätze unterbleiben. Sie wurde in den Gasthofssaal ver- legt, wo von 12 Uhr ab sich -ie übrigen Beklebe und Ortsein wohner einfanden, um dort di« Uebertragung der Führerred« zu hören. Der Nachmittag war einem Freikonzert der Kapell« d«r SS-Standartr Nr. 46, im dicht besetzten Saal« von Marschners Gasthof gewidmet. Die Kapelle spielte ein« vorzügliche Musik ohn« jedwede Pause In der Zelt von 4 bis 6 Uhr und erntete von den Anwesenden derartigen Beifall, daß ste mehrere Einlagen ge ben mußte. Die Erwerbslosen wurden bei diesem Konzert alsoie Gäste der Ortsgruppe der NSDAP betrachtet. OG.-Leiter Flei scher brachte zum Ausdruck, -aß er hoffe, auch diese letzten der Erwerbslosen möchten Im kommenden Jahre wieder iw den Ar beitsprozeß mit eingereihk sein. Der ganz« Nachmittag verlief in allseitiger Geselligkeit und schönster Harmonie. Er ließ erkennen, daß man in dem Bestreben, eine wirkliche Volksgemeinschaft zu bilden, schon ein wesentliches Teil vorwärts gekommen ist. Am Abend fand deutscher Tanz auf den Sälen- von Schmiedeberg, Dönschten, Niederpöbel, Rayn-orf und Obercarsdorf statt. Meißen. Kurz vor dem Ortseingang von Wölkisch fuhr «In Lieferauto aus Dresden in den 1'/, Meter tiefen Straßengraben. Der Kraftwagenführer und sein Beifahrer wurden leicht verletzt. DaS Auto wurde so schcher beschädigt/ daß es adgeschleppt wer den mußt«. Augustusburg. Zn einer Kurv« der Straße Lrdmannsdork— Augustusburg kam am Mittwoch nachmittag «in Omnibus der Netchspost ins Schleudern und stieß gegen einen Straßenbawm.
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