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OI^!kv vo» <1. Fortsetzung.) Franken stand auf. „Prachtvoll! Ihre Stimme ist besser als je! Die Zeit oer Ruhe hat sie wunderbar gekräftigt. Diese Technik — diese Leichtigkeit — Bianka Colani, es wäre ein Ver brechen an der Kunst, an der Menschheit. Engström hatte recht, als er nur Sie, ausgerechnet nur Sie als Partnerin haben wollte." „Wie konnte er wissen?" „Sie haben doch bei Gugcnfors gesungen." „Nein, nein!" „Hier ist der Vertrag. In vier Wochen reisen Sic ab. Nutzer freier Reise und Verpflegung — Hunderttausens Dollar für die sechs Monate." Ihre Brust atmete krampfhaft, dann schüttelte sic den Kopf. „Mein Mann würde cs nie erlauben." Jetzt hatte der Kommissionsrat ein hartes Gesicht. „Ihr Mann war eine Episode in Ihrem Leben. Jede s Liebe ist im Leben einer großen Künstlerin nichts als eine Episode." Wieder war cs eine Weile still, bann sagte sie mit ver schleierter Stimme: „Sie irren, ich liebe meinen Mann — ich lehne ab. „Wie Sie wollen. Heute singt Engström zum letzten Male. Nachher sind wir im .Adlon' zusammen. Bis ein Uhr in der Nacht halte ich Ihnen den Vertrag offen. Aida Catcher aus Hamburg hat bereits zugcsagt. Sollte ich bis ein Uhr nachts nicht im Hotel .Adlon' Ihre Zusage haben, ist deren Engagement durch Depesche perfekt. Ueberlegcn Sie! Sic haben noch einen Tag Zeit. Auf Wiedersehen!" Er änderte seine Stimme und sagte warm: „Auf Wiedersehen heute nacht im .Adlon' oder — wenn ich Ihre telephonische Zusage habe — morgen früh in meinem Büro. Nach der Tournee werde ich weiter sorgen. Staatsoper Berlin oder Metropolitan NetWork!" ' Blanka -Mb allein, Hätte einen hochroten Kopf, stanö' vor ihrem Spiegel und hatte lachende Augen. War sie nicht in dieser einen Stunde um Jahre jünger geworden? Jetzt saß sie selbst am Klavier, spielte und sang. „Das lasse ich nzir gefallen! So vergnügt? Kind — Liebling, was hast du für eine herrliche Stimme!" i Egon stand vor ihr, jung, lachend. Und sie flüchtete an j seine Brust, schon damit er ihr Gesicht nicht sehe; dann - aber brach sie unvermittelt in Tränen aus. „Aber — was ist denn?" ' ' „Wahnsinn, vollkommener Wahnsinn!" „Olga sagte, du hattest Besuch." „Nichts Besonderes — Kommissionsrat Franken war da..." '! Egon machte ein erstauntes Gesicht. s „Der Theateragent?" Sie versuchte krampfhaft zu lachen. ' „Ich sage dir ja, Wahnsinn! Er hat mich durch einen > Zufall ausfindig gemacht." > „Das hat dich so erregt?" - Sie sah ihn lauernd an. „Er hat mir sogar ein Engagement angeboten." „Das ist eine Frechheit!" § „Ich soll mit Engström nach Amerika, sechs Monate — ! Zne Menge Geld..." Egon hatte prüfende Augen. „Und du?" ! „Ach, Egon!" k Er schloß den Arm um sie. „Deine Stimme ist herrlich! Du mutzt wieder singc.., viel, viel, aber nur für mich — nicht wahr, nur für mich." ! Es lag so viel Liebe in seinen Augen, daß sie er- ! schüttcrt war. j „Nur für dich — ich habe es ihm gesagt — ich habe i abgelehnt." i „Selbstverständlich, und — nun — ich verstehe! Da ist ' Vergessenes in dir aufgewühlt. Aber nun lache wieder!' Die Zofe trat ein: „Frau Professor Wendcborn." „Nichtig, ich hatte mich ja mit Sophie verabredet, wir , wollten zur Modenschau bei Gerson und dann — heule ! sind wir bei Dorns zu Tisch..." „Und heute abend habe ich Karten zum Opernhaus. I WWWlrd ieine große Sache und wird dir'Spaß machen) „Du Guter!" „Aber nicht zu den Damen von dem törichten Besuch reden! Sieh, ich verstehe das alles, verstehe auch, daß Feiten kommen, in denen du dich nach deiner Kunst sehns lind nach deinen Triumphen. Du weißt, wie dankbar ich für deine Liebe und dein Opfer bin, aber diese Frauen mß 1H«» beschränkten Horizont... Du, Bianka, cS ist sth wahrscheinlich, daß ich die Professur in Tokio bekomme »bleicht gehen wir in drei Monaten schon wieder a« Müsen. Weißt du noch, wie glücklich wir beide zusamm« Waren? Nur wir beide allein mit unserer Liebe?" Bianka war wieder allein. Wie sie ihn liebte! Ich fühlte sie Gewissensbisse wegen des Abends bei Gugenfors Denn er war wie ein sieghafter Sturmwind, ein vcr sengender Schirokko, dieser Engström. Aber ein Schirokko braust vorüber und lätzt nur verschüttete Oasen zurück. Es war schon sieben Uhr, als Bianka am Abend dieses Tages vom Toilettentisch aufstand. Hatte sie sich wirklich nur für die Oper so sorgsam geschmückt? Sie stand vor dem Spiegel. Würde Egon es sehen, daß sie mehr Ro> und Puder aufgelegt hatte als sonst? Ihre weißen, man leuchtenden Arme, ihr schlanker Hals hoben sich herrlich von dem satten Grün des Kleides ab. Unsinn! Warum kamen ihr jetzt immer wieder die Klänge der „Traviata' in den Sinn? Um sechs Uhr, als sie eben von Dorus heimgckommcn, hatte Professor Neander Gregorius seinen Sohn in das Laboratorium bitten lassen, wie er seine Arbeitsräume mit Recht nannte. In dem Anbau der Villa sah es fast aus wie in einci mittelalterlichen Alchimistenküche. Ueberall standen seltsam geformte, chemische Retorten; an den Wänden zogen sich lange^ Tische mit Kochapparaten hin, und mächtige elek trische Schalttafeln bedienten das nach des Professors eigener Angabe ausgestattete Röntgenlaboratorium, das sich, über eine kleine Wendeltreppe erreichbar, über dem unteren Raum befand und, gleichzeitig wie eine Stern warte ausgestattet, sogar einen großen Reflektor besaß. lForlsetzung folgt.) -- iS------ Mehr Wolle von eigener Scholle! Von Landwirtschaftsrat Or. Heinichen- Dresden. i - Be j mit j Fei Nl Sl Dippc Nacht fi Dächern gehend. Dippc mittag d Zeitung" mann 3 borener ( haupkmai nach Wo führten, er diesen Verfügui ganze fre Von Zug turner, b Mitwirk „3ahn", i MHkschseW. Mutter MitMWieWj Ausnahme L au b«» Verein Sächsischer Heina, tschupAreüdeu-A-ti Schafherde Dr. Hubmann, BerUu-Schmargendorl A 7-, ->- an den Ausbau unserer Schafzucht zu gehen. Jede Vermehrung der Schafzahl ist uns eine sofortige Hilfe, allein durch die dadurch mögliche Einsparung der für uns so ko st baren Devisen. Ist nun die Vermehrung der Schafzucht unter den heutigen Verhältnissen überhaupt möglich und emp fehlenswert? Diese Frage ist heute unbedingt mit „Ja" zu beantworten. Das Schaf tst wie kein anderes Tier geeignet, daß er ar füllen wii gang und rahmt wr von der Zeugnis < Ausdruck und Hak« verlaufen- Reinl Woche in Und 11 4 besucht u> Begrößun vereine z sitzender, in den < Kenntnis Wetlurn Wohl fü niemand Leicht se Mppi hielt am ab. Der Kriegerim führunger Wehrpflü Schandur DLnnebie soziolistiscl viel behai trefflichen klare An sozialiSmo Obmann Sinne ein durch St« üblich wo Zu den Gauparte jetzt gewo Verwalter innerhalb Siedeln. Auskunft daß gern Kastengeh Kamerad« — G „amEtei gegeben, liehe Na Rein ärmsten - Ünterh getan Hal recht gut blekungen Wirtschastsavfälle zu verwerten und Wcidcgclegenhelten auö- zunutzen, die sonst unbenutzt bleiben müßten. Es stellt weder besonders hohe Anforderungen an die Unterbringung noch an die Pflege. Neben der Wolle liefert es uns ein besonders wohlschmeckendes und bekömmliches Fleisch und einen ganz hochwertigen Dünger..Die ganze Weiüezcit über — und daS ist der größte Teil deS Jahres — sucht es sich seine Nahrung selbst. Seine Haltung ist zweifellos fast überall durchführbar, wo man ihm eine Weidcgelegenhctt schassen kann. Aber auch vom Standpunkt des Erlöses aus der Wolle sind heute durchaus die Voraussetzungen gegeben, die eine Ausbreitung der deutschen Schafzucht ermöglichen. Die Wolle ist heute in das Festpreissystem einbezogen, dem deutschen Schaszüchter ist somit eine auskömmliche und sichere Grundlage für seine Bemühungen um die Rohstoff- veschaffung gegeben. Für die Verwertung der Wolle ist eine Zentrale: „Die Reichs wollverwertung" geschaffen, durch die sämtliche in Deutschland erzeugte Wolle zur Ver teilung an die Verbraucher geleitet wird. Für die Erfassung der im Lande von Einzelschashaltern geschorenen Wolle sind überall Wollannahmestellen geschaffen. Anders als über diese Stellen darf Wolle nicht gehandelt werden, ebenio tst der Umtausch von Wolle in andere Waren verboten. Wenn heute der Ruf zur Vermehrung unserer Schai- bestände nicht ungehört verhallen darf, so muß er vor allem auch Widerhall finden bei unseren Bauern. Auch die Schai- zucht gehört in den bäuerlichen Betrieb, wie auch früher die großen kn Deutschland vorhandenen Schafzahlen nur möglich waren, weil auchberBauer und nichtnur derGroß- befitz Schafe hielt. Die Schafzucht ist ein Gebiet, auf dem sich wie auch sonst vtelsach die Interessen von Stadt und Laud eng berühren. Liefert doch bas Schaf durch seinen Rohstvsi Wolle auch ArbettSmögltchkeit für viele Volks gen o s s e n. ES ist ein erfreuliches Zeichen für den Gemein schaftssinn, wenn bereits in diesem Frühjahr viele Bauern, angeregt durch den Reichsnährstand, im Zeichen dc.r Er- zeugungSschlacht wieder mit der Schafzucht beginnen werben und damit in der deutschen Landwirtschaft wieder häufiger ein Haustier zu finden sein wird, das wie kein anderes in den Rahmen dieser Landschaft hineinpaßt. lzene. Li! Aufsührw Pferd und Turnvere Stück v» „Küchendi Groppenst Hebungen Spannun, Das Klima unserer deutschen Heimat verlangt wenigstens für naicrc Wiutcrklciüung warme Stosse. Bon den Rohstossen, die iur die Herstellung solcher Stosse Verwendung finden, ist hinsichtlich der Wärmchaltung die Wolle unübertroffen. Sie vac aber vor anderen Tcxtilrohstoffen auch noch den großen Vorzug einer starken Elastizität. Das Vorhandensein von Wolle ist für unser Volk jedenfalls eine Lebensfrage von ähnlicher Bedeutung wie das Vor- handenscin von Lebensmitteln. ES ist deshalb eigentlich eine selbstverständliche Forde- rung. durch den Ausbau unserer Schashaltung wieder im Lande sovtcl Wolle zu erzeugen, wt c w i r s ü r u n s e r e eigene Bekleidung benötigen. Es war unverständ lich und unverantwortlich, wenn die Wirtschaftsführung der vergangenen Epoche bei der Industrialisierung unseres Landes, wobei die Textilindustrie zur zweitgrößten Industrie Deutsch lands ausgcbaut wurde, gleichzeitig die zur damaligen Zeit in Deutschland noch zahlreich vorhandenen Schase, also die Noh- ktosflicserantcn dieser Industrie, immer weniger wurden, weil man die Einfuhr billigerer AuSlandswollc ungehemmt ge stattete. Es war den deutschen Schafzüchlern unmöglich, bei de» zu geringen Wollceinnahmen weiter Schafe zu halten. So kam es, daß die deutsche Schafzucht, die weltberühmt ihrer Qualität wegen war, immer mehr zahlenmäßig zurückging und schließlich von noch 25 Millionen Stück im Jahre 1870 aus 3,4 Millionen im Jahre 1938 zurückging. Es ist nun selbstverständlich unmöglich, in absehbarer Zelt den Gcsamtbedars an Wolle, den unsere Industrie be nötigt, in Deutschland in vollem Umsange selbst zu erzeugen, stellen wir doch heute im Inlands nur ungefähr 8^ dieses Bedarfes her. Es wird vieler Jahre Arbeit bedürfen, um wenigstens den Teil Wolle wieder im Jnlanbc zu erzeugen, -er für unseren Eigcnbcdars notwendig ist, denn wir müssen unterscheiden -wische« dem Teil der Produktion unserer Textil industrie, der im Julande gebraucht wird, und dem Teil, der ausgesührt wird. Die Wolle, die als Fcrtigfabrtkat ins Aus land wieder ausgeführt wird, kann natürlich jederzeit als Rohstoff eingesüürt werden, dagegen müssen wir uns in unserem Eigenbedarf soweit wie möglich unabhängig machen, uud wenn auch die Erreichung der hierzu notwendigen Schaf- -ahl von 12 bis 15 Millionen Stück heute noch in weiter Ferne liegt, so -ars uns das keineswegs abschrecken, ganz energisch