Aus der Heimat Beilage zur „Wützeritz - Zeitung" Jie Wei HMWn bei DWMMe Von Prof. Dr. Weiche, Sebnitz. (Nachdruck verboten.) Im Schalten der Dippoldiswalder Heide liegen die spärlichen Trüm mer zweier alter Kapellen, die nicht nur den Bewohnern der Stadt und ihrer näheren Umgebung wohl bekannt sind, sondern auch von Wanders leuten, namentlich aus der Hauptstadt, gern ausgesucht werden. Aber in den Chroniken und Geschichtsbüchern liest man kaum von ihnen. Bon ihrer Vergangenheit zeugten bisher nur die Steine. Längere Be schäftigung mit dem Schrifttum und dem Urkundenmaterial unserer Hei mat gestattet uns nun Heuke doch, etwas mehr von ihnen zu erzählen. Für unsere Darstellung wählten wir den schlichten Stil des Topogra phen; vielleicht erwächst den beiden Heidekirchen spater einmal ein hei matlicher Dichter. I. Die Barbarakapelle. Ihre Ruine liegt etwa 20 Minu ten südlich Großölsa. Auf der Obernitschen Kirte (Sektion Dresden), die 1821 ff. gestochen wurde, heißt sie „die Klause". Ihren Gruüdriß, ein längliches Viereck von 16X13 m lichter Weite mit nach Osten an schließendem Chorraum, der 6V- m lang und breit ist, brachte 1886 in der Oktobernummer die Gebirgsvereinszeilschrift „Ueber Berg und Tal"; ebendort, Iahrg. 1910 Nr. 11, findet sich eine photographische Aufnahme der Ruine. Endlich brachten schon 1886 die jetzt sehr selten gewordenen „Bergblumen" (Nr. 9) zwei gezeichnete Ansichten derselben. Eine ge naue Beschreibung des Zustandes der Kapelle möge man in „Ueber Berg und Tal" nachlesen. Umitkelbar hinter der Südostecke des Schif fes sprudelt eine starke Trinkwasserquelle, die als Bächlein abflleßt. Wenn in der Gebirgsvereinszeitschrift (1886 S. 78) gesagt wird, daß die Kapelle dem heiligen Nicolaus geweiht gewesen sei und darum früher auch Claus- oder Clausenkirche geheißen habe, so beruht das auf einer Verwechselung mit der Nicolaikirche in der Vorstadt von Dippol diswalde. Nach Steche (Bau- und Kunstdenkmäle« Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde S. 9) Ist die Barbarakapelle im 30 jährigen Kriege eingeäschert worden; dagegen behauptet Polle (Führer durch das Weiße ritzthall 895 S. 33), der Meißner Bischof Johann VIII. von Maltih (1537—1549) habe sie, weil ihr Geistlicher reformatorisch ausgetreten sei, zerstört. Doch melden ältere Schriftsteller (ogl. Klotzsch und Grundlg, Sammlung vermischter Nachrichten II 1768 E. 4 ff) diese Schleifung 'von der Kathartnenkapelle am Einfiedlerstein. In der Barbarakapelle soll ein aus dem Kloster Allenzella bei Nos sen stammendes Altarwerk von 1518 gewesen sein, das noch jetzt in der