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^-^7, eifzeritzJeitung Tageszeilung unö Anzeiger für DippvMswalöe, Schmie-eberg u. U. I - - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— '^r^e - - mit Zulragen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemeinde-Äerbands-Girokontv Nr. 3 :: f - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Mes« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShanptmannschast, d« Sladlralt nnd des Finanzamt« Mppoldltwaldr - Anzelgrnprel«: Die 40 Millimeter breite - - Milllmeterzeile 0 Im Texttell die SS - i Millimeter breite Mikimekerzeile 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag». - Zur Zeit ist Preitlist« Nr. 3 gültig r - Montag, am 29. April 1935 101. Jahrgang Nr. 99 Sntttlhts und SWsches Dippoldiswalde. So, wie man's geahnt, ist es mit dem Jahr- marktswelter gestern auch gekommen. Es war recht un freundlich, und niemand blieb gern lange Im Freien. Wenn die Wettervorhersage auch von kühlem Wetter gesprochen, so hatte sie doch anderseits auch stärkere Sonneneinstrahlung gemeldet. Diese blieb aber ganz und gar aus. Den ganzen Tag war die Sonn« nebelverhaNgen, nur einige ganz kurze Augenblicke brach sie siegreich dürch. Ab und zu stellte sich auch Neoelrieseln ein. Bei solchem Wetter muß man sich wundern, kann man sich an derseits auch darüber freuen, daß doch recht viele in die Stadt zum Markt gekommen waren. Der Besuch war wirklich recht gut und stand im umgekehrten Verhältnis zur Markt-Beschickung. Märkte an anderen Orten haben wohl viele abgehalten, sich nach Dippoldiswalde aufzumachen, so waren denn die Budengassen diesmal ziemlich breit und trotzdem noch mancher Stand unbesetzt. 3n der Hauptsache wurden Eßwaren teilgeboken, Pfefferkuchen, Zuckerzeug, Aale, die beliebten Fischeln und Lis. Äelustigungs- stätten waren wie immer Schießbude, Luftschaukel und Karussell. Soweit festgestellt werden konnte, wurde In den Ladengeschäften der Stadl recht aut gekauft. Was nötig ist, muß doch beschosst werden. Auch die Gaststätten waren gut besucht. Die Ar-Ni- Lichtspiele erfreuten sich starker Besetzung, der Film „Krach um Jolanthe" Ist ja auch köstlich, die Humoristen in der „Alten Pforte" fanden viel Beifall und auch in den anderen Gaststätten waren viele Besucher zu sehen. Vom Iahrmarktsverkeyr abgesehen, war der Verkehr außerordentlich gering. Wen soll es auch bei solchem Wetter zum Mandern gelüsten. Der Montag hat sich ebenfalls recht unfreundlich angelassen. Der Himmel ist noch im mer voller Wolken und am Morgen fiel Regen. Der hohe Baro meterstand aber läßt doch auf eine Besserung desMetkerS hosfen. Dippoldiswalde. Freitag, Sonnabend, Sonntag waren Werbe tage der HI und des BDM. Auch bei uns waren deren Grup pen in eitriger Tätigkeit, und wie wir hörten, mit recht gutem Erfolg. Außer ihnen haben ID und IM starken Zuwachs zu ver zeichnen. Auf dem großen Platz am Rölligteiche war ein Zelt lager aufgebaut und wurde Sonnabend nachmittag ein Lagerfest abgehalten, mit Wettkämpfen, Spielen usw. Ein „Zirkus" bot viele schöne Sachen, die die Zuschauer tüchtig zum Lachen mach ten. Freilich, das Wetter hätte bester sein können, noch viel schöner wäre dann alles verlaufen. — Wegfall der Postzustellung am I. Mai. Außer Eil und Telegrammzustellung findet am l.Mai keine Zustellung statt. Die außergewöhnliche Abholung von Sendungen wird auf die Zeit von 7.30 bis 9 Uhr festgesetzt. — Frl. Christine Lehmann, Mühlstraße 280 kann am 30. April ihren 80. Geburtstag feiern. Sie wohnt seit 30 Jähren mit ihrer Schwester im vorgenannten Hause im Seitengebäude. — Arzneiversorgung des platten Landes. Um das platte Land schnell und auf einfache Weise mit Arznei zu ver sorgen» befördert die Deutsche Reich-post Rezepte und Arznei- ,endungen zwilchen Gemeinden, Apotheken, Aerzten ukw auf schnellem Wege und ohne besonder« Förmlichkeiten. Sendungen mit Rezepten oder Arzneien können zum Beispiel an einer verabrtzdAM Mulle dürch den Beförderer schon unterwegs ausgehändlgt «erden, Paketen sind keine Paketkarten mitzu- geben usw. Da» nähere Verfahren ist mit dem nächstgelrgenen Postamt zu vereinbaren. Schml^eberg. Am Freitag sand im Gasthof Marschner, ver anstaltet vom der Arbeitsfront, «In öffentlicher Vorka^abend mit LichLstdern statt. Gauredner und Obersturmführer Pg. Becker sprach über NS-Mirtschast-kond«. An der Hand von Lichtbildern legte der Vortragende -ar, besonder» durch statistische Aufzeich nungen, wie unser Wirtschaftsleben in der Nachkriegszeit immer mehr dem Zerfall zusteuerte und sich durch die ungesunden Ver hältnisse der Industrie zersetzte. Nur ein gesunde» Volk könne ein« gesunde Wirtschaft halten. Darum setzte zunächst die natio nalsozialistische Regierung bei -er Landwirtschaft «in. Dem Bauer wurde wieder Gelegenheit zum Siedeln gegeben, damit er nicht gezwungen war, sich noch einen Nebenerwerb zu suchen, wenn seine Familie die Erzeugnisse seine» Boden» nicht mehr ernähren nannten. Um den Bedarf von Wolle selbst Im Rplch« decken zu können, werden wieder groß« Schafherden gehalten. Ja man sei heut« schon mehr in der Lage, viele Rohstoffe im eigenen Land« erzeugen ur können. Mit dem Aufblühen der Landwirtschaft hänge auch «ine Wiederbelebung von Industrie und Handel zu sammen. Die Anwesenden zollten für die wertvollen Darbietun gen den allseitigen Beifall. Schmiedeberg. Am Sonnabend traf hier auf dem Neumarkte ein« Seiltänzertruppe ein, die am Abend erstmalig auftrat. Dl« Artisten führten allerhand wagehalstae KunMlcke vor, für die eine Zahlreiche Zuschauermenge lebhaftesten Beifall spendet«. In den Zwischenpausen ergötzte sich sung und alt an den lustigen Späßen der Elowns. Reinhardtsgrimma. Der Pfarrscheunenneubau ist nun so weit fortgeschritten, daß am Sonnabend da» Richtfest ge feiert werden konnte, was nach allxr Sitte der in ftischem Grün prangende und mit bunten Bändern geschmückte Mai. bäum aus dem First de» Dache» anzetgte. Ferner wehte dir Loken kreuzfahne von dem neuen Dachstuhl. Für das leibliche Wohl war feiten» der Bauherrschaft auf da» Beste gesorgt worden. Auch an einem gutem Trünke fehlte »» nicht. Durch die Darbietungen de» Kirchlichen Posaunenbläserchore» erhielt di, einfache Feier einen würdigen Rahmen. Festfolge der Veranstaltungen ' I- L Schlußwort: Bezirkswalter der Deutschen Arbeitsfront Pg. Engel. Ler NAtiONAle Feiertag des deutschen Volkes Schluß der Kundgebung IV. 8.30—9.30 Uhr: Jugend-Kundgebung im Lustgarte». (Die Kundgebung wird über alle Sender übertragen.) 1. Fanfarensignal. 2. Eröffnung durch den Reichsjugendführer. 3. Lied: „Tritt heran, Arbcitsmann", Text von Hein rich Lersch, Melodie von Fritz Sotke, gesungen von 3000 Mann starkem Chor aus HI., DJ., BDM. 4. Rede: Reichsminister Dr. Goebbels. 8. Gemeinsames Lied: „Aushebt unsere Fahnen", Texl von W. Zorg, Melodie von Fritz Sotke. Dazu spielen die vereinigten Musikzüge der Berliner Hitler-Jugend. 6. Ansprache des Führers. 7. Gemeinsames Lied: „Vorwärts, vorwärts". ll. 10.00 Uhr: Festakt der Reichskulturkommer in der Staals oper Unter den Linden. (Der Festakt wird über alle Seiider übertragen.) 1. Festliches Präludium von Richard Strauß. Es spie die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Pros. Clemen Kraus. 2. Ansprache des Präsidenten der Reichskulturkamme: Reichsminister Dr. Goebbels. 3. HI.-Fanfare. 4. Verkündung des Buch- und Filmpreises 1934-35. 5. Festliche Musik. Finale (Passacaglia) aus der 4. .(e-moll) Symphonie von Joh. Brahms. Es spielt die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Professor Heger. ill. 12 .00 Uhr: Staatsakt auf dem Tempelhofer Feld. i(Die Veranstaltung wird über alle Sender übertragen, und lin allen Orten des Reiches werden Parallel-Kundgebungen durchgeführt. Während der Veranstaltung werden die am 12. und 13. April gewählten Vertrauensräte auf Führer und Volt von Dr. Ley feierlich verpflichtet.) 12 .00 Uhr: Ankunft des Führers. Der Führer schreitet >die aistgestellten Ehrenformationen ab. Chor, gesungen von 2500 Sängern des Berliner Sängerbundes: „Lied des Bol- -kes" von Erdlen. Eröffnungsansprache: Reichsminister Dr. Goebbels. Chor: „Wir" von Heinrichs. Verpflichtung der Vertrauensräte durch den Reichs organisationsleiter Dr. Ley. Rede des Führers Horst-Wessel-Lied. - - Großer Zapfenstreich. Deutschland-Lied. 17.00 Uhr: Empfang der Arbeiter-Delegationen aus dem Reich und der Sieger aus dem Reichsberufswettkämpf der deutschen Jugend m der Reichskanzlei durch den Führer und Reichskanzler. V. 21.30 Uhr: Fackelzug der Reichswehr, Marine, Flieger» Landespolizei, Schutzpolizei, SA., SS., Leibstandarte Adolf Hitler, NSKK., Feldjägerkorps, Arbeitsdienst, PO., Deut sches Rotes Kreuz, Deutscher Luftsport-Verband, Technische- Nothilfe, Bahnschutz, Feuerwehr und NSDFB. (Stahlhelm) durch folgende Straßen Berlins zum Lustgarten: Abmarsch der Spitze von Bülowstraße Ecke Potsdamer Straße über Potsdamer Straße—Potsdamer Platz—Leipziger Platz— Leipziger Straße—Friedrichstraße—Unter den Linden— Schloßbrücke—Lustgarten. VI. 23.00 Uhr: Schlußappell der am Fackelzug beteiligten Formationen. Marschmusik. Rede des preußischen Ministerpräsidenten, Reichsmini ster General Göring. Großer Zapfenstreich. (Die Kundgebung wird über alle Sender übertragen.) Folge der Veranstaltungen in Dippoldiswalde 30. April: 20 Uhr auf dem Festplah (Aue) Einbringen und Aufstellen des Maibaumes, Verabschiedung von 3V und 3M und Vereidigung durch den HI-Führer. 1. Mai: 8,30 Uhr Iugendkundgebung auf dem Festplah. 11 Uhr Stellen aller Betriebe und Verbände zum Auf marsch am Bahnhofsplah. Anschließend Kundgebung auf dem Festplah, Verpflichtung der Vertrauensleute. 14 Uhr Schluß der Kundgebung. 1S—18 Uhr Fest^ Konzert auf der Aue, ausgeführt von der Standarten-- Kapelle M/33 Dresden. 20 Uhr Maifeier im Schützen- Haus, Konzert der MSA-Stand.-Kapelle, anschließend Maitanz. (Fortsetzung auf der 2. Seite.) Talsperre Lebnmühle. Es hat viel« gegeben, -I« wollten be haupten, -le Talsperre werde wohl überhaupt niemals voll wer den, mindestens müsse man ganz vorsichtig Im Abgeben von Was ser sein. Da» vorig« Jahr schien -lesen „Meckerern" recht geben zu wollen, der Wasserstau- war wieder weit zurückg«gang«n, -och dieses Frühjahr hat sie alle Lügen gestraft. Der Stauspiegel stieg und stieg. Schon vor einiger Zelt erreichte er die Dippoldiswalde- Frauensteiner Staatsstraße und bald stieg auch talaufwärts das Wasser an. Welch gewaltige Wasserm«ng«n die Wilde Weißeritz führt, kann man daraus ersehen, daß der Slausplegel kotz seiner gewaltigen Ausdehnung doch noch an einem Tag« um 3 Zenti meter stieg. Wenn der Zufluß in bi»herlg«r Stärke nur an nähernd anhält, dürste -le Sperre, trotz größeren Abflusses als vorgesehen, ln etwa 10 Tagen völlig gefüllt sein und zum ersten Male das Wasser über di« Kaskaden rauschen. Dresden. Die Baubank für die Residenzstadt Dresden kann am 30. April auf «in 50jährige» Bestehen zurückblicken. Aus Anlaß dieses Jubiläums hat sie beschlossen, dem Rate zu Dresden eine Sistung in Höhe von 10000 RM. zu über weisen die einen Beitrag zur Wohnbeschaffung für Mieter aus Elendsquartieren darstellen soll. Dresden. Nachdem am Freitagnachmittag auf dem Sport- platz der Deutschen Reichsbahn in Berlin die Weihe der 27 Fahnen de» Deutschen Reichrbahnschutze» stattgefunden hatte, traf Sonnabendvormittag die Fahne he» Lahnfchutzes der Reichsbahndirektton Dresden auf dem Dresdner Haupt bahnhof «in. Sie wurde von einer Abteilung de» Vahnschutze» feierlich eingeholt. 2n Vertretung der abwesenden Reich» bahndirektionspräsidenten Dr. Domsch übernahm Vizepräsident Flach» die Fahne mit einer Ansprache in die Obhut der Reichsbahndirektion. Mit einem Vorbeimarsch des Bahnschutzes schloß die schlichte aber erhebende Feier. Dresden. Todesopfer eines Unfalls. Beim Bahnhof Schwepnitz war ein Personenkraftwagen in einen Zug hineingesahren. Der Führer des Wagens, der dreißig Jahre alte Kaufmann Walter Claus von hier, ist jetzt ge storben. Riesa. Kind tödlich überfahren. In Pausitz wurde das fünfjährige Söhnchen der Familie Jentzsch von einem Kraftwagen überfahren: das Kind erlitt tödliche Ver letzungen. Geringswalde. Nach54IahrenNachricktvom Bruder. Das „Geringswalder Tageblatt" veröffentlichte ein Schreiben des 72 Jakre alten Emil Hugo Hausmann aus Kansas City (USA), in dem dieser nach noch lebenden Verwandten anfragl. Daraufhin meldete sich der Weber Robert Hausmann von hier; es ergab sich, daß es sich um den Bruder des im Jahre 1881 nach Amerika ausgewan derten Emil Hugo Hausmann handelt. Hausmann galt seit 1881 als verschollen. Raschau l. E. Lin junge» MS-chen wollte Papier in -en Mittweiöabach werfen. Davitt warf e» -«n Lohnbrut«! mit ins Wasser. Da» Gel- wurde von dem angeschwollenen Bach sofort weggeschwemmt. . Wetter für morgen: (M«l-ung -«» Reichs»« tter-ienst«»: Au-gadeort Dr«s-en.) Allmählich W«ttsrb«sstrimg, a-n<hm«n-« Riederschlagsn«!- gung. Zunächst noch starke Bewölkung, später Bewölkungsrack-, gang, aber noch kühl. Winde au» westlichen Richtungen.