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Weißeritz-Zeitung : 12.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193504128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-04
- Tag 1935-04-12
-
Monat
1935-04
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.04.1935
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man forder Die einzige Hoffnung, so schließen -le „Time»", werd« -stehen bleibt, bl« es einmal Wie wir hi tehen die Verh -er SHF knapp vaß der Stände politischen Bert- cingliedert und jretung des Hai Es verlaut« ssr kurzem den ciner Einheitsp unter dem Dru pnma mit der lein, daß die jediae Riwüh« bei gelingen wird, ein wirklich«, Friedenssystem au»z«mrbeiien, das keine Unterschiede zulaht, die sich aus den Ausgang des letzten Krieges gründen, und infolgedessen nicht dazu her ausfordert, mit Gewalt geändert zu werden. Das müss« da, eigentliche Ziel de» Völkerbunde» sein. DratUe Freut in Löhme» Verstärkung der Sudelendeutschen heimatsront Seit mehreren Monaten sind unter dem bisher politisch Zerrissenen Sudetendeutschtum Einigungsbestrebungen im Gange mit dem Ziel, die politischen Parteien zu einer ein» keitlichen parlamentarischen Vertretung zusammenzuführen. Nachdem vor kurzem der bekannte 'Nordböhmische Abgeord nete Dr. Rosche sich mit seiner bisher der Deutschen Ar beite- und Wirtschaftsgemeinschaft angehörenden Gruppe der.Sudetendeutschen Heimatfront Konrad Henleins einge- gliedert hat, folgt nun auch die Deutsche Gewerbe - Partei diesem Beispiel. Von dem Deutschen Ständebund für Handel und Ge werbe (Deutsche Gewerbepartei) wird mitgeteilt: Nachdem die Verhandlungen zwischen Konrad Henlein und dem Bund der Landwirte ohne Ergebnis verlaufen waren, nahm der Sudetendeutsche Ständebund mu ver Sudetendeutschen Hei matfront Fühlung, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß Konrad Henlein seine auf dem Boden des Staates stehende Politik vollkommen ernst meint und daß man seinen politischen Erklärungen volles Ver trauen entgegenbringen kann. Die Verhandlungen zwischen dem Ständebund und der SHF haben zu einer vollen Ueberein st imMung zwischen beiden Parteien geführt, die bereits in den nächsten Tagen zu einer positiven Erle- digung führen soll, die sowohl dem Gedanken der Volksge meinschaft Rechnung trägt als auch dem Handels- und Ge werbestand die vollste Gewähr bietet, daß seine ständischen Interessen in seder Weise berücksichtigt werden. Die Reichs- oatteileitung der Sewerbepartet (Ständebund) hat festge- itellt, daß innerhalb der Parteileitung und der Parlamen tarier vollste Einmütigkeit besteht; deshalb ist auch die Nachricht von dem Ausscheiden de» Senators Tichy aus dem Ständebund unrichtig. . Ave, Lin Boot! Segelvereinigu den Feuersbru ziergängern en ten. Bei Eint, in Hellen Flam und die darin 1 Das gesamte a Segel- und M Der Schaden ! Schweres Staatsstraße v grübe waren unter einem ü! den Regen zu 1 Felsen fortgeo schwere Felsbl während sich! heit bringen kc durch den riesi tot, während t Beine derart gestorben ist. Zehn Ops, bei Schanhaikr explosion. Bi« dete sestgestellt Japaner. Vrückeneii der Ortschaft E alltäglicher Ur ein mit zwei brücke eines B Regen stark i men, und da« sehr tiefen Ba Pferde kamen Neuer St ein neuer Ste, eine Gruppe gewerbsmäßig I eigener Schier Iden". Die Zo I zogen, tonnte Unfall D I NSDAP, uni I Robert Ley, < Isall, der es - I preußischen T I men. Die Fo I ordentlich fchr I eines Inhalat I lichem Urteil I fesseln. Dreister I Königstrabe ! I bäude entfern I alten Kafsenb I Bote hatte in I RM abgehol I wurde er vv I Kopfschüsse s I Geldtasche w I wagen. Der I dürfte die Ri I Süden einge »wo Li, I sich «in ents I stürzte plötzl I die Zuschaue I Tote und 50 I Entführ I kurzem war I Falla Bonn« I eines Lösege I den. Nunm I verhaften, di I an dieser En I 15 000 Doll, I weitverzweig I dem soll der I luchte Ganai I Griechenlani - Die Fo D immer weit« I mit den Abs I einer Meldu I von ihren S I hat die Geso I Polychronia I fort ihre Po I De.- Gesand I Völkerbund I lenen. 1 kirchenschär I In l I sien in ein« I und für di« I pen, die et I Auch in S wähnen, daß etliche hauptthemeu der Konferenz die Ab- , wesenden angehen, nämlich Deutschland, Rußland uni» Po- ! len. Auf dem östlichen Schachbrett Ist die Lage in Be>! wegung. Um die Ausgeburten der Sensationsmachsrei ein für ! allemal zu dementieren, muß man erklären, daß kein italie nischer Plan besteht, aber auch kein Plan von wundertätiger ' Natur. Es ist daher überflüssig, daß ohne jede Grundlage , Luftschlösser gebaut werden. Außerhalb von Stresa besteht - folgender italienischer Plan, der die Italiener in- > teressiert, und den sic kennen müssen, solange der Horizont ! nicht klar ist: . ! Ständig ein Heer von 6Ü0 0ÜÜ Mann unter den Iah neu zu behalten, dieses Heer mit den modernsten Waffen auszurüsten, den Bau der Luft- und Seestreitkräste zu be- schleunigen. Wir betrachten diesen plan als unerläßliche Grundlage zur Gewährleistung des Friedens in Europa be sonders zur Sicherung unseres Friedens. Die „Erforschun gen und Rekognoszierungen", denen wir uns in der letzten Zeit gewidmet haben, haben uns zu dieser Schlußfolgerung geführt. j Gegensätze noch schwerwiegen», Die in Stresa versammelte internationale Weltpreß, s steht unter dem Eindruck des überraschenden Artikels. Man schließt aus ihm, daß die Italiener es durchaus für möglich und sogar wahrscheinlich halten, daß die Konferenz ohne wirkliche Entscheidungen abschließt. Jedenfalls scheint Mus- j solini die Weltöffentlichkeit schon heute aus diesen Ausgang j vorbereiten zu wollen. Er will damit offenbar sonst unaus- bleiblichen Enttäuschungen vorbeugen. j Wie „Times" ferner melden, Kat die Sowietregierung bei der litauischen, lettischen und estnischen Regierung über ein Bündnis gegenseitigen Beistandes voraefragt, das unter Umständen mit dem französisch-sowjetrussischen Abkommen in Zusammenhang gebracht werden solle. Polen: Ler VftpaN eine Leiche Die polnische Presse begleitet di« Eröffnung der Dreier- Konferenz mit unverkennbarem Skeptizismus. Bezeichnend ist ein Artikel des regierungsfreundlichen „Expreß Po- ranny", der auf den nicht gerade ermutigenden Umstand hinweist, daß Stresa die 128. Nachkriegskonferenz ist. Das Blatt sieht in der neuen Zusammenkunft nur eine Fort- fetzung der Informationsreise der englischen Minister, Vie die Stellung Deutschlands, Polens und Sowjetrußmnds ge klärt und auch den westlichen Sackten bestätigt habe, daß der Ostpakt eine Leiche ist. Fran .'ich lea^deshalb nur ein neues Projekt vor. Aber England verzichte nicht auf die Hoffnung, daß Deutschland in den Völkerbund zurückkehre, und wolle seine vermittelnde Rolle zwischen Frankreich und Deutschland nicht ausgeben trotz des italien chen Drängens, der deutschen Negierung die Ueberlegenheit der drei Groß mächte kategorisch klarzumachen. Amerikas Neutralität Ler Präsident der Vereinigten Staaten, Roosevelt, ver- folgt, wie von feiten des Weißen Hauses angedeutet wurde, die Konferenz in Stresa und die allgemeine politische Lage in Europa auf das sorgfältigste. Er habe jedoch nicht die Absicht, sich irgendwie einzumifchen. Immerhin steht man im Weißen Haus auf dem Standpunkt, daß die Kriegsvor- bereitungen gewisser Nationen in Europa dem Präsidenten die Notwendigkeit klargemacht haben, bald di« Stellung der Vereinigten Staaten von Amerika festzulegen, die sie gegebenenfalls zur Wahrung ihrer Neutralitätsrechte ein nehmen müssen. Präsident Roosevelt Hal den Außenminister Hull zu sich gebeten. Aus Grund der Entscheidungen, die Roosevelt nach der Aussprache mit Hull treffen wird, soll dann da» Staats- departement die endgüMgen Vorschläge über Amerika, Haltung als neutrale Macht in einem etwaigen Weltkrieg ausarbeiten und dem Kongreß »orlegen Von englischer Selle sei anscheinend auch der Wunsch nach Rück führung Deutschlands in den Völkerbund sehr stark zum AuS-ruck gebracht worden. Ls soll in diesem Zusammenhang von ihnen auch betont worden sein, daß man Deutschland „nicht vor den Kopf stoßen" dürfe. Demgegenüber soll von anderer Seit« gel lend gemacht worden sein, daß man Deutschland auch keine „Drü- mie für Vertragsverletzungen (!) verleihen dürfe. Von englischer Seile scheine inan auch den Gedanken entwickelt zu hüben, daß eS richtiger sei, an di« Zukunft zu denken, als an den Fesseln der Vergangenheit zu hasten. Die Verhandlungen gingen daher of fensichtlich auch mehr auf das Ziel aus, zukünftige „Verletzungen" der FriedenSdiklate auszuschUeßen, als für bereits geschehene Rechenschaft zu fordern. Einigkeit hierüber scheine jedoch nicht zu bestehen, zumal -le Franzosen in ihrer Klageschrift an den Völkerbund sesthallrn wollten. Es verlautet hier jedoch — Si cherheit läßt sich allerdings hierüber nicht gewinnen —, daß das französische Memorandum vorsichtiger abgefaßk sei, als vielfach erwartet worden sei. Gewisse französische Aeußerungen, wonach mit einer längeren Dauer der Konferenz gerechnet werden müßte, werden ebenfalls dahin gedeutet, daß die drei Mächte von einer wirklichen Einigung noch recht weit entfernt seien. KRIM M wie M mm MWNM MeM London, 11. April. 0n Ilcbcrcinstimmung mit dem bereits übermittelten Reuterbericht erklärt Preß Association zur Konfe renzlage in Stresa, die Entwickelung werde von London aus in der Ueberzeugung deobachtet, daß die britische Regierung, was auch immer cinlreten möge, sich nicht auf neue Verpflichtungen einlassen werde. Deshalb sei die Regierung nicht in der Lage ge wesen, eine Art warnende Erklärung abzuaebrn, um die einige von Deutschlands Nachbarn nachdrücklich in London ersucht hätten. ES sei -er britischen Regierung nicht möglich, ohne gleich zeitig eine neue Verpflichtung zu übernehmen, im voraus mitzu- . teilen, was sie im Falle eines Angriffes tun werde. Naturgemäß teilten di« britischen Minister die Besorgnis, di« durch Deutsch lands Haltung entstanden sei, aber sie hätten trotz aller Enttäu schung noch nicht die Hoffnung aufgegeben, daß Deutschland schließlich nöch veranlaßt werden könne, mit einigen seiner Nach barn Abkommen auf Gegenseitigkeit adzuschließen. Die britische Regierung sei keineswegs der Ueberzeugung, daß Deutschland in dieser Frag« sein letztes Work gesprochen habe. Falls jedoch ein« weiter« Erforschung der schließlich«» Ziele Deutschlands zu dem Schluß führen sollt«, daß Deutschland nicht bereit sei, einen nützlichen Beitrag für die allgemeine europäische Sicherheit zu leisten, dann werde,. darüber sei kein Zweifel, die britisch« Regierung die Bemühungen anderer Mächte billigen, unter sich eine derartige gegenseitige Sicherheit ohne Deutschland zu schaffen. Großbritannien sei In keiner Weise von -er in -er englisch- französischen Erklärung vom 3. Februar «ingegangenen Haltung abgegangen. Selbstverständlich würden auch die bereits übernom menen Verpflichtungen voll aufrechterhalten, aber England wolle entschieden jeden Schrilt vermeiden, der die schon bestehenden Verpflichtungen verin«hren würde. Die britische Ansicht gehe dahin, daß Sicherheit am besten durch Reglönalpakte innerhalb des Genfer Rahmenwerkes erzielt werden könne. Großbritannien wolle sich selbst aber nicht an Re gionalpakten in Ost- und Mitteleuropa beteiligen. .Italien erwartet keine Entscheidung Slrefa, 11. April. Die Konferenz von Stresa hat unter Vorsitz von Musso lini al» Regierungschef des gastgebenden Landes im Schloß Borromeo auf der Isola Vella begonnen. Um 10.15 Uhr wurden MacVonald, Simon, Flanoin, Laval und ihre Be- f roter vom Landungssteg de» Grand-Hotel in Stresa im Motorboot abgeholt und zur Isola Vella hinübergesahren. Mussolini erwartete sie an dem Landungssteg und geleitete st« sofort nach dem Schloß. Dir ersten Stunden der ve- sprechungen waren einer gegenseitigen allgemeinen Unter richtung gewidmet. Aus den vorbereitenden Aussprachen in den Kreisen der Delegationen kann man annehmen, daß der Versuch, eine bestimmte und unwiderrufliche'Formel in Stresa zu finden, an der Haltung Englands, das nach wie vor eine Lösung mit Deutschland anstrebt, scheitern dürfte. Auch die Franzosen scheinen sich von der Unmöglichkeit einer starren Haltung schon überzeugt zu haben. Die drei Delegationen veranstalteten nach dem Früh stück, das Mussolini aüf der Isola Bella gab, eine Bootsfahrt nach Pallanza zum Mausoleum des Oberbefehlshabers der Isonzo-Front, Cadorna. Die Tatsache, daß ausgerechnet dieses Ziel für den geplanten Ausflug gewählt wurde, wird allgemein als Demonstration der einstigen drei großen Al liierten ausgelegt. Der internationalen Presse wurde ein besonderer Dampfer zur Ueberfahrt nach Pallanza zur Ver fügung gestellt. Die Ministerpräsidenten Englands und Frankreichs leg ten am Mausoleum des italienischen Generals Kränze nie der. In großer Anzahl waren Karabinier! und andere mi litärische Formationen zur Begrüßung der fremden Gäste aufmärschiert. Durch das Spalier einer Balilla-Formation mit aufgepflanzten Bajonetten schritten MacDonald und Flandin mit ihrer Begleitung zu dem Denkmal des italieni schen Feldherrn im Weltkriege. Entgegen allen Erwartun gen war Mussolini selber nicht erschienen. Nach ihrer Rückkehr zur Isola Bella wurden sodann die Besprechungen wieder ausgenommen. Mussolinis Mei«««» Zur Eröffnung der Konferenz veröffentlicht „Popolo d'Italia" einen Artikel, der unzweifelhaft von Mussolini selbst stammt und programmatische Bedeutung hat. Einlei tend wird darin betont, daß die Teilnahme der Regierungs chefs nebst den Außenministern die Neugierde und die Er wartung der Welt erhöht und zweifellos die Bedeutung der Konferenz gesteigert hat. Trotzdem müsse man erneut die Italiener vor ungerechtfertigtem Optimismus warnen. Gegenüber den Alarmisten verschiedener Art müsse aber betonl werden, daß von Stresa nicht der Krieg ausgehen «vörde und nichts, was ihn etwa binnen kurzem unvermeid lich machen werde. Aber dam« ist nicht gesagt, daß Stresa den ewigen Frieden sichern werde. - Dieser Friede hänge vor allem von jemandem ab, der in Stresa nicht zugegen ist. Wenn es weder der Krieg noch der Friede ist, kann man, so heißt es weiter, fragen, was in Stresa herauskommen wird? Man kann antworten, daß es zu einem CommuniquL kommen wird, das als der kleinste gemeinsame Nenner der drei Länder, wenn nichts Unvorhergesehenes eintritt, nur allgemein beratender Natur sem kann. Die Beratungen stellen die letzte Ausflucht der Willen»^ kohltest Stte-Über der Wirklichkeit dar. Man tunst noch er- GE llelurschwemmmgen io China Zahlreich« Opfer. Kanton, 12. April. Ungewöhnlich starke Regenfälle Ha ven während der letzten Tage die Provinz Kanton heimge- lucht und zahlreiche Opfer gefordert. Der Tungkiang ist an manchen Stellen mit solcher Gewalt über die User getreten, daß die Deiche brachen. Die sonst im Schutze der Deiche liegenden Ortschaften sind an dielen Stellen völlig über schwemmt worden. - - Das überschwemmte Gebiet bietet ein einziges Bild der Verwüstung. Die Ueberschwemmungen haben besonder» im Bezirk von Soyuan unzählige Ertrunkene gefordert. Lau sende sind obdachlos. Auch der Peikiang ist Über die Ufer getreten. Er hat mehrere Brücken mit sich gerissen. Der Eisenbahnverkehr zwischen Kanton und Schiukwan ist infolgedessen zur Zeit völlig unterbrochen. gsdeosmeh i> Ksi» Verufung-verhandlung vor dem Appellationsgerichtshof. Alexandrien, 12. April. Bor dem Avpellationsgerichtshof In Alexandrien begann die erste Berufungsoerhandlung Im Kairoer Iudenprozeß. Es besteht die Hoffnung, daß das Gericht wie in der ersten Instanz Mittel und Wege finden wird, um die Auseinander setzungen auf das eigentliche Streitgebiet zu beschränken und 'Hetzversuche von jüdischer Seite zurückzuweisen. > Es handelt sich in juristischer Hinsicht um die Frage, ob ein Einzelmitglied der angeblich beleidigten Gemeinschaft der Juden einen Schadenersatzanspruch geltend machen kann, auch wenn es persönlich durch den vermeintlichen Angriff nickt betroffen worden ist. Ein Sieg der jüdischen Auf- fassung würde bedeuten, daß Tausende von Juden die gleich« Klage gegen die Deutschen erheben könnten wie ihr Rassen genosse Jades. Der Vertreter der klagenden „Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus", der jüdische Rechtsanwall Leon Castro, versucht, seine Berufungseinlegung damit zu begründen, daß dem Gericht erster Instanz Verfahrensmän- gel unterlaufen seien. Wie verlautet, werden die Vertreter der deutschen Var- tel, die Rechtsanwälte Grimm und Kemal Bey Sedky, an Hand der gesamten internationalen Rechtsprechung den Nachweis der Haltlosigkeit der jüdischen Klage führen. Dar über hinaus wird Professor Grimm die jüdische Klage al« Mißbrauch der Gastfreundschaft des ägyptischen Volke» unl al» politischen hehversuch brandmarken. Die ägyptische Oessentlichkelt ebenso wie die Weltpresse widmen dem Prozeß größtes Interesse. Die vielen Greuel- hetzen über das neue Deutschland wurden noch wenige Tage vor Prozeßbeginn wirkungsvoll durch das Auftreten der Be satzung des Kreuzers „Emden" widerlegt, der auf der Rück reise von seiner Auslandsfahrt in Alexandrien halimachte. Mit dem Urteilsspruch kann man voraussicktlick nock nn» Ostern rechnen. Eise «meMliche Mutter Die Kinder aus dem Zug geworfen. Hagen, 12. April. Von der hiesigen Kriminalpolizei konnte ein schweres Verbrechen aufgeklärt werden, das sich am Abend des 8. April auf der Bahnstrecke Hohensyburg— Hagen abgespielt Hut. Die' ZWHrige Ehefrau Freundlich au» Paderborn, die mit ihrem neunjährigen Sohn und ihrem drei Monate allen Töchterchen im Personenzug nach Hagen fuhr, angeblich, um dorl da» Grab ihres ersten Manne» zu besuchen, halte während der Fahrt die Abtetttür geöffnet und die beiden Sinder auf den Bahnkörper gestürzt. Um einen Unfall vorzutäuschen, zog sie bald darauf die Notbremse und erklärte, daß di« Kinder, während sie sich in der Toilette aufgehalten habe, offenbar beim Spielen die Tür geöffnet Härten und aus dem Zug gefallen seien. Der KNabe ist bald daraüf infolge Schädelbasisbruches verstorben, während fein Schwesterchen noch in Lebensgefahr schwebt. Die unmenschliche Mutter wurde festgenommen und hat nunmehr gestanden, daß sie — angeblich wegen schlechter wirtschaftlicher Verhältnisse — gemeinsam mit ihren Kinder» in den Tod gehen wollte selbst aber nicht mehr den Entschluß zur Tat aufgebracht habe. Wenn der Duce sich jetzt schon damit zufrieden erklär», , wenn es gelingt, ein Mindestmaß der UebereinstimMung ! zwischen den drei Großmächten zu erreichen, so müssen — -das wird hier allgemein gefolgert — die Gegensätze zwi schen den drei Staaken noch außerordentlich groß und schwer wiegend sein. j Sehr viel wird hier bemerkt, daß der „Popolo d'Ita- lia" es für notwendig gefunden hat, ausdrücklich zu be tonen, die Konferenz von Stresa werde nicht zum Kriege führen noch den Krieg unvermeidlich Machen. Hege» die französische» Nüodnispläne In London herrscht infolge de» französisch-sowjetrussi schen Bündnisabschlusses und der noch ausstehenden weite ren Bündnisabreden eine bemerkenswert pessimistische Stimmung. Unter der Ueberschrift „Allianzen im neuen Stil erklären die „Time s", der Aufbau des kollektiven Verteidigungssystems ohne Deutschland und ohne Groß britannien habe bereits begonnen. Frankreich und Sowjet- rußland hätten am Vorabend von Stresa vereinbart, einen Pakt gegenseitigen Beistandes zu unterzeichnen, der sich in nerhalb des Rahmens des Völkerbundes halten solle. Tat sächlich handele es sich um den Versuch, die Genehmigung , des Völkerbundes für ein Verteidigungsbündnis zu gewin ,nen. Das Blatt fährt dann fort: „Frankreich und Sowjet rußland wollen also einen Streit dem Völkerbund unter- I breiten, aber wenn der Völkerbund keine Einstimmigkeit er zielt, dann werden sie dis Regelung in ihre eigenen Hände ! nehmen. Der offenbare Nachteil dieser neuen Vorschläge ist, i daß sie die Neigung zeigen müssen, Europa in gesonderte seindliche Lager zu teilen. Zweifellos wird allen Ländern 'die Teilnahme freigestellt werden, aber es ist anzunehmen, daß Deutschland und Polen dieselben Einwendungen gegen ! diese neue Form von Patten erheben würden wie gegei den ursprünglichen östlichen Sicherheitspakt. Der katastro phale, verschwenderische und zerrüttende Rüstungswett bewerb, der breits begonnen hat, muß nahezu unvermeid- licherweise verschärft werden."
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