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Doppelmord «nd Selbstmord Tübingen, 11. April. Line 29 Jahre alle Frau stürzte sich hier imt ihren beiden sieben und fünf Jahre alten Kna ben in selbstmörderischer Absicht in den Wasserbehälter auf dem Vesterberg. Die drei konnten nur noch al» Leichen geborgen werden. Die Frau ist seit einigen Monaten schwer mütig, so dah man annimmt, dak die Tat in einem Anfall geistiger Umnachtung geschehen ist. Ein Vierjähriger drei Tage im Kraftwagen eingeschlossen SS Stunden ohne Nahrung. Kuxhaven, 1v. April. Seit drei Tagen war in Kuxhaven ein vierjähriger Junge verschwunden. Seine Eltern befürchteten be reits das Schlimmste, als sein Verschwinden eine zwar über raschende, doch harmlose Aufklärung fand. Ein Krastwagen- beflher, der nach tagelanger Abwesenheit seine Garage betrat, er blickte zu seinem Erstaunen in seinem verschlossenen Wagen einen kleinen Jungen, der am Steuer stand und sich eifrig an Hebeln und Schaltern zu schaffen machte. Es handelte sich um denVer- mlßten, besten großes Interesse für Kraftfahrzeuge ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Der Kraftwagenbesiher halte feinen Magen vor drei Tagen am Nachmittag in die Garage ge fahren und bis abends ohne Aufsicht gelassen. In dcrdJwischen- zeit halte sich der Junge eingeschlichen und im Wagen versteckt. Später war der Besitzer zurückgekchrl und hatte Wagen und Ga rage verschlossen, ohne das Kind zu bemerken. So Hatto der Knabe 65 Stunden lang in dem verschlossenem Wagen ohne jede Nahrung zugebracht. Eine sofort vorgenommene ärztliche Unter suchung ergab jedoch, datz er keinerlei Schaden an der Gesund heit genommen hatte. Folgenschwere Explosion der Peiroleumraffinerie in Ploesti Ploesti, lv. April. Eine Explosion verursachte einen großen Brand in der hiesigen Pciroleumrafsinerie. 16 große Peiroleum- tanks explodierten nacheinander. Die Feuerwehrmannschaslcn halten dio größten Schwierigkeiten, den Brand einzudämmcn. Ein Ingenieur und drei Arbeiter haben ernsthafte Brandwunden erlitten. Die Verluste sind außerordentlich hoch. Das Bandenunwesen in der Sowjet union Moskau, 11. April. Zwei Räuberbanden, die in der Stadt Tula seit langem ihr Unwesen trieben, konnten jetzt unschädlich gemacht werden. Die Unverfrorenheit der Banditen ging soweit, daß sie am hellichken Tage den Kassierer eines Trusts, der mit Lohnzeldern unterwegs war, niedrrjchlugen und ihm einen Kof fer mit viertausend Rubeln entwendeten. Eine andere Bande, die aus sechs bereits einschlägig vorbestraften und aus der Straf anstalt entwichenen Personen bestand, haben im Laufe zweier Monate allein 50 Raubübersälle aus dem Kerbholz. Das Mos kauer Sondergericht verurteilte drei Räuber zum Tode durch Er schießen. Die übrigen erhielten empfindliche Freiheilsstrafen. Die Todesurteile sinh bereits vollstreckt. In Taschkent <Russisch-Turkeslan> wurde ebenfalls eine aus elf Mann bestehende Gruppe jugendlicher Banditen dingfest ge macht und abgeurteilk. Die jugendlichen Räuber, die von Er wachsenen geführt wurden, terrorisierten die Schuljugend, stahlen das Schuleigentum und beraubten die Schüler und schlugen sie blutig. A In der Notwehr von einem L i H Gendarmeriebeamten erschossen Hörter (Wests.), IO. April. In Godelheim im Kreise Hörter erschien bei dem Eendarmeriewachtmeister Mietzner der in Litauen geborene, im nahen Ostbergen ansässige Adam Micialis genannt Micialk, um mit ihm in verschiedenen An gelegenheiten Rücksprache zu nehmen. Micialis, der als auf geregter und jähzorniger Mann bekannt war, und gegen den «in Verfahren auf Ausweisung aus Deutschland lief, war überaus erregt und wurde bald gegen den Beamten tätlich. Zuletzt blieb dem Wachtmeister nichts anderes übrig, als in Notwehr von seiner Schuhwasse Gebrauch zu machen. Er traf Mecialis in diefBrust. Mecialis wurde sofort dem Kranken haus in Hörter zugesührt, wo er aber kurz nach der Ein lieferung starb. . uu. I W - . - ... -. ....... . Ein großer englischer Passagierdampser vor Southampton auf Grund geraten London, 10. April. Der groß« englisch« Passagierdampfer „Aquilania" ist am Mittwoch vor Southampton bei sehr schlech tem Welter auf Grund geraten. Acht der stärksten Schlepper -es Hafens wurden sofort zur Hilfeleistung an die unfallstelle gesandt. Bis zum Abend konnte das Schiff noch nicht wieder flottgemachl werden. Reichsbeihilfe des Führers zum Wieder aufbau des alten Schlosses m Stuttgart Stuttgart, 10. April. Der Führer und Reichskanzler Hatals Reichsbeihilfe zum Wiederaufbau d«S Alten Schlosses den Be trag von 100 00V Reichsmark zur Verfügung gestellt. Die Spend« steht im Zusammenhang mit dem kürzlichen Besuch des Führers in Stuttgart, bei dem er sich selbst von dem Stand der Wieder- aufbauaroeiten überzeugt und von dem alten herrlichen Bau voll Bewunderung gesprochen hat. Den freudigen Widerhall, den diese Gabe in unserem Lande weckt, hat der Ministerpräsidentin einem Dankschreiben Ausdruck gegeben. Griechenland ruft seine Gesandten in Warschau, Sofia und Genf ab Athen, 10. April. Die Folgen des griechischen Märzauf standes ziehen immer weitere Kreise. Auch griechische Diplo maten scheinen mit den Absichten Venizelos' sympathisiert zu haben, wie aus einer Meldung von der Abberufung griechi scher Diplomaten von ihren Auslandsposten hervorgeht. Der Außenminister hat die Gesandten Politis in Warschau, Kollas in Sofia und Polychroniades in Moskau mit dem Auftrag abberufen, sofort ihre Poften zu verlassen und nach Athen zurnckzukehren. Der Gesandte Raphael, der die griechische Re gierung beim Völkerbund in Genf vertrat, ist ebenfalls unter den Abberufenen. Neue Bestimmungen, für den Erwerb des memelländischen Bürgerrechts Memel, 10. April. Das Direktorium Bruvclailis hak, an scheinend mit Rücksicht auf nicht mehr zu umgehende Landlags wahlen, neue Bestimmungen für den Erwerb, des memelländischen Bürgerrechts erlassen, wodurch praktisch der Einbürgerung von Großlilaucrn im Memelgebiet Tür und Tor geöffnet wird. Nach diesen Bestimmungen genügt für die Einbürgerung eine Bescheinigung, daß der Antragsteller seit einem Jahre im Memel gebiet wohnt. Beamte und Angestellte der Zentralbehörde sowie der Aulonomicverwaltung bedürfen aber auch noch nicht einmal dieser Bescheinigung. Sie erwerben die memelländische Bürger schaft mit ihrer Einstellung bei chen betreffenden Behörden. Den naturalisierten Einwohnern des Memelgebieles, ebenso Personen, die für den litauischen Staat optiert haben, werden zwar nur die aktiven politischen Rechte eingeräumt, den Kindern dieser Einwohner jedoch werden alle politischen Rechte gewährt. Wenn ein großlitauischer Bewohner des Memelgebietes einen Antrag auf Erwerb der memelländlfchen Bürgerschaft stellt, so werden die erforderlichen Auskünfte über seine Person durch die staatliche Sicherheitspolizei beigebracht. Außerdem ist sogar eine Zwangseinbürgerung vorgesehen. Eine Bestimmung besagt nämlich, -ah die Bescheinigung über Lie Eigenschaft als memelländischer Bürger von den Landrälen und städtischen Polizeiverwaltungen ausgestellt wird. Der An tragsteller kann diese Bescheinigung selber besorgen. Wenn es je doch nicht zu einer bestimmten Zeit seinem diesbezüglichen Ver sprechen nachkommt, so wird die Regelung von der bekrefsenden Behörde selbst vorgenommen. Gleichzeitig mit dieser Bestimmung wird den Amtsvorstehern das Recht der Ausstellung von Inlandspässen entzogen und in den Kreisen den Landräten und In der Stadt Memel der städtischen Polizeivsrwaltung übertragen. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß auf Grund dieser Bestimmung mit einem Schlage die im Memelgebiet woh nenden acht- bis neuntausend mündigen Großlitauer memellän- dische Bürger werden. Wie erinnerlich, ist bereits früher einmal von dem Direktorium Simmat die Zwan^einbürgerunq von etwa fünftausend Litauern vorgenommen worden. Dies« Maßnahme wurde jedoch bald darauf durch daS Direktorium Boettcher rück gängig gemacht. La; Mit-, Wüaa»- ll.MMsM ist sicher dem größten Teile der Einwohnerschaft noch nicht be- könnt, wie aus dem schwachen Besuch geschlossen werden muß. Um die vorhandenen, durchaus sehenswerten Gegenstände der Oeffentlichkeit einmal vorzufahren, hat der Helmatverein be- schlossen, während -es Heimatfestes (vom 20. bis 23. Juli 1935) eine Heimatausstellung zu veranstalten. So reichhaltig das Museum ist, so ist doch ohne weiteres anzun«hm«n, -aß bei vielen Familien in Schränken, Kisten und Kasten', In Kammern und auf Böden noch manches vorhanden ist, was In Irgend einer Hinsicht heimatgeschichtlich wertvoll ist und dem Museum ganz oder weniastenS für die geplante Heimatausstellung gegen Quit tung zur VerfüMMg gestellt werden könnte. Es sei besonders HIn- gewlefen auf Bilder aus alter Zeit von DiopoldiSwalde und Um gegend: Gemälde, Druck, Zeichnungen, Photos, Ansichtskarten von alten Häusern, Straßenzagen, Landschaften, denkwürdigen Ereignisten (z. B. Bränden? Ueberschwemmungen, Aufzügen aller Art), von Klrch«, Post, Bahn, Verwaltung, Militär, Garnison, Feuerwehr, Schützen, Handwerk-> Industrie, Landwirtschaft und sonstigem Erwerb. — Sehr erwünscht ist auch die Ausstellung von alten Werkzeugen, Geräten und Erzeugnissen der DippoldiSwalder Gewerbe (Töpferet, Gerberei, Strohflechterei, Müllerei, Wagen- bauerel und der verschiedenen Handwerke), auch von alten Em blemen, Plakaten, Denkmünzen, Fahnen, Schützenscheiben von heimatlichen Feiern und Festen, ferner von Schriftstücken und Ur kunden über öffentliche, städtische und staatliche Einrichtungen oder über Familienereigniss« von heimatkundlichem Wört. — Sehr schön wäre eS, wenn aus Großmutters Sammeltruhe altertümliche Spielsachen, Puppen, Erinnerungen an Meihnachts-, Geburts tags-, Hochzeiksfeiern und andere Familienfeste zum Vorschein kämen, wenn In Großvaters Schreibsekrelär alte Heimatkarken und Heimatbücher, Jagd-, Fischerei-, Gewerbe- oder Verdienst urkunden zu finden wären, wenn gar über den Aufenthalt be rühmter Männer (Luther, Friedrich der Große, Napoleon u. a.) in Dippoldiswalde Irgend welche Unterlagen und Nachweise auf- tauchten, wenn ja was gibt es nicht alles, was für ein Heimat-, Altertums- und Volksmuseum wichtig wäre! Darum sucht, sucht! Der Heimalverein bittet alle heimatlich Interessierten Einwohner, also jeden guten Dippser, einmal nachzudenken und nachzuforschen, ob er nicht an seinem Teile, und' sei es mit einer interessanten Kleinigkeit, mit zur Ausstattung der Helmataus- skellung und damit zur Weckung und Förderung des Heimat gefühls und des Heimatgedankens beitragen und helfen kann. — Es wir- höflichst gebeten, alle Beiträge im Heimatmuseum (Ho- spitalslraße) abzugehen oder zur Abholung anzumelden, und zwar möglichst bis Ende April, damit alles rechtzeitig ausgewählt werden kann. In der frohen Hoffnung, -aß die vorstehenden Anregungen recht guten Erfolg haben werden, grüßt mit Glück auf! und Heil Hitler! der Heimalverein. Kirchliche Nachrichten. Donnerstag, de«Ä1. April 1933. Obercarsdorf. Abends 8 Uhr Bibelstunde. Chronik * Dippoldiswalde. In diesen Tagen ist ein Vierteljahr- Hundert vergangen, dasz Tierarzt Wagner sich hier nieder- lietz. * Dippoldiswalde. Am 13. April find 50 Jahre ver gangen, seitdem Oberlehrer Unger seine Lehrertätigkeit begann. * Reichstädt. Am 11. April 1885 — also vor 50 Jahren — beschlossen 30 Gemeindeglieder die Gründung einer Frei willigen Feuerwehr. Die erste Generalversammlung am 19. April wählte Schmledemeister Winkler zum Kommandanten und Skratzenmeisler Baldauf zu seinem Stellvertreter. * Schmiedeberg. Am 15. April 1910 — also vor 25 Jah ren — wurde hier eine Girokassenstelle eröffnet. gauptschrlfklelter: Felix Jehn«, Dippoldiswalde, stellvertretender Hauplschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiker Felix Zehne, Dippoldiswalde. DA. ili 1935: 1213 Druck und Verlag: Carl Jehn«, Dippoldiswalde. W Ostereier empfiehlt WM W lIltMlwWMl««IliM habe« in der Weifi.rltz. 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Zwei hochtragende Zuchtkiihe zuoerkaufen oder gegen Schlacht vieh zu vertauschen Albert Kastner Dippoldiswalde Altenberger Straße 141 Doren wMtm.-Mce1tttm.-.7r,Lrüiim.1.eü 20 -30 Fuhren Kuhdünger gibt auch in kletieren Posten ab Fritz Jäkel Dippoldiswalde Glashütler Straße FnLnmk. liebst Stiefmütterchen« pflanzen Vergißmeinnicht Tansendschön gibt ab Miami MW Zum Palmsonntag Willi WM« HWiimi M pci-ner Sllefmüiiercken and Salai- ptlansen «As- A- SerMea Ml allen denen, dl« mir b«i meinem schweren Verlust hilfreich und trostreich beigeflanden haben In tiefstem Weh: Ma UMen ' im Namen aller Hinterbliebenen Dippoldiswalde, am 11. April