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» Hamay, alde men er rzem iuler uder urch ger-< er werden drung der rdS 8 Uhr, 2, zu mci- der Balli- and e. i tadelloh umstand, verkaufe^ M a«t»ade^ Mkv» zW. WO d ohne Eles schl. Art. «M i! Vcitsg« zur „Weißeritz-Mitung" Nr. 76 Sonnabend, am 30. März 1935 101. Jahrgang Kurze Notizen Wie die Nobelstiftung mitteilt, werden die fünf Nobel preise des Jahres 193S je 159 916 Kronen betragen, d. h. etwa 2690 Kronen weniger als im Jahre 1934. Der rumänische Außenminister Titulescu ist in Paris eingetroffen. Er wird mit Laval die Ergebnisse seiner Be sprechungen mit Benesch und Jestitsch erörtern. . Das große italienische Nordamerika-Motorschiff „Vulcania" hat von Neapel aus seine zweite Ausreise nach Ostafrika angetre- ten. An Bord befinden sich Truppenverbände der Florentiner Division „Gavinana" in Stärke von rund 2300 Mann. Weitere > Dampfer werden in den nächsten Tagen fahrtbereit sein. GMWMMSMlAN Wirtschaft der Woche. Zwischen der deutschen Wirtschafts- und Sozialpolitik bestand viele Jahre hindurch eine tiefe Kluft. Sie ist durch die liberalistische Wirtschaftsauffasjung entstanden und zeigt sich auch heute noch in allen jenen Ländern, die von einer liberalistisch-kapitalistischen Wirtschaft dirigiert werden, Der deutsche nationalsozialistische Staat hat den Liberalismus hinweggefegt und an seine Stelle den Gemeinschaftsgedanken gesetzt. Und zwar nicht nur in politischer Hinsicht, sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Er ist mit der Totalität des Staates verankert. Infolgedessen stehen sich im natio nalsozialistischen Staate nicht mehr Arbeitnehmer- und Ar beitgeberverbände klassenkämpferisch gegenüber, sie sind vielmehr im gemeinsamen Dienen am Werk, an der Volks gemeinschaft, vereint. In der vergangenen Woche wurde mit der Eingliederung der gewerblichen Wirtschaft in die Deutsche Arbeitsfront der stolze Bau der Gemeinschaft aller schaffenden Deutschen vollendet. Ueber die ehemals große Kluft zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik wurde eine feste Brücke gespannt: In dem im Rahmen der Deutschen Arbeitsfront neu gebildeten Reichsarbeits- und Reichswirt schaftsrat ist ein Organ geschaffen zur Aussprache über gemeinsame sozialpolitische und wirtschaftliche Fragen. Der Führer, der den Vorschlag des Reichswirtschaftsministers, die gewerbliche Wirtschaft in die DAF. einzugliedern, billigte, betonte in seinem Erlaß, daß diese neue Verein barung zu höchster Leistung verpflichtet. „Sie stellt den Willen zur Gemeinschaftsarbeit an ihre Spitze. Dieser Wille muh sich bis in die untersten Organe unseres gesam ten Arbeits- und Wirtschaftskörpers durchsetzen. Ich weiß, daß jeder deutsche Volksgenosse das Vertrauen, das ich mit diesem neuen Werk in ihn setze, erfüllen wird." Mit diesen Worten hat der Führer der deutschen Wirtschaft und jedem schaffenden deutschen Menschen ein ehrendes Zeugnis aus gestellt. Di? Deutsche Arbeitsfront, die Führer und Ge folgschaft vereinigt, wird das Vertrauen Adolf Hitlers durch ihre Gemeinschaftsarbeit zum Segen der Nation recht fertigen. Der Gemeinschaftsarbeit unter starker einheitlicher Füh rung ist es auch zu verdanken, daß innerhalb der letzten zwei Jahre wieder 4 Millionen Menschen in den Arbeits prozeß eingegliedert werden konnten. Mit Recht betonte Reichsminister Dr. Frick auf der Tagung der Deutschen Arbeitsfront in Leipzig, daß jeder deutsche Volksgenosse, der nicht blind oder böswillig ist, zugeben muß, daß das bisher Erreichte selbst die weitgehendsten Erwartungen übertrifft. Die gewerbliche Erzeugung ist von 79 v. H. auf 89 v. H. des Konjunkturhöchststandes gestiegen und die Menge der hergestellten Ware, die 1932 nur 38 Milliarden betrug, ist im Jahre 1934 auf 53 Milliarden, also um mehr als 20 v. H. gestiegen. Das Arbeitseinkommen des deutschen Vol- kes, das 1932 auf 56 Milliarden gesunken war, ist im Jahre 1934 auf 62 Milliarden gestiegen. Durch die Berminderung Ler Aroeitslosenzahl konnten die Ausgaben für die Er- werbslosenfürsorge von rund 3 Milliarden auf etwa 1,4 Milliarden gesenkt werden. Gleichzeitig ist das Steuerauf kommen bei allgemein gleichbleibenoen Steuersätzen im letz ten Jahre um fast 1 Milliarde RM höher, als dies im Vor anschlag vorgesehen war. Mit diesem Aufstieg der deutschen Wirtschaft muß auch in absehbarer Zeit eine Steigerung der Lebenshaltung des ganzen Volkes verbunden sein. Dr. Schacht betonte erst kürzlich in seiner Rede vor dem Preußischen Staatsrat, daß der Lebensstandard des deutschen Volkes denjenigen zahlreicher Länder übertrifft und daß wir von diesem Lebensstandard nicht herunter- aehen wollen, weil in ihm eine große geistige und mora lische Spannkraft liegt. Aus diesem hohen Lebensstandard resultiert auch der große Einfuhrbedarf des deutschen Vol tes, der uns zu einem der besten Kunden des Weltmarktes Macht. Wir haben — wie Dr. Schacht erklärte — im Jahre Ü934, wo es uns im internationalen Geschäft am schlechte sten ging, immer noch eine Einfuhr von 4,2 Milliarden RM gehabt, davon waren 50 Prozent, also über 2 Milliar den RM, industrielle Rohstoffe, die wir nun nicht etwa nur für die Ausfuhr in Fertiafabrikatep gebrauchen, son dern die wir auch für unseren inneren Markt nötig haben. Neben diesen 50 Prozent für industrielle Rohstoffe wur den weitere 35 Prozent der Gesamteinfuhr von 4,2 Milliar den RM für Nahrunas- und Genußmittel benötigt, d. h. auch hier braucht der deutsche Markt große Zufuhren aus dem Auslande. Selbstverständlich können wir auf die Dauer diese hohe Einfuhr nicht aufrechterhalten, wenn un sere Ausfuhr nicht entsprechend Schritt hält. Zur Ba lancierung unseres Außenhandels hat Dr. Schacht im vori- gen Jahre den „Neuen Plan" aufgestellt, und es ist zu er warten, daß sich auch im Ausland nun endlich die.Erkennt nis, durchsetzen wird, die dem „Neuen Plan" zugrunde liegt: Brüssel, 30. Apru. In der belgischen Kammer verlas Ministerpräsident van Zeeland die von der Oeffentlichkeit mit größter Span nung erwartete Erklärung der neuen Regierung. Die Tri bünen waren überfüllt. Die Diplomatenlogen wiesen starken Besuch auf. Der Ministerpräsident stellte seinen Ausführungen die Erklärung voran, daß Belgien gezwungen sei, die augen blickliche Goldparität des Belga zu ändern. Die gesetzlichen Verpflichtungen über die Einlösung der Banknoten durch die Nationalbank würden aufgehoben. Belgien bleibe dem Grundsatz der Goldwährung treu und wünsche, daß der Goldstandard unverzüglich wie derhergestellt werde unter Bedingungen, die sein inter nationales Funktionieren gewährleisten. Belgien werde sich mit allen Mitteln bemühen, den Abschluß eines inter nationalen Abkommens zu beschleunigen, durch das die wich tigsten Währungen von neuem auf der Grundlage des Gol des stabilisiert werden sollen. In Erwartung dieser Eventualität ersuche die Regie rung das Parlament um die Ermächtigung, sich dem Gold standard wieder anzuschließen auf der Grundlage eines Paktes, dem die anderen großen Länder der Welt beizutre ten hätten, und zwar auf neuem Niveau, das nicht dem heu tigen entspräche, das aber keinesfalls niedriger als 30 v. h. des gegenwärtigen Standes sein könne. Bis dahin wbrde die Stabilität des Belga im Auslande von der Nationalbank gesichert, die durch Vermittlung eines zu schaffenden „Egalisations-Fonds" die Käufe und Ver käufe tätigen werde zu einem Kurs, der vom belgischen Mi nisterrat nach vorherigem Anhören der Nationalbank fest gesetzt werde. Im zweiten Teil der Regierungserklärung entwickelte Ministerpräsident van Zeeland ein Programm, das sich, wie er erklärte, die vollkommene wirtschaftliche Erneuerung Bel giens zum Ziele gesetzt hat. Die einzige und wirkliche Me thode, um zu einer Aufsaugung der Arbeitslosigkeit zu kom men, sei die wirtschaftliche Expansion. Das Programm sieht u. a. vor: Einführung einer Bankkontrolle-, Senkung der Produktionskosten durch Erleichterung der öffentlichen La sten, Steuern und sämtlicher Abgaben, die die Wirtschaft belasten; Reorganisation des Rentenmarktes; Durchführung eines großen Programms öffentlicher Arbeiten und anderer Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbeson- (Deutsches Nachrichtenbüro.) sraawsekrelSr Milch wurde zum Generalleutnant der Flieger ernannt. General leutnant Milch begeht am 30. März seinen 43. G»K,uct»taa Währungsahwertung in Belgien Die Krise des Belga «M-Mdel-Schiitz-Mm« Kundgebung der Reichsmusikkammer In der Berliner Philharmonie veranstaltete die Reichs musikkammer eine feierliche Kundgebung für die deutschen Altmeister der Tonkunst Bach-Händel-Schütz, an der Ver treter der Reichsregierung, der Partei und der Berliner Kunst teilnahmen. - Der Präsident der Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Goebbels, hielt die Festansprache, in der er zum Politische KMaMell«»» in »erlm Eröffnung in Gegenwart des Führer? Berlin, 30. März. In der preußischen Akademie der Künste wurde im Beisein des Führer» und Reichskanzler» die erste repräsentative Schau polnischer Kunst ln Berlin feierlich eröffnet. Der Führer hatte zwischen Ministerpräsident General Göring und dem polnischen Botschafter, Lipski, Platz ge nommen. Weiter waren erschienen die Reichsminister Frhr. von Neurath und Rust, die neben General Göring zum Ehrenausschuß der Ausstellung gehören. Von polni scher Seite waren u. a. anwesend Prof. Josef Czajkowski, der künstlerische Leiter der Ausstellung, Dr. Mieczyslaw Treter, Direktor der Gesellschaft zur Forderung der polni schen Kunst im Ausland, und Prof. Bruszowski. Ferner fah man fast alle Herren des Diplomatischen Korps und den früheren Kronprinzen. Im Namen der Akademie hielt der stellvertretende Prä sident Prof. Georg Schumanndie Begrüßungsansprache. Mit Freuden sei Vie polnische Ausstellung in den Räumen der Akademie ausgenommen worden, damit die Freundschaft der beiden Nachbarstaaten auch über die Brücke „Bildende Kunst" eine engere werde. Die Ansprache des polnischen Botschafters, L i p s k i, gipfelte in dem Dank der polnischen Regierung für das persönliche Erscheinen des Führers und Reichskanzler». Weiter dankte der Botschafter den Mini stern von Neurath, Göring, Dr. Goebbels und Rust für die Bildung des deutschen Ehrenausschusses zu dieser Ausstel lung und gedachte in anerkennenden Worten des Senats der Akademie. Die Ausstellung wolle einen GesamteiybWk in das Gebiet des nationalen Schaffens des polnischer) Böl ke» geben, unter besonderer Berücksichtigung der schäften den Kunst der vergangenen 50 Jahre. Die Rede klang in den herzlichen Wunsch aus, daß auch dem polnischen Volt einmal Gelegenheit gegeben werden möchte, die deutsche schäftende Kunst in einer Schau in seinem Heimatlande zu erleben. Der polnische Botschafter gab am Vorabend der Aus stellungseröffnung einen großen Empfang, der durch ein kleines Hauskonzert um Mitternacht einen besonders fest- lichen Charakter erhielt. Daß wir nur dann Waren einfüyren können, wenn auch unsere Waren draußen abgenommen werden. Die Berichte aus der deutschen Wirtschaft lauten recht zuversichtlich. Auf der Generalversammlung der Vereinigten Stahlwerke, in der der Abschluß für das Zwischenjahr (Ge winnvortrag von 23,7 Millionen RM) genehmigt wurde, führte Generaldirektor Voegler u. a. aus, daß sich das neue Geschäftsjahr Produktions- und ergebnismäßig im allge meinen weiterhin in ruhig aussteigender Linie entwickelt, und daß er glaube, schon heute sagen zu können, daß, falls die geschäftliche Belebung in dem gegenwärtigen Umfange anhalte, für das Geschäftsjahr 1934/35 ein angemessener Ge winn ausgewiesen werde. — Die zum Konzern der Metall gesellschaft gehörende Vereinigte Deutsche Metallwerkc A.-G. weist zum 30. September 1934 einen Reingewinn von 1,10 Mill. RM aus, aus dem die Dividendenausschüttung von 6 Prozent wieder vorgenommen wird (i. B. Verlust von 6,76 Millionen RM, der durch Kapitalzusammenlegung von 10:7 gedeckt wurde). — Die Erzeugung der Bereinig ten Aluminium-Werke A.-G. in Lautawerk (Lausitz) konnte laut.Geschäftsbericht für 1934 um das Zweieinhalbfache von 1933 gesteigert werden. Die Dividendenzahlung beträgt 5 Prozent. oere zur Beschäftigung der jugendlichen Arbeitslosen; Si cherung des Reallohnes, wobei eine Anpassung der Löhne an eine mögliche Steigerung der Kleinhandelspreise vorge sehen ist; schrittweise Organisation der Wirtschaft nach dem Berufsgruppenprinzip; Liquidierung ungesunder Wirt- chaftsunternehmungen und Förderung der Industrien, die ich der Herstellung solcher Erzeugnisse widmen, die Belgien nfolge seiner Absperrung von den ausländischen Märkten künftig nicht mehr aus dem Auslands beziehen will. Anerkennung der Sowjetunion Zur Außenhandelspolitik wird in der Regierungserklä rung betont, daß Belgien nicht zögern werde, sich das Sy stem der Präferenzabkommen zu eigen zu machen, wenn dieses den belgischen Interessen entspreche, ohne daß Bel gien damit allerdings auf seine vollständige wirtschaftliche Unabhängigkeit verzichte. Belgien werde seine Stützpunkte in den großen Wirtschaftssystemen der Welt suchen. Zum Schluß des wirlschaftspolllischen Teiles der Regie rungserklärung erfolgte die Ankündigung, daß die Regie rung entschlossen sei, Sowjelrutzland anzuerkennen, um zu einer Verstärkung der Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder zu gelangen. Kurz, aber sehr entschieden, ist der politische Teil der Regierungserklärung. Darin verlangt die Regierung eine Verlängerung der Sondervollmachten um ein ganzes Jahr. Das Parlament wird aufgefordert, sich bis zu einem von der Regierung noch zu bestimmenden Termin zu vertagen. Für die Durchführung des Regierungsprogramms müsse, so heißt es in der Erklärung weiter, die Stabilität der Regie rung für mindestens ein Jahr gesichert werden. Die Regie rung sei bereit, in der Zwischenzeit mit den großen Aus schüssen des Parlaments zusammenzuarbeiten »nd sie gege benenfalls um ihren Rat zu bitten. Panikstimmung im Lande Die Börsenschliehung und die Barabhebungen bei fast allen Geldinstituten des Landes haben zu einer Flucht aus dem Belga geführt, die kaum anders als Panik bezeichnet werden kann. Mit den von den Banken abgehobenen Gel dern wurden Sachwerte jeder Art, und zwar nicht nur Ge brauchsgegenstände wie Kleider und Lebensmittel in gro- ßen Mengen, sondern auch Häuser und Grundstücke getauft. Die Büros der Grundstücks- und Häusermakler waren nicht minder überlaufen als die Ladengeschäfte, die dem Andrang des Käuferpublikums kaum gerecht werden konnten.