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-7-—^-^-.-^^-.-—- ^-,—- ---- - - -- - -^n- ..... '^''' " .- ' ' .'- ' - ' " ' Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unü Anzeiger sür DWol-iswatSe, SchMeüeberg u. U. > : - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zukragen: einzelne Nummer 10 - - :: Gemelnoe-DerbanLS-Glrokonto Nr. S :: i - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - - Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Mes«« Blatt enthält dl« amtlich«« V«kannkmachung«n der Amtshauplmannschaft, dr« Sladtrat« and de« Finanzamt« Dlppoldi«wald« - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breit« - - Millimekerzeile 6 H/; Im Textteil di« M - j Millimeter breit« Millimeterzelle 18 - - Anzeigenschluß: 1V Uhr vormittag». - Zur Zeit «st Preisliste Nr. 3 giiittz - Nr. 72 Dienstag, am 26. März 1938 101. Jahrgang Die Besprechungen in Berlin Sertliches und SWslhes Dippoldiswalde. Gestern mittag gegen >rl Uhr brach auf dem hiesigen Bahnhof ein arbeitsloser Artist vor Schwäche unter Einwirkung anderer Krankheiten (Ischias usw.) bewußt los zusammen. Mit dem Kraftfahrzeug der Freiw. San.-Kolonne wurde er dem hiesigen Krankenhaus zugeführt. — Gefährlich« Jahreszeit. Menn die immer stärker wer dende wärmende Sonne Schnee und EIS des Nachwinters endlich zum Schmelzen gebracht hak und der FrühlingSwind trocknend durch Feld und Wald streicht, dann ist der Wald in Gefahr. Die Stürme des Winters haben ihn durchkobt. DaS welke Laub wurde heruntergezaust, die trockenen Nadeln aus den Kronen gekämmt, alles Dürre und Morsche wurde niedergebrochen auf braune Farnwed^l, trockenes Gras, auf die ganze abgestorbene Vorjahrs- vegelatton. Und alles zusammen ist gerade in der ersten Früh lingszeit, solange dasjunge Grün sich noch nicht entfaltet hat, eine feuergefährlich« Mischung. Ein Funke genügt oft, um einen Brand zu eczrugen. In der Mehrzahl aller Waldbrandfälle wirft leichtsinnige, gedankenlose Menschenhand den zündenden Funken. Achtlos wird die Pfeife ausgeklopft, das brennende Streichholz weggeworfen, der glimmende Zigarrenstummel auf die feuerge fährlich« Bodendecke geschleudert. Durch jeden Waldbrand wird nicht nur ein Stück Volksvermögen vernichtet, sondern eine Stel lung in der Erzeugungsschlachk verloren. Kaum kümmert sich se- mand um die gesetzlichen Anordnungen. Wohl wird das Anzün den von Feuer im Walde mit Strafe bedroht, auch das Rauchen Hst im Walde im Sommer verboten. Ein Teil der Waldbrände entsteht aber auch ohne Schuld des Menschen, z. B. an Bahn strecken durch Funkenflug aus Lokomotiven. Wie ein Brand aber auch entstehen mag, das erste Gebot ist dann, ihn schnell und ener gisch zu bekämpfen. Jeder Bolksgenosse macht sich strafbar, der böswillig einer Aufforderung zur Hilfeleistung bei Waldbränden nicht nachkommk. Wer als Erster Feuer entdeckt, hat unverzüg lich für Bekämpfung zu sorgen. Der Schutz des Waldes sollte sür alle Volksgenosten künftig etwas Selbstverständliches sein. Schmiedeberg. In der Kochküche unserer Schule waren Sonnabend und Sonntag die Arbeiten aus der Mädchen- Fortbildungsschule ausgestellt. Sie bestanden in Weißnähen, Schneidern, Glanzplätten, Einkochen von Früchten, Feinbäckerei, und allgemeiner Geschmacksbildung. Eine vollständig gedeckte und geschmückte Kaffeetafel zur Konfirmationsfeier sah außer ordentlich einladend und verlockend aus. Alle Arbeiten zeugten von vielem Fleiß und Geschick. Die gesamte Aus stellung zeigte den Besuchern, daß in der Mädchenfortbildungs schule so gearbeitet wird, daß die jungen Mädchen zu einst tüchtigen und praktischen Hausfrauen erzogen werden. Der Besuch der Ausstellung war an beiden Tagen ein reger. Höckendorf. Ende voriger Woche fand in der Volksschule zu Höckendorf die Entlassungsfeier für die aus -er Schule scheidenden 32 Kinder statt. Sie begann mit Gebet und dem Cho ral: „Bis hierher hat mich Gott gebracht". Sowohl von den zu rückbleibenden als auch von den die Schule verlassenden Kindern folgten G«dichtSvorttäge. Während die Kinder der künftigen 1. Klass« ein aut abgestimmkeS Abschiedslied sangen, warteten die scheidenden Schüler mit einem Heimatlied auf. Auch das Höcken dorfer Schulorchester — Zupf- und Streichchor — lat das seinige zur feierlichen Ausgestaltung der Entlassung und erinnerte so die Scheidenden nochmals an die gemeinsamen freudigen Stunden, die nunmehr der Vergangenheit angehören. Endlich sei noch er wähnt, daß ein Geigensolo mit Harmoniumbegleiiung von Schul leiter Beckert und Kantor Förster dargeboten wurde. Kantor Förster hielt weiter als Klassenlehrer eine zu Herzen gehende Ab- schiedsansprache, der «r das Zitat zugrunde legte: „Es gibt nur «in Glück: die Arbeit, eine Pflicht: die Treue, und eine Freude: das Schöne!" Schulleiter Beckert nahm die eigentliche Entlassung vor und appellierte In seiner Ansprache an das Nationalgefühl der nunmehr In das selbständige Leben tretenden Höckendorfer äugend. Jedem der scheidenden Kinder wurde das Buch „Der Vertrag von Versailles" auSgehändigt. In dem festlich geschmück ten Klassenzimmer war ein großer Teil Ler Elternschaft anwesend. Höckendorf. An einer gemeinsamen Sitzung des B e - .russschulverbandS-Vorstapdes und -ausschusses waren außer den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden Hök- kendorf, Dorfhain, Ruppendorf, Borlas, Obercunnersdorf und Beerwalde noch 13 weitere Mitglieder anwesend. Bürgermeister Theß, Höckendorf, gab als VerbondSvorlihender zunächst Mittei lung davon, Laß In letzter Zeit wiederholt Schulversäumnisse vor gekommen seien, die mit entsprechenden Strafen geahndet wut- Len. Au Punkt 2 wurde Ler vom Verbandsvorsthenden aufge stellte Haushaltplan für das kommende Rechnungsjahr 1035 Punkt für Punkt durchberaten und in Ler vorliegenden Fassung einmü- kig festgestellt und angenommen. Er balanciert in Einnahme und Ausgabe mit 4055 RM.; di« Mittel werden zum größten Teil Lurch di« Verbandsgemeinden aufgebracht. Die 1933er Rechnung wurde im Gegensatz zur bisherigen Gepflogenheit von dem Kassen- prüfungsverband Wetßerihtal, Rabenau, geprüft. Bisher geschah Las durch zwei aus der Mitte der MIkglieder bestimmte Rech nungsprüfer. Aufgrund des schriftlich vorliegenden Prüfungs berichtes wurde diese Rechnung richtig gesprochen und der Ver bandsleitung Entlastung erteilt. Die Mitglieder Richard Geißler, Beerwalde, und Arthur Büttner, Dorfhain, beauftragte man, die 1933er Rechnung In fachlicher Hinsicht, einer Durchsicht zu unter- ziehen. Ebenso wie -Lm Im Entwurf vorliegenden 1. Nachtrag zur Schulordnung, der sich auf Grund gesetzlicher Bestimmungen erforderlich machte, wurde -er vom Verbandsvorsthenden gefäll ten Entscheidung zugestlmmt, -aß von den die Schulräum« be nutzenden Nebenorganisakionen der Partei di« Unkosten gedeckt, insbesondere pro Abend 30 Npfg. Lichtgeld gezahlt werden. Seute Fortsetzung der Belvrechunge« Der Führer und Reichskanzler empfing Montag vormittag den britischen Außenminister Sir John Simon und Mr Eden im Beisein des Reichsauhenministers Freiherr» von Neurath und des britischen Botschafters Sir Eric Phipps. Besprechungen sanden stak» sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag über einige der Fragen, die in dem englisch-französischen Kommunique vom 3. Februar erwähnt worden sind. Die Besprechungen werden im Laufe des heutigen Dienstagvormittag wieder ausgenommen werden. (Deutsches Nachrichtenbüro) Vie Ankunft in Berlin. Englands Außenminister Sir John Simon (links) und Neichsaußenministev von Neurath verlassen im Auto den Flughafen Tempelhof. Schließlich wurden noch verschiedene, nicht zu vermeidende Ueber- schreilungen des Haushaltplanes 1933 nachbewilligk und auf An trag des Gewerbelehrers Müller über den künftigen Lehrplan, speziell die landwirtschaftlich« Klasse betr., beraten. Dresden. Bor einigen Monaten war der Leiter der Blase witzer Filiale des Görlitz» Wareneinkaufsoereins, Rodenwald, bei einem verbrecherischen Raubüberfall im Geschäft am Kopse erheblich verletzt worden. Der Uederfallene ist jetzt im Alter von 44 Jahren seinen Rerletznngen erlegen. Herold (Erzg.). Der Goldene Sängerbrief wurde dem Ehrenmitglied des hiesigen Männergesangver- eins, Hermann Schaarschmidt, für seine fünfzigjährige Ver eins,Zugehörigkeit überreicht. Zwickau. Höheres Eintopfergebnis. Am letzten Eintopssonntag wurden 6559 gesammelt gegen 645!) in« Februar. Schreckensurteile in Kowno Bier Todesurteile Kowno. Am Dienstag vormittag gegen 10 Ahr wurde unter großer Spannung das Urteil des Kownoer Kriegs gerichts verkündet. Der Vorsitzende gab bekannt, daß Emil Boll, Walter Prieß, Heinrich Wannagat und Emil Lepa zum Tode verurteilt worden sind. Es handelt sich hier um die Angeklagten des sog. Fememordes der Zesuttisgruppe. Das Berliner Verhandlungsthema ist aus dem Lon doner Communiquil bekannt. Auch der deutsche Stand punkt zu diesen Fragen ist klar. In der Frage der Rüstungen darf es keine unter schiedliche Behandlung geben. Wir sind sowohl bereit zur Abrüstung wie zur Begrenzung der Rüstungen. Nur muß für alle das gleiche gelten. Der Ostpakt ist in seiner Verbindung mit dem Ge danken der gegenseitigen Hilfeleistung eine Gefahrenquelle. Wir wollen nicht das Risiko laufen, in fremde Streitigkei ten verwickelt zu werden. Wir wollen auch nicht, daß in einem Rpgionalabkommen Staaten vertreten sind, die nach ihrer geographischen Lage nicht hinzugehören. Der geplante Donaupakt darf nicht verhindern, daß sich zwischen Oesterreich und Deutschland natürliche Beziehungen entwickeln. Er darf daher auch nicht das ge genwärtige Verhältnis unter Garantie stellen. Ueberhaupt enthält dieser Plan die Gefahr, daß sich andere Staaten in die innerösterreichischen Verhältnisse einmischen. Zum Abschluß des Luftpaktes haben wir uns schon bereit erklärt. Was schließlich den Völkerbund anbetrifft, so er gibt sich eine neue Lage erst nach der zufriedenstellenden Lösung der Grundfragen über die Sicherheit und. die Gleich berechtigung. Der Völkerbund darf nicht als einseitiges Machtinstrument bestimmter Staaten mißbraucht werden. Es ist also ein großes Verhandlungsprogramm, und man wird im Auge behalten müssen, daß das Berliner Gespräch in erster Linie der Erkundung dient Lar Echo in Laad» Der freundliche Empfang der englischen Minister in Berlin wird in Londoner politischen Kreisen und von der Presse mit Genugtuung begrüßt. Besondere Erwähnung findet in allen Berichten die Ehrenbezeugung durch den Ehrensturm der Leibwache Hitlers oder wie der „Times"- Korrespondent schreibt, durch die „100 lebendigen Wahrzeichen einer einseitigen Revision von Verträgen". In dem Bericht der „Daily Mail" heißt es, Simon sei unvoreingenommen nach Berlin gekom men und werde bereit sein, jede vernünftige Beschwerde der deutschen Regierung in Erwägung zu' ziehen. Die deutsche Presse und das deutsche Volk hätten die britischen Minister in sehr freundlicher Weise empfangen. Dies wird auch in anderen Berichten festgestellt. Die „Times" wiederholt die Erklärung, daß die briti schen Minister in Berlin di« Unterstützung der ganzen Na tion hinter sich hätten, und sagt, niemand könne bezweifeln, daß es Großbritanniens einziges Ziel sei, einander wider sprechend« Interessen zu versöhnen und ein System zu schaf fen, da» nichtherausgeforderte Angriffe verbiete und unter Strafe stelle. Dl« erste natürliche Erschütterung, die in Paris und anderen Städten durch die Wiederherstellung der Dienstpflicht in Deutschland hervorgerufen worden sei, habe bereit» nachgelassen. Das Blatt verweist auf die Aeuherung Lavals vom Freitag und auf das Pariser Com- Iohann und Ernst Wallat wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Der Führer der Sovog, Dr. Neu mann, und Bertulit erhielten je 12 Jahre Zuchthaus, die Angeklagten Kwauka, Ernst Rademacher, Prokoph, Riegel, Haak, Grau, Lappiens, Scheschkowitz erhielten je 10 Jahre Zuchthaus, der Führer der chrlstl.-soz. Volksgemeinschaft, Freiherr vpn Seck, Baron Popp, Rehberg, Kronenberg und 8 weitere Angeklagte je 8 Jahre Zuchthaus. Bei den bis her genannten Verurteilten wird das gesamte Vermögen beschlagnahmt. Von den wetteren Angeklagten wurden Dreßler, Preikscher, Dr. Herbert Böttcher ebenfalls zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die übrigen erhielten Zucht hausstrafen von 1V- bis 6 Fahren. Lediglich die beiden Spitzel und Kronzeugen, Molinus und Kuppatat, erhielten 1V- Jahre Zuchthaus, die in eine Gefängnisstrafe umgewan delt werden sollen. Gleichzeitig gab das Gericht zu erken nen, daß es für diese beiden ein Gnadengesuch beim Staats präsidenten einreichen werde. Es ist bezeichnend für die Ilrteilsfällung, daß gerade diese beiden, obwohl Molinus Geschäftsführer der Sovog war und eine führende Rolle spielte, vom Gericht in dieser Weise behandelt werden. Wetter für morgen (Meldung des Reichswetterdlenstes: Ausgabeort Dresden) T«Il» 'heiter, teils bewölkt. Kein« oder höchstens unbedeutend« Niederschläge. Abslauende westlich« Wind«.