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Weißeritz-Zeitung : 16.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193503165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-03
- Tag 1935-03-16
-
Monat
1935-03
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.03.1935
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Be- äer Lv Anwesc r Pressev«r Bürger bekannt, La täumnisse, tig gewesen Weiter richtet. D. dors geborei Enkel, einur bis kurz voi Tagen den derlausitz) z ter Ursache ritz plötzlich die Kette des Flaschcnzuges. Die schwere Maschine tras den Schlosser und zerquetschte ihm den rechten Oberschenkel vollständig. Feingold wurde ins Pan- kower Krankenhaus gebracht, wo er an den Folgen iciner schweren Verwundung verstorben ist- Unwetterschädcn aus Sizilien und Sardinien. Auf den Inseln Sardinien und Sizilien haben in den letzten Tagen anhaltende Unwetter und starke Regengüsse erheblichen Säch- und Flurschaden angerichtet. Aus Sizilien wird gemeldet, daß etwa 40 Bauernhäuser zerstört worden sind und daß außerdem die Getreidesaalen schweren Schaden erlitten haben. Sowohl aus Sizilien als auf Sardinien sind an ver schiedenen Steilen die Eisenbahnlinien unterspült worden und waren zeitweilig für den Verkehr untauglich. Newyor Oakland (K< noch nicht ii hältmss« gür gesteuerte R Kräfte seinei leiter üeS 2 er in den l neuen Rad! große Tran ES Han Funkverbiw der Weiter! 8«! Wien, des Schützt» würde, darüber seinen parlamentarischen Zuhörern näher« Angaben zu machen vermeidet Flandin wohlweislich. Daß bei solcher Einseitigkeit der Beweisführung und Bewertung Herr Flandin schließlich von den vier Ueberfällen i spricht, die Frankreich im Laufe eines Jahrhunderts habe , über sich ergehen lassen müssen, ist kaum mehr verwunderlich. Gerade diese Bemerkungen sind aber andererseits ein > wenig ermutigendes Vorzeichen für den ! Willen zur Objektivität, mit der Frankreich an die kommenden, letzten Endes einer Entspannung und friedung dienenden Auseinandersetzungen hrrangeht. Allerlei Neuigkeiten Bon einer Dynamomaschine erschlagen. In einer Fa brik in der Görschstraßc 48 in Pankow ereignete sich ein schwerer Betriebsunfall. Dort war der 30jährige Schlosser Leopold Feingold aus der Wiesenstraße 41 damit beschäf tigt, eine Dynamomaschine mittels eines Flaschenzuges vom Keller nach dem Hol zu schaffen. Aus bisher noch ungeklär Rew A sind die N« getreten. D des Staates Schaden ist so« mit viel gend sind 1 Mississippi Folgen hat EWanNs BrrmiMngmrrM Zur Auslandsreise Simons und Edens. London, 16. März. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" weist darauf hin, daß Lordsiegelbewahrer Eden nach seinem gemeinschaftlichen Besuch mit Sir John Simon in Berlin in der Lage sein werde, den europäischen Sicherheitsplan in voller Kenntnis des deutschen Standpunktes zu erör tern. Von Moskau aus werde Eden nach Warschau reisen, wo er am 2. und 3. April Besprechungen mit Marschall PilsuLski, Außenminister Beck und anderen polnischen Mi nistern haben werde. Die Bedeutung, die die drei frem den Regierungen diesen Besuchen beimäßen, gehe daraus hervor, daß, wie der Korrespondent zu wissen glaubt, in jeder der drei Hauptstädte der Londoner Botsä-after des be treffenden Landes an den Besprechungen teilnehmen werde. Der Korrespondent äußerl zum Schluß die Vermutung, daß die britische Regierung vor dem Berliner Besuch Simons den non Deutschland angekündigken Schritten zur Schaf fung einer Militärlustmacht keine offizielle Beachtung schenken werde. Zum Zeichen Thema sagt der diplomatische Korrespon dent der „Morningpost" u. a., die Hauptschwierigkeit der Lage sei, soweit Deutschland und Sowjetrußland in Be tracht kämen, die Frage des Planes der gegenseitigen Ga rantierung der Ostgrenzen. Deutschland wolle nichts damit zu tun haben und gebe zweiseitigen Nichtangriffspakten den Vorzug, die Sowjetunion dagegen betrachte ebenso wie die Franzosen die Klausel über gegenseitigen Beistand als die einzig wirkliche Garantie. D.e orüljchen Minister werden sich bemühen, sestzuslel- len, ob irgendein Kompromiß erreichbar sei. Ls sei z. B. angeregt worden, einen Ausweg au» der Schwierigkeit da durch zu finden, die Klausel über gegenseitigen Beistand fa kultativ zu machen. Der zweite Punkt, der erörtert werden solle, beziehe sich auf die Begrenzung der Rüstungen. Die wiederholten Dro hungen Sowjetrußlands mit einer Erhöhung seiner Armee machten die Lage noch schwieriger, da sie Deutschland einen ausgezeichneten Grund für seine eigene Aufrüstung gäben. In dieser Beziehung würden, so meint die „Morningpost", die britischen Minister in Berlin vielleicht «ine unange nehme Enttäuschung erleben. Letzte Msrchrichten SA-Führerapseci in Drmamnmgau München, 16. März. Vom 14. bis 17, März findet in Oberammergau ein Führerappkll statt, an dem der Ehef des Stabes, die Führer der Gruppen, die Amtschefs der Obersten SA.-Führung und mehrere Gruppenführer und Obergruppenführer z. b. V. tostnehmen werden. Der Appell dient der Besprechung in terner Angelegenheiten der SA. Die älteste Frau DeuWiands gestorben Im Alter von 103 Jahren und 52 Tagen starb in Bohsdorf (Kr. Spremberg) nach achttägigem Kranken^ lager Frau Christiane oerw. Choy na geb. Nowotnik. Christiane Choyna, die wohl als die älteste Frau Deutsch lands zu gelten hatte, wurde am 19. Januar 1832 in Bohs- zulcgen ist, bis man eine absolute Sicherheit findet, ohne hinter sich die Mistel habe» zu müsse», um sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Sie wird den Unistand nicht aus dem Auge verlieren, daß noch entsprechende Verteidigungsmittel nötig sind, um die Sicherheit zu gewährleisten und um es Frankreich zu ermöglichen, in vollem Umfange an der Aus rechterhaltung des Friedens in der Welt mitzuarbeiten. Anter diesen Bedingungen hat die Regierung in dem Bewußtsein ihrer Verantwortung und im Rahmen des Ge setzes vom 31. März 1928 beschlossen, aus Grund des Ar tikels 40 dieses Gesetzes die Rekruten, die im April und im Oktober dieses Jahres eingezogen werden, noch länger un ter den Jahnen zu behalten. Derselbe Beschluß findet aus die Kontingente bis einschließlich 1939 Anwendung, voraus gesetzt, daß bis dahin keine Erleichterungsmaßnahmen ge troffen werden können, die durch eine günstige Lntwick- »ereich«e«de FMMsgen Sowjetrußland lieferte das Hetzmakerial. Paris, 16. März. Eine interessante Aufklärung darüber, wie sich die Be richterstatter der großen Kammerausschüsse die Unterlagen für ihre Berichte verschaffen, die die Grundlagen für die großen Aussprachen darstellen und die Kammer in ihren Beschlüssen beeinflussen, gibt der „Petit Parisien". Man erinnert sich noch an die Ausführungen des Berichterstat ters des Heeresausschusses der Kammer, Archimbaud, die mit den unglaublichsten Behauptungen über ein aufgerü- stestes Deutschland gespickt waren und di« seinerzeit überall großes Aufsehen erregten und viel besprochen worden sind. In der letzten Sitzung des Heeresausschusses -er Kammer j kam es nun zu einer Auseinandersetzung zwischen dem rechts gerichteten Abgeordneten Oberst Fabry, dem Berichterstatter des Heeresausschusses Archimbaud, und dem sozialistischer ! Abgeordneten Dormey. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung gab Archimbaud die sensationelle Erklärung ab, daß er seine Berichte zu mindest zu einem Teil auf Grund der Angaben ange- fertigl habe, die ihm die Sowjetbotschast in Paris ge macht hätte. Der sozialistische Abgeordnete Dormey zeigte sich über die Mitteilung! sehr erstaunt und zog daraus die Schlußfolge rung, daß die Verlängerung der französischen Militärdienst- !zeit letzten Endes auf die Initiative Sowjetrußlands zurück zuführen sei. Als Oberst Fabry , ihm darauf erklärte, er müsse das ja schließlich am besten wissen, berief sich Dor mey auf seinen anwesenden kommunistische» Kollegen De- veze, der sich aber weigerte, irgendwelche Angaben zu ma che». Archimbaud vervollständigte seine erste Erklärung schließlich noch' dahin, daß die Informationen, die er für seine Berichte verwandt habe, von ausländischen Mächten herrührten. sluß, da di men. Seit n reuth der ' zu werden. Bedenken, schluß nlcn den Antra, Antrag aus dorf erneu! auf gcantw Dippoldisw eingeschult Ritterguts^ von verspri weg für lh ausschusles trag aus U Paulsdorf den, da siä Rückstufung Metklassig« schürft hab DaS T leiter Mün gende Noti MWMer AMlss aus Na Saud London, 16. März. Einer Reutermeldung aus Mekka zufolge wu^de auf König Ibn Saud ein Anschlag verübt, als er sich aus dem Wege zur Großen Moschee in Mekka befand. Drei bewaffnete Anhänger der Seiditen, einer religiösen Sekte au» dem De men, stürzten sich auf den König, konnten jedoch von der Leibwache des Königs an Ihrem Vorhaben gehindert wer den. Die drei Attentäter wurden von der Leibwache er schossen. Glashütte. 3n einer öffentlichen Bersammlung der DAF sprach am Donnerstagabend Pg. Schladitz, Dresden, über Be triebsgemeinschaft und BertrauensratSwahl. Unter Hinweis aus das am Bortage über den Leipziger Sender übertragene Betriebs konzert und nach ausführlicher Schilderung der mit dem Konzert verbundenen Reportage unterstrich der Redner die sicher nun al len klar gewordene Tatsache, daß wirklich eine andere Luft in der Mehrzahl der deutschen Betriebe herrsche, ein neuer Geist sich Bahn breche und damit dem schon jetzt überall feststellbaren Platz greifen größerer Arbeitslust den Weg geebnet habe. Aber auch mit denen setzte er sich auseinander, die noch immer nicht begrif fen Haben, warum die Volksgenossen immer wieder zusammenge rufen werden müllen. Nur das gemeinsame Erleben und das ge meinsame Aufnsymen des gesprochenen Wortes, der sonstigen Darbietungen und Eindrücke könne bewirken, daß die Volksge nossen aller Stände und Berufe gemeinsamen Sinnes werden und somit das Gleiche tun. Denn was aufgebaut werden soll, sei so umwälzend, daß die Gemeinschaft immer wieder exerziert werden müsse, und nur über die Betriebsgemeinschaft führe der Weg zur großen Volksgemeinschaft, fuhr dann -er Redner fort, um dann sogleich ausführlich auf das Wie dieses Schaffens einzugehen. Dazu dienten ihm Beispiele, die dem Zuhörer klarmachten, wie doch jeder zunächst seinen sogenannten inneren Schweinehund überwinden, sich ein neues Denken aneignen, kurz, ein« Betriebs gemeinschaft mit aufbauen müsse, deren Fundamente die gegen seitige Achtung und das gegenseitige Vertrauen aller Beteiligten sind. Namentlich soll der im April zu bildende Vertrauensrat die neucn Gedanken in die Tat umsehen. 3n den Vertrauensratge hören, meinte Schladitz fortfahrend, nur Männer mit anständigem und kameradschaftlichem Charakter, und es würden manch« nicht wied«r zu diesem Posten auscrwählt werden, die im letzten Jahre durch ihr Gebaren eher einen „Mißkrauensrat" repräsentiert hät ten. Alle Weisheit der Welt qualifiziere noch keinen zum Ver trauensrat, wenn er nicht kameradschaftlich handel«, sofern er na türlich auch politisch zuverlässig sei und im Betrieb etwas leiste. Die Vornahme der Wahlen am 12. und 13. April haben also nicht nur lokalen Charakter, sondern staatspolitische Bedeutung, und sie sollen anzeigen, inwieweit der Gedanke des Führers hin sichtlich der Gemeinschaft Fuß gefaßt hab«. Sein« weiteren Aus führungen galten dem Aufbau der DAF, der Wichtigkeit des Blocks innerhalb dieser großen Organisation, der Stellung des Blockwalters und der Beitragsfrage. Zu letzterer gab er bekannt, daß die im Vorjahre vom Gau Sachsen der DAF vereinnahmten 2,3 Millionen Mark an Beiträgen für Unterstützungszahlungen in Höhe von 1,5 Millionen Mark Verwendung gefunden haben. Al lein schon daraus sei die Solidaritätsgemeinschaft zum Nuken je ner, welch« unserer Hilfe am meisten bedürfen, klar ersichtlich, meinte Pg. Schladitz, um dann zu all den herrlichen und großar tigen Aufgaben der DAF überzugehen, die «ine eingehende Wür digung durch ihn fanden. Es sei hier mit der Bezeichnung „Her anführung des deutschen Arbeiksmenschen an deutsche Kulturgüter im weitesten Sinn" alles erwähnt. Ein eindringlicher Aufruf an alle Arbeitskameraden, ganz gleich in welcher betrieblichen Stel lung sie stehen, die Gemeinschaft mit auszubauen, bildeten den Schluß der mit Beifall aufgenommenen Ausführungen. Unter den Zuhörern sah man mehrere Amtswalter aus dem Kreise, so wie Betriebsführer und Handwerksmeister. Dresden. Durch besondere Umstände wurde die Aufmerksam keit der Kriminalpolizei auf zwei 19 und 20 3ahr« alte Männer gelenkt, die dringend verdächtig waren, sich der Erpressung schul dig gemacht zu haben. Beide wurden festyenommen. Nem älte ren wurde in mehreren Fällen Erpressung nachgewiesen. Er Hatto sich mit Personen in Verbindung gesetzt, von denen ihm bekannk geworden war, daß sie sich wegen sittlicher Verfehlungen strafbar gemacht Haden sollten. Er drohte ihnen mit Anzeigeerstattung und erreichte dadurch, -ah ihm die einzelnen Personen Geldbeträge bis zu 60 Mark übergaben. Durch die Festnahme der Burschen fan- ferner der im November v. 3. an einem 70 3ahre alten Mann in der öohannesstraße verübt« Raubüberfall seine restlose Aufklä rung. Die Festgenommenen wurden der Tat überführt. Der Ueberfällen«, der inzwischen verstorben ist, hott« der Kriminal polizei seinerzeit angszeigt, Laß bei ihm ein Einbruch verübt wor den sei. Die Erörterungen ergaben aber bald, daß es sich um einen Raubüberfall handelt« und der Betroffene aus bestimmten Gründen die wahren Umstände verschwiegen hatte. Die Burschen waren mit einem Nachschlüssel in die Wohnung des Greises ein- gedrunaen, halten ihn festgehalten und sein« Kleidung durchsucht, wobei sie 20 Mark erlangten. Sie durchsuchten ferner alle Be hältnisse und erbeuteten weitere 150 Mark. Nachdem sie ihr Op fer in das Schlafzimmer eingeschlossen hatten, hatten sie die Flucht ergriffen. Beide Burschen werden der Staatsanwaltschaft über geben. ' Dresden. Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, wird die Bäuerlich« Werkschulc Tharandt mit Zustimmung des Mini steriums für Volksbildung nach Dresden verlegt. Sebnitz. 3n das Sebnitzer Amtsgericht wurden drei Perso nen eingeliefert, von denen zwei im Verdacht des Rauschgifthan dels stehen. Außerdem werden sich alle drei wegen unbefugten Waffenbesitzes und wegen Paßvergehens zu verantworten haben. Schneeberg. Bei Erdarbeiten in der Nähe des sogenann ten Gerichtswäldchens stieß man auf Ueberreste eines Massen grabes aus den Befreiungskriegen 1813. Man fand in dem Grabe zahlreiche Totenschädel und Gebeine. DK sr äer Athen, bereits eine Ausstandes e genannten R war, die Re< ierhielt irr A gen vor all« venizelistisch« trieben. Lei Venizelos, C sindet. Es i unter sog«na Keren und ' betrieben. ! publik in G< Als di« verließ Veni gcnblick des bindung mit Die Uni ausgedeckt. ferner ergeb des Arsenal! richten über nizelos selbst Beförderung weiteren U Beurksarzi noch um 8 Frist läuft gehende A wegen ansti und Andere krästen übe Die nich M4 cinge Kenntnis g Als Ei rin Vandei aus Düssel! siger Volke an den Sch Eine - Außerdem hat der Kriegsminister einen Gesetzesvor schlag eingebracht, der ihn ermächtigen soll, das augenblick liche militärdienstpflichtige Alter allmählich bis auf 20 Jahre herabzusetzen und die getrennte Einziehung der Rekruten (April und Oktober) aufzuhebcn. Derselbe Gejetzesvorschlag sieht in einem noch durch das Finanzgesetz festzulegende» Rahmen eine Erhöhung der Zahl der Berufssoldaten vor. Di« Regierung erklärt noch einmal den friedlichen W'l- s len eines „in einem Jahrhundert viermal überfallenen Landes", und sie ist sich bewußt, der Repräsentant eines Landes zu sein, das seine Rüstungen nur in dem Maße aufrechterhält, wie sie für die Verteidigung des Friedens, die Aufrechterhaltung der Sicherheit und die Entmutigung ! des Angriffs notwendig sind. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten wurden durch keinerlei Zwischenruf gestört. Seine Erklärungen wurden von der Rechten und der Mitte mit Beifall aus genommen, während auf der Linken eisiges Schweigen Kerrschte, das bis in die Reihen der Radikalsozialisten ging. Der Marxistenführer Leon Blum warf der Regie rungserklärung Zweideutigkeit vor und bezeichnete die Ge genüberstellung der französischen und der deutschen Effek tivstärken in der Erklärung Flandins als lückenhaft, da auch in Deutschland rekrutenarme Jahrgänge bevorstünden. Sieben Milliarden Francs seien für die Befe stigungswerke ausgegeben worden, um Effektive zu sparen. Warum ändere man jetzt die Politik? Frankreich verfüge im Mutterland einschließlich der Kolonialstreitkräfte, die m Frankreich in Garnison liegen, nicht über 238 000 Mann sondern über eine viel höhere Zahl, die sich 500 000 nähere. Leon Blum gibt feiner Ucberzeugung Ausdruck, daß die vorhandenen Effektivbestände ausreichend seien, wenn es sich darum handele, die Befestigungswerke zu besetzen und eine Verteidigung zu organisieren. Irankreich verfuge über größere Streitkräfte als die tatsächliche Verteidigung erfordere; man bereite eine Angriffs st rategie vor. Der Vorsitzende des Heeresausschusses, der Kammer abgeordnete Oberst Fabry, berichtigte die von Leon Blum erwähnten Effektivstärken; einschließlich der 11000 Mann Garde mobile verfüge Frankreich seiner Ansicht nach im Mutterland über 350 000 Mann; der Rest der 543 000 Mann, die die gesamte französische Armee bilden, befinde sich außer halb des Mutterlande. Wenn man keine neuen Vorkehrun gen getroffen hätte, würde der Bestand der im Mutterland verfügbaren Truppen auf 250 00O Mann gesunken sein, wovon etwa 60 000 bis 70 000 nicht ausgebildet seien. Die ursprünglich vorgesehenen Uebergangsmaßnahmen für die rekrutenarmen Jahre reichten im Hinblick auf die Aufrü stung Deutschlands nicht mehr aus; selbst, wenn es keine rskrutenarme Jahre gäbe, müßte die Dienstzeit erhöht wer den. War Flaum uicht anMrte Zu der Rede Flandins vor der iranzösischen Kammer bemerken wir folgendes: Wenn auch der französische Ministerpräsident sich in feiner Rede, mit der er die neue französische Aufrüstung begründet, im allgemeinen einer maßvollen Sprache bedient, so kann doch seine Begründung, die sich allein auf das Verhalten Deutschlands stützt, nicht ohne wesentliche Richtig stellungen, Ergänzungen und Vorbehalte zur Kenntnis ge nommen werden. Die Vorkehrungen, die Deutschland „trotz der Bestim mungen des Teiles V des Vertrages von Versailles" in militärischer Hinsicht getroffen hat, werden erwähnt, ebenso, daß dies durch einseitigen Beschluß Deutschlands „geschah". Nicht aber werden die wahren Gründe er wähnt, die zu der Abkehr Deutschlands vom Zustand einseitiger Entwaffnung führen mußten, und die eben darin bestanden, daß die Rüstungsmächte, statt ihren Abrü stungsverpflichtungen nachzukommen, namentlich aus tech nischem Gebiet die Kampfkraft ihrer Heere ins Uferlose steigerten. Wenn der französische Minister präsident also von früheren Hoffnungen spricht, „daß vor dein Abschnitt der rekrutenarmen Klasse (o. h. zu Beginn der rekrutenarinen Jahre) die internationale Organisation der Sicherheit die Beschränkung und Herabsetzung der Rü stungen möglich machen würde , so versäumt er es, in die- iem Zusammenhang mit der der französischen und der Weltöffentlichkeit gegenüber gebotenen Vollständigkeit die wahren Gründe zu erläutern, die zur Zerstörung gerade dieser Hoffnungen geführt haben. Als ebenso unvollständig müssen die Ausführungen des französischen Ministerpräsidenten hinsichtlich der Frank reich außer dem eigentlichen Heimatheer zur Verfügung stehenden Truppenkorper bezeichnet werden. Da die Rü- stungsmaßnahmen sich offenbar lediglich auf Deutschland beziehen sollen, die Möglichkeit eines Angriffs französijcher- leits aber glatt bestritten wird, so muß Flandin, angesehen von den Armeen der Locarno-Mächte, auch die Heere seiner bekannten Verbündeten hinzurechne». Vielleicht sind es ähnliche Zusammenhänge, die ihn auch bewogen haben, im Gegensatz zum britisch-» Regierungsoertreter im Oberhaus. Lord Stanhope, von der erheblichen Verstärkung der russischen Armee überhaupt nicht zu sprechen. Wie für Deutschland also im Konsliktssall mit Frankreich dos Militärische Zahlenoeryältnis in Wirklichkeit sich stellen ^ , ... Die zeitliche Jndienstbehallung ? für die Rekruten, die im April 1936 12 Monate ge- j dient haben, weitere 6 Monate betragen und für die spä teren Klassen auf weitere 12 Monate ausgedehnt werden. ! lung der Verhandlungen gerechtiqtfertigt sein müßten und i sich auf die Organisierung der Sicherheit und der Rüstungs beschränkungen beziehen, wird für die Rekruten, i
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