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oben wollten? Sie am Tage mal ein ängstlich wieder zu- Kroküsblüten schlossen zitternd ihre Kelche, und die Sonncnstrah- 42 — den Winter aus seinem kurzen Schlum mer auf. Scheltend und drohend kam er bißchen eingenickt war, da liehen sie leise ihre Glöckchen erklingen und sangen: sollten sich nur ja nicht unterstehen, mit ihren Glöckchen zu läuten, um den Frühling herbeizu rufen, der sei noch viel zu weit weg und würde sie doch nicht hören. Aber die Schneeglöckchen sind tapfere, kleine > Wesen, die sich nicht leicht ein schüchtern lasten, und als der Winter i heran und hauchte die kleinen Sänger mit seinem eisigen Atem so grimmig an, daß sich ihnen oie kleinen Kehlen zusam- menpreßten und sie keinen Laut mehr kleinen Blatt- Lieber Frühling, wir sind hier, Und Wir sehnen nns nach dir. Kling — klang — kling! Schmückten uns für dich gar fein, > Wollen deine Boten sein. Kling — klang — kling! Lieber Frühling, komm' herbei, Mach von Schnee und Eis uns frei! Kling — klang — kling! Da horchten die Vöglein in den Bäumen auf, die Sonnenstrahlen husch ten geschwind auf die Erde hinab und liebkosten die kleinen Schneeglöckchen; an den Sträuchern drängten sich winzige Blattknospen hervor, und blaue und gelbe Krokusbluten lugten wie bunte Ostereier aus dem Grase. Und es war, als hätte das kleine Lied der Schnee glöckchen auch den Vögeln frischen Mut eingehaucht. Bon allen Zweigen ertönte erst leise, dann immer lauter ein Ziepe», Pfeifen, Flöten und Trillern, und alle Stimmen vereinten sich in dem Rufe nach dem Frühling. Man sollte meinen, diese Rufe müßten den Ersehnten selbst vom fernsten Winkel der Erde herbei locken, aber statt dessen schreckten sie nur len verschwanden so schnell, wie sie gekomnien waren. Nur den Schnee-, glöckchen konnte der Winter nichts anhaben; die stan den wie tapfere kleine Wachtposten da und schauten dem Winter furchtlos ins Ge sicht. Und nun wiederholte sich jeden Teig das Gleiche: kaum batte sich der Winter zu einem Ruheltünvchen zurückgezogen, da begannen oie Schneeglöckchen zu läuten, und alles, was sich nach dem Frühling sehnte, wagte sich hervor. Freilich fuhr der Winter immer wieder grimmig dazwischen, bald aber wurde er es überdrüssig, ließ am Tage alles gehen, wie es wollte, und fiel nur in der Nacht über die kleinen Frühlingsboten her mit Frost und Reif. Aber auch auf diese, seine Trabanten, war schließlich kein rechter Verlaß mehr. Sie behaup teten, die Luft im Lande bekäme ihnen nicht mehr gut, und das ewige Geläute der Schneeglöckchen fiele ihnen auf die Nerven. Uber kurz oder lang würde ja der Frühling doch davon erwachen, und sie hätten keine Lust mehr, mit ihm noch einmal den Kampf aufzunehmen. Ja, diese Schneeglöckchen! dachte der Winter ärgerlich. Die hatten ihm die ganze Freude an seiner Herrschaft verdorben. Die waren ja nicht umzubringen. Arbei teten sich durch den Schnee hindurch wie tapfere Pioniere, lachten den Winter aus und Aeßen nicht ab, nach dem Frühling zu rufen. Da stand gerade wieder ein neues Häuflein beisammen und sang, der Winter konnte es deutlich verstehen: verging. .— Schließlich konnten es die Schneeglöckchen unter der Erde vor Sehnsucht nach dem Frühling nicht mehr aushalten. Bald hier, bald da, steckten sie die Köpfchen heraus, um Umschau nach ihm zu halten. Doch weit . „ und breit war nichts von ihm zn sehen, hervorbrachten. Die und der Winter fuhr gleich scheltend ans knospen zogen sich än sie los: Was sie denn jetzt schon hier rück, die Kroküsblütei