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dieser Sinfonie Idealist geworden, er hat sich dem Schillerschen Idealismus voll und ganz hingegeben. Der erste Satz beginnt mit einer getragenen, feier lichen Einleitung. Der eigentliche Satz steht im leb haftesten punktierten Sechsachteltakt, der beide Themen prägt. Dieser Satz endet in einem sieghaften Durchbruch. An Stelle des langsamen Satzes bringt Beethoven, abweichend vom üblichen Gebrauch, ein Allegretto von verschleierter Melancholie und wehmütiger Verträumtheit. Die weitere Entwicklung dieses Satzes verläuft in der Form der Variation. Das Scherzo steht im schnellsten Tempo, es ist lustig und keck, übermütig und steckt voller Humor. Das eingeschobene Trio hebt sich durch seine zärt liche Melodie scharf vom Scherzo ab. Der lebhafte Schlußsatz hat ein erstes Thema, in welchem die Hauptbetonung entgegen allein üb lichen Gebrauch auf dem unbetonten Taktteil liegt — ebenso ist im vierten Takt des beschwingten zweiten Themas die Betonung auf dem Nebentakt teil. In einer übermütig-burschikosen Stimmung verläuft dieser Satz, von einer Heiterkeit Beethovens kündend, die in ihm liegen mußte, denn das Ent stehungsjahr der siebenten Sinfonie 1812 war ein tränenreiches Jahr. Johannes Paul Thilman Die Anrechtskonzerte werden in der neuen Spielzeit 1951/52 fortgesetzt. In zehn Philharmonischen Konzerten der Reihe ,,A“ wollen wir unsere Hörer in der Pflege sinfonischer Musik wieder mit den Meisterwerken der Weltliteratur vertraut machen. Bedeutende Solisten wirken in den Konzerten mit. Anläßlich des 125. Todesjahres Ludwig van Beethovens (gest. am 26. März 1827) ist unsere Anrechtsreihe ,,B'‘ einem Zyklus aus der Fülle seiner Werke gewidmet. Wir bitten alle Freunde guter Musik, sich der Anrechte zu bedienen und die damit verbundenen Vorteile des für alle Konzerte gesicherten Platzes und der 25% igen Preisermäßigung wabrzunehmen. Die Plätze unserer Abonnenten bleiben nach Erscheinen der neuen Konzertpläne (etwa Ende August 1951) für 14 Tage für die bisherigen Platzinhaber reserviert. Vormerkungen werden schon jetzt gern entgegengenommen. Die Teilnahme an der Volksbefragung gegen die Remilitarisierung ist Ehrensache eines jeden friedliebenden Deutschen!