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Beilage zur „Weißcritz -Kettung Sonnabend, am 9. März 1935 101. Jahrgang Nr. 58 Edens Reise nach Warschau nnd Maska« k lorl lsn ----- Konvent) t und Cnt- lahme der es, 5. Wahi Ugung öes !denes. ithe führer vertretend« intwortlich« 1935: INS lde. erschied h,« auch in Äp. ilS 3V 3ahie de und ge- :en warf die it Dividende on. der Ent- äfisführung" Und wie fah »WO e 3.30 Uhr Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichs- und preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darrö, hat an die Siedlungsbehörden der Länder in Preu ßen, an die Oberpräsidenten — Lanüsskülturabteilungen — folgenden bedeutsamen Erlaß herausgegcben, der die Jahres leistungen der Neubauern regelt und sämtlichen landwirt schaftlichen Siedlern zur Kenntnis gebracht werden soll: „Die nationalsozialistische Regierung hat nach der Uebernahme der Macht den in früheren Jahren angeseßten landwirtschaftlichen Siedlern durch Erlaß ihrer Leistungen für die Dauer von Jahren und im Anschluß daran durch beträchtliche Senkung der Jahresleistungen für 1934 aus ihrer bedrängten wirtschaftlichen Lage geholfen. Sie hat darüber hinaus durch Marktordnung und Festpreisbildung die Verhältnisse auf dem landwirtschaftlichen Markte gefe stigt und dadurch die Leistungsfähigkeit auch der Siedler ge hoben. Trotz der hierdurch elngelretenen Besserung der wirt schaftlichen Lage habe ich mich im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminister der Finanzen entschlossen, den in der Zeit vom 1. April 1924 bis 31. Dezember 1933 angeiehten Siedlern auch noch für das Jahr 1935 gewisse Erleichterun gen zu gewähren, damit sie die Leistungsfähigkeit ihrer Höse noch weiter steigern und vom Jahre 193ö an ihren Ver pflichtungen in vollem Umfange nachkommen können. Lnspotie» s ig, 12.3.. ine große mT- Mei neidend, -re lowie Zahralt, «mungs- »chwet», besonders nd Tausch ! zeigte die vielfachen Verwendungs- , .... für die Vistrafaser bei Kleiderstoffen gibt. Die Textil-Messe in Leipzig hat aller Welt gezeiat und - - bewiesen, daß die Mischgarne und Stoff« für den praktischen -Gebrauch gut geeignej. sind. Sie genügen in Haltbarkeit, »Färbung und Griffigkeit den größten Ansprüchen. Klei- ! verstosse, auch aus Mischgeweben, wurden aus der Textil- s -Messe gut verkauft. Große Nachfrage bestand nach Weiß- ! waren. Die Damenkonfektion hatte ein besseres Geschäft izu verzeichnen als die Herrenkonfektion. - Ruhe der Welt — dann sei dies eine riesige Dummheit, für die man kaum eine Parallele finden könne. ! Der parlamentarische Berichterstatter der „Times" schreibt, man erwarte, daß es nach einer Erklärung des Standpunktes der Regierung durch Baldwin und Simon im Unterhaus am nächsten Montag möglich sein werde, eine ! Vereinbarung über den Berliner Besuch zu erreichen. Man ! sei allgemein der Ansicht, daß es die Dinge vereinfachen würde, wenn der Berliner Besuch stattfände, bevor Eden nach Warschau und Moskau gehe. Andererseits wünsche mau nicht, den Besuch in Polen und Sowjetrußland länger i hinauszuschieben, als unbedingt notwendig sei. Der Berichterstatter führt weiter aus, die Mitteilung, daß Eden und nicht Sir John Simon nach Moskau gehen werde, scheine bei der liberalen Opposition Erstaunen her vorgerufen zu haben. Der Korrespondent erinnert daran, daß diese Möglichkeit schon seit mehr als einer Woche er wogen wurde, und fügt hinzu, das Kabinett habe jetzt die Entscheidung getroffen, daß die Reise nach Warschau und Moskau in erster Linie informatorischer Art sein solle. Eden werde dann »ach London zurückkehren, und das Kabinett werde entscheiden, ob ein persönlicher Besuch des Staats sekretärs des Aeußern folgen solle. Jahresleistungen der Neubauern Erleichterungen noch für 193Z Leipzigs grober Erfolg Wirtschaft der Woche. Die diesjährige Leipziger Frühjahrsmesse, ore vorwie gend im Dienst der Ausfuhrförderung stand, war ein vol ler Erfolg. Sie übertraf gerade im Hinblick auf die Zahl der Aussteller und Besucher alle Erwartungen. Dieses Jahr waren 8076 Aussteller auf der Leipziger Messe vertreten, was gegenüber dem vorigen Jahre eine Steigerung der Ausstellerzahl um 9 o. h. bedeutet. Auch das Ausland zeigte wieder stärkeres Interesse für die Messe. Sowohl Ein käufer wie Aussteller aus der ganzen Welt kamen nach Leip- !zig, um das vorhandene Warenangebot zu prüfen oder ihre Waren zu zeigen. Nicht nur aus Europa, auch aus Ame rika, Japan, China kamen die Kaufleute zur großen deut schen Warenschau. Nahezu 4000 Kaufleute aus dem Aus land« zählte man dieses Jahr mehr als im vorigen Jahre, die Gesamtzahl der ausländischen Besucher errechnet man mit 20 000. Der Besuch aus Großbritannien, den Niederlan den und der Schweiz war etwa um ein Drittel höher als im Vorjahre. Gleich der erste Messesonntag hatte einen riesigen Ver kehr zu verzeichnen. Gegen Mittag hatten allein 46 000 Personen auf der großen Technischen Messe das Messege lände betreten. Schon seit Jahren hatte der Messesonntag I keinen solchen Verkehr mehr aufzuweisen. Sehr erfreulich ,ist auch, daß bereits an diesem Sonntag eine sehr erheb- iliche Anzahl Abschlüsse getätigt werden konnte, darunter befanden sich auch große Aufträge aus dem Auslande. Die anderen Messetage brachten ebenfalls einen starken Verkehr. Am Messe-Mittwoch trafen allein 18 Verwaltungs-Sonder- : züge der Reichsbahn mit etwa 16 000 Messebesuchern in : Leipzig ein. Die feste Kaufstimmung hielt die ganze Woche ! unvermindert an. Einzelne Geschäftszweige konnten bereits am ersten Messetag größere Umsätze erzielen als während !der ganzen vorjährigen Messe. Nach ihrem Rücktritt, den sie Ministerpräsident Mac-, Donald schriftlich mitteilte, erklärte sie: Die Veröffentlichung des Weißbuches im gegenwärtigen Augenblick ist dex letzte Schlag gegen die Möglichkeit einer erfolgreichen Abrüstung»-! Vereinbarung. Es war mir daher unmöglich, weiterhin mits der Abrüstungspolitik der englischen Regierung übereinzu stimmen. Ich betrachte die Veröffentlichung des Weißbuches als die größte moralische K a t a st r o p h e, die wir! seit dem Versailler Vertrag in England erlebt haben. i untersogle n AirschbaÄ solche Dach- Befähigung oas also ausl Saadwerl und Aursn-r Errichtung einer Aussuhrsörderungsfielle. - Leipzig, 9. März. Der Reichsstand des deutschen Handwerks hatte die Führer im deutschen Handwerk nach Leipzig zu einer Ar beitstagung einberufen. Reichshandwerksmeister W. G. Schmldl hielt eine Rede über di« nächsten Aufgaben des Loudon, 9. März. Die Reise des Lordsiegelbewahrers Eden nach Moskau und Warschau wird nicht ganz vierzehn Tage dauern. Eden wird in Moskau Besprechungen mit Stalin und dem Volks kommissar Litwinow Haven und sich insbesondere in War schau mit dem Außenminister Beck besprechen. In britischen diplomatischen Kreisen hofft man noch im mer, daß in Berlin eine Zusammenkunft zwischen dem Füh rer und Reichskanzler Hitler und dem englischen Außen minister Sir John Simon stattfinden werde, und zwar ohne zu lange Verzögerung. Im Lause der Unterhaus-Aussprache kam das Mitglied der Arbeiterpartei, Dr. A d d i s o n, der unter Lloyd George Wohlfahrtsminister imd im ersten Kabinett MacDonald Lanvwirtschgftsminister war, auf das Sinken des Ster- lingkurses zu sprechen und erklärte, einen Teil der Schuld an diesem Exxignis trage das am Montag veröffentlichte Weißbuch.Wenn eine Negierung ein solches Schriftstück veröffentliche, unmittelbar bevor sie ihren Staatssekretär des Aeußern auf eine Friedensmission entsende, wenn eine Regierung der Macht, die der Staatssekretär besuchen wolle, erkläre, sie sei eine Fricdensstörerin und eine Gefahr iiir die I Auch der Textil-Messe, Vie drei Tage früher als die gesamte Leipziger Messe ihre Pforten schloß, war Erfolg be° schieden. Die Umsätze des Vorjahres wurden nicht nur ge halten, sondern häufig auch übertroffen. Sanz besondere Aufmerksamkeit schenkte man auf der Textil-Messe der Vi- stra-Ausstellung. Sie zeigte die vielfachen Verwendungs möglichkeiten, die es s t. Die Tertil-Ü Während in früherer Zeit die Leistungen des Siedler« Ausdruck rein geldlicher Verpflichtungen aus einem Kauf-I vertrage waren, ist im nationalsozialistischen Staate die Jah-! resleistung des neuen Bauern ein Maßstab seiner Pflicht erfüllung gegenüber der Volksgemeinschaft, die ihm zu sei ner Ansiedlung die notwendigen Geldmittel aus den Steuern seiner Volksgenossen g«währt«. Die Volksgemeinschaft ver langt daher von jedem Neubauern die restlose Entrichtung! der von ihm aufzubringenden Jahresleistung; d«ch Witte rungseinflüsse bedingte Mindererträge des,OiAst Bähres müssen in den Mehrerträgen guter Erntejahre ihren Aus gleich finden. , Es wird daher für die Zukunft unmöglich sein, aus dem Verhältnis eines Neubauern allgemeine Schlüsse auf, Vie Leistungsfähigkeit der Gesamtheit der Neubauern zu ziehen. Im Gegenteil wird die allgemeine Festsetzung der Forde rung der Jahresleistung nur dann Ausnahmen in zeitlicher Begrenzung zulassen, wo unabwendbare Naturereignisse ein« besondere Regelung erfordern. wer seinen Verpflichtungen gegenüber der Volksgemein schaft nicht pünktlich und gewissenhaft nachkommt, beweist, daß ihm das höchste Gut der Volksgemeinschast, der deutsche Boden, zu Unrecht zur Bewirtschaftung und al» herdstälte für sein Geschlecht anvertraut worden ist. Er wird daher seinen Platz -Inem würdigeren Volksgenosse« einräumen - müllen." Handwerks, wobei er besonders auf den neuen Leistungs-! willen im Handwerk zu sprechen kam. Zu dem neuen Le bensmut, der mit der neuen Regierung in das Handwerk eistgezogen sei, habe sich der neue Leistungswisl« gesellt. Wie ernst es das Handwerk damit meine, beweise die Zahl von Gütezeichen, die nicht nur die rvertmäßig hohe Hand-! Werksarbeit schützen, sondern auch den Kunden vor Ent-> täuschungen, vor Pfuschern und Betrügern bewahren sollen.! Generalsekretär Dr. Schüler vom Reichsstand des- deutschen Handwerks beschäftigte sich mit den Wirtschaftspoli- litischen Fragen des Handwerks und mit der Ausfuhrförde rung durch das Handwerk. Er betonte u. a., daß die Be mühungen um die Hebung der handwerklichen Ausfuhr zur Errichtung der Aussuhrsorderungsstelle für das deutsche Handwerk geführt hätte, die arbeitsmäßig in besonders enger Berbinoung mit dem Leipziger Messeamt steh« und infolgedessen ihren Sitz in Leipzig habe. Kurze Rottzen Der deutsch« Botschafter in Moskau, Graf von der Schu lenburg, und Außenkommissar Litwinow unterzeichneten ein Abkommen über den Postpaketverkehr zwischen Deutsch land und der Sowjetunion. Der frühere Gouverneur von Samoa, Dr. Erich Schultz- Ewerth, feierte auf seinem Ruhesitz in Klein-Machnow bei Berlin seinen 65. Geburtstag. Er wurde 1899 Bezirksrich ter in Deutsch-Ostasrika, 1901 Richter in Samoa und 1912 dort Gouverneur. Die sowjetrussilche Presse veröffentlicht einige Angaben über die fliegerische Ausbildung der Frau in Sowjetrußland. Nach den Mitteilungen der Blatter sind bis jetzt 41 Frauen als Flicger- kommandeure im sowjetrussischen Fliegerkorps tätig. Die seit der Gründung Mandschukuos bei militärischen Aktio nen eingetretenen Verluste betragen für Japan 3409 und für Mandschukuo 3132 Mann. Hiervon entfallen auf die Kwantung- Armee 3279. In ganz Japan werden Im April d. I. 15 000 Schulen für etwa zweieinhalb Millionen Jugendliche eingerichtet werden. Die Einrichtung dieser Schulen soll der körperliche» Ertüchtigung der japanischen Jugend dienen mit dem Zweck, auch in Japan eine vormilitärische Ausbildung einzusühren. DI« Technische Messe war außerordentlich reichhaltig be- schickt. Gegenüber dem Vorjahre ist «ine Zunahme der Aus- stelttrschaft von beinahe 20 Prozent zu verzeichnen. Ma- chinenbau und Elektrotechnik standen im Vordergrund. Auch auf der Technischen Messe, und speziell im Maschinenbau, spielten die einheimischen Rostoffe eine groß« Rolle. An der Lösung der durch die Motorisierung der deutschen Wirtschaft besonders wichtigen Treibstoffrag« ist nicht nur der deutsche Chemiker beteiligt, sondern auch der Maschinen- bauer, der die Motoren zu konstruieren Hai, in denen deut scher Treibsto s lsynthetisches Benzin, Benzol, Gas, Spiritus) verwendet wird. Der Wirtschaftsgruppe Maschinenbau ist es gelungen, einen geschlossenen Eindruck von dem Ergeb nis ihrer Arbeit auf diesem Gebiet zu vermitteln. Erfreu licherweise wurden die Leistungen der deutschen Chemie in der Treibstofsrage von den Leistungen des deutsck-en Ma schinenbaues aufs beste ergänzt. Besonderem Interesse begegneten auch neuartige Ver- : Wendungsmöglichkeiten der Kunstharzpreßstoffe, der Leicht- smetalle und ihrer Legierungen wi« Elektrometall usw., also Werkstoffe, die wir im eigenen Lande erzeugen. Auch auf der Bau-Messe herrschte starker Andrang, ! ebenso auf der Mess« für Kino, Photo und Optik. Unter den Radioattikeln fanden preiswerte Neujchöpfungen raschen Absatz. Die Porzellanumfätze im Inland lagen bereits am dritten Messetag über den Ergebnissen des Vorjahres. Im Hinblick auf das große Interesse, das diese demon strative deutsche Warenschau im In- und Auslande gefunden ißat^ ist zu hoffen, daß von der Leipziger Messe neu« An- Protest gegen da; WeWnA Englische Delegierte in Gens zurückgelreten. London, 8. März. Die einzige weibliche Vertreterin Englands auf der Ab rüstungskonferenz, Mrs. Corbet« Ashyby, ist ans Grund der Veröffentlichung des englischen Rüstungs-Weihbuche» zurück- gelreken. triebskräfte für unsere Wirtschaft ausgegangen und uno daß besondere unser Export die erhoffte und dringend er- wünschte Förderung erhalten hat. !» ' t Die Leipziger Messe wurde mit einer Kundgebung der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP, verbun den, die die weltwirtschaftlichen Ziele Deutschlands auszei- gen sollte. Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht gab hier- über programmatische Erklärungen ab und bestätigte noch einmal den Grundsatz des „Neuen Planes": nicht mehr zu -kaufen als bezahlt werden kann. Mit eindringlichen Worten wandte er sich gegen die Exportmüdigkeit in unserer eigenen Wirtschaft und forderte andererseits auch vom Ausland, deutsche Waren abzunehmen, denn nur dadurch kann Deutschland seine Schulden bezahlen. Ebenso bemerkenswert waren die Ausführungen des - Reichskommissars für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, der im Interesse der Ausfuhr verlangte, daß die deutschen Wa renpreise ohne wirtschaftlich störende Mittel oder soziale Erschütterungen den Weltmarktpreisen nähergebracht, also gesenkt werden. Für dieses Ziel ist auch von besonderer Be deutung, in welchem Umfange sich die Maßnahmen der Reichsregierung zur Senkung -er Zinsbelastung auswir- ken werden. Das Institut für Konjunkturforschung hat errechnet, daß allein die Senkung der Bankzinsen eine Ent lastung von rund 100 Millionen RM bringen wird. Man kann also schon aus dieser Zahl entnehmen, daß unsere Wirtschaft durch diese Maßnahme einen neuen kräftigen Antrieb erhalten wird, auf dem Wege der Gesundung fort zuschreiten. In diesem Zusammenhang muß als ein erfreu liches Zeichen gebucht werden, daß die bekannte Robert Bosch A.-G. in Stuttgart sich nach einer langen Zeit der Dioidendenlosigkeit nunmehr imstande sieht, ihren Aktionä ren 6 Prozent anzubieten. Aehnlick liegt es bei der A.-G. Deutsche Telephonwerk« und Kabelinüustrie sowie bei der Wertzeugfabrik R. Stock u. Co. Die deutsche Leinenindu strie kann sogar feststellen, daß sie «ine um 52 Prozent höhere Produktion erreichen konnte als im Jahr« 1933 Lvitla-rreuse «MM« Durchführung eine» internationalen Abkommen». Da» Kabinett hat aüf Antrag des Reichs- und preußl-! ichen Jüstizminlsters und de» Reichsminister» der Luftfahrt da» Gesetz über die Unzulässigkeit der Sicherung»b«jchlag- nahm« von Luslsahrzeugen verabschiedet. Das Gesetz dient der Durchführung des Im Mai 1933 in Rom von den deutschen Bevollmächtigten unterzeichnete^