Volltext Seite (XML)
veMdk MM KM Le WsmgMr Lut 6eMn Colombo, 8. März. Die nun schon seit Wochen auf der In sel Ceylon wütende Malariaepidemie hat bisher viele Tausende von Todesopfern gefordert. Die Behörden haben vergeblich ver sucht, Hilfe zu schassen. Nun wird berichtet, daß ein englischer Arzt gemeinsam mit seiner deutschen Frau Versuche mit dem von der Z.-G. Farbenindustrie gelieferten Malariamittel „Atebrin Musonal" angestellt hat, die so glänzende Ergebnisse zeigten, das; nunmehr 50 000 Personen mit diesem Mittel geimpft werden sol len. ES gelang, durch zwei Einspritzungen innerhalb von ^Stun den jede weitere Gefahr für den Malariakranken zu beseitigen und die Krankheit selbst zu heilen. Der MM Mß üer Veit ' Hanover, 8. März. Museumsdirektor Prof. Dr. Jakob- Friesen übergab am Freitag abend den ältesten Pflug der Welt, der aus der Zeit 3400 vor Christi Geburt stammt, also über 5000 Jahre alt ist, der Oesfentlichkeit. Er wurde vor einigen Jahren im Kreise Aurich beim Torsstechen gefunden und durch den Lehrer Kettler in Georgsseld geborgen. Er war vollständig in dem „schwarzen Tors", dem älteren Bleich- moostorf, eingebettet, der an dieser Stelle 90 cm mächtig ist. Wegen der Einzigartigkeit des Fundes und wegen seiner großen Bedeutung für die deutsche Vorgeschichte, wurde er dem Landesmuseum in Hanover überwiesen, wo er jetzt nach jahrelanger fachmännischer Behandlung in einem großen Schaukasten ausgestellt wird. WMW klckMMMk bM LaMer WaMsl svlMM Aachen, 8. März. Nach eingehenden Ermittelungen ist es gelungen, eine Diebes- und Hehlerbande zu fassen, die es jahrelang verstanden hat, im Aachener Schlachthof große Fleischmengen zu entwenden. Es war keine Seltenheit, daß ganze Schweine und Rinder, Speckseiten usw. auf einmal verschwanden. Bisher wurden vier Personen festgenommen, die in die Sache verwickelt sind, es steht aber fest, daß noch mehr Personen zu dieser rasfinterten Diebes- und Hehlerbande gehören. kremM Kirede in kMM > 'Madrid, 8. März. Aus El Ferrol wird gemeldet, daß die Kirche von Brion (Provinz Soruna) von unbekannten Tätern in Brand gesteckt und bis auf die Grundmauern zer stört wurde. Man nimmt an, daß es sich bei den Brand stiftern um marxistische Elemente handelt. Auch in Puertollano (Provinz Sindad Roal) zündeten in der vergangenen Nacht unbekannte Täter die Kirche an. Da der Brand jedoch rechtzeitig bemerkt wurde, konnte er von ihnen im Verein mit der Polizei gelöscht werden, ohne daß größerer Schaden angerichtet wurde. §8 Lommvvistsu nexen RoeLvsrrLrL verurteilt Düffeldorf, 8. März. Die Zuftizpressestelle teilt mit: Nach 10- tägiger Verhandlung wurde in einer in Düsseldorf vor dem 2. Strafsenat des Oberlandesgerichks Hamm gegen 71 Angeklagte verhandelten Hochverratssache das Urteil gefällt: Anter Freispre chung von 11 Angeklagten wurde ein Angeklagter zu lebensläng lichem Zuchtlzaus, je ein weiterer Angeklagter zu 1S Zähren bezw. 10 Zähren Zuchthaus und 13 weitere Angeklagte zu Zuchthaus strafen von 8 bis 4 Zähren verurteilt. Die restlichen Verurteil ten erhielten Strafen von 4 Zähren Zuchthaus bis zu 5 Monaten Gefängnis. Die Hauptbeschuldigten waren als Funktionäre vom Ausland aus mit dem illegalen Aufbau der KPD In Westdeutschland be auftragt worden und haben einen organisatorischen Zusammenhalt aufzubauen versucht. Sic muhten deshalb wegen schwerer Ge fährdung des Skaatswohles und zur Abschreckung für ihre im Ausland sitzenden Gesinnungsgenossen mit den schwersten Frei heitsstrafen bestraft werden. Weitere Verurteilte hatten sich führend in der Neubildung der kommunistischen Gewerkschaftsbewegung, der sogen. Einheits front in Westdeutschland betätigt und muhten daher mit schweren Strafen belegt werden. Der größte Teil der Verurteilten hat sich aufgrund der frühe ren Zugehörigkeit zur KPD verleiten lassen, sich her illegalen KPD anzuschliehen, um zum Teil auch in unteren Funktionen tätig zu werden. erst, LM Uovta-x Wien, 8. März. Zm weiteren Verlauf des Prozeßes Rinte- len wurde nach Einschaltung einer Pause der Direktor der Amt lichen Nachrichtenstelle, Hosrak Weber, doch noch vernommen, der bekundete, daß Bundeskanzler Dr. Dollfuh dem Angeklagten ziemlich mißtrauisch gegenüdergestandcn habe. Sodann wurden abermals umsangreiche Verlesungen voraenommen, darunter auch ein Brief des Bischofs von Scckau in Steiermark, Hawlikowski, der sich recht günstig über Rintelen äußert und ihm das Zeugnis eines guten Katholiken, eines tüchtigen Organisators und einer starken Persönlichkeit ausstellt. Aehnlich äußert sich ein anderer Priester in seiner Aussage. Die weiteren Verlesungen behandel- , ien nebensächlich« Dinge. Der Verteidiger erklärte sich schließ lich bereit, den oft genannten Studenten Spiszy, .dem die Rolle eines Kronzeugen zukämc, nach Wien zu bringen, doch müßte ihm freies Geleit zugesichert werden. Er beantragte daher, daß der Gerichtshof die Erteilung eines solchen freien Geleits beim Bun deskanzleramt erwirke. Der Staatsanwalt sprach sich sehr scharf gegen diesen Antrag aus, und der Gerichtshof lehnte ihn nach kurzer Beratung ab. Die Verhandlung wurde sodann aus Sonnabend S Uhr ver tagt. Wle der Vcrhandlungsleiter dem Vertreter des DNB. auf Anfrage mitteilte, wir- am Sonnabend noch eine Zeugenverneh mung durchgeführt, ferner werden Verlesungen und die Erstattung des psychiatrischen Sachverständigengutachtens erfolgen. Montag um 9 Uhr dürften dann di« Schluhvorträge des Staatsanwalts und des Verteidigers beginnen, deren Dauer auf etwa 4 Stunden berechnet wird. Das Urteil ist in den ersten Nachmittagsstunden -es Montag zu erwarten. Der MIMe VUerbMmMer MmiM sied Genf, 8. März. Der griechische Vertreter vom Völker bund, Raphael, hat Freitag nachmittag beim Generalfekretär des Völkerbundes Vorgesprächen. Der Besuch hatte, wie in unterrichtetrnsBölkerbundskreisen verlautet, rein informatorischen Charakter. Der griechische Vertreter wollte sich über die du ch den Schritt Bulgariens geschaffene Lage erkundigen. Bemer- ich gleich- dung mit lilärflche Mitglied chen ku ltig blei iden für iltanpakk nkapitän >es Tor- n Funk- los, aus- -ast ver- boot der er Ban- prungen geradezu r letzten rus dem rmerika- reits be- 2jährigk l»e bei r,t and von Beriiss- eson-ers i konnte, em Leh- eilungen ttsiandc-, cbcrhasle ges, und id inner- ve, durch nnc. Lerlreler er inter- > Völker- r Schritt chen tür- rgenrfcn n heglen rgenübcr MlM teilt mitr riefe «in- legramm- oeitherzig hten über abgesehen mgen sind n Zweck, am Frei- Bomben. ie Umge- fer getre- u übrigen tag. Die richnet. . I. aus ind wie- iht, vsr- tsendung entstan- n Kriegs- >en Krel- tand be- i Zurück- i Anfang ei Tagen lienischen Kei hatte es Gene- r in Zta- den Vor- t Genug- der Ent- sich aus- gehörigen n griechi- oieder zu ndsbewe- cgehe, Ist Kundlage rung von »tsächlich« ken Gric- en. Diese rer, Leutnant Spradbrow, aufgestiegen, und im allgemeinen passen ja -ie Lehrer gut aus ihre Schüler aus. Jedenfalls gelang es merkwürdigerweise Grant, sich vom Führersitz des Flugzeuges aus hinabzustürzen, nachdem er sogar vorher noch seinem Lehrer einen Zettel überreicht hatte, worin er ihm bestätigt, nichts mit seinem Tode zu tun zu haben. Das Geheimnis der MMnWen GeWgelMter Die japanischen Geflügelzüchter hüten sorgsam ein Be triebsgeheimnis. um das sie ihre europäischen Kollegen be neiden können. Sie verfügen nämlich über eine besondere Methode, das Geschlecht der Hühner gleich nach dem Aus schlüpfen ans dem Ei zu bestimmen. Das ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, weil man auf diese Weise sofort di« Hähne für Mastzwecke aussondern und von den Henn«n- kücken trennen kann, die als Eierproduzenten großgezogen werden. Der kanadische Professor Fortyth von der Uni versität in Britisch Columbia will den Japanern ihr Ge heimnis abgelauscht haben. Er hat vor einiger Zeit in Eng land und jetzt auch in Odense in Dänemark Kurse eingerich tet, in denen er Geflügelzüchtern die japanische Methode bei bringt. Bei der ersten Probe nach der ersten Unterrichts stunde in Odense erzielten die Kursusteilnehmer bereits eine Treffsicherheit von 80 Prozent. Das ist alles schön und gut, aber unsere Geflügelzüch ter werden erst dann mit dieser Methode ganz zufrieden sein, rüenn sie so vervollkommnet ist, daß man schon dem frischgelegten Ei ansieht, ob es einen Hahn oder eine Henne enthält, ob es also verspeist oder ausgebrütet werden soll. Letzte Nachrichten das sittsa.ne Haustöchter- s Keiner sagt, daß (Deutsches Nachrichtenbüro.» Otto Weddigen. Zum 20. Male jährt sich am 18. März der Tag, an dem Kapitänleutnant Otto Weddigen mit dem U-Boot 29 bei Scapa Flow unbesiegt unterging. Er war der ruhmreiche U-Boot-Führer, dem es mit „U 9" gelang, innerhalb einer halben Stunde drei englische Panzerkreuzer zu vernichten. Unser Bild zeigt den Seehelden (Mitte) mit einen: Teil der Besatzung von „U 9", die später auf „U 29" überging. Verschiedenes Elstern helfen beim Einbruch. In Padua hatte eine Frau Elstern so abgerichtet, daß sie durch offene Fenster in fremde Wohnungen flogen und dort blinkende Schmuck- saä-en, namentlich Ringe und dergleichen, stahlen, die sie dann der Witwe brachten. Bei der Diebin wurde em ganzes Warenlager an Kostbarkeiten gefunden, die ihr alle von den Vögeln zngetragen worden waren. Uralte Renntierzucht. Interessante Ergebnisse seiner Forschungen über die Entstehung der Renntierzucht hat Karl Sapper niedergelegt. Er führt kulturgeschichtlich die erste Nenntierzucht auf ihre Verwendung als Lockrenntiere zu rück. Aus der Jagd hatte sich also die Viehzucht entwickelt. Das ist im Zusammenhang mit der Streitfrage wichtig, ob die Züchtung der Tiere erst mit dem Ackerbau beginnt oder auf jagdtreibende Stämme zurückgeht. An diesem Beispiel würde es als durchaus wahrscheinlich erscheinen, daß aus., der Jagd sich die Viehzucht entwickelt hat. Als Schlittenzug tier scheint das Renntier ein Nachfolger des Hundes gewe sen zu sein. Das zeigt sich z. B. darin, daß auch die zwei- kufigen Renntierschlitten in ganz Sibirien und Osteuropa dem Hundeschlitten ähnlich. Man kann auch als sicher an- nehmen, daß die Ronntierzucht schon vorchristlichen Alters ist. Line Kirche wird Pelztierfarm. Von der Bürgermei sterei Lannoy-Cuillöre im Departement Oise ist die alte Dorfkirche von Rothois an den Meistbietenden versteigert worden. In der aus Felüsteinen gebauten Kircl»e, die in den letzten Jahren vom völligen Verfall bedroht wurde, wird schon seit über fünf Jahren kein Gottesdienst mehr abgehal ten, und da sie nach Ansicht der Behörde in diesem Zustande nur „totes Kapital" -arstellt, kam sie. nachdem die Kirchen behörde den Altar an sich genommen hatte, unter den Ham mer. Der Käufer war ein Geschäftsmann aus Rambouillet, der die Kirche in ihrem jetzigen Zustande nur flüchtig reno vieren lassen und in dem zu ihr gehörigen umgebenden Ge lände, einem schon längst geschlossenen Dorffriedhof, eine — Pelztierfarm anlegen will. Fasching regt sich! Sie tanzen, wahrhaftig, sie flirten auch ein wenig und werfen mit Wattekugeln und Papierschlangen. Eine Polonaise mit Pfannkuchen, von denen einige mit Senf gefüllt sind, rust gemischte Gefühle hervor. Am Faschingsdienstag: Ganz Dresden ist auf den Beinen: Bunte, lustig« Zügen-, phantastisch geputzt und bereit, allerlei Ulk zu vollführen. Gegen 5 Uhr soll -er Faschings.zug, wie schon am Montag, die Straßen durchziehen. Zn dreifacher Mauer stehen die Leute. Marschmusik, Lachen, Rufen! Alles reckt -ie Hälse, aus den Seitenstraßen kommen sie gerannt, — was ist da loS: Ein« Horde Zungen mit allerlei Lärminstrument«n halten die Leute ,um Besten. Zn das Lachen und Scherzen hinein kommt dann "aber der richtige Zug. Prächtige Zndlaner zu Fuß und zu Pferd! Ob waschecht? Das untersucht keiner. Dann der Riesen-rach«, das furchtbare Vieh. Rundfunkstörer genannt! Witzrufe schallen, Konfetti stiegt, Luftschlangen! Und -ie Riesenköpfe, Meckerer und Unzufriedene darstellend. Was hat der Kerl mit d«m Zylin- »erhut für ein Brett.vor dem Kopf! Und ha, — »ie Schönheits königin der Emigranten, ein Prachtweib wahrhaftig, mit ihrer langen Nase und den Glotzaugen! Donn Zugend, Zügen-, toller Lärm! Herr Winker treibt die lustigen Dresdner am Aden- in -ie Ausstellung zum Frmkball, In -ie Kabaretts und Lokal«, wo Hochbetrieb ist. LMdwkSMk im Mkk. Berlin, 8. März. Die Bundesleitung des NSDFB (Stahlhelm) hat mit Rücksicht auf die bevorstehende grund- fätzliche Klärung aller den Bund betreffenden schwebenden Fragen bis auf weiteres eine Ausnahmefperre verhängt und die Wiedererrichtung früherer Ortsgruppen bezw. jede Neu gründung verboten. mit ihren Kavalieren denn Sekt: und ihr Lachen mischt sich in die Klänge der Jazzkapelle. . , Die Stimmung steigt, das fröhlich« Treiben zieht auch Liesel in den Wirbel, sie vergißt das Beobachten; und als die Lichter verlöschen und aus der flimmernden, rotierenden Glaskugel bunte magische Funken zucken, wiegt sie sich selbstvergessen In den Ar men eines braunen Znders. „Reizende Maske! Darf Ich -Ich Wiedersehen?" „Vielleicht, frage noch einmal nach!" erwidert sie neckisch. Aber als um Mitternacht die Masken fallen, sind sie längst getrennt; und ein Fischer aus Neapel bittet, sic heimgelel- tcn zu dürfen. Zm Verein. An jedem Rosenmontag hat der Damenvercin sein Faschingsfest. Da müssen die Herren Ehemänner auch mit- kommcn. Sie müssen! — Zn Kostüm kommen nur einig«, die an deren hoben irgend ein« Mühe, eine Krause oder eine Nase ihrer Alltagserscheinung angehängt. Sie sitzen bei Kaffee oder Bier und warten. Da beginnen die Darbietungen. Ein Fräulein spricht den selbstgedichteken Prolog, ein anderes singt zur Laute. Dann kommt -er Komiker, un- nun endlich wird gelacht — der FLr Rundfunkhörer! (Weiterer Rundfunk siehe Beilage) Sonntag: 18.00: Schloßkonzert (Königsberg) 18.30: Lin Tänzlein noch -em andern (Stuttgart) 19.30: Wir Hummeln durchs Leben (Wien) 20.00: „Alcina", Oper (Reichsfendung) Montag: 18.30: Tanzender Globus (Stuttgart) 19.00: Bunt« Stunde (D.-Sender) 19.15: Ferien vom Zch (Breslau) 19.15: Schallplatten (München) 20.00: Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren (Wien) 20.10: Drum füge willig Dich ins Zoch — früh oder spat — Du mußt es -och (Hamburg) 20.10: Großer Marschabend (München) 20.15: Seine Glanzrollen — Adolf Vogel singt (Köln) 22.30: Heiter und bunt (Breslau) 22.45: Fröhlicher Klang zur nächtlichen Stund (Stuttgart) Dresden, 6. März. Zagend rüstet sich zum Karneval. „Mutti, die Wäscheleine! Mutti, ich brauche sie doch, der Strick geht nicht, un- ich muh mich noch im Lassowcrfen üben! Der Fritz bringts schon sooo fein!" Seufzend gibt die Mutter nach. Was hat doch Günther schon alles verlangt, um am Faschingsdienskag j als Trapper schneidig un- echt auftreten zu können! Gekauftes i Zeug? Nein, gerade das Selbstgebastelte ist orlgnell! Die Mä dels im Nebenhaus kommen ais Mäuse, ganz einfach haben sie s slchs zusammengeschneldert, und die Tante hat in ihrem Vorrat < herumg«kramt, um allerhand zur Ausschmückung boizutragen. Das junge Mädel pumpt sich «Inen Seppelanzug und versucht , sreudestrahlend die strammen Kniehosen vor dem Spiegel. So : arbeiten sie emsig, Dresdens Zugend, um fröhlich Fasching zu feiern, nicht als Zuschauer nur, nein, um mittun zu können in Alk und toller Laune. Und wenn aus Dresden bislang vielleicht : hier und da fremd und schwerfällig den Faschingsfreuden gegen- I Überstand — Zugend Ist Zukunft! Liesel geht auf den Maskenball! Vor dem hochgelegenen Tanzlokal fahren dl« Autos an; vermummle Gestalten mit selt- ! samem Kopfputz und grellbunten Zipfeln, die unter dem Mantel ! vorwitzig hervorluaen, kommen von der Straßenbahn her und verschwinden im Eingang in dem Strom goldgelben Lichts, trau- j licher Wärm«, verwehter Musikkläng«. l Auch Liesel ist unk«r Ihnen, Liesel, das sittsame Haustöchter- ! chen! Sie hat es durchgesetzt, einmal allein einen solchen Fa- l schingsball besuchen zu dürfen. Die Eltern sind so überängstlich. ! Was soll ihr denn geschehen? O, sie weiß genau, wos sie will— j einmal übermütig, lustig lein, einmal alle Schranken vergeßen, > ihrer Laune die Zügel schießen lasten, weiter nichts! Da ist sie auch schon mitten im Saal in ihrem reizen-en „Biedermeier". Und gar nicht lange -auerts, da kommt ein schlanker Ritter und hojt sie zum Tanz. Was er hinter der Maske hervor zu Ihr sagt, ist ja reichlich töricht und kindisch; ach, er verwechselt sogar mir un- mich und ruft: „Ach, sein S« mir nich bcese!" als er Ihr auf den Fuß tritt. Aber was schadet es? Er tanzt aut. Drollig ist es, die sondrrbaren Gestalten zu beobachten: Dort den kleinen Dicken als Maharadscha, da die Rokokodame, deren , rote Arm« die Bekanntschaft mit Scheu«rwaff«r verraten. Aber I auch elegante Dämchen, mehr kokett als lustig, -eben freies Be- I selbst langweilig ist! — nehmen unserem Liesel nicht recht gefällt, sitzen auf der Galerie ' es in Dresden langwellig sei, wer nicht R. B. Dresdner Brief Spes-nep pgscßinqsbil-ri'