Volltext Seite (XML)
ZMmrd m MWRS? Fünf Todesurteile im Wemelländcr-Prozeß beantragt. Kowno, 9. Mürz. Im Memelländer-Prozeß ergriff Generalstaatsanwalt Monstaoicius das Wort. Im wesentlichen hielt er sich an Lie Behauptungen der Anklageschrift. Dunn stellten Genera! Wiem<r und Generalstaatsanwalt Monstaoicius die Straf anträge. Es wurde beantragt: Gegen die Hauptangeklagten ar-s der sogenannten Icsnttis-Gruppe (ein Aalt, der bekanntlich durch die Verhandlung nicht geklärt ist, in dem aber die Anklage einen sogenannten Fememord erblickt Hai), priest, Wannagat. Boll, Gottschalk und Lepa, die Todesstrafe durch Erschienen. Gegen den Mitangeklagten dieser Gruppe, Inkschlat, wurde lebenslängliches Zuchthaus beantragt. Lebensläng liches Zuchthaus wurde ferner beantragt gegen die beiden Angeklagten der sogenannten Wallat-Gruppe, wobei es sich um einen Bauernstreit handelt, der aber van der Anklage als ein politischer Anschlag hingesteltt wurde. Gegen die Hauptangeklagten aus der sogenannten Neumann-Gruppe, d. h. die Mitglieder der Sovog, Neumann, Bertuleit, Rade macher, und sechs weitere Hauptsührer dieser Partei wurden je 15 Jahre Zuchthaus beantragt, gegen die sogenannten Gruppenführer je 12 Jahre und gegen alle übrigen Mit glieder der Neumann-Partei einschliesslich des litauischen s Spitzels Molinnus je acht Jahre Zuchthaus. Gegen die Mit glieder der sogenannten Sass-Gruppe, d. h. die Christlich- Sozialistische Arbeitsgemeinschaft (C. S. A.), wurden fol gende Anträge gestellt: Gegen die Hauptangeklagten Satz und von der Ropp 12 Jahre Zuchthaus, gegen die Kreis leiter je 10 Jahre Zuchthaus und die Führer der sogcnann- ' ten Stammeskreise je 10 Jahre Zuchthaus und die anderen von 6 bis ju 9 Jahren Zuchthaus. Wenn man auch nach der Anklage erwartet hatte, daß die Litauer strenge Strafen beantragen würden, so hat der Schrek- kensanlrag doch wie eine Bombe eingeschlagen. Freilich mutz man dem Ankläger Monstaoicius zugute halten, -aß er die Vor- untersuchung geführt hat und die Angeklagten und Zeugen zum Teil unter Martern durch seine Leute bedrohen lieh, wie aus der Beweisaufnahme eindeutig hervorging. Bezeichnend ist, dah in den Zuschauerlogen die Litauer aus der guten Haltung, mit denen die Angeklagten die Strafanträge entgegennahmen, glaubten schließen zu müssen, datz die Angeklagten höhere Strafen (!!) er wartet hätten. Man wird abwarten müssen, ob das litauische Ge richt, das sich bekanntlich aus höheren Offizieren zusammensetzt, diesen völlig unverständlichen und unerhörten Strafanträgen fol gen wird. Es ist aber wohl Kaum anzunehmen, dah das Gericht »nd die litauische Regierung entgegen dem klaren Ergebnis der Zeugenaussagen zu einem solchen Rechtsbruch die Hand reichen wird. ZusatzMomme» mit der Schmerz Berlin, 9. März. In Berlin ist am 7. März eine neue Jusahvereindarung zu dem deutsch-schweizerischen Wirtschaftsabkommen unter zeichnet- worden. Die Vereinbarung regelt die Verzollung gewisser schweizerischer Waren bei der Einfuhr nach Deutsch land. Gleichzeitig wurden Vereinbarungen getroffen über die Erleichterung der Einfuhr deutscher waren «ach der Schweiz hinsichtlich i>er Kontingentierung und der Anwend barkeit de» Äusfuhrsörderungsverfahrens. 23. Deutsche Vftmesse Die 23. Deutsche Ostmesse findet in der Zeit vom 18. bis 21. August 1935 aus dem Königsberger Mcssegeiände statt, wobei die bisherige Gliederung nach Waremnustermesse, Technische- und Baumene, Landwirtschafts-Ausstellung, Handwerks-Ausstellung sowie Sonderschauen beibehalten wird. Der Deutschen Ostmesse in Königsberg kommt die Aufgabe zu, in Ergänzung der Leipziger Weltmesse das wirtschaftliche Aussalltor in den osteuropäischen Naum zu sein. Allerlei Neuigkeiten Eisenbahnunfall auf dem Bahnhof Lehrte. Auf dem Lahnhof Lehrte entgleisten die vier letzten Wagen eines durchfahrenden Güterzuges. Drei Wagen stürzten um. Die Ursache lag in einem Achsenbruch am viertletzten Wagen. Ein Zugschaffner wurde leicht verletzt. Der Personenver kehr nach Hannover wird durch Umleitung der Züge im Bahnhof aufrechterhalten. Geständnis des Frankfurter Brandstifters. Zu dem Brand des Geschäftshauses Ser Firma Beit-Wohlfahrt aus der Zeil in Frankfurt a. M. teilt der Oberstaatsanwalt mit. daß die nunmehr abgeschlossenen Ermittlungen der Staats anwaltschaft und der Kriminalpolizei den von vornherein bestehenden Verdacht, daß das Feuer vorsätzlich angelegt worden ist, endgültig bestätigt haben. Unter dem Eindruck des erdrückenden Beweismaterials hat der eine Geschäfts inhaber, Iulius Kahn, das Geständnis abgelegt, das Feuer vorsätzlich am Abend des 2. Februar angezündet zu haben. Der im Anfang bestehende Verdacht, daß der zweite In- , Haber Friedrich Wohlfahrt an der Brandlegung beteiligt oder wenigstens Mitwisser sei. ist nicht bestätigt worden. ! Kahn sagt selbst, daß er allein als Täter in Frage komme. ! Der Oberstaatsanwalt hat deshalb die Aufhebung des Haft- : befehls gegen Wohlfahrt in die Wege geleitet. Das Motiv der Tat ist in erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu s suchen. Hinrichtung von zwei Raubmördern. Die Raubmörder Franz Böck und Alois Sedlak, die ein« Gastwirtin in Ober stintenbrunn (Niederösterreich) ermordet hatten, wurden durch ein Standgericht in Wien zum Tode durch den Strang verurteilt. Da das Gnadengesuch an den Bundespräsiden ten verworfen wurde, wurden die beiden Verbrecher am Donnerstagabend hingerichtet. 1ZSS EisenbahnunsSlle in zwei Monaten! Der neue Ver kehrskommissar der Sowjetunion, Kaganowitsch, hat «inen Sonderausschuß eingesetzt, der di« unhaltbaren Zustände an der Perm-Eisenbahnlinie untersuchen und abstellen soll. In Len Monaten Januar und Februar haben sich auf dieser Li nie nach amtlicher Mitteilung 1358 kleinere und größere Unglücksfälle ereignet, die auch Menschenleben forderten. So stürzt« kürzlich infolge Unachtsamkeit der Beamten ein Süterzug mit SO Waggons in die Tiefe. Die gesamt« Ver waltung der Bahn soll neu organisiert und «in« große Reihe neuer Beamter berufen werden. MMittk litt AiWMM Wenig Erfolge der Regierungstruppen. — Ultimatum an Tsaldaris? Athen, 9. März j Die Lage in Griechenland scheint sich nach den letzten - Nachrichten für die Regierung Tsaldaris recht bedrohlich ge- ! staltet zu haben. Aus den — zumeist einander miderspre- j chenden — Meldungen au, den verschiedenen Landesteilen ! geh« hervor, daß die Regierungstruppen bisher keine nen- > nenswerten Fortschritte gemacht haben, während sich die Aufständischen sehr aktiv zeigen. Die Armee des vbcrbe- ' sehlshabers der Rebellentruppen, kamenos. soll in ganz ! Nordgriechcnland aus einer Front von 350 Kilometer Länge an der Küste und auch im Hinterland die strategisch wichtig- ! slen Punkte beseht haben. Kamenos verfüge über 10 OW ! Soldaten. Die Rebellenflotte sei noch voll akrionsfühiZ. Ihr ! Kommandant pemastikas habe an die Regierung ein Ulti matum gestellt, wonach er Athen in Grund und Boden bom bardieren lasse, falls Tsaldaris nicht schleunigst abdanke. Wie weiter gemeldet wird, lallen die Aufständischen Ver- i Hanölungen mit der Negierung ablehnen. Die Stimmung in den Regierungskrisen Athens sei durch das Ultimatum schwer erschüttert. Das Trommelfeuer der Regierungsartillerie ans dem ganzen Frontabschnitt des Strumatales soll eingestellt wor den sein. Die Offensive der Kondylisarmce wurde nach schweren Verlusten vor Seres abgebrochen, ohne den ent- fcheidenden Erfolg für die Regierung Tsaldaris gebracht zu haben. Aus beiden Seiten sollen bisher 8900 bis 8000 Tote und 3000 Verwundete zu verzeichnen sein. D-r Abbruch der Kampfhandlungen soll nicht durch das Winterwetter, sondern durch Munitionsmangel erzwungen worden sein. Die neuerliche Verzögerung der Großoffen- five an der Struma wird sich möglicherweise verhängnis voll für die Regierungstruppen aüswirken. Kondylis hat dringend Lruppenoerstärkungen und Munition für die Ar- ! tjllerie angefordert, außerdem Fliegerbomben. Da in den .Athener Arsenalen jedoch keine Vorräte mehr verfügbar Mein sollen, wurde eine Bestellung von vier Waggons hochbri- lMnter Fliegerbomben an ausländische Firmen gegeben. Zur Verstärkung der Luftstreitkräfte in Mazedonien wurden aus Athen fünf weitere Bombenflugzeug« abkommandiert. Bisher waren nur Lie nördlichen Gebiete Mazedoniens und West-Thraziens bis zur bulgarischen Grenze in der Ge- Mrlt Ler Aufständischen. Jetzt greift die revolutionäre Stim mung auch im Rücken der mazedonischen Rcgierungsstreit- macht, im ganzen Bezirk Saloniki und in Thessalien um sich Rebellendivisionen sollen die Stadt Larissa eingenommen haben, und zwar beinahe kampflos, La dort die Einwohner und Lie Truppenformationen mit den Venizelisten sympathi sieren. Die Aufstandsbewegung soll ferner sogar auf den i Peloponnes übergegriffen haben, wo Lie Regierung einer unerschütterlichen Autorität sicher zu sein glaubte. i Die Lage der Regierung scheint auch von Militärsach- ! verständigen ungünstig beurteilt zu werden. Eine große ' Zahl höherer regierungstreuer Offiziere ist mit Ler Bitte ' an Tsaldaris herangetreten, zur Anwendung eines „entsetz lichen und verlustreick^en" Bürgerkrieges eine Verständigung ^mit den Aufständischen zu suchen. Der Ministerpräsident : scheint jedoch weiterhin entschlossen zu sein, den Kampf gegen ! die Meuterer fortzusetzen. Von den Mitgliedern der Besatzung der in Alexandria leingetroffenen britischen Jacht „Jmperia", ist ein Bericht über die Lage auf Kreta veröffentlicht worden. Die „Jm- l peria" war bei Kreta stationiert und durste mit besonderer j Erlaubnis die kretischen Gewässer verlassen. In einer Unter redung erklärte der Kapitän der „Jmperia", die gesamte Bevölkerung von Kreta sei bereit, Venizelos bis zum Ende zu unterstützen. Wenn die Aufständischen, so meinte der Kapitän, in Mazedonien besiegt würden, so beabsichtige Ve nizelos, Kretaalsunabhängigen Staat zu erklä ren unü sich in dieser Angelegenheit an Len Völkerbund zu wenden. Einer der Kreuzer der Aufständischen beschoß den Bahn hof von Ecaterci an der einzigen von Athen nach Saloniki führenden Eisenbahnlinie. Saloniki selbst wurde von einem Torpedojäger der Aufständischen unter Feuer genommen. Die Flugzeugabwehrgeschütze des Kreuzers „Averoff" sollen wieder zwei Wasserflugzeuge Ler Regierung, die das Schiss mit Bomben belegen wollten, abgeschossen haben. Der griechische Wirtsä-aftsminister Pesmatzoglou hat angeordnet, daß in allen Städten, die von Aufständischen bedroht werden, Lie Banknoten verbrannt werden. Nach Telegrammen von Len Inseln Chios unö Syros sind Lie dortigen Bankleiter der Anordnung nachgekommen. Sie haben insgesamt Banknoten in Höhe von 150 Millionen Drachmen (3,531 Millionen NM) den Flammen übergeben. MlMW-MMer KmW Der ständige Vertreter Bulgariens in Genf, Antonosf, hat den Generalsekretär des Völkerbundes aus gewisse Ge- Mehr Soldaten für die Vereinigten Staaten. Der amerikanische Senat hat einer Erhöhung des ste henden Heeres von 118 760 Mann aus 165 000 Mann zuge- l stimmt. Die Annahme Ler Regierungsvorlage erfolgte nach einer lebhaften Aussprache, in der Japan und Großbritan nien als mögliche Feinde bezeichnet wurden, wobei jedoch allgemein zugegeben wurde, daß die Vereinigten Staaten überhaupt nicht mit irgendeiner Aussicht auf Erfolg ange griffen werden könnten. Drohender Generalstreik in Havanna. Die Angestellten der staatliä-en Verkehrsverwaltung in Havanna sind in den Streik getreten und haben insolge- defsen den gesamten Post- und Telearaphenverkehr lahm- geiegt. Man nimmt an, daß es sich bei diesem Streik um «inen Teil eines allgemeinen Umsturzplanes handelt. Die ausständischen Berkehrsbeamten haben sich mit anderen l Streikenden oereinigt, so Laß die Gefahr eines General- ! streik» droht. Man glaubt, daß der Belagerungszustand über das Land oerdänat werden wird. ! l fahren hlngcwiesen, die durch militärische Vorbereilungen der Türkei in Thrazien nach bulgarischer Ansicht entstände, sind. Wan könne in der ganzen Provinz eine fieberhafte Tätigkeit feststellen wie am Vorabend eines Krieges, und man spreche in Ost-Thrazien unter den Truppen und inner- > halb der Bevölkerung ganz offen von einer Offensive, durch ! die Südbulgarien in 24 Stunden beseht werden könne. Der türkische Gesandte in Bern und ständige Vertreter beim Völkerbund. Kemal Husni, gab daraufhin der inter nationalen Presse und auch dem Generalsekretär des Völker bundes gleichlautende Erklärungen ab, wonach der Schrill des bulgarischen Bölksrbundsvertreters in den amtlichen tür kischen Kreisen in Genf starkes Erstaunen hervorgerufcn habe. Weder die Türkei noch einer seiner Nachbarn hegten kriegerische oder auch nur unfreundliche Absichten gegenüber Bulgarien. Bulgarien habe an der griechischen Grenze militär-sche Maßnahmen ergriffen, und die Türkei habe als Mitglied des Balkanbundes und als Teil der griechisch-türkischen En tente gegenüber diesen Maßnahmen nicht gleichgültig blei ben können. Die Türkei trete unter allen Umständen für den territorialen Status quo ein, der durch den Balkonpakt gewährleistet werde. Die bulgarischen Reservisten, die im Oktober o. I. aus l dem aktiven Militärdienst entlassen woröen waren, sind wie der unter die Waffen gerufen worden. Wie es heißt, ver- I folgt diese Maßnahme den Zweck, die durch die Entsendung verschiedener Einheiten an die griechische Grenze entstan- ldenhn Lücken aufzufüllen. Lemzelss verwundet Wie oer griechischen Regierung durch Nen Hasenkapitän oon Volo mitgeteilt wurde, ist dort ein südslawisches Tor pedoboot eiiwelauken. das einen aufsehenerregenden Funk- spruch über 6en Führer der Aufständischen, Venizelos, aus- gesangen haben will. Darnach soll Venizelös ernslhast ver wundet sein und gegenwärtig von einem Torpedoboot der Aufrührer nach Alexandrien gebracht werden. MMMNH ms Sem; Athen, 9. März. 15 Regierungsflugzeuge belegten am Frei tag die Kasernen und den Bahnhof von Serres mit Bomben. Gleichzeitig führten sie einen Erkundungsflug durch die Umge bung von SrrreS aus. Der Strymonfluß ist über die Ufer getre ten und hat große Ueberschwemmunaen angerichtet. Im übrigen ist die Lage an der Front die gleiche wie am Donnerstag. Die Stimmung bei den regierungstreuen Truppen ist ausgezeichnet. MlWllW tn MMtMUMiMWlur Athen, 9. März. Die Athener Telegraphenagentur teilt mitr Die Gerüchte, daß in Griechenland eine Zensur über Briefe «in- geführt sei, sind vollkommen unbegründet. Selbst die Telegramm zensur, die vom Kriegsrecht vorgefchrieben ist, wird so weitherzig gehandhabt, daß, wie jeder feststellen kann, alle Nachrichten über die Ereignisse in diesen Tagen ins Ausland gelangen, abgesehen natürlich von rein phantastischen Meldungen. Verhaftungen sind tatsächlich vorgenommen worden, aber lediglich zu dem Zweck, Wühlereien oppositioneller Kreise zu unterbinden. ItLlrsvs (irüüäe kür äis ÜLtssväuvx äer LriöFSsedLüs Gute Wünsche für das befreundete Griechenland. Rom, 8. März. Die Entsendung von drei italienischen Kriegs schiffen in das Aegäische Meer wird in hiesigen politischen Krei sen mit der Zuspitzung des Bürgerkrieges in Griechenland be gründet, dessen Wechselfälle trotz der bisher beobachteten Zurück haltung der Presse von der italienischen Reckerung von Anfang an mit tebhastem Interesse verfolgt wurde. Di« vor zwei Tagen von der griechischen Regierung verhängte Sperre der italienischen Luftverbindung nach Griechenland, Rhodos und -er Türkei hatte dazu noch besonderen Anlaß gegeben. Der Entschluß -es Gene rals Plastiras, von Brindisi nach Mailand zu gehen, war in Ita lien, das, wie „Giornale d' Italia" betont, gegenüber den Vor gängen in Griechenland völlig neutral bleiben will, mit Genug tuung verzeichnet worden. Das erwähnte Blatt sieht in der Ent sendung der Kriegsschiffe eine Vorsichtsmaßnahme, die sich aus schließlich auf die Interessen der italienischen Staatsangehörigen in Griechenland beziehe. Italien könne dem befreundeten griechi schen Volke nur wünschen, -aß es bald innerpolitisch wieder zu ruhigen Verhältnissen zurückkehren könne. Die Aufstan-sbewe- ! gung, gegen die die Regierung von Athen zur Zeil vorgehe, ist ! nach Ansicht des Blattes von langer Hand auf breiter Grundlage i vorbereitet worden. Venizelos habe bei der Rückwanderung von ! 1L- Millionen Griechen aus der Türkei für ihre hauptsächliche i Unterbringung in lebenswichtigen und strategischen Punkten Gric- ! chenlandS gesorgt, so in Athen, Saloniki und Ost-Thrazien. Diese Rückwanderer hätten zugleich ein« Grundlage für seine persön liche Politik bilden sollen. Es sei nicht möglich, festzustellen, in wieweit sich diese Rechnung heute als stichhaltig erweise. Bemer kenswert sei jedoch, daß gerade in diesen drei Gebieten sich gleich zeitig die ersten wichtigen Aufstandsversuche in Verbindung mit dem Vorgehen auf Kreta gezeigt hätten. Die n« Seuche Der Sprung aus Lein Flugzeug. Seitdem vor mehr als Jahresfrist ein belgischer Ban kier über dem Aermel-Kanal aus dem Flugzeug gesprungen war, ist Ler auf diese Art begangene Selbstmord geradezu . zu einer modernen Seuche geworden. Innerhalb der letzten s Wochen sind allein fünf Personen auf diele Weise aus dem z Leben geschieden. Während der Fall der beiden amerika nischen Mädchen und der des jungen Ehepaares bereits be richtet wopden ist, wird jetzt bekannt, daß auch der 22jährigc I. C. Grant. Sohn eines Bankiers, in über 500 Meter» höhe bei Toronto (Kanada) sich au» dem Flugzeug gestürzt yat. Der junge Mann hat die Tat in einem Zustand von Depression, verursacht durch verletzte Eitelkeit im Berufs leben, begangen. Allerdings ist in üieiem Falle besonders unklar, wie es überhaupt zu dein Absprung kommen konnte, denn der junge Grant lyar als Flugschüler mit seinem Leh- -2,