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eitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswalSe, SchMe-eberg u. U I - Montag, am 25. März 1935 101. Jahrgang Nr. 71 11 Zttiau. Mord oder Selbstmord? In Weigs» dorf wurde der 25 Jahre alte Sattler Pöllmitz in seiner Wohnungen erschossen aufgesunden: es ist noch nicht festge stellt, ob ein Unglücksfall, ein Verbrechen oder SelbstmoK» vorliegt. Ostereier. Aber auch ein ganzes Mittagessen war zusammen» gestellt, bah auf einer Gasflamme in einem Gange herge stellt wdrden war: Gespickt« Kalbsleber mit Kartoffeln und Rosenkohl und Apfelreis. Wer wollte da nicht mitessen? Und auf der anderen Seite war ein ganzer Abendbrottisch gedeckt mit Mosaikbrötchen, bunter Fleisch- und Käseplatte. Man braucht« sich nur niederzulassen. Wie mitgeteilt wurde, werden dse bisherigen Kohle-Kochherde, noch Kriegsware, jetzt durch drei kombinierte Kohle- und Gaskochherde ersetzt werden, weiter stehen noch für den Unterricht zur Verfügung, l Gas- kochherd, l elektrischer Kochherd und I Protosrohr. Der Unter» arbeiten und Erzeugnisse des Kochunterrichts. In zwei Zimmern des Untergeschosses waren erstere ausgestellt. Die Zimmer reichten kaum aus, sie unttrzubringen und dadurch kam man ches vielleicht nicht zu der Geltung, das es verdiente. In dem einen Zimmer sah man auf langen Tafeln Herrenhemden aller Art, weihe und bünte Oberhemden, Taghemden, Nacht hemden, teilweise in recht geschmackvollen Farben, alle aber, sehr sauber gearbeitet. Darauf ist größter Wert gelegt. Dann waren Decken der verschiedensten Arten und Mustek, Parade- kissen und ähnliches da. Auch hier hatte feiner Geschmack ge waltet, die Decken und Kissen hatten vielfach Einsätze und waren nach eigenen Entwürfen gefertigt. An Mustertüchern sah man Vorarbeiten, Anfangsarbeiten, das Auf- und Unter setzen von Flecken, das Einsetzen von Flecken, Maschine stopfen. Filet-Häkelarbeiten waren in, größerer Anzahl da, uNd viel seitig und reichhaltig in Farben, Forni uyd Ausführung waren die Schürzen, Haus- und Wickelschürzen usw. Auch gestrfckte Pullover, Blusen, llnterröcke waren in großer Zahl da, viel fleißige und saubere Arbeit. Im Nebenzimmer sah man wieder schöne Decken usw. mit handgearbeiteten Einsätzen, Filetarbeiten, aber auch Schürzen, Schlafanzüge, kleine und große Decken. Welche Mühe und welcher Fleiß steckte doch in diesen Arbeiten, man sah aber auch die Lust und Liebe mit der sie unter fester und geschickter Anleitung gearbellet worden waren. Neben den Handarbellen waren auch noch in Hesten der geschäft liche und private Schriftverkehr ausgestellt, den kennen zu lernen, heute für jedermann nützlich ist. Und endlich waren noch Zeichnungen der Berufsschüler ausgestellt. Sieben verschiedene Berufe werden in den gewerblichen Klassen unterrichtet. Von jedem Beruf waren sehr nette Sachen ausgestellt. Aber es waren doch auch noch Erzeugnisse des Kochunterrichts aus gestellt. Dazu mußte man freilich bis hinauf in die Kochlüche steigen. Was man dort sah, ließ einem das Wasser im Munde zusammenlaufen, so lecker sah alles aus. Und mancher be dauerte es vielleicht, daß er nicht auch noch kosten konnte. Auf einer langen Tafel waren Fleischsachen aller Art, Sülzen, Netteste ZeitunGDes Bezirks Mefe« Blatt enthält dtr amtlicher Bekanntmachungen der AmtShanptmannfchaft, Ke« Stad trat« sind bet Finanzachtt Dippoldiswalde Simon und Eden in Berlin Empfang auf dem Flughafen Tempelhof Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 :: Gemeinoe-Berbands-Girokonto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Wermsdorf. DurchHusichlag getötet. Der 86jährige verheiratete Landwirt Alfred Werner aus Lam persdorf wurde beim Reinigen der Pfexde von einem der Pferde an den Unterleib geschlagen; er erlitt io schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus Oschatz starb. richt ist also nach Art des Kochens als auch nach der Art des Unterrichts außerordentlich vielsettig, und es ist wirklich nicht notwendig für unsere Heranwachsende weibliche Jugend, noch auswärts Kochunterricht zu nehmen, sie werden hier in allem, auch in feiner Küche, unterrichtet und wer gut aufpaßt, dem wird es sicher einmal nicht schwer fallen, zu Hause bei festlichen Gelegenheiten alle Gäste zufrieden zu stellen. Auf jeden Fall schied jeder vollbefriedigt auch von dieser Aus stellung, höchstens mit etwas Neid im Herzen, daß er beim Essen nicht mittun konnte. Selka- Aufgeboten wurde der Holzbildhauer Otto Kurt Lehmann in Oelsa und die Packerin Louise Gertrud Nitzsche in Freital; der Holzbildhauer Mar Herbert Scholz in Oelsa und die Stütze Elsbeth Marianne Kunath in Freital; der Zimmerer Helmut Kurt Richter und dir Hausgehilfin Ger trud Liska Streller, beide in Oelsa; der Stuhlbauer Mar Oskar Pfeiffer und di« Hausangestellte Liddy Hildegard Silbermann, beide aus Oelsä. Vrerden. Nach fast sommerlich warmen Tagen bis. zu 20 Grad E am Freitag trat am Sonnabend Bewölkung auf, dl« verschiedentlich Regenschauer mit sich brachte. Am Sonntagnachmittag in der 5. Stunde kam es in Dresden zu einem ziemlich heftigen Frühlingsgewitter, das eine empfind, lkche Abkühlung und zahlreiche Niederschläge, stellenweise iu Form von Hagel, im Gefolge hatte. Dresden., Für 10000 Teppiche ergau nert. Das Opfer eines Betruges ist em Einwohner aus dem Radiumbad Oberschlema geworden. Er hatte sich mit dem ihm bekannten, 1898 in Rawitsch geborenen, zuletzt hier wohnhaft gewesenen Teppichhändler Walter Michel in ge schäftliche Beziehungen eingelassen. Während er zunächst anständig bedient worden war, hat ihm Michel jetzt wieder vier Seidenteppiche im Gesamtwert von etwa 10 000 abgeschwindelt und einen ungedeckten Scheck in Zahlung .gegeben. Michel ist zur Zeit flüchtig. Wetter für morgen: ' (Meldung Let Reich-Wetterdienstes: Ausgadeork Dresden) Weitere Bewölkungsabnahme. Höchstens vereinzelt noch et was Niederschlag und wieder wärmer bet südlichen Winden. - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter drrtt« - Mllllmelerzrile 6 H/; im Textteil die Ä i Millimeter drelte MIlllmekerzelle 18 Hs/ - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gtilttz den englischen Botschafter, die Staatssekretäre und die übri gen zum Empfang erschienenen Persönlichkeiten. Nach Si mon verließ Lordsiegelbewahrer Eden das Flugzeug. Auch er tauschte Grüße mit den offiziellen, Persönlichkeiten aus. Der Kommandant des Ehrensturms der Leibstandart^ Adolf Hitler meldete dem englischen Außenminister die für die englischen Staatsmänner angetreteNe Ehrenbereitschaft. Während der Begrüßung auf dem Flughafen traten die Pressephotographen und Kinooperateure lebhaft in Tätig keit. Die Minister bestiegen - darauf die bereitstehenden Kraftwagen. Im ersten Wagen: nahm Reichsaußenministsr Freiherr von Neurath neben dem englischen Außenminister Sir John Simon Platz. Die englischen Gäste wurden von dem vieltausendenkövfigen Publikum lebhaft und freudig begrüßt. Die Herren begaben sich zunächst zur englischen Botschaft, wo sie gemeinsam den Tee einnahmen. Als die Minister in der Wilhelmstraße eintrafen, halte sich hier, wie auch vor dem Hotel „Adlon" und in der Straße Unter den Linden, eine große Menschenmenge angesammelk, die den Ministern einen Herzlichen-Empsang bereitete. Auch während die eng lischen und die deutschen Minister in der englischen Bot schaft zum Tee weilten, hielt die wartende Menschenmenge in unverminderter Stärke die Bürgersteige der Wilhelm- strähe und der Linden beseht. Eine große Ueberräfchung bedeutete' es für sie, als plötzlich Dr. Goebbels im offenen Artliches und Siichksches Dippoldiswalde. Wir nähern uns dem April, der bezüglich -eS Wetters ja als recht unberechenbar verschrien ist. Eine Kost probe schickte er uns denn auch schon am gestrigen Sonntage. Klatschend schlug, vom Winde gepeitscht, in den frühen Morgen stunden der Regen an die Fensterscheiben. Dann hörte der Re gen auf, doch stellten sich am Vormittag noch mehrere Güsse ein. Der Nachmittag war regenfrei, ja gegen 4 Uhr brach sogar die Sonne durch die Wolken , bis es dann nach 6 Uhr wieder zeit weise wie mit Kannen goß^ Der Verkehr war gestern recht schwach, selbst Spaziergänger sah man nur wenig. Sie schienen alle dem Wetter nicht recht zu trauen. Manche waren auch durch Veranstaltungen festgehalt'en. Es war alles in allem ein recht trüber Sonntag. Dippoldiswalde.. Unter dem Zeichen der Winterhilfe stand gestern das Schießen nach der Scheib« der priv. Schühengesell- schaft. Recht zahlreich war zur Freude des Vereinsführers die Beteiligung. Neben der Opferscheibe wurde auch noch auf eine UebungSscheib« geschossen, so daß von 1 bis >/-5 Uhr Schuß auf Schuß fiel. Dem Schieben folgte ein Beisammensein im Schützen- Hause bei einem Faß Bier. Vereinsführer Kothe gedachte dabei nach Begrüßung der Teilnehmer, darunter auch junge Schützen und öungschühen, des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler und forderte auf za weiterer unverbrüchlicher Treue zu Führer und Reich, was die Schützen durch ein dreifaches Schützen-Heil bekräftigten. Darauf nannte Kothe die Resultate des Schlesiens. Als Bester errang sich Kurt Martin die Plakette, die ihm noch zugestellt werden wird. Die nächstbesten Treffer gaben ab Bütt ner und Voigt. Von den Iungfchützen wurde Bester Rudi Hille. .Zu dek Zungschützen kaben sich bereits wieder drei gemeldet. Das Sommer-Uebungsschiesien beginnt am. 18. April. Auch di« Zieler verzichteten zu Gunsten der Winterhilfe auf Ihren Lohn. Als Schießmeister für 1935 ist Karl Heinrich ernannt worden» , MppoldiSwalde. Wir sagten in letzter Nummer, die Flieger-Ortsgruppe Dippoldiswalde wolle mit der Ausstellung des im Rohbau vollendeten Gleitflug- zeuges unter Beweis stellen,, daß in ihr gearbeitet wird, und wer am Sonntag sich den Weg nicht verdrießen ließ, trotz gelegentlicher Regenflogen nach Blanke's Fabrik zu wandern, dem wurde dort erst recht klar, wie gearbeitet worden ist. Eine große Zahl Arbeitsstunden war nötig, um das Flug zeug, das nach dem Typ „Zögling" gebaut ist, fertigzustellen. Wenn man sich dm Bau betrachtet, sieht man aUch, daß in diesen Stunden gearbettet worden ist, denn es ist unendlich viel Kleinarbeit dabei, und peinlich genau muß alles nach den gegebenen Maßen angefertigt und mit dem Kaltleim sauber zusammengeleimt werden, denn dem Flugzeug ist doch «in Mtnschenleben anvertraut. Daß nicht alle Arbeit nur von den Mitgliedern der Ortsgruppe geleistet werden konnte, denn sie haben ja auch noch Fußdienst, Wetterkunde und was sonst noch, und schließlich auch noch einen Beruf, ist klar. So haben denn auch 20 Erwerbslose mit geholfen. Di« Arbeiten leitete Gerhard Klau», der erst entsprechend vorge» bildet worden ist; er hat sie so gefördert, daß diese, die erst zeitiger beginnen fällten, in 8 Wochen beendet waren. Da» war wieder notwendig, um bereitgestellte Mittel noch zu er halten. Wmn man von der Schwierigkeit dxr Arbeiten spricht, darf man aber nicht übersehen, daß auch schon die Werkstatt- Einrichtung schwierig war. E» mußte sämtliche» Werkzeug be» schäft werden, wodurch sich die Kosten natürlich erhöhten. 2n dirser Woche soll das Flugzeug vom Landttgruppen-Bau» Prüfer Erdmann abgenommen werden, dann wird es noch mit Batist überspannt und mit Zellon versehen. Die Weihe des Flugzeugs, das den Namen „Dippold" führen soll,' ist für Mitte Mai in Aussicht genommen. Hoffentlich findet sich auch günstige» Gelände, wo zu jener Jahreszeit noch Flüge unternommen werden können. Das Eigengewicht des fertigen Flugzeugs beträgt 2 Zentner, die Zuladung soll etwa l'/2 Zentner betragen, höher als 4 Zentner darf das Gesamtge wicht von Maschine und Person nicht sein. Es war wirklich außerordentlich interessant, die Flieger einmal in ihrer Werk statt zu besuchen und ihre fleißige Arbeit zu bewundern. Mn sollte es aber auch nicht bloß beim Bewundern bleiben, es sollten sich noch recht viele finden, die den DLD durch ihren Beitritt unterstützen. Daran fehlt es gerage bei uns noch sehr. Gewiß, es werden viele Anforderungen an den einzelnen ge- stellt, aber Luftfahrt tut not und Deutschland muß ein Volk s von Fliegern werden. Das ist aber nur möglich, wenn auch jeder einzelne mithilft, was am besten geschieht durch Beitritt zum DLB. Der Flieger-Ortsgruppe aber ein besonderer Lob für ihr wacker« Streben und ihre emsige Arbeit. Dippol-i-walde. Während die Volksschule ordnungsgemäß schon im Laufe de» Schuljahres eine Ausstellung von Zeichn nungen und sonstigen Arbeiten durchführt«, wurden in der - Berufsschule die im Schuljahre gefertigten Arbeiten erst jetzt ausgestellt und zwar in der Hauptsache weibliche Hand- Berlin. 25. März. Der englische Außenminister Sir John Simon und Lordsiegelbewahrer Eden sind in einem Sonderflugzeug der Imperial Airways auf dem Berliner Zentralslughafen Tempelhof zu dem Besuch bei der Reichsregierung in Berlin eingetrossen. In der Umgebung des Flughafens hatte sich eine nach vielen Tausenden zählende Menge angesammelt. Das Flug hafengelände selbst war fast bis auf den letzten Platz von Zuschauern gefüllt. . " Von amtlichen Persönlichkeiten waren anwesend der englische Botschafter Sir Eric Phipps mit den Herren der Botschaft. Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, der Staatssekretär in der Präsidialkanzlei Dr. Meißner als persönlicher Vertreter des Führers und Reichskanzlers, der" Staatsseketär des Auswärtigen Amtes, v. Bülow, der Lhef des Protokoll», Gras Basfewih, Ministerialdirektor Dyckhoff vom Auswärtigen Amt; der Berliner Polizeipräsident von Levehow, Ministerialrat Dahlmann aus dem Reichsluft- sahrtministerium sowie der Flughasenkommandant Major Larganico. Als Ehrenbereitschast war auf dem Rollfeld der erste Sturm der Leibstandarte Adolf Hitler angetreten, die bei der Ankunft des Flugzeugs unter Gewehr trat. Als erster verließ Minister Sir John Simon das Flugzeug. Er be- 'grüßte den Reichsaußenminister Freiherrn von Neürath. mit dem er sich eine Zeitlang unterhielt, und anschließend rin Hühnchen ausgestellt, aber auch Flameris, Gelees, auf einer anderen Tafel Torten der verschiedensten Art mit schönen Kn Glasuren und Verzierungen, Bjsquittrollen, Pfannkuchen, Nuß- : A schnittchen, Törtchen, Lukullus, Sandwasfeln, dann war «in ! . anderer Tisch mit eingeweckten Sachen, Fruchtsachen, bemalte !