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Weißeritz-Zeitung : 20.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193503204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350320
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-03
- Tag 1935-03-20
-
Monat
1935-03
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.03.1935
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sen werde. diplomatischen gen «n, bah die Gegensätze nicht all- /-L, >ons ZU 62 68V AnlSNe aus rusflschen Nfenbahaen hunderte von Toter« im Jahr 1934 wie I, Grund Auch ei« sranzösischer SchM Noch keine Entscheidung zum Wehrgesetz. vir sranzöflsche «eaierung hat noch keinen Beschluß siber ihre endgültige Haltuno aeaenüber der von geändert worden, well für «ine solch« Zusammenkunft in Nord- Itallrn vor der Berliner Reise der englischen Minister kaum die Zeit reich«. Es könnte daher eine Zusammenkunft In Pars in Frage, kommen, bet der Italien durch Baron Aloisi und England, falls S>r John Simon unabkömmlich sei, durch Eden vertreten würden. Feste Beschlüsse über «ine solche Zusammenkunft seien aber noch nicht gefaßt. Lml bmW Mm Poris, 19. März. Außenminister Laval hat sich Diens tag nachmittag ins Elysee kegeben und dem Präsidenten der Nebublik, Lebrun, über die Verhandlungen berichtet, die auf grund der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland geführt werden. Der sowietrusjischr Berkehrskommissar richtete einen Erlaß an die Eisenbahnbeamtcn, in dem er hervorhebt, daß trotz aller Mahnungen und Strafen die Zahl der Ersenbahn katastrophen immer weiter ansteige. Er ermahnt die Beam ten zu größter Disziplin und stellt schärfere Maßnahmen und Strafen bei Zuwiderhandlungen in Aussicht. Nach amtlichen Angaben waren lm Jahr 1934 insge samt S2 999 kleinere und größere Lisenbahnunsälle aus jowjetrussifcheu Eisenbahnen zu verzeichnen. Im Januar 1935 wurden 7999 und im Februar 5090 Unfälle gezählt. Bei den Unsällen im Jahr 1934 wurden etwa 7096 Waggons und 5409 Lokomotiven beschädigt und 89 999 Wag» völlig zertrümmert. Hunderte von Menschenleben sind „ beklagen und Taufende von Personen wurden verletzt. Im Jahr 1934 lieferte die Industrie nur 19 999 neue Waggons, so daß der Neubau mii den elngelretenea Verlusten bei «veitem nicht Schritt hält. All Schwei In der Co amter übe« Schwerverb sich trotz stil stückes geses Beamten, « mutet mit i Beamte bro Tür zu schl rufe eilte dl cher unschäi nicht lebens tückischen A ten handelt sich der Tä Worten hab 2999 2 dulla in Ost, der Biala- > Reichsregierung bekänntgegebenen Wiedereinführung der Wehrpflicht gefaßt. Ministerpräsident Flandin hotte eine längere Unter- .eduua- mit Kriegsminister Maurin und anschließend mit dein Staatspräsidenten. Außenminister Laval empfing den englischen Geschäftsträger in Paris, der ihm den Wortlaut oer englischen Note an die Reichsregierung übermittelte. Der Meinungsaustausch mit der italienischen Regierung wird auf diplomatischem Wege fortgesetzt. In gutunter- richieten Kreisen erklärt man zu der englischen Note, daß zwei Punkte der Note die besondere Aufmerksamkeit der französischen Regierung gefunden hätten: Einmal der Pro test der englischen Negierung gegen die Maßnahme der Reichsregierung und andererseits die Aufrechterhaltung der Berliner Reise Sir John Simons. Nachdem die englische Regierung nunmehr den vor gesehenen Protestschritt unternommen habe, werde die fran zösische Regierung durch ihren Botschafter in Berlin einen Schritt in gleichem Sinne unternehmen lassen. Ls habe den Anschein, als ob die italienische Regierung in ähnlicher Fokin gegen den Beschluß der Reichsregierung vorgehen werde. Außenminister Laval werde mit den übrigen Mini stern die Haltung prüfen, die die französische Regierung nunmehr einnehmen werde, und entsprechende Richtlinien aufstellen. Erst gelegentlich des Ministerrats am Mittwoch sollen die Einzelheiten des beabsichtigten Schrittes festgelegt werden, den der französische Botschafter in Berlin unter nehmen solle. Inzwischen, so erklärt man, werde der Mei nungsaustausch zwischen Paris, London und Rom fortge setzt. Man weist in diesen Kreisen ferner darauf hin, daß die englische Regierung, die ausdrücklich von der Neichs- regierung eingeladen worden sei, einen ihrer Vertreter zu einem Besuch nach Berlin zu entsenden, ihre Beschlüsse in voller Unabhängigkeit gefaßt habe. Die etwaigen Ergeb nisse der Berliner Besprechungen verpflichteten nur die bei den Mächte. Mißstimmung tn Park Die englische Note an Deutschland findet in Paris kei nen Beifall. So erklärt Wladimir d'Ormesson im „Figaro", man könne eine gewisse Ueberraschung darüber nicht ver bergen, daß die englische Negierung trotz allem an dem Berliner Besuch festhalte, ohne vorher mit Paris und Rone über die neue Lags gesprochen zu haben. Die englische Antwort an die Reichsregierüng sei nicht die, die man er wartet hätte. Den Reichskanzler zu fragen, ob er immer noch gewillt sei, auf der Grundlage des Abkommens vom 3. Februar zu verhandeln, sei Humor im Stile Bernard Shaws, aber ein Humor, der teuer zu stehen kommen werde. Es sei möglich, daß eine solche Maßnahme der englischen Regierung einige konservative Sitze bei den kommenden Wahlen retten werde. Sie sei aber nicht geeignet, dem Frieden zu dienem ! Berlin. 'M der „Bölkts D Äcichswehci W lü. März m Als de> I Wahrung h W wieder In - D als Abschluß M des In- un W hakle und d< I Diese Endwi I gebend beslk I Kraft eines I inneren Kei W die freie Ge Wanderen De W Diktatsriede M brieften Ge> W damit imme W das im Krl« : V sü- die Herr > verschlossen. I Heer eines v W Wunsch der M Er wurde d M nicht mehr z W brach sich B M Adolf HUlei D Einführung I jetzt seine ( M das kn erste 8 Zn keinem W Horsts, daß leidiger sind W zen und B v» Deuljchland. M Volk nur a W Heiken seine W fasjung eine> W freien Entst M ändert werd DM mit den n< W heraus aus W zur lebendig W im Waffeny W Soldaten üei I sicn Wesen M borene Verl ihn war es DM nchmstc Re< W zu müßen, I berufen sein W nischen Enk! I Waffe und I brrzer diene I Bckennlnis, W nommcn sei, weist damit NiOM Mik an der Wim England; Paris, 19. März. Paris Ist von der Haltung der englischen Minister enttäuscht; das ist der allgemeine Eindruck, den man beim Lesen der französischen Presse gewinnt. Der „Temps"' schreibt, daß die englische Regierung ihre Aussöhnungsbemühungen bis zum Ende durchführen wolle, lasse sich verteidigen, aber man werde doch bemerken müssen, daß die -eulsch-englischen Verhandlungen unter Bedingungen begännen, für die cs keinen geschichtlichen Präzedenzfall gebe, denn sie be zögen sich auf einen Gegenstand, der durch die Ereignisse ganz deutlich überholt sei. Wie könne man zweckmäßigerweise noch über ein Rüstungsabkommen, das anstelle des Teiles V des Ver sailler Vertrages treten solle, mit Deutschland verhandeln, nach dem dieses Europa vor die ooUendele Tatsache der „angemaßten" (!) Gleichberechtigung gestellt habe? Wie könne man mit ihm noch über ein Sicherheitsabkommen verhandeln, nachdem es wesent liche Bestimmungen des Versailler Vertrages offen verletzt habe? Und wie könne man die Rückkehr Deutschlands in den Völker bund ins Auge fassen, da Deutschland jede Genfer Bestrebung ab sichtlich zum Scheitern bringe. Außerdem scheine cs nicht, als ob man bereits am Ende der Uebcrraschungen sei, die Deutschland Europa vorbehalte. Der „Intransigeanl" bezeichnet die englische Note als „weich lich" und macht Sir John Simon den Vorwurf, in der Außen politik Rücksichten auf die englische Innenpolitik walten zu lassen. „Paris Sair" erklärt, die englische Note entspreche vielleicht der englischen Logik, ober diese entspreche gewiß nicht der fran zösischen Logik. Bis England endlich die Skala seiner Gewissen- Hastigkeit erschöpft haben werde, müsse Frankreich für sich selbst sorgen. AWW-kWH-WMe MWNhM MW der WW» MWW Paris, 20. März. In gewöhnlich gulunlerrlchtelen Kreisen verlaukekc am Dienstag spät abends, daß die französische Re gierung am Sonnabend ihre Botschafter In London und Rom angewiesen hatte, einen Protest Frankreichs, Englands und Ita liens in Berlin gegen die Einführung der Wehrpflicht vorzu schlagen und dan.n eine Fühlungnahme untereinander vorzu nehmen. Nachdem England bereits durch seine Not« gegen die Wehrpflicht in Deutschland Stellung genommen habe, verhandele man zwischen Paris, London und Rom letzt nur noch über die Fühlungnahme. Die römisch« Regierung habe von Anfang an ihre Uebrrelnstimmung mit den Ansichten des Pariser Kabinetts er klärt. Anfänglich hab« man an ein« Zusammenkunft der drei Außenminister Englands, Frankreichs und Italiens in einer nord- ltalienifchen Stadt geddcht, damit Mussolini selbst an der Begeg nung telln«hmen kann«. Dieser Plan sei seht aber wahrscheinlich Sdnon» Besuch in Berlin werde somit den Charakter einer Lrkundungsfahrt im Name» Großbritanniens haben. Dennoch seien Ergebnisse möglich, die schließlich wertvoll sein könnte«. Gegenwärtig seien die amtlichen BeziehUn- zwischen Deutschland und Frankreich gespannt, aber Hitler wiederholt gesagt habe, liege kein greifbarer tv zum Streit zwischen den beiden Ländern vor, und gemntz seien. „Tiwes" drücken die Hoffnung aus, daß der harmo nische Verlauf des deutsch-französischen Fußballwettspiels am letzten Sonntag ein gutes Vorzeichen sein möchte. Nach einer wetteren Londoner Meldung werden der britische Außenminister Sir John Simon und der Lord siegelbewahrer Eden am Sonntag im Flugzeug in Berlin eintreffen. MftmWvereiMrm- ist möglich Lord Allen of Hurtwood sagte in einer Rede in Lon don, die europäische Lage habe ein drohendes Aussehen. Aber sie könne in Ordnung gebracht werden, wenn Groß britannien sich nicht von Leidenschaften beherrschen lasse. Das Hauptproblem sei nicht die Rüstungsfrage, sondern die Organisation kollektiver Sicherheit. Während seines Besuches in Deutschland sei ihm klar geworden, daß Deutschland bereit sei, ein Abkommen zu« Begrenzung der Rüstungen zu unterzeichnen. Er sei auch überzeugt, daß Deutschland in den Völkerbund zurückkehren werde. Aber oies könne nur durch Gleichheit bei den Ver- WU-lüngen erreicht werden. Man müsse nach Berlin gehen u» Ramen de» Friedens und nicht im Namen des Versailler Vertrages. Teil V diese» Vertrage» sei tot, und damit müsse ntav sich absinden, wenn man nicht zu einem Präventiv krieg bereit sei. Sein vernünftiger Mensch habe einen sol iden Wunsch. Somit brauche man eine neue Vereinbarung, jVbet vle auf einer Grundlage der Gleichhelt verhandel» ««-«- und eine derartige Vereinbarung sei möglich. Die englische Luftflotte Lier Unterstaatssekretär im englischen Luftfahrtmini sterium, Sir Philipp Sassoon, brachte die Voranschläge für die Luftfahrt im Unterhalis ein, die bekanntlich gegenüber dem letzten Jahr um 3 Millionen Pfund (35,4 Millionen Reichsmark) auf rund 23 Millionen Pfund (271 Miktionen Reichsmark) erhöht worden sind. Sassoon erklärte, daß die englische Luftflotte an fünfter Stelle stehe und die „Schwäche^ der englischen Luftstreit kräfte nicht nur eine Gefahr für England sondern sogar für die Sache des Friedens geworden sei. Das Vieriahresausrüstungsprogramm der englischen Luftflotte, das bekanntlich die Neubildung von 41N Ge schwadern Vorsicht, sei öffentlich als eine Vermehrung um 500 Maschinen bereichnet worden. Wenn man jedoch die amerikanische Methode anwende und sämtliche Ersah- und Reservemaschinen hsuzurechne, dann ergebe sich im Jahre 1935 allein eine Ziffer von 1994 neuen Flugzeugen. Die Frontlinienftärks der englischen Luftflotte belaufe sich heute auf 890 Maschine« in den regulären Geschwadern und auf 130 Maschinen in den nichtregulären Geschwadern, also auf insgesamt 1020 Flugzeuge. Ende dieses Jahres werde die Zahl auf 1170 und im Jahr 1936 auf 1310 Flug zeuge steigen. Gerichtssaal Gemeingefährliche Schwäher verurteilt Das Sondergericht für Sachsen mußte sich wieder mit gemeingefährlichen Schwätzern befaßen. Rudolf Kunze aus Lichtenstein-Callnberg hatte schon vor der Saarabstimmung behauptet, daß es Krieg gäbe; er erhielt acht Monate Ge fängnis. — Walter Böhm aus Aue-Alberoda hatte erzählt, daß die vom WHW gesammelten Gelder nicht für die Armen verwendet würden; er erhielt zwei Monate Gefäng nis. — Der Dresdener Otto Neustadt hatte bei jeder Gele genheit eine Sammlung von Gemeinheiten aufgetischt. Neu stadt war geständig, so daß ihm auf die aü^geworfene Strafe von einem Jahr sechs Monaten Gefängnis vier Monate Untersuchungshaft angerechnet wurden. — Gerhard Thiele aus Chemnitz hatte behauptet, daß der Führer betrunken gewesen sei Thiele wurde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. ! Bon gestern bis heute Sieben Wahlvorschläge zur Danziger Volkskagswahl. Die Anmeldefrist für die Wahlvorschläge zur Danziger Volkstagswahl ist abgelaufen. Es sind sieben Wahlvor- schläge eingereicht worden. An der Spitze steht der Wahl vorschlag der NSDAP. Die weiteren Wahlvorschläge sind eingereicht worden vom Zentrum, den Sozialdemokraten, den Kommunisten, der sogenannten „Nationalen Front" und einem marxistisch eingestellten angeblichen „Frontkämpfer bund" sowie den Polen. Zwischen den beiden letztgenann ten Wahlvorschlägen besteht Listenverbindung. Diese Ver bindung ist um so eigenartiger, als die „Nationale Front" sich als Fortsetzung der früheren Deutschnationalen Volks partei ausgibt. Die Volksabstimmung in Griechenland. Die Volksabstimmung über die Abänderung der grie chischen Verfassung wird voraussichtlich am letzten Mai- Sonntag stattfinden. Die Neuwahlen für die Kammer dürf ten am ersten Iuni-Sonnlag folgen. — Das bei dem Auf standsversuch geflüchtete griechische Unterseeboot ist aus Leros nach dem Arsenal Salamis zurückgekehrt. Es wurde von einem griechischen Torpedoboot abgeholt, das 42 meu ternde Offiziere an Bord führte. Benizelos erklärte, daß er nicht für so viele Leute sorgen könne. Aus diesem Grunde waren die Aufrührer zur Rückkehr nach Griechen land gezwungen. Sie sind in das Marinegefängnis gebracht worden. Aür die allgemeine Wehrpflicht in Oesterreich. Die Kundgebungen führender österreichischer Politiker für die allgemeine Wehrpflicht dauern fort. Der Landes hauptmann von Niederösterreich, von Baer, hat in einer Rede die Berlängerung der Dienstzeit in Frankreich und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland besprochen und daran die Schlußfolgerung geknüpft, daß Oesterreich nicht wehrlos bleiben dürfe. I Reichstag«! In dei I bemegung, I Leistungsto > aung begir I Führerschas I Selzner un I Eröffnung I Fahnen ar I und Reichs I sprechen di I Sowietrußl Nach e I ausschuß d, I der Gefells I nahmen füi I Dorfjugend I den beiden I junae Bau I schäften aw I im Sanitii I Maßnahme D am Flugze I der sowjetr 1-1100 Flieg I Eine Unter Die Lc I ihres Beric D Abessinien. D nach wie v > und Schied D die italieni I parteiische I die Grenzz I die Militär I lern lassen. I anderen G> I inen morde schlagenen englisch deutschen Unterhaltung kein Mißver- , stündnis bestehe, richtete sie am 21. Februar an die deutsche ! Negierung eine weitere Anfrage, aus die diese am folgen den Tag antwortete. Das Ergebnis war eine endgültige s Ucbereinstimmung zwischen den beiden Regierungen, daß i der Zweck der beabsichtigten Zusammenkunft sein sollte, die Unterhaltung über alle in dem englisch-französischen Com- muniquL behandelten Fragen ein Stück weiter zu führen. Auf dieser Basis hat sich die Königliche Regierung darauf vorbereitet, den von der deutschen Negierung vorgeschla genen Besuch in Berlin auszuführen. 5. Was ins Auge gefaßt war, war also „eine allge meine frei zwischen Deutschland und den anderen Mächten auszuhandelnde Regelung" und „Vereinbarungen über Rü stungen, die für Deutschland die Bestimmungen von Teil 5 des Versailler Vertrages ersetzen sollten". Dies ist stets das Ziel der Politik der Königlichen Regierung gewesen, - und auf die Erreichung des Zieles Hal diese alle ihre Be- s mühungen in Genf und sonstwo gerichtet; aber das Zu standekommen einer umfassenden Einigung, die auf Grund ? allgemeiner Uebereinstimmung an die Stelle der Vertrags bestimmungen treten soll, kann nicht erleichtert werden, wenn man jetzt als eine bereits getroffene Entscheidung Heerespersonalstärken bekanntgibt, die alle seither in Vor schlag gebrachten erheblich überschreiten — überdies Stär ken, die, falls sie unverändert aufrechterhalten werden, die Einigung mit anderen ebenfalls stark beteiligten Mächten schwieriger, wenn nicht unmöglich machen müssen. Die königliche Regierung wünscht keineswegs, die durch den vorbereiteten Besuch etwa geschaffene Gelegenheit, ein allgemeines Einvernehmen zu fördern, ungenutzt vorüber- gchen zu lassen; aber unter den neugeschassenen Umständen hält sie es vor der Ausführung dieses Besuches für nötig, die deutsche Regierung auf die obigen Gesichtspunkte auf- merksam zu machen; sie wünscht, darüber Gewißheit zu haben, daß der deutsche», Regierung das Zustandekommen de» Besuches mii dem Umfang und Ziel der Unterhaltung, wie früher verabredet, fö wie es oben in Absatz 4 ausge- sührt ist, noch erwünscht ist. * Man wird nicht fehlgehen kn der Annahme, daß der Reichsminister gegenüber den Einwendungen der englischen Regierung zu dem Gesetz vom 1S. 3. d. I». die abweichende Stellungnahme der Relchsreulerung gellend gemacht hat. Deutschland ist bekanntlich nicht bereit zuzugestchea, daß Vee Teil V des Versailler Vertexes, der auch da» Abrüstung»^ versprechen der anderen Mächte enthielt; einseitig von Deutschland verletzt würden sei. Selbst nachdem die inter alliiert'' Kontrollkommission die völlige Entwaffnung Deutschlands festgestellt und Deutschland verkästen batte, haben hieraus die anderen Mächte nicht die notwendigen Folgerungen gezogen, alsbald selbst zu Abrüstungsmaßnah- meu zu schreiten. Sie sind mit dieser ihrer Verpflichtung nicht nur selbst seit Jahren in Verzug geblieben, sie haben vielmehr sortgefahren, ihre Rüstungen zu vermehren uud zu vervollkommnen. Die» läuft, letzten Ende« auf eine Ver letzung der Grundlagen des Teile» V des Versailler Ver trages durch die Verfasser selbst hinaus. Die Maßnahme- vom 16. 3. schafft daher erst die rechte Grundlage, auf der die kommenden Besprechungen, frei von den bisber auf Grund der deutschen Diskriminierung bestehenden BÄafiun- gen «snd Hemmnissen, unter voller Berücksichtigung der Si cherheit aller zu einem Erfolge führen zu können. Sim»; „ErlMimMkt" Die Londoner „Times" unterstreichen den britischen Einspruch gegen eine einseitige Abänderung eines vielseiti gen Vertrages aus grundsätzlichen Erwägungen heraus, geben aber zu, daß „mildernde Umstände" im Falle eines Vertrages vorhanden seien, der einer der Parteien auf gezwungen wurde. Was die deutsche Heeresstärke betreffe, so sei es klar, daß Frankreich, und nicht nur Frankreich sich mit Siner starken militärischen Ueberlegenheit Deutschlands nicht einverstanden erklären könne. Verschiedene Matter, so „Figaro" und „Excelsior", spre chen den Wunsch aus, daß Sir John Simon vor seiner Ber liner Reife nach Paris kommen möge, um mit der fran zösischen Regierung zu verhandeln. Der „Figaro" weist außerdem darauf hin, daß die von der französischen Re gierung in Uebereinstimmung mit Rom beabsichtigte Pro testaktion nickt die späteren Beschlüße beeinflussen werde, die die französische Regierung hmfichmch der diplomatischen Rückwirkungen der deutschen Maßnahme ergreifen werde. Man wisse noch nickt, ob die Angelegenheit vor den Bölker- bund gebracht werde oder nicht. Di« französische „Agentur Radio" veröffentlicht die an geblichen Anweisungen, die Außenminister Laval sofort nach vekannkwerden -er Wiedereinführung der Wehr pflicht den diplomatischen Vertretern Frankreichs übermit telt habe. Der französische Anbevminister habe auf die Not wendigkeit eine» beschleunigten, energischen und feierlichen Proteste» hingewtesen. Lr habe ferner Vie in den römi schen und Londoner Abkommen vorgesehenen gemeinsamen Beratungen gefordert und schließlich die Einberufung einer außerordentlichen Tagung in Genf vorgeschlagen.
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