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(Deutsches Nachrichtenbüro.) Sei gegrüßt, deutsche Saar! Milage zur „Weißeritz-Leitung" Freitag, am 1. März 1S35 101. Jahrgang Nr. 51 Der Betrag,'um den'die Länderanteile gekürzt werden, ver bleibt zur «inen Hälft« dem Reich; die andere Hälft« wird! ein«m Ausgl«ichsstock zugeführt. In d«r Begründung zu dem Gesetz wird darauf hin gewiesen, daß das Aufkommen der Einkommensteuer, der Kör- perfchaftsteuer und der Umsatzsteuer sich im Rechnungsjahr 1934 günstig entwickelt hat. Entsprechend sind di« Anteile der Länder an diesen Steuern gestiegen. Diese Steigerung, di« di« Haushaltslag« der Länder und Gemeinden erheb- jlich gebessert habe, ist auf die Besserung der Wirtschaftslage zurückzuführen, die die Reichsregierung durch ihre umfassen den Arbeitsbeschasfungsmaßnahmen erstrebt und erreicht hat. Die finanziellen Lasten dieser Maßnahmen trägt fast aus-j schließlich das Reich. Kurze Notizen SS SSSLM 193? abgelaufen ist, ist durch Notenwechsel bi» zum 31 MASeW verlängert worden Das Kriegsamt teilt mit, W Oberstleudian^ Hotblack vom Königlichen Tanttorp z m g^ttichaften an d-r Berliner Bo^Mft sowie an worden ist. in Stockholm, Oslo und Kopeny^ Die Ernennung tritt am 1». Mm m «ran. Der Schultreuzer „Karlsruhe" ist i» San Pedro in Kalifornien eingelaufen Der Landeshauptmann von Tirol, Dr Franz Stumpf, Ist in warben Er gehörte der Chrchlich-Sozialcn Partei und dA Wer Bauernbund an. Die Führung der Tiroler Lande-Aschäst- halte er feit dem Jahre lOM inne. Rnttreuz-Krankenhaus im Haag verschied im Alter von 73 I°h!en der frühere Staatsminister A. W. F. Idenburg. Staats- Minister Idenburg war vor Jahren Generalgouoecneur von Nic- derlandisch-Indien und Seneralgouoerneur von Surinam. Eine Zeitlang hatte er den Posten des Kolonialministers inne. Ein neuer belgisch-amerikanischer Handelsvertrag ist in Washington unterzeichnet worden. Er enthält Zollzugeständnisse, von beiden Seiten. Der japanische Außenminister Hirota gab im Reichstag die Erklärung ab, daß die chinesische Regierung eine aufrichtige Ver- ständigungsbereitschast zeige. Japan Hosse, daß eine Zusammen- arbeit aus der Grundlage der Gleichberechtigung und Gegenseitig keit erfolgen könne. Die Zeit sei jedoch noch nicht reif, um be- stimmte Vorschläge iür diese Zusammenarbeit zu erörtern, kommen. Aendevung des Finanzausgleichs Kürzung der Länderanteile Der Meer la der AiüimuMim, Dreistündiger nächtlicher Besuch. Berlin, 1. März. Am Mittwochabend gegen 9 Uhr be suchte der Führer überraschend die Äutomobil-Ausstellung am Kaiserdamm. Der Führer, der bereits am Tag« der Er öffnung die Ausstellung in einem dreistündigen Rundgang ! besichtigt hatte, war gekommen, um sich nochmals in aller ! Ruhe einen Ueberblick über di« Leistungen der deutschen - Kraftfahrzeugindustrie zu verschaffen. ! Die schon verdunkelten Hallen erstrahlten wieder im ! hellsten Licht, und so bot sich das eindrucksvoll« Bild dies«r : Ausstellung, die bish«r ihresgleichen noch nicht gefunden hat. Die Zusammenstellung der Ehrenhalle fand den besonderen Beifall de» Führers, Sodann lucht« der Führer di« Stände Aushau der ReichsjuitirvrW«ss»«ter Nur noch sechs Prüsungsstellen. Berlin, 1. März. Der Reichs- und preußische Iustizminist«r Dr. Gürt ner hat eine Verordnung über den Ausbau des Reichsjustiz. Prüfungsamtes unterzeichnet. Diese Verordnung beseitigt di« oisher selbständigen Prüfungsämter für di« groß« juristische Staatsprüfung in den Ländern, d. h. auch die für Ueber- gangszwecke geschaffenen Zweigstellen und Außenabteilun- gen, die ihre Tätigkeit mit dem heutigen Tage beenden. Der Aufbau des Reichsjustizprüfungsamte» unterscheidet zwi- schen d«r Leitung des gesamten Prüfungswesens und der Abnahme der Prüfung selbst. Die Aufstellung der leitenden Gesichtspunkt«, di« Ueberwachung der Gleichmäßigkeit des tatsächlichen Maßstabes für di« Prüfung ist Aufgabe des Reichsjustizprüfungsamtes. Die Durchführung der Prüfung liegt d«n neugeschaffenen Prüsungsstellen ob, vi« dem Reichs» prufungsamt untergeordnet sind. Es werd«» im Reich« sechs Prüsungsstellen errichtet, und zwar in Berlin, Dresden, Düs seldorf, Hamburg, München und Stuttgart. Wenngleich da nach ein Teil der Länderzentralen wieder als Sitz oer Prü fungsstellen bestimmt wird, so ist doch das Gebiet dieser Prüfungsstellen nach anderen Gesichtspunkten als bisher bestimmt. DI« Prüfungsstell« Berlin betreut die Oberlandes- aerichtsbezitk« Braunschweig, Breslau, E«ll«, Kassel, Kiel, Königsberg, Marienwerder, Naumburg, Oldenburg, Rostock uüd Stettin; Dresden betreut die Oberlandesaerichts-- bezirke Dresden und Jena; Düsseldorf betreut die Ober- land«»gerichtsbezirk« Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamm und Köln; Hamburg betreut den Oberlandesgerichts bezirk .Hamburg; München betreut die Oberlandesgerichis- bezirt« Bamberg, München und Nürnberg; Stuttgart betreut di« Oberlandesgerichtsbezirke Darmstadt, Karlsruhe, Stuttgart und Zweibrücken. Während di« Prüfling« im allgemeinen bei ihrer zu- j ständigen Prüfungsstelle sich melden müssen, ist für di« Prü- ^fungsstell« Hamburg eine sachlich und notwendig gerecht fertigte Ausnahme zugelassen. In Hamburg können sich Prüflinge aus allen Teilen des Reiches melden, wenn sie die Absicht haben, sich mit dem großen Schiffahrts- und Ueberse«handelsrecht zu befassen. Tin zulammengebrochenes System Am Tage vor der offiziellen Uebergabe des Saargebiets an die rechtmäßige deutsche Regierung haben zwei Personen das Saargebiet verlassen, chi« als die prominentesten Ver treter eines Systems zu gelten haben, das fünfzehn Jahre hindurch an der Saar herrschte. Es handelt sich um den Präsidenten der Saarregierung, Knox, und um den fran zösischen Regierungsdirektor Heimburger. Sie haben deck offiziellen Uebertragungsakt nicht abgewartet, sondern sind unmittelbar nach der Uebergabe der Polizeigewalt an den Beauftragten der Neichsregierung in Richtung Westen ab gefahren. Präsident Knox, der volle fünf Jahre die Völker bundspolitik an Ler Saar verkörperte und vor allem die letzten Jahr« seiner Tätigkeit gemeinsam mit dem französi schen R«gi«rungsmitglied Maurice und dem erwähnten Po lizeidirektor Heimburger den natürlichen politischen Willen der Bevölkerung mit Gewalt niederzuhalten versuchte, ist mit seinen vertrauten Mitarbeitern sang- und klanglos aus dem Saargebiet verschwunden. Er hat klugerweise darauf verzichtet, einen offiziellen Abschied zu veranstalten, sonst hätte er einen noch kläglicheren Reinfall erlitten als der erste Saarpräsident Raoult bei seinem Einzug vor fünfzehn Jah ren. Es sind wahrlich keine guten Erinnerungen, die dies« Vertreter eines völlig falsch verstandenen Systems a» der Saar zurücklassen. Während sie Vertreter des Völkerbundes und damit seiner Idee waren, zeigten ihre Taten, -aß sie die krassesten Vertreter Versailler Geistes zu sein sich bemühten. Sie haben dadurch sür die Völkerbundsidee nicht geworben. Deshalb gingen sie aus dem Saargebiet ähnlich wie die Emi granten am Tage nach der Saarabstimmung. Sie ließen keinen Freund zurück, und nichts als ihre Hunderte von Ver ordnungen und Verfügungen werden der Geschichte erhalten bleiben als abschreckender Beweis, wie «ine an sich gute Idee durch unfähige oder böswillige Menschen vernichtet werden kann. „SEt Flagge!" Im Saargehjet herrscht Hochstimmung. Alles ist auf Fest- und Freudenstimmung eingestellt. Dörfer und Städte orangen im Feiertagskleid, und von allen Häusern rauschen - die sieggewohnten deutschen Fahnen. Der 1. März ist an gebrochen, und die Märzsonne sah ein freies, glückliches, fro hes Land an der Saar. Di« Vertreter der Reichsregierung, die Träger der Reichs- und Staatsgewalt, sind in Saar brücken versammelt, um aus den Händen des Dreier-Aus schusses des Völkerbundes das Saargebiet zu übernehmen und «s der Mutter Germania wieder zuzuführen. „Heißt Flagge!" Dieses Kommando, durch den Reichsminister Dr. Frick von Saarbrücken aus gegeben, bedeutet« für das gapze Deutsche Baterland. daß überall in deutschen Landen nun-' Berlin, 1. März Die Reichsregierung hat eia Gesetz zur Aenderung de» Finanzausgleichs beschlossen, in dem im Hinblick auf die Vorbelastung des Reichs durch Maßnahmen i zur Arbeit»- beschaffung die Anteile der Länder an den folgenden Reichs- steuern für da» Rechnungsjahr 1935 um zwei Drittel ge kürzt werden, soweit sie bei der Einkommensteuer den Be trag von 1100 000 000 RM, bei der Sörperschaftsteuer den Betrag von 240 900 000 RM, bei der Umsatzsteuer den Be trag von 573 009 000 RM übersteigen. Die Länderanteile an der Einkommensteuer und der lKörperschaftsteuer werden erst dann gekürzt, wenn sie zu sammen den Betrag von 1 340 000 000 RM überlteiaen. Ergebnis der Woche «erlin im MttelpunN der Außenpolitik CS ist an sich nichts Neues, daß sich die politische und die diplomatische Welt mit Berlin beschäftigt. Die Gespräche aber, die jetzt m der Presse und in politischen Zirkeln über Berlin geführt werden, haben einen besonderen Charakter. Der britische Auß«nminister Sir John Simon hat seinen Be such in Berlin angemcldet. Das ist nach all den Borver handlungen, die noch bis in die letzten Tage hinein geführt worden sind, ein« Angelegenheit, die mit der ganzen diplo- malischen Entwicklung engstens zusammenhängt. Vor weni gen Tagen hat sich die französische Kammer mit diesem Be such Simons in Berlin beschäftigt und hat dabei festgestellt, daß Frankreich (wie nett!) damit einverstanden ist, daß Simon im Rahmen seiner Berliner Besprechungen das Pro blem des Lustpaktes an die Spitze stellt. Doch darf er nicht vergessen, auch die übrigen Probleme im Sinne der franzö sisch-englischen Abreden zu behandeln. Nun, Sir Simon wird wissen, was er zu tun hat. Den Engländern liegt außerordentlich viel daran, daß der Luftpakt zum Abschluß kommt, während Frankreich und eine Reihe anderer Staa ten den Hauptwert auf den Ost-Pakt legen. In Berlin wird man Gelegenheit haben, di« Zweckmäßigkeit des einen wie de» anderen gegeneinander abzuwägen, und man wird zu «iner Abrede kommen, die, was man Voraussagen dark, in Paris eine andere Auslegung finden wird wie etwa in Moskau. Wie aber immer auch die Sprachregelung lauten mag, Tatsache ist jedenfalls, daß mit den bevorstehenden Verhandlungen Simons in Berlin di« große Wendung in D«n europäischen diplomatischen Gesprächen ihren Anfang nimmt. Deutschland ist, wenn auch noch nicht öffentlich, von allen ausländischen Gazetten anerkannt, gleichberechtigt in D«n Rat d«r Großmächte eingeschaltet und wird, je länger sie mehr, den Beweis erbringen, daß ohne diese Einschaltung «e europäische Befriedung nicht zu erreichen ist. Berlin ist iwteoer zum Mittelpunkt d«r europäischen Politik geworden. mehr die deutschen Siegesfahnen zum Zeichen -er Wieder» Vereinigung des Saargebiets mit dem Reich aukgezoge» wurden. Das Saargebiet ist zurückgekehrt zum deutsch«»' Vaterland, ist heimgekehrt aus fünfzehnjährigem schwere» Kampf, den es in Treue siegreich bestand. Die Saarfrage,, willkürlich in Versailles geschaffen, ist beseitigt. Zwischen Deutschland und Frankreich gibt es heute keine territoriale Frage mehr, die Anlaß zu irgendwelchen Streitigkeiten geben könnte. Es ist -er Wille des Führers, es ist -er Wunsch des deutschen Saaroolkes, daß jetzt nach Rückkehr des Saargebiets Deutschland und Frankreich sich die Hände reichen, um gemeinsam am Frieden Europas zu arbeiten. „Heißt Flagge!" will sagen, daß das, was deutsch an de» Saar ist, zurückkehrt zum Reich, um ewig mit ihm verbun den zu bleiben, will sagen, daß der Kampf vorüber ist, daß ein herrlicher Sieg erfochten wurde durch deutsche Treue^ und daß nunmehr der Weg frei fein soll zu Fried«» und Verständigung, zu Aufbau und zu n«uer Größe. Der 1. März wird für alle Zeiten ein nationaler Feiertag sein, La er nicht nur an die Beseitigung eines Versailler Unrechts «r- illnert, nicht nur an die Treue eines deutschen Volksstam mes, sondern an die Vereinigung aller deutschen Volks genossen unter dem Symbol des neuen Deutschland. Di« Saar war- frei, sie kehrte heim ins Vaterland! Hotel zur ihrem g Uhr G«- Gottesdienst: Predigtgot- bt. Meus ¬ chke und h. llbendmohl. c Predig!- nd«rgottes- Abendmahl I: Petzold. eichte und otteSdiensl: zottesdienst leß. Abend- Taufgoltes- -/-0 Uhr end wie hltchkrtt »Li Preise! st: Propst udergotkes- bienst. Straf mich :. - Aus ier Gnade, Taufgottes- Beerwalde. >rrtret«nd«k r twortlieb« lSSS: 12N. d«. > Handels-1 dezu para- 1 itig gegen I Handels- I ster Stelle I scheu und I ole Italien s büßen der I ls geführt ! irunosützen I - sei unve- > m jetzt er- I t werden, I