Volltext Seite (XML)
und Zwickau—Leipzig.verbilligte Messe-Rückfahrscheine äüs^ gegeben. In die Fahrpreise ist einbegriffen eine Tagesein trittskarte zum Besuch sämtlicher Abteilung der Frühjahrs messe. Beratungsstelle für das Handwerk zur Leipziger Früh jahrsmesse ' Die Leipziger Frühjahrsmesse beginnt am Sonntag, 3. März. Die Mustermesse endet am 7. März, die Technische Messe am 10. März. Wie bei früheren Messen wird auch in diesem Jahr eine Beratungsstelle für das Handwerk in Halle 11 vom Reichsstand des Deutschen Handwerks ein gerichtet, die dem Handwerk in allen technischen, kaufmän nischen und betriebswirtschaftlichen Fragen, wie sie im Zu sammenhang mit dem Messebesuch oder einem Kauf auf treten, sowie mit allgemeinen Auskünften über Messe zur Verfügung steht. Turnen und Sport Lames und Landtner, die beiden besten deutschen Eisschnell läufer, beteiligten sich an einem internationalen Schnellaufen in der Nähe von Oslo und liefen dort hervorragende Zeiten. Ueber 3000 Meter lief Sames 5 :06,S und unterbot damit den erst vor wenigen Tagen von Sandtner mit 5:16,4 in Drammen aufge stellten Rekord ganz erheblich. Auch Sandtner blieb mit 5 :13,3 unter seiner alten Bestleistung. Gesamtfieger des Wettbewerbs wurde Weltmeister Staksrud, der die 3060 Meter in 4 :59,3, die 1500 Meter in 2:19,5 und die 5000 Meter in 8:47,5 gewon nen halte. Alber« Richter-Köln von Weltmeister Scherens knapp ge schlagen. Die Brüsseler Winterbahn beschloß ihre diesjährige Renn zeit mit einem großen internationale» Programm. In de» Flie gerrennen um den Konigs-Pokal spielten wieder Weltmeister Scherens und der Kölner Alben Richter die erste Rolle. Auch diesmal wieder erwies sich Scherens eine Kleinigkeit bester als unser Meister und gewann knapp mit 9 Punkten vor Richter (10), Arlet (13), van Egmond (14). Steffes und GLrardin (je 15), mährend Michard zusammen mit van der Linden nicht über den letzten Platz hinauskam. Auch in der Länderwertung trug Belgien durch die gute Placierung von Scherens und Arlet mit 22 Punk ten de» S:eg vor Deutschland (Richter—Stesses) mit 25 und Hol land (van Egmond—van der Lindens mit 3V Punkten davon. Leipziger Wasserball-Turnier. Im Leipziger Westbad tra- scn die Wasserball-Auswahlmannschasten der Gaue Schlesien, Sachsen. Mitte und eine Gebictsmannschast von Süddeutschland mit den Nationalmannschasten A und B zu einem Lehrgang zu sammen. Das Turnier wurde mit dem Spiel Süddeutschland ge gen Sachsen eingeleitet. Die Süddeutschen überraschten durch ein ausgezeichnetes schnelles und gutes Zusammenspiel und gewannen nnt 9 :2 Toren. Im nächsten Tressen standen sich Schlesien und Gau Mitte gegenüber. Erwartungsgemäß zeigten sich die Magde burger ihren Gegnern stark überlegen und landeten einen 10 :5- Zieg. Zuletzt spielte die National-A-Mannschast gegen die süd deutsche Mannschast. Dis Süddeutschen zeigten auch in diesem ! spiele gute Leistungen, obwohl sic zum zweiten Male ins Wasser ! gingen, während ihre Gegner srisch waren. Bis Halbzeit er- I reichte die Nationalmannschaft ein 5:2, um dann mit 12 :6 über- > legen zu gewinnen. I Leichtathletik-Waldlauf in Berlin-hohenneuendors. Der ' letzte Laus seiner Waldlauf-Serie brachte der Hohenneuendorjer Sportverein zur Durchführung. In der Hauptklafse über 10 Kilo meter kam der Berliner SC. abermals zum Siege, obwohl in sei nen Reihen Göhrt fehlte. Bree-BSC. erreichte als Erster in 34:10,8 das Ziel. Eine Ueberrajchung gab es In der Haupt klasse über 5 Kilometer, bei der der Zeklendorior SN. Sieger wer- ' den konnte und damit auch im Gesamtergebnis den ersten Platz belegte. Hier war Kloo-AKG. mit einer Zeit von 17:18,2 der Neste. Einen deutschen lennissteg an der Riviera errang der deutsch« Meister Gottfried von Cramm beim internationalen Tennisturnier in Beaulieu. Im Endspiel des Herreneinzels siegte er über den Italiener Palmieri in drei Sätzen mit 6:2, 6:4, 6:2. Vie deutsch« Jacht „Germania" de» Herrn Krupp von Bohlen und Haibach, die sich zur Zeit im Mittelmeer an der Riviera aus hält, siegte bei einem Wettbewerb in Genua. Im Rennen der 8-Mcter-Klasse um den Preis des Herzogs der Abruzzen erreichte sie in 3 : 33 : 37 mit gutem Borsprung vor ihren italienischen Gegnern als Erst« das Ziel. Das 50-Slunden-Rennen in Kopenhagen wurde oon der deutsch-dänischen Mannschaft Rausch-Falck Hansen mit 250 P. nach Zurücklegung von insgesamt 1364,400 Kni. gewonnen. In gleicher Runde endeten Pijnenburg-van Kempen nnt 207 P. vor Danholt-Charlier (152), Kilian-Bopel (107) und Funda-Pützseld (46) an zweiter Stelle. Rieger-Christensen folgten eine Runde zurück an sechster Stelle. Tietz-Knudsen zwei Runden zurück an siebenter Handel und Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom 25. Februar Die Börse eröffnete die neue Woche in ruhiger Haltung. Die Umsätze waren nur gering, weil nur wenig Material an den Markt kam und auch die Käufer Zurückhaltung übten. Phönizin gewannen 2 Prozent. Keramag 2 Teichert 1,75 und Steingut Sörnewitz 1,5 Prozent schwächer. Bachmann L Lade wig stiegen um 2.5 Prozent. Feljenkeller 1,5, Mansfeld 1,62 und Reichsbank 1,5 Prozent niedriger. Dresdener Eetreidegroßmarkt vom 25. Februar. Weizen sächs. frei Dresden, Mllhlenhandelspreis 206,50: Festpreis W 8 200,50: W 9 202.50: Roggen frei Dresden Mllhlenhandelspreis 168,50: Festpreis R 8 160,50: R 9 162,50: R 11 164,50: Futter gerste Erzeugerpreis E 7 160,50: E 9 165.50; Hafer Erzeuger preis H 7 155,50; H 11 160,50. Weizenmehl Type 790, Preis gebiete: W 9 27,50; W 8 27,25; W 3 27; Roggenmehl Type 997, Preisgebiete R 11 22,80; R 9 22,55; N 8 22.30; Weizenoollkleie W 8 12,03; W 9 12.14; Weizenkleie W 8 11,53; W 9 11,64; Roggenkleie R 8 10,03; R 9 10,16; R 11 10.28; Trockenschnitzel 8,94; ZuckerschnitzeS. 1l,l4; Kartoffelstöcken 19,80—19,90; Wei zennachmehl zu Futterzwecken 19; Weizensuttermehl 17; Wei zenbollmehl 14.80; Erbsen zur Saat 38—46; Wicken zur Saat 28,50—29.50; Rotklee Siebenbürgener neuer 152—156; deutscher 160-164; Weizen- und Roggenstroh draht, und bindfadengepr. je 5,30; Gerste- und Haserstroh draht- und bindsadengepreßt je 5,50; Heu, gesund, trocken 9,80—10,40; Heu, gut, gesund und trocken 10.80-11.20. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 25. Februar. Preise: Rinder: Ochsen a 35—37, b 30—34. c 25—28, d 18—24; Bullen: a 35-37, b 32-35, c 30-32, d 25—28: Kühe: a 33—34, b 24 bis 32. c 20-23. d 12-19; Färsen: b 30-32; Fresser: a 20—26; Kälber: Sonderklasse —; andere Kälber: n 43-45, b 36—42, c 30—35, d 23—30; Lämmer und Hammel: a 1 44—48, b 1 43 bis 45, b 2 40- 42, c 37-44, d 33-36. Schase: e 38- 42. s 31—37; Schweine: a 1 51—52, a 2 49—50, b 48—52, c 46—50, d 43—48, al 45—46. a 2 43—44. Austrieb: Ochsen 104 Bullen 200, Kühe 322, Färsen 41. Fresser 47. direkt: Kühe 2; Auslands- rittder 23. Kälber 1073. direkt 11. Schafe 756, direkt 1. Schweine 2945, direkt 30. Ueberstand: Ochsen 5, Bullen 12, Kühe 2. Schase 25. Schweine 35. Marliverlaus: Rinder und Kälber langsam, Schafe mittel, Schweine schlecht, Chemnitzer Schlachtviehmarkt vom 25. Februar. Austrieb: Ochsen 83, Bullen 74. Kühe 370 Färsen 12. Fresser 3; Kälber 612 direkt 78: Sänne 612 direkt 26: Schweine 1989. direkt 123. Sie drückte ihr Gesicht dicht an die Scheibe. Schon wollte sie dem Chauffeur ein Zeichen geben, zu halten, über im Augenblick hielt sie sich zurück. Jobst Reichardt tand vor einem .Hause, schaute nach der .Hausnummer, ?ann holte er einen Strauß hellfarbiger Tulpen ans einem scidenpapier und ging ins Hans. Marion wurde feuerrot vor Aerger. In diesem Hause wohnte Herdith. Sie besann sich jetzt ganz genau; sic hatte nnmal einen Eilbrief an .Herdith gesandt in Klub- nigelegcnheiten, Viktoriastraße dreiundvierzig .— die Adresse stimmte. Also, so weit war es schon, daß Jobst Reichardt Herdith; besuchte. Wie schnell er ins Haus gc- -ilt war! Er schien cs gar nicht erwarten zu können. Diese rräßliche Herdith, kam sic ihr auch jetzt wieder in den Weg?.' Die Fahrt bis nach Braunschweig verlief ziemlich chweigsam. Kommerzienrat Karnau war mit seinen Ge- cauken und Uebcrlegungcn völlig bei den kommenden Verhandlungen in Hannover. So empfand er es nicht, laß Marion so wortkarg war. Marion selbst war auch ehr mit ihren Gedanken beschäftigt. Die Kränkung, daß Fobst Reichardt Herdith immer wieder vorzog, brannte u ihr. Aber Herdith mochte sich vorschen! So'leicht gab ic den Kampf nicht auf! Neuntes Kapitel. Jobst Reichardt ahnte nicht, wer in dem großen, chweren Reisewagcn soeben an ihm vorübergefahren war. §r war mit seinen Gedanken ganz bei Herdith. Als er ie zum zweiten Male angcrufen hatte, erwiderte sie ihm: „Ich glaube, es ist netter, wir treffen uns nicht in .'inem Cafä. Meine liebe Wirtin, Frau Studienrat schrader, ladet Sic feierlich zum Kaffee ein. Also Wenn s Zhnen recht ist — um drei Uhr." Und ob Jobst das recht war! Die Stunden bis um >rei Uhr wollten ihm gar nicht vergehen. Er hatte in einem kleinen Studentenzimmer gesessen, Die Uhr auf >cm Tisch neben den Büchern. Immer wieder schweiften eine Gedanken ab. Er kam mit der Arbeit gar nicht vcitcr. Da gab er es auf. Er wollte für den Augenblick Schluß machen. In der kleinen Speisewirtschaft, in der er iu essen pflegte, fand er schon ein paar Kollegen vor, mit >enen man während des Essens ein gutes und vcrnünf- >Ses Gespräch führen konnte. Endlich war es halb drei Uhr — er konnte sich aus den > Weg machen. Langsam schlenderte er über den Potsdamer Platz. Immer wieder erfreute er sich an dem Bild hier. ; Lie Stände mit den Blumen waren jetzt zur Vor- j rtthlingszeit von einer überschäumenden Fülle von f Farben und Formen. Die gelben und roten Büschel der Primeln lagen wie Bänder an den Autzenrändern der Körbe. Dahinter leuchtete das fröhliche Bunt italienischer Unemonen. Alles aber wurde überstrahlt von dem Bunt )cr Tulpen — Tulpen jn allen Farben, von dem zarten Zelb und Not bis zu den gepflegten Papageitulpen. Der zanze Platz bekam etwas Festliches und Heiteres. „Blumen, meine Herren! Kaufen Sie Blumen — hier, ;ie schönen Tulpen, ganz billig." Mit lauten Rufen priesen die Verkäufer und Vcr- ! Käuferinnen ihre bunte Frühlingsware an. Jobst wählte einen Strauß gelber Honigtulpen. Er i iebte ihren süßen Duft. Er erinnerte ihn an die Kinder- > ;cit. Vor dem kleinen Häuschen der Ellern war ein Vor- ! ! zarten, der im Frühling ganz voller Tulpen stand. Der- ! ! Vater war ein bekannter Tulpenzüchter. Er war als» , i mngcr Mann in Holland gewesen und hatte die Vorliebe i > iür diese schönen und prächtigen Blumen mikgcbracht. Er jüchlete besonders gefüllte Tulpen, auf die er sehr stolz , Dar. Aber Jobst hatte eine Liebe für die einfachen gelben Honigtulpen. Er besann sich auf die K'indcrzeit. Wenn uan das Fenster des Schlafzimmers öffnete, wehte einem :m Frühling dieser zarte Honigduft aus den gelben Kelchen entgegen. : Mit einem schönen Strauß, sorglich in Scidcnpapier ge- ' Dickell, wanderte er dann dem Potsdamer Bahnhof z», am den Zug nach Zehlendorf zu benutzen. Das Haus von Zrau Studienrat Schrader war ein typisches, vornehmes, leines Pillcnhaus der früheren Zeit. Efeuumsponnen, ; mit einem kleinen Erker, lag cs inmitten eines frühlings- ' Hellen Gartens. Das Besitztum schien früher größer ge- i wesen^zu sein. Aber man hatte wohl einen Teil Garten- j land abgegeben. Denn die Wohnhäuser, die sich ziemlich dicht hinter scn kleinen Gärten drängten, waren erst kürz lich entstanden. Jobst klingelte an dem glänzend blank geputzten Knopf. ! Bald darauf schnurrte die Tür. Wie er cintrat, kam ihm ! schnell von der oberen Treppe jemand entgegen. Herdith stand vor thin. „Schönen guten Tag, Jobst Reichardt!" Ihr Gesicht leuchtete vor Freude. Schön und schlicht sah sie aus in ihrem hellblauen, einfachen Lcincnklcidchcn mit dem kleinen Weißen Kragen, aus dem der schlanke Hals sonnengebräunt emporstieg. „Guten Tag, Herdith!" Er fühlte sich aus einmal so merkwürdig befangen. Gar nicht, als ob er seiner Ruder- kameradin gegenüberstände. Es war ja auch das erste Mal, daß er mit Herdith zusammen war,, ohne die Gegenwart anderer Menschen. Marktverkauf: Rinder und Kälöer mittel, Schafe langsam und Schweine schlecht. Preise: Rinder: Ochsen a 34—36, o 31—33, c 28-30, Bullen: a 35-38. b 32-34, c 28-30; Kühe: a 34 bis 36. b 30—33. c 24—28, d 15- 23; Kälber: A. Sonderklasse —. B. andere Kälber: a 43-45, b 40-42. c 34-38, d 28-33; Lämmer und Hammel: « 40—43, b 37—39, r 34—36; Schase: e 36—38. f 30—35; Schweine: a 49—51. b 48—50, c 47—50, d 45—4 7, gl 43—45, a 2 40—42. Ueberstand: Ochsen 7, Bullen2. Kübe 28. Scbweine 136. Devisenkurse. Belga (Belai«n) 58.17 (Geld) 58,29 (Brief), dän. Krone 53,83 53,93, engl. Pfund 12,055 12,085, franz. Fran ken 16.43 (6.47, holl. Gulden 168,33 168,67, itak. Lire 21,14 21,18. norm. Krone 60,60 60,77, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,03 47,13, schwed. Krone 62,17 62,29, jchweiz. Franken 80,72 80,88, span. Peseta 34,07 34,13, tfchech. Krone 10,391 10,411, Dollar 2.48t 2.485. . - 2S. Februar. Sonnenaufgang 6.51 Sonnenuntergang 17.35 Mondaufgang 4.13 Monduntergang 11.12 1683: Der französische Physiker RenL Antoine Ferchault de Röaumur in La Rochelle geb. (gest. 1757). — 1792 (eigent lich 29. Februar): Der italienische Komponist Gioacchino Rossini in Pesaro geb. (gest. 18H8). — 1799: Der altkatho lische Theolog Ignaz v. Döllinger in Bamberg geb. (gest. 1890). — 1833: Der preußische Generalfeldmarschall Alfred Graf v. Schliessen in Berlin geb. (gest. 1913). Namenstag: prot.: Iustus; kalh.: Romanus. MndWI-Vrogramm Deuts chiandfender. MIlwoch, den 27. Februar. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Kindergymnastik. — 10.15: Aus der Edda: Das Lied von Thrym. dem Thursensllrsten. — 10.50: Fröh licher Kindergarten. — 11.30: Sendepause. — Anschl.: Wetter bericht. — 15.15: Kinderliedersingen. — 15.40: Ernst Bacmeister: „Mein Verhältnis zu den Sternen." — 17.30: Geistliche Gesänge der Gegenwart. — 18.00: Die Arbeit der Theater im Reich. — 18.15: Neue Arbeiismöglichkeiten für das Handwerk. — 18.30: Zur Erzeugungsichlacht. Die Leistungssragen in der Schweine haltung. — 18.45: „Wer ist wer? — Was ist was?" — 18.55: Das Gedicht; anschl.: Wetterbericht. — 19.00: Blasmusik auf Schallplatte». — 19.30: Italienisch für Anfänger. — 20.15: Au- Breslau: Stunde der jungen Nation. Der Weg nach Osten. — 21.00: Neue deutsche Unterhaltungsmusik. — 23.00—24.00: Boiks- musik und Volkslieder aus Dänemark und der Südfchweiz. Neichssender Leipzig: Mittwoch, 27. Februar 10,15 Schulfunk: „Der preußische Stil", das heroische Ber lin; 12,00 Musik für die Arbeitspause; 13,10 Mittagsmusik; 14,55 „Der Holzfäller und die Schlange", eine Erzählung; 15,50 Für die Jugend: Es war einmal...' Wir spinnen und weben; Mädelarbeit im Jugendamt der DAF; 16,50 „Ein Liev Hinterm Ofen zu fingen", allerlei Hausmusik an Winteraben den; 17,30 Büchernarren — Bücherdiebe; 18,00 Eohiiser Schlöß chen; ein Leipziger Kleinod; 18,20 Parademärsche der alten Armee; 19.00 Unterhaltungskonzert; 20.00 Nachrichten; 20,15 Stunde der jungen Nation: „Der Weg nach Osten"; 21.00 Fuß ball — so oder so? 21,30 Das EmDe-Orchcster spielt zum Tanz: 22,00 Nachrichten und Sportsunk; 22,20 Ukrainische Volksmusik; 23,20 Nachtkonzert. „Darf ich?" Er hielt ihr vie Tulpen entgegen. „Oh, vielen Dank! Honigtulpen?!" Herdith versenkte Hr Gesicht in den gelbzüngelnden Strauß. „Honigtulpen sind immer so Erinnerung an Kindheit, wenn die ersten Bienen fliegen und alles draußen im Garten anfängt, so recht in voller Blüte zu stehen." Jobst lächelte: „Ich wählte aus Kindheilserinnerungcn heraus diese, Lulpen. Uebereinstimmung der Gedanken." Ein feines, zartes Rot ging über ihr klares Gesicht: „Konlmen Sie nur!" bat sie hastig. „Da stehen wir hier in der Treppe und erzählen und erzählen. Das können. Dir doch oben bequemer haben." Neben ihr schritt er die kleine, altmodische Holztreppe, -eraus. Durch das breite Fenster siel das volle Sonnen-s icht herein. „Nun ist es doch schön geworden", meinte Herdith, „da -litten wir schließlich doch rudern können." „Das hätten wir. Aber mir tut's nicht leid." Sie lachte: „Sie sind mir ein schöner Lehrer. Vierzehn Tage vor rem Kampf müßten Sie doch eigentlich mit jeder Stunde zcizen, die wir nicht trainieren." Da sagte Jobst mit einem heißen Blick: „Mit dieser Stunde geize ich nicht." Und dann schwiegen sic beide. Aber es war cin, schweigen, in dem ein heißes Glück und eine zitternde Erwartung war. Als sie oben waren, fragte Jobst plötzlich icisc: „Herdith, Sie sagten doch, Ihre Frau Dmdicnrat )ätte mich zum Kaffee cingeiadcn. Müssen wir die ganzes Zeit den Kaffee von absitzen? Oder haben wir einen llugcnblick für uns allein?" „Ausgeschlossen! Wir müssen schön brav alle drei zu-s lammensitzen." Jn Herdiths Augen funkelte der Ucbcrmut. Jobst sah ein bißchen traurig aus. Eigentlich tat er hr leid. Aber ein bißchen necken wollte sie ihn doch. Sie iannte ja ihr liebes Muttchen Schrader. „Also, das ist Jobst Reichardt, Doktor der Medizin und trengcr Lehrmeister von unserem Vierer, Muttchen schrader!" Damit schob Herdith Jobst durch die Tür ins Bieder- neierzimmer herein. i „Nett, daß Sie kommen, Herr Doktors" Frau Schrader treckte ihm aus der Sofaccke freundlich die Hand entgegen. (Fortsetzung folgt.) Besucht das HeimatmvlßM« Dippoldiswalde VolkSbibli0ch«k Dippoldiswalde geössnet Montags, Mittwochs, Freitags von 7 bis 8 Uhr.