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Weißeritz-Zeitung : 26.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193502265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-02
- Tag 1935-02-26
-
Monat
1935-02
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.02.1935
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heiligen Saat . . . Karl Perktold, Traunstein. I? Di- E-z-ugung-W°cht Unba« V0N Flachs Landw.-Rak Dietz, Frauenstein. idelt, als igen und rbrücken Ifer der üt Aus- druar. rholt zu bessinien en übei en Ion« en. Vie nisse eo Jstasrika len am ) Mann nächsten in See ibergeben und von iner ord werden übergib! über all« nds und den ein hr abge- aar 1935. i Neapel otschafter r, für di« rzeichnet. rwegung mtreten. feierlich- rbrücken nd eine, Präsiden Bailies imm de« warm«, es deut> Vie Fest. , an dn »er Stu. ndge- > s t o in en wird. , Rudolf »mmissar oberste net, daß etes, die n ein torischen »Punktes den. le plötz- e Reihe Ueber- tg über sieh die Wäh ler Eis- n einen ner an- l Ueber- us meh- Infolge Nche Er lusschus- ires, de« i Korps und de> Sächsisches Oelsa. Aufgeboten wurden Bruno Mar Kühnel, Kut- scher in Hausdorf Bez. Dippoldiswalde mit Anna Selma Berger, Winschastsgehüfin in Oelsa, sowie Emil Bruno Nitzsche, Landwirt in Oberhäslich, Amish. Dippoldiswalde mit Martha Gertrud Bellmann, Wirtschafterin in Oelsa. Allerlei Neuigkeiten Ein schwere» Verkehrsunglück ereignete sich in Stockach in der gefährlichen Steige zum Wahlwieser Berg. Ein gro ßer Verkehrsomnibus aus Stuttgart, der ein« Ski-Gesell- schaft in di« Schweiz bringen sollte, geriet infolge Versa- aens der Bremsen auf der abschüssigen Straße ins Schleu dern und stürzte vor dem Rathaus in Wahlwies um. Zahlreiche Insassen wurden verletzt, darunter neun Perfo- nen schwer. «rastwagen in einen Abgrund gestürzt. In Beaumont in der Nähe von Lyon stürzte ein mit 11 Soldaten besetz ter Kraftwagen in einen 1S Meter tiefen Abgrund. Der Führer war auf der Stelle tot, während alle 10 anderen Soldaten mit mehr oder minder schweren Verletzungen in. «in Krankenhaus übergeführt werden mußten. Die Ursache des Unglücks ist nicht bekannt. Amerikanischer Konsul tödlich verunglückt. Bei einen« Kraftwagenunfall ungefähr 40 Kilometer von Madras (Bri- tisch-Jndien) fanden vier Personen den Tod, nämlich der amerikanische Konsul in Madras, Leroy Webber, ein Ver treter der Standard Oil-Company und dessen Frau sowie der mohammedanische Chauffeur. stenS 25 jährige Zugehörigkeit zum Vereinsbeirat ausgehändigt. Es gelangten an Barunterstühungen insgesamt 588 AM. an 49 Ka meraden zur Verteilung zu bringen. Es folgte dann die Aus zeichnung verdienter Kameraden. Unter herzlicher Beglückwün schung, wurde je eines von den oben erwähnten Bildern an die beiden' schon 25 Jahre im Gesamtvorstand« bzw. im Beirat tätigen Kameraden Paul Baumgarten und Kurt Kölbel, ferner den Ka meraden Hugo Justin und Aich. Bretschner für 40 jährige und den Kameraden Bruno Streller und Herm. Roitzsch für 00 jährige Vereinstreue verlieben. Das Amt des Vereinsführers ist Ofen setzmeister Richard Reichel übertragen worden. Der Behandlung verschiedener Anfragen folgte ein kameradschaftliches Beisammen Nachdem die deutsche Flachswirtschaft in den letzten Jahr zehnten durch die starke Einfuhr von ausländischen Gespinststoffen säst vollständig zusammengebrochen war, hat es sich die heutige Reichsregierung zur Aufgabe gemacht, heimischen Flachsbau in jeder Weise zu fördern. Wenn es uns gelingt, in den kommen den Jahren die Flachsanbaufläche in Deutschland wesentlich zu vergröbern, dann verbessern wir auch unsere Devisenlage und s schaffen Arbeit und Brot für Tausende deutscher Arbeiter. Der Bauer bedenke, daß er außer 40 Dz. Flachsstroh noch ungefähr 8 i Dz. wertvolle Leinsaat vom Hektar ernten kann. Im folgenden soll kurz auf die Fragen eingegangen werden, die für den sachge mäßen Anbau von Flachs wichtig sind. Der Flachs gedeiht in einem feuchten und Kühlen Klima am besten. Die klimatischen Voraussetzungen sind in den höheren Lagen, also im Erzgebirge, besonders gegeben. In den Monaten April, Mai und Juni sollen reichlich« Niederschläge fallen, wäh rend diese zur Blütezeit nicht am Platze sind. Von den Boden arten scheiden lediglich der humusarme Sand, der zähe Ton, die > sauren und zu nassen Böden aus. Für Flachs eine geeignte Vor- srucht zu finden, ist im allgemeinen nicht schwer. Er wächst gut "ach Hackfrüchten. Nach den Erfahrungen alter Flachsbauer im s Erzgebirge erzielt man die höchsten Erträge, wenn Flachs nach Winkerroggen in Stallmist gebaut wird. Dem Winterroggen ist gewöhnlich mehrere Jahre Kleegras vorausgegangen. Auch die Folge Kleegras, Winkerroggen, Aaser, Flachs wird vielfach für Zweckmäßig gehalten. Bei Ler Auswahl -er Vorfrucht ist zu be- achken, daß nur auf unkrautsreien Feldern ein guter Ertrag er zielt werden kann. Besonders nachteilig ist es, wenn Unkraut im jungen Flachs aufkommt. Da Flachs sehr wenig mit sich verträg lich ist, darf er nur alle 7 Jahre auf demselben Felde wiederkeh ren. Die Bodenbearbeitung zu Flachs hat zunächst darin zu be stehen, -aß nach Getreide die Stoppel geschält und im, Herbst der Acker noch ktef gepflügt wird. Im Frühjahr ist zur Erhaltung der Winlerfcuchtigkeit der Boden zu schleppen und mit der Egge gut zu krümeln. Eine zu starke Lockerung ist jedenfalls zu vermeiden, -a sonst di« Leinsaat zu tief kommt und der Aufgang verzögert wird. Die Krume Ist dann vor der Aussaat mit der Walze zu fe stigen. Bei der Düngung ist zu beachten, daß Stallmist, Jauch« »nd Kalk, zu Flachs direkt gegeben, nachteilig wirken. Aus die sem Grunde werden die Nährstoff« möglichst in Form von Han- , -els-üngeru verabreicht. Hierbei soll nicht zu sehr an Kalt gespart j dest«nS 24 RM. se Doppelzentner, werden, weil dieser Nährstoff die Ausbildung einer gut spinn- Lant fähigen Langfaser begünstigt. Es ist onzuraten, nur in seltenen Fällen weniger als 2 Dz. 40 iges Kalidüngesalz je Hektar zu geben. - Als Phosphorsäuredüngung sind 2 bis 3 Dz. Superphos- ohat je Hektar ausreichend. Die Anwendung von Stickslosf- dl-ngemitteln verlangt ein« gewisse Vorsicht, weil der Stickstoff die Lagergefahr erhöht. Flachs, der gelagert hat, gibt niemals eine gute Faser. Wenn er nach Hafer steht, verträgt er auf mageren Böden eine Stickstoffgabc von bis 1 Dz. schwcfclsaurem Am moniak ganz gut. Die Düngemittel sollen mindestens 10 Tage vor Saat ausgestreut werden, lieber die Saatstärkc entscheiden Vor frucht und Beschaffenheit des Saatfeldes. 140 Kg. je Hektar werden meist als initiiere Saakmenge angegeben. Es ist jedoch möglich, daß auf Feldern in alter Kraft Lie Aussaalmenge nied riger bemessen wird. Die Aussaat soll möglichst früh erfolgen. In einer Höhenlage von über 550 Meter über NN. wird der Flachs meist Ende April gesät. Mit den späten Saaten erzielt man sel ten eine gute Faser. Wichtig ist weiter, daß nur einwandfreies, d. h. hochkeimfähiges Saatgut mit genügender Triebkraft Ver wendung findet. Da die Leinsaat gegen Pilzbefall besonders empfindlich ist, kann eine Behandlung mit Trockenbeizmilteln nur gutgeheißen werden. Bezüglich der Sortenwahl ist zu sagen, daß uns heute schon wertvolle Zuchten, wie Erbendorfer Frllhflachs, Mathis Edelzucht und DaroS 1 zur Verfügung stehen. Die Pflege mahnahmen erstrecken sich auf die Bekämpfung der auflaufenden Unkräuter Lurch Hacken und Jäten. Auf alle Fälle ist zu verhin dern, Laß von Unkraut durchsetztes FlachSstroh abgeliefert wird, da dies eine schlechtere Bezahlung zur Folge hat. Der Flachs soll in der Gelbreife durch Raufen geerntet werden. Dieses Reife stadium ist dann eingetreten, wenn die Blätter am unteren Teil des Stengels abgefallen sind, der Stengel eine zeisiggrane Farbe aufweist und die Samen sich zu bräunen beginnen. Man erzielt dann einen hohen Ertrag und eine gut verwertbare Faser. Zum Trocknen wird der Flachs in Kapellen ausgestellt. Ihre Richtung soll von Norden nach Süden verlaufen, damit sie von beiden Sei len von der Sonne heschienen werden können. Zum Schluff« sei noch darauf hingewiesen, daß die Reichsregierung für Strohflachs zum Marktpreis Zuschläge gewährt. Diese betragen für Stroh flachs mit Samen 4 RM., für Strohslachs ohne Samen 3,95 R.- Mark und für Röstflachs 4,90 RM. je Doppelzentner. Der Preis für Leinsaat beim Verkauf an eine Oelmühle beträgt min- sein. Bautzen. Wirtschaftsbelöbung. Im Bezirks ausschuß teilte Amtsbauptmann Dr. Sievert mit, daß die Zahl der Erwerbslosen im Bezirk vom 15. Januar bis 15. Februar von 6006 auf 5751, also um 255, zurückaegan- gen sei. Diese Besserung iei zum großen Teil auf eine merkbare Belebung der Textil- und Steinindustrie zurück- zufühxen. Der Bezirksausschuß genehmigte den Zusammen schluß von zwölf kleinen Gemeinden zu größeren Gemein wesen, so daß sich die Zahl der Gemeinden im Bezirk Bautzen jetzt aus 224 stellt. So spielen in die Faschingszeit schon allerlei Maien bräuche hinein. Mitt« Februar werden sogar in verschie denen Gegenden des Alpenlandes Freudenfeuer angezün- oet und dazu die Flammensprüche gesprochen. Das südliche Deutschland kennt noch den „Bachele"-Umzug. In einem tannengrüngezierten Wägelchen wird ein Knabe herumge fahren, der meist mit einem weißen Hemd bekleidet ist und ein Laroentuch trägt. Grotesk wirkt der dörfliche Faschings zug, wie er im Salzburgischen und österreichischen Donau lande üblich ist'. Dort reitet ein als Frühlingsdämon mos- kierter Altknecht auf einer elenden Mähr« einher und trinkt d^n Bauersleuten aus einer schön bunt geschmückten Flasche Gefundheit und Wohlstand zu. Verschiedentlich sieht man im bäuerlichen Fastnachtsleben auch ein« seltsame Maske, die mit einem Besen herumläuft und vor allem die Wege zu den Brunnen vom Schnee reinsegt. Nicht selten ist der Brauch, daß man sich gegenseitig mit Haselruten schlägt, weil solches Tun Glück und Kraft schenkt. Ein ähnlicher Sinn liegt auch der Sitte der „Weckenabstäupung" zu grunde. Am Fastabendmorgen stäupen die Burschen die Mädchen, die nach einem uralten Spinnstubenbrauch sich nur durch den Weckenschmaus freikaufen können. Am letzten Tage des Faschings gehen Li« Bauersleute in das Wirtshaus und weichen durch reichlichen Trank den „Pflugzwickel" ein, damit er in der erwarteten Sonnen- glut nicht zerreißt und auch sonst das Pflügen den notwen digen Brotsegen bringe. So mengt sich in die tolle Fa schingsfreude bereits die ernste Sorge um das Werden der Vermischtes Kaiser Aran, Joseph aus der Schallplatte. Die berühmte Duplizität der Ereignisse will es, -aß in dem Augenblick, in dem die Welt von der Existenz einer vom Brahms persönlich bespielten Schallplatte erfährt, noch eine zweite ganz besonder« Rarität aus diesem Gebiete ans Tageslicht kommt. Es handelt sich um eine Schallplatte, die der Kaiser Franz Joseph, der 1916 starb, besprochen hat. Der letzte bedeutende Herrscher der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie hat Zeit seines Lebens eine erhebliche Ab neigung gegen die Wunderwerke der mechanischen Kunst ge habt. Er haßte das Telephon und war auch kein Freund von Automobilen. Ebenso lehnte er Schreibmaschinen ab. Das ging so weit, daß er es ablehnte, mit der Schreibma schine geschriebene Dokument« sich oorlegen zu lassen. Es hat erheblicher Ueberreüungskunst bedurft, ehe der Monarch sich bereit erklärt«, eine Schallplatte zu besprechen, damit seine Stimme der Nachwelt erhalten bleibe. Die Schall- platten-Aufnahme wurde Im Dezember 1915 gemacht, we nige Monate vor dem Tode Franz Josephs. Der Kaiser hatte noch bestimmt, daß etwaige finanzielle Ueberschüsse aus dieser Aufnahme bzw. dem Plattenverkauf für die Un terstützung von Witwen und Waisen verwendet werden soll ten. Das jetzt aufgetauchte Platten-Exemplar ist durch einen ehemaligen hohen Beamten dem ungarischen Parlaments- Museum geschenkt worden. Rix mehr königt Der bisherige Zigeunerkönig Matejasz Kwiek hat in einer in Warschau ausgefertigten Kundgebung an die Zi geunerschaft feierlich seiner Königswürde entsagt und sich zum „Führer des Volkes der Zigeuner" ausrufen lassen. Der neue Wodz, so heißt sein Titel auf polnisch, warnt seine Gefolgschaft vor dem weiteren Gebrauch des Königsktels, Len er in Zukunft als lügnerische Verleumdung verfolgen lassen will. Kwiek begründet seinen Schritt damit, daß das Zigeunervolk keinen eigenen Staat besitze und infolgedessen auch keine Dynastie gründen könne. Berlin die oierigrökte Stadt der Erde Es gibt 36 Millionenstädte. In einem Anhang zum jetzt erschienenen Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin 1934 werden die neuesten Be- oölkerungsziffern der Millionenstädte der Erde mitgeteilt. Danach gibt es zur Zeit 36 Städte, die mehr als 1 Million Einwohner haben. Berlin steht, seitdem die japanische Hauptstadt Tokio durch große Eingemeindungen Ler letzten Jahre an die zweite Stelle gerückt ist, an vierter Stelle. New Pork nimmt mit 7 478 000 Einwohnern (einschließlich der Vororte hat es sogar 10,9 Millionen Einwohner) die Spitze ein; es folgen Tokio mit 5 486 000, London mit 4 358 000 und Berlin mit 4 184 000 Einwohnern. Die übrigen Millionenstädte liegen unter der Vier- Millionen-Grenze: am nächsten kommt ihr Moskau mit 3 663 000, auf das mit geringem Abstand Chicago mit 3589 000 Einwohnern folgt. Weltstädte mit mehr als 2 Millionen Einwohnern gibt es vier, und zwar Paris mit 2 891000, Leningrad mit 2 776 000, Osaka (Japan) mit 2 654 000 und Buenos Aires mit 2 208000 Einwohnern. Die Einwohnerzahlen der meisten Millionenstädte lie gen zwischen einer und zwei Millionen. Es sind dies: Philadelphia mit 1 966 000, Wien mit 1 874 000, Schanghai mit 1 844 000, Detroit mit 1750 000, Rio de Janeiro mit 1 730 000, Peiping (das frühere Peking) mit 1 516 000, Los Angeles mit 1 446 000, Tientsin mit 1 350 000, Bombay mit 1 299 000, Sydney mit 1254 000, Warschau mit 1189 000, Kairo mit 1171 000, Calcutta mit 1 161 000, Hamburg mit 1124000, Glasgow mit 1114000, Rom mit 1 105 000, Mexico mit 1 087 000, Sao Paulo mit 1 071 000, Barcelona mit 1061 000, Mailand mit 1 044 000, Nagoya (Japan) mit 1042 000, Budapest mit 1040 000, Kyoto (Japan) mit 1027000, Melbourne (Australien) mit 1018 000, Madrid mit 1015 000 und Birmingham mit 1 099 000 Einwohnern. fleisch, Schweineschinken und Mettwurst auf. Ebenso er innern an das urgermanische Sonnenfestopfer die Fast nachtsgebäck«, besonders die schmalzenen Krapfen, von de nen etliche auf den Freichof getraaen werden, die Fast nachtskringel, die man an die Eheyalten und Dorfarmen verteilt, und endlich der Faschingswecken, der zu Ehren der Ahnen als Vorkost gegessen wird. Die Bäuerin achtet auch spreng darauf, daß während der Faschingszeit zur Mittags richt die Sauerkrautkost nicht vergessen wird, weil Liefe nach überliefertem Väterglauben vor Krankheit, und Seuchen schützt und den Körper für die kommende' schwere Acker arbeit stärkt. Damit die Feldarbeit reiche Ernte bringe, muß der Hofbauer in Ler Vorfrühlingszeit des öfteren Blut wurst und Hirsebrei ess-n, ehe die Sonne aufgeht. Ueber- haupt entspricht es ältestem Herkommen, daß möglichst viele Speisen auf dem Tische stehen, weil dadurch Gesundheit und Wohlstand in der Sippe bleiben. Von dem bunten Gerank, mit dem der Urväterglaube die hoffnungsfrohe Vorfrühlingszeit behängt hat, hat sich auch sonst noch vielerlei erhalten. Wir denken da an die Bauernspiele, die den erbitterten Kampf zwischen den Win terhexen und den Frühlingsdämonen veranschaulichen. In den niederösterreichischen Dörfern ziehen während der Fa schingszeit Burschen und Kinder umher und singen „den Winter hinaus": ein als Frühlingsdämon Maskierter be ginnt den Wechselgesang mit der Lobpreisung des Lenzes und mit der Verdammung des Winters und «ine greulich belarote Winterhexe antwortet mit höhnischem Geschrei. Dies seltsame Spiel beendet meist ein gemeinsamer Reigen, bei dem in Gebärden und Reimspriichen der vergebliche Kamps des winterlichen Dämonenheeres gegen das Licht verspot tet wird. Im Fränkischen zerren die Burschen eine mäch tige Strohpuppe auf den Platz unter der Dorflinde und halten ein gestrenges „Narrengericht", das mit der Ver urteilung der Winterhexe und mit dem Tanze um die bren nende Strohpupp« abschließt. Weit verbreitet sind die Waffenspiele, in denen die Dämonen des Winters von den mit Schwertern bewaffneten „Frühlingsgeistern" vertrie ben werden. Zu den sinnvollsten Fastnachtssitten gehören wohl jene Spiele, die Lie Frühjahrsarbeit des Ackermannes andeuten. Die Dorfburschen sammeln sich auf dem noch verschneiten FelLe, singen geheimnisvolle Beschwörungslieder und schrei ten hernach mit säenden Bewegungen über die schneeigen Furchen. In anderen Gegenden holen sie Fine riesige Tanne aus dem Gemeindewald, schmücken sie mit seidenen Bändern und Kunstblumen und ziehen den Baum über die Fluren und um die Gehöste. Des Bauern Sinnen richtet sich immer mehr und mehr auf den heiß ersehnten Lenz, auf all das Werken und Sor gen um Saat und Wachstum. So achtet man sehr darauf, daß der Hofherr sein Weib möglichst hoch beim Fastnachts- tanz schwingt, damit Hanf, Flachs und Getreide üppig ge deihen. Da muß die Bäuerin auch noch das Ihrige dazu tun und vor Sonnenaufgang etliche Fäden spinnen und etwas Flachs hecheln, soll das Jahr ein erntereiches wer den. Während des Tages aber darf die Spule ja nicht surren, weil sonst die „Pfingstaweibl" kommen und das Gespinnst auflösen oder noch Schlimmeres treiben. In Alt bayern und Tirol werden die „Pfingstaweibl", gefürchtet« Winterhexen, zum Dorf hinausgepeitscht. Die Feldknechte trefsen sich nach Feierabend im letzten Leuchten des Tages auf dem Dorfanger und schnalzen mit kurzstieligen lang- schnürigen Peitschen den Takt wildrhythmischer Bauern- tänz«. Hat man die winterliche Dämonenbrut endgültig ver jagt, so sreut man sich des grünen FastelabenLs, der da und dort noch getreulich gehalten wird. Die Kinder der armen Häuslleute tragen in die Gehöfte der Großbauern grüne Büsche und wünschen den Hofbesitzern ein gottgesegnetes Lanchahr. „Ich bringe dir zum Fastelabend einen grünen Busch, hast du nicht Eier, so gib mir nur Wurst!" betteln die Kleinen und erhalten auch meist Mettwurst, Geräucher tes und Eier hierfür. In Niederösterreich steckt die Wirtin den einkehrenden Fuhrknechten ein Buchs- oder Rosmarin sträuschen auf den Hut und läßt ihnen ohne Entgelt ein Viertele köstlichsten Rotweins kredenzen. Gemahnt diese Sitte nicht an das germanische Jrühlingssest, bei dem die ersten Blumen, Kräuter und Früchte geopfert wurden? „Ich bring zum Faftelabenb eine« griinen Bnsch" Altdeutsch« Aastnachlsbräuche im Vorfrühling Viele deutsche Fastnachtsbräuche weisen mit aller Deut lichkeit auf das Fest hin, welches ehedem unser« Voroor- deren in der Freude über den nahenden Lenz feierten. Wie !«inst die germanischen Sippen in dieser Vorfrühlingszeit der wieLererstarkenden Sonne Ochs und Schwein opferten und danach bei der mit außerordentlichem Prunk und fröh lichster Ausgelassenheit begangenen Feier von diesem Fleisch den Opferschmaus hielten, so tischt auch heute noch die deut sche Bäuerin als beliebteste Festgerichte geräuchertes Ochsen Glashülke. Seine 74. Jahreshauptversammlung hielt am Sonntag nachmittag im Saale LeS Gasthofes „zur Sonne" der Sächsische Kriegerrerein Glashütte ab. Rach dem Jahresbericht LeS bewährten, nach Dresden übersiedelnden Dereinsführers Burkhardt, war Las Jahr 1934 für die Entwicklung des Krieaer- vereinswesens und damit auch für -en hiesigen Verein von beson derer Bedeutung. Nachdem schon im Jahre zuvor durch die Zu sammenfassung im Kysshäujerbund unter Ler Führung von Oberst Reinhard ein entscheidender Schritt getan worden war, Ler Lurch Lie Weihe der neuen Bundesfahnen in Altenberg seinen äußeren Ausdruck fand, bedeutete die Gründung der SA-Reserve II im Frühjahr 1934 den vollkommenen Einbau der alten Soldaten in den neuen Staat Adolf Hillers. Der Mitgliederbestand beträgt jetzt 185 Kameraden. Im vergangenen Jahre konnten zum letzten Male eine Reihe Auszeichnungen für 25-, 40- und 50 jährig« Mitgliedschaften verliehen werden: durch -aS neue Ordensaesetz ! ist LaS nicht mehr möglich, dafür werden Hindenburg- oder Kyff- ! Häuserbilder für mehr als 40 jährige Mitgliedschaft oder minde-
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