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(Brausender Beifall.) Ich kann allen denen, die heule noch mit stillen Hoffnungen in Deutschland herumirren, nur eine» sagen: Ich bin in meinem Leben so ost Prophet ge wesen und ihr habt mir nicht geglaubt, sondern mich ver lacht und verspottet. Ich will aber Prophet sein und euch sagen: Ihr kehrt niemals mehr zurück! Das, was heute ist. wird nimmer vergehen und das, was wat:, wird niemals wieder sein! (Begeisterte Zustimmung.) Wir haben dem neuen Staat gründliche Fundamente gelegt, wir haben kein äußerliches Gebäude ausgerichtcr, wir haben eine tiefe Saat gesät. Es genügt nicht, eine Weltanschauung in einem Programm niederzulegen, das man als Patenschein dem neuen Staat mitgibt. Es ist nötig, diese Weltanschauung im Volk zu verankern. Man muß ein ganzes Volk in den wesentlichen Fragen zu einer einheit lichen Meinung zusammenschweißen. Man kann das nicht dadurch, daß man eines Tages eine solche Meinung dik tiert, sondern das Volk mutz eine solche Meinung in sich erleben; man muß die neue Idee den Menschen vermitteln, dem Volke so lange zum Bewußtsein bringen, bis schließlich das Volk selbst Träger und Künder der neuen Idee ist. Der heutige Staat steht nicht, weil wir ihm Gesetze geben, son dern er steht, weil unser Gesetz im Herzen der Nation das Bejahende findet. Das Volk ist der Träger und Garant des Staates. Wir haben Millionen und Millionen Menschen für die Grundideen dieses Staates erobert, haben sie hineingestellt in das Leben dieses Staates immer in der Ueberzeugung. Laß nicht Gesetze den Staat beschützen, sondern lebendiger Wille, Glaube, Zuversicht und der Mut eines Volkes. Das ist uns gelungen, und daher kann ich nur sagen: Alle die Schwachköpfe, die mit einer Wiederkehr des Vergangenen rechnen, müßten sich entschließen, denselben Weg zu gehen, den ich ging. Wir haben aber die Voraussetzungen vernich tet für den Wiederbeginn eines solchen Spiels für die näch sten Jahrhunderte. Die Million der Bewegung , Es ist nötig, die Bewegung als lebenden Motor des heutigen Staates dauernd intakt und frisch zu halten. Es gibt Leute, Lie glauben, die Kraft der Partei sei heute er schöpft; sie wird in 300 Jahren noch nicht erschöpft sein. Di« aktive Angriffsfreudigkeit sei im Schwinden begriffen: Sie werden sehen, daß sie sich erst in Len kommenden Jahr zehnten voll entwickelt! Die Bewegung wird ihre große Mission erfüllen, wenn das ganze Volk sich zu unserem Ideal bekennt. kann es eine gewaltigere Aufgabe geben, als über alles Trennende hinweg uns für diese Aufgaben lebendig zu hal ten? Kaan es etwas Größeres geben, als eine Nation zu bilden, die jedem Deutschen eine Heimat wird? Und wenn viele sagen: Wir sind noch weit entfernt von Ler Verwirklichung — Gott sei Lob und Dank; wenn das so schnell gehen würde, könnte es keine Dauer besitzen. Wir alle leiden noch unter der Vergangenheit. Wir alle sind noch an sie gebunden. Allein nach uns kommen junge Genera tionen. Sie kennen die Vergangenheit nicht mehr. Es kommt eine Jugend, di« wächst in dies« Gemeinschaft hinein und nicht aus einer anderen heraus. Und sie wird restlos erfül len, was wir heute nur prophetisch vor uns sehen. Wir haben die groß« Aufgabe, den wahren Geist Ler Volksgemeinschaft immer mehr zu vertiefen und so zu verstärken und den Per- sönlichkeitswert immer klarer herauszuarbeiten. Dir haben endlich ein herrliches Ziel der Gegenwart: die Freiheit unsere» Volke», wir selbst müssen sie erringen. Mr oft sagte ich Ihnen auch in diesem Saal: wir dürfen nicht warten mit der Wiederherstellung dieser deutschen Freiheit auf die, die nach uns kommen, wie oft konnte ich damals hören: „Vir können da» nicht mehr erleben, unsere Sinder werden «» tun". Nein, wir selbst müssen es tun! Mr müssen Deutschland wieder befreien! Das ist unsere Aufgabe. Unsere Generation hat versagt, sie Hal das wieder- gutzumachen. Die Jugend wachst ohnehin nicht anders auf al« im Geist der Freiheit. Für Frieden und Freiheit Ick glaube» wir Hatzen auch hier Große» erstritten. Vor uns wächst empor der eiserne Garant der deutschen Gleich berechtigung und der Garant der deutschen Selbstbehaup tung auf dieser Welt. Und damit erwächst wieder für uns und auch die andere Welt die deutsche Ehre. Ich möchte auch an diesem Tage nur wiederholen, was ich vor 15 Jahren hier zum ersten Mal gepredigt habe: Wir wollen nur ein Ja und elu Nein kennen. Für den Frieden jederzeit mit Ja, für !üe Aberkennung der deutschen Ehre stets mit Nein! (Minu tenlanger stürmischer Beifall.) Und das muß die Welt wis sen: Unser Ja bleibt Ja, und unser Nein bleibt Nein! Wir sind keine Wankelmütigen. Wenn wir 15 Jahre unter Len schwersten Verhältnissen unserem Programm treu geblieben sind, dann werden wir es auch in Len kommenden Jahren nicht verlassen. Auch Lie andere Welt wird umlernen müssen. Sie wird Lie 14 Jahre deutscher Geschichte vor uns aus ihrem Gedächt nis nehmen und an Stelle Lessen einsetzen müssen die Er innerung an eine tausendjährige Geschichte vordem, unü sie wird dann wissen, daß dieses Volk wohl 14 Jahre ehrlos war durch eine ehrlose Führung, aber tausend Jahre vor dem stark und tapfer und ehrlich gewesen ist. Und sie kann überzeugt sein, daß das Deutschland, das heute lebt, identisch ist mit dem ewigen Deutschland. Ehre und Gleichberechtigung Der schmachvolle Interimszustand ist vorbei! Die Na tion ist einig in dem Streben nach Frieden und entschlos sen in der Verteidigung der deutschen Freiheit. (Lebhafter Beifall.) Wir wollen nicht, anderes, al» anständig unter an deren Völkern leben, wir wollen keine» Volke» Freiheit be drohen. wir sagen aber jedem, daß, wer dem deutschen Volk die Frechoit nehmen will, dies mit Gewalt tun muß, und daß gegen Gewalt wir un» Mann um Mann zur wehr sehen werden! Minutenlanger Beifall.) Niemals werde ich oder wird ein« Regierung nach mtr, die au» dem Geist unserer Bewegung stamm» sie Unterschrift der Nation sehen unter «in Dokument, das den freiwilligen Verzicht auf die Ehre und Gleichberechtigung Deutschland» bedeutet. Demgegen über kann die Welt aber auch überzeugt sein, daß, wenn wir «Ewa« unterschreib««, wir e» dann auch halten, wa« wir glauben, ««p Prinzipien der Ehre oder de» vermögen» nicht Saarbrücken, 26. Februar. Zm Verordnungsblatt der Regierungskommission wird die Abrede zwischen der Saarrcgierung und der deuischen Regierung über die Ueberleitung der Verwaltung des Saar gebiets veröffentlicht. Die Verwaltung des Saarlandes geht am 1. Mär, 1935 um 0 Uhr auf die deutsche Regierung über. Die deutsche Regierung übernimmt mit dem 1. März 1SZ5 alle Aktiven und passiven der Regierungskommission , des Saargeviets einschließlich aller Sonderfonds und aller Forderungen und Verpflichtungen. Die deutsche Regierung ! - tritt mit dem 1. März in die von der Regierungskommission übernommenen Verträge ein. Die Regierungskommission erklärt, Loß es sich Labei um regelmäßige, !m Rahmen einer wirtschaftlich zulässigen Ver waltung abgeschlossene Verträge handelt. Die von den Ge richten Les' Saarlandes einschließlich der Vermaltungs- gerichte ergangenen rechtskräftigen Entscheidungen in Zivil-, Straf-, Verwaltungs- und Steuersachen gelten als endgül tig; sie werden so behandelt, als wären sie rechtskräftige Entscheidungen deutscher Gerichte. Die von Ler Regierungs kommission oder Len Verwaltungsbehörden des Saarlandes lm Verwaltungswege getroffenen Anordnungen einschließlich Ler Konzessionen und die Lurch solch« Anordnungen entstände- nen Rechte werden so aufrecht erhalten und behandelt, als wären diese Anordnungen von deutsche» Regierungen und Behörden getroffen. Die einzelnen Verwaltungen des Saarlandes übergeben die Vermögenswerte an Ort und Stelle auf Grund von Sammelverzeichnissen. Die für die Bedürfnisse einer ord nunasmäßigen Verwaltung erforderlichen Akten werden gleichfalls übergeben. Die Regierungskommission übergibt der deutschen Regierung eine Sammelausstellung über alle Aktiven und passiven einschließlich der Sonderfonds und aller Forderungen und Verpflichtungen sowie in den ein zelnen Verwaltungen ein Verzeichnis aller von ihr abge schlossenen Verträge nach dem Stande vom 28. Februar 1SZ5. Diese Abrede wurde am 18. Februar 1935 in Neapel getroffen und für Lie L«utsche Regierung vom Botschafter von Hassest, Geheimrat Voigt, Ministerialrat B«rg«r, für die Regierungskommission vom Präsidenten Knor unterzeichnet. Die Saar-Feiern am I.Marz Beginn um 9.30 Uhr Das amtliche Programm für die RückgUede- rungsfeierlichkeitett der Saar liegt nunmehr vor. Es werden sich an den Feiern fast die gesamte höhere Führerschaft des Reiches, viele Minister, Reichsleiter und Gauleiter betei ligen. Am 1. März, 9.30 Uhr, wird die Rückgliederung des Saargebietes im geschlossen^« Raum durch Baron Aloisi und den Deierausschuß des Völkerbundes an Reichs- Minister Dr. Arick im Sreissländehaus tnSaarbrücken vollzogen. Um 10.15 Uhr erfolgt die feierliche Flaggen hiss ung vor dem Gebäude der Regierungskommission, der sich der gleiche feierliche Akt auf der Bcrgwerksdirektion anschließen wird. Um 11.15 Uhr wird Reichskommissar Gauleiter Bürk- kel durch den Reichsinnenminister Dr. Frick im Rathaus zu Saarbrücken feierlich eingeführt. Um 13 Uhr Beginn des Aufmarsches. Um 19.45 Uhr wird die historische Wechsclrede zwischen dem Führer und dem Gauleiter Bürckel anläßlich der Be kanntgabe dess Abstimmungsergebnisses in den Morgen stunden des 15. Januar w'-ederbolt. Um 20 Uhr beginn» die Befreiungskundge- bungaufdemplahvorderRegierungskom- misfion, die über alle deutschen Sender übertragen wird. Ls werden sprechen der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Reichsminister Dr. Goebbels und Reichskommlssar Bürckel. Anschließend an die Kundgebung findet in Saarbrücken ein Riesenseuerwerk statt, bei dem die Ufer der Saar beleuchtet werden. In allen Ortschaften, mit Aus nahme von Saarbrücken, finden Fackelzüge statt. Am zweiten Tag werden die Führer der Bewegung eine Rundfahrt durch das Saargebiet antreten. Für den 2. März ist ferner eine Anzahl weiterer Feierlich keiten vorgesehen; in den Abendstunden wird in Saarbrücken der große Fackelzug veranstaltet. Ewaengelöut aller Kirchen Der Neichsbischof hat in einem Erlaß an die oberste Behörde der Deutschen Evangelischen Kirche angeordnet, daß am 1. März, am Tag der Heimkehr des Saargebietes, die Evangelischen Kirche in ganz Deutschland in einem ein - stündigen Glockengeläut vieles großen historischen Tages gedenkt. Die genaue Festlegung des Zeitpunktes wird noch durch Presse und Rundfunk bekanntgegeben. hallen zu können, werden wir nie unterzeichnen, was wir einmal unterzeichnet haben, werden wir blind und treu er füllen. Vor 15 Jahren haben wir Len Kampf begonnen, das Ringen um die deutsche Macht un- um Len deutschen Men schen. Heute stehen wir mitten im Kampf um Las Letzen, unseres Volkes, um die Freiheit, um Lie Gleichberechtigung" unseres Volkes So ist der Kampf -erselbe geblieben, nur Las Few hat sich verändert, und-wir alle ünL glücklich über diesen Kampf. So bitt« ich Sie dann in dieser Stunde, mit mir erstens derer zu gedenken, Lie nicht mehr unter uns sind und deren Vermächtnis wir erfüllt haben und in Treue erfüll«» wollen, und dann zweit««» dessen zu gedenken, was uns einst zur Tat auf den Plan rief, und uns neuerdings zu bekennen zu Lem, was unserer Arbeit Leitstern war und Leitstern blei ben wir-: Unser heiliges deutsches Volk und Reich und un sere einzig« nationalsozialistische Partei. Das dreifache Sieg- Heil des Führers wurde von den 2000 ältesten Mitstreitern Adolf Hitlers brausend ausgenommen und durch Las Mikro phon weitergetragen zu den vielen Hunderttausenden, Lie überall in Stadt und Land zur Eidesleistung angetreten waren. Simon kommt nach Berlin -Noch keine Entscheidung über den.Besuch in Moskau. London, 26. Februar. „Ich hoffe, in sehr kurzer Zeit Berlin zu besuchen * So antwortete im Unterhaus der englische Außenminister Sir John Simon aus eine Anfrage des Oppositionsführers Lansbury. Lansbury fxagte, ob Simon in der Lage sei, irgend eine Erklärung zu dem Vorschlag der deutschen Regierung abzugeben, daß ein direkter Meinungsaustausch zwischen den beiden Regierungen als Folge der kürzlichen englisch- französischen Besprechungen in London stattfinden solle. Simon erwiderte: „Jawohl. Nach Entgegennahme des deut schen Vorschlages über diesen Gegenstand fragte die eng lische Regierung nach, ob sie richtigerweise annehmen könne, daß der Zweck dieser Zusammenkunft dahin gehen würde, die Beratungen über alle in dem englisch-französischen Com- muniquö erwähnten Angelegenheiten um einen Abschnitt weiterzutragen. Ich habe eine Antwort von der deutschen Regierung erhalten, in der sie mit dieser Beschreibung des Umfanges der vorgeschlagenen Zusammenkunft übereinstimmt und mich einlädt, zu diesem Zweck nach Berlin zu kommen. Die englische Regierung ist der Ansicht, daß die» eine nützliche Anregung ist, und ich Hosse, binnen sehr kurzem Berlin zu besuchen. Der Zeitpunkt und die anderen Einzelheiten müh ten noch verabredet werden. Die französische und die italie nische Regierung haben dem vorgeschlagenen Gang de» Ver fahren» zugestimmt." Lansbury fragte hierauf: „.Ist es beabsichtigt, Moskau oder irgendeine andere europäische Hauptstadt im Zusam menhang mit diesen geplanten Abmachungen zu besuchen?" Simon erwiderte hierauf: „Diese Frage wird zur Zelt er wogen." vlMpia-AmsiM Die feierlich« Eröffnung. ^n oer Aula der Universität Oslo fand die feierliche Lr ösfnung der Session de» Internationalen Olympia-Ausschus ses in Gegenwart de» Königs» des kronprlnzenpaare», de« Ministerpräsidenten Mowinckel, des Diplomatischen Korps zahlreicher Vertreter norwegischer Sportverbände und dei presse statt. Nach ein«r Eröffnungsansprache Les Königs und eine. Red« des norwegischen Ministers Utheim hielt der Präsiden des Internationalen Olympia-Komitees, Graf Le Baillet- Lacour, eine längere Rede über das Arbeitsprogramm L«« Olympia-Komitees. Hierbei würdigt« er in Worten warme, Anerkennung Li« ber«its geleisteten Vorarbeiten des Leut chen Organisationskomitees für die 11. Olympiade. Die Fest- itzung war umrahmt von musikalischen Vorträgen, an di« ich eine Vorführung von Freiübungen- norwegischer Stu dentinnen anschloß. Nalienisch-alieWische EiMms? Abkomme« über die neutrale Grenzzone. Addis Abeba, 26. Februar. Nach langwierigen Verhandlungen, die wiederholt zu scheitern drohten, ist, wie gemeldet wird, zwischen Abessinien und Italien nunmehr doch noch ein llebcreinkommen über die Errichtung einer sechs Kilometer breiten neutralen Zom zwischen den beiderseitigen Gebieten erzielt worden. Vik Einigung wurde nur durch beiderseitige Zugeständnisse er möglicht. Die italienischen Truppenoerschiebungen nach Ostasrika nehmen aber ihren Fortgang. Insgesamt wurden am Sonntag in Neapel und Messina 100 Offiziere, 2600 Mann und 3000 Tonnen Material eingeschifft. In Len nächsten Tagen werden von Neapel aus weitere Truppen in See gehen. Ekmm md Hochwasser Mehrere Todesopfer in Lettland. Der Lurch Lie warme Witterung yervorgerufene plötz liche Eisgang auf den Flüssen Lettlands hat auch eine Reihe von Menschenopfern gefordert. So wurden bei Ler Ueber- querung der Düna zwei Bauerngefährt« vom Eisgang über rascht, der gerade in dem Augenblick «insetzte, als sich die beiden Gefährte mitten auf dem Strom befanden. Wäh rend sich zwei Männer noch Lurch Springen von einer Eis scholle zur anLeren retten konnten, geriet eine Frau -in einen Spalt zwischen Len Eisschollen und ertrank. An einer an deren Stelle der Düna ertrank eine Bauersfrau beim Ueber- ga-ng über di« morsche Eisdecke des Stromes. Auch aus meh reren weiteren Orten werden tödliche Unglücksfälle infolge des Eisganges gemeldet. Di« Flüsse führen durchweg Hoch wasser. Der durch di« Ueberschwemmung angerichtete große Schaden läßt sich noch nicht übersehen.