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Die Partei in der KrzeugungMlacht Ms Ort einer Arbettstaouna der Kreisleiter und Lausachbearbeiter war dje im Entstehen begrifsene Sied- lung Neusorge bei Mittweida gewählt worden. Nach, dem der Geschäftsführer der „Sächsischen Bauernsiedlung", vr. Hartwich, über die Entstehung dieser neuen Sied lung gesprochen hatte, unternahmen die Teilnehmer, dar unter Innenminister Dr. Fritsch, SS-Gruppenführer Freiherr von Eberstein und SS-Oberführer Loos, eine Besichtigung der Siedlung. Landesbauernsüherr Körner hielt einen Vortrag über den Aufbau des Reichsnährstandes, und der Sonder beauftragte für die Erzeugungsschlacht im Gebiet der Lan desbauernschaft Sachsen, Dr. Claus aus Rochlitz, sprach über den Stand der Erzeugungsschlacht in Sachsen. Die Notwendigkeit einer zweckentsprechenden Marktordnung erläuterte Pg. Schanz aus Dresden, worauf noch Lan- desstellenleiter Salzmann und Stabsleiter Harbauer sprachen. Die Schlußansprache hielt Gauleiter Mutsch mann, der betonte, daß auch die Wirtschaft und die Land wirtschaft bei aller Anerkennung ihrer Leistungen der welt anschaulichen Schulung bedürften. Für Sachsen ergebe sich zur Förderung der Arbeitsschlacht die Notwendigkeit, zu sätzliche Arbeit durch gesteigerte Ausfuhr zu erhalten. 4SV WeMkmdgelmWW der KZ in Sachsen für das Winterhilfswerk Der Abend des 20. Februar sah die gesamte Hitler- Jugend des Gebietes und des Obergaues 16, Sachsen, wie der in vorderster Front im Kampf gegen Hunger und Kälte! Mit Werbeabenden in ganz Sachsen, in allen Standorten der Hitler-Jugend, wo es nur irgend möglich war, setzte sich die Jugend Adolf Hitlers restlos für' das Winterhilfswerk ein. Es war der zweite Großkampftag der sächsischen Hitler- Jugend für das Winterhilfswerk 1934/35. Bereits am 15. Dezember erzielte sie mit einer in ganz Sachsen durch geführten Liebesgabenpäckchensammlung einen großen Er folg. Einen neuen und noch größeren Erfolg hatten die rund 450 Kundgebungen; waren es doch insgesamt über eine viertel Million Besucher, die Zeugen dieser Kundge bungen wurden und damit die Erwartungen bei weitem übertrafen. Drei Ziele hatte sich Sachsens Hitler-Jugend mit diesen Wcrbeabenden für das Winterhilfswerk gesteckt, näm lich die Erzielung eines möglichst hohen Reinertrages, um das Winterhilfswerk materiell wesentlich unterstützen zu können; die ideelle Unterstützung des Winterhilfswerkes durch das eindeutige Herausstellen des Gedankens vom be dingungslosen Opferdienst am Volk, und schließlich sollten diese Abende in Form und Inhalt Zeugnis ablegen von dem mehr und mehr Gestalt gewinnenden Kulturwillen und Kulturschasfen der deutschen Jugend. Der geldliche Erfolg der Werbeabende steht, nachdem ein großer Teil der Meldungen eingegangen ist, außer jedem Zweifel. Reinerträge von mehreren hundert Reichsmark in Kleinstädten sind durchaus keine Seltenheit. Den Vogel dürfte Chemnitz abgeschosfen haben, das in zwei Kundgebungen weit über 3000 Besucher auszuweisen hatte und mit einem Reinertrag von rund 1000 rechnet. Auch die Zwickauer Veranstaltung hatte etwa 3000 Be- sucher zu verzeichnen. Bemerkenswert ist, daß fast an allen Orten die in Frage kommenden Säle gefüllt waren und daß teilweise sogar Volksgenossen wegen Uebersüllung der Kundgebungssäle keinen Einlaß mehr finden konnten; ein Zeichen einer guten und erschöpfenden Werbearbeit. Im Bereich des Bannes 139, Döbeln, wurde bei den sechs am Abend des 20. Februar abgehaltenen Veran staltungen ein Reinertrag von 822,32 errechnet; also ein bedeutender Erfolg! Ueberraschend hohe Besucherzahlen /über 1000) werden außer aus den großen Städten u. a. noch aus Pirna, Sebnitz, Stollberg, Oelsnitz i, Erzg., Lugau, Döbeln und Bischofswerda gemeldet. Besonders betont zu werden verdient, daß diese Werbe abende nicht nur in den Städten durchgeführt würden son dern auch vielfach in kleineren Orten, ja sogar in Dörfern. Es zeigte sich, daß gerade hier die Veranstaltungen mit ganz besonderer Sorgfalt vorbereitet und durch die Bevölkerung nachdrücklich unterstützt wurden. So brachte der Werbe abend der HI in Obercunnersdorf bei Löbau von rund 2500 Einwohnern über 500 aus die Beine!, Die HI des Standortes Leipzig verzichtete auf eine Kundgebung im Innern der Stadt und ging dafür mit ihsen Werbeaben- den in die umliegenden kleineren Ortschaften und Städte, wie Markranstädt, Zwenkau, Taucha,, um dort d?n Bewoh nern vorbildliche und dankbar äufgenvmmene Darbietun gen zu zeigen. Dies seien nur wenige Beispiele aus der Fülle der Kundgebungen, und doch zeigen sie, mit welchem Eiser, mit welcher Liebe und mit welcher Hingabe Sachsens Hitler- Jugend sich für das gewaltige Hilfswert des deutschen Bölkes einsetzte. Daß neben dem geldlichen Erfolg der ideelle zumindest gleichen Schritt hielt, dafür bürgte, daß die Folgen der einzelnen Werbeabende vorher durch die Abt, S (Schulung', Kultur) in der Gebietssührung zu genehmigen waren. Zur Ueberwachung weilten saft in allen Kundgebungen Vertre ter und Vertreterinnen der Gebiets- bezw. Oberaauführung. Sachsens Hitler-Jugend hat am Abend des 20. Febsuar aufs neue bewiesen, daß es ihr nicht darum geht, das Bekenntnis zur Not- und Schicksalsgemeinschaft des deutschen Belkes in hohlen und leeren Redereien zu wiederholest, sondern daß sie bereit ist, in jedem Augenblick durch die Tat Hu beweisen, wie ernst es ihr mit ihrem Sozialismus ist: Einer für alle und alle für einen! ' . Die Winterhilfe der liichWen JSaer Durch den Iagdgau Land Sachsen gelangten zur Ab gabe an das Winterhilfswerk 1934/35: 81^ Stück Rotwild, 5 Stück Damwild, 80« X- Stück Rehwild, 1 Keiler, E Hasen, 8018 Kaninchen, 675 Fasane, 5 Hühner, 3 Enten, 1 Fuchs, 184 Kilo Speck, 3 Speckseiten, 281 Pfund Rind- und Kalbfleisch, 22 k Pfund Butter, 50 Pfund Mehl,, 85 Pfund Zucker, 15 Pfund Kakao, 153 Portionen Essen, 3 Frei. Me, 8 Flaschen W-in. für 453 Sachwerte (z. U. Kleidungsstücke), 30 Raummeter Holz und 8192,82 Parr -Ä - - . .. ... itm.nüui Richt »erufshreber, iovderu echter deutscher Swiger Das Vorbild eines Hitler-Jungen ist ein gesunder, gei- stig gefestigter und weltanschaulich geschulter Junge, der auch in seinem Beruf voll seinen Mann steht. Es ist nicht unter Ziel, auf einem diefer Gebiete Höchstleistungen zu vollbringen, wenn wir dadurch die beiden anderen Forde rungen, die noch an uns gestellt werden, vernachlässigen müssen. Ein Berufs st reber, der also nur Tag für Tag lernen und üben muß, um im Beruf nicht auszufallen, wird nie ein echter deutscher Junge sein können. Dieser Junge wird kein Verständnis für die deutsche Bewegung, für die Hitler-Jugend, aufbringen; er wird ein enges Blickfeld und einen eigenbrödlerischen Charakter behalten. Das Verlan gen, den Körper zu stählen, wird ihm gänzlich verloren gehen. Die jugendliche Frische seines Denkens und Fühlens wird bald verschwinden, und er wird schließlich nur noch Nahrungs- und Kleidungssorgen kennen. Diese Jungenart paßt nicht mehr in .unsere Zeit; sie hat sich ihr berufliches Ziel zu hoch gesteckt, ihre Kräfte müssen einseitig beansprucht und über anstrengt werden, sie muß deshalb ihre Pflichten dem Volk gegenüber vernachlässigen. Anstatt einen Berus zu wählen, der ihrem Wesen ganz entspricht, für den sie Freude emp findet, hat sie vielleicht, der irrigen Anschauung vergangener Zeiten folgend, sich zu hoch Hinaufschwingen wollen. Wir aber wollen Jungen erziehen, die den Segen der Handwerkerarbeit, die Bedeutung des Bauernstandes und die Notwendigkeit des deutschen Facharbeiters erkennen, die die Arbeit als folche wieder schätzen und als nationale Pflicht an sehen. Dann wird auch jeder Junge endlich wieder den seiner Veranlagung entsprechenden Beruf ergreifen, und bei der Berufswahl sich nicht von der Höhe des zu erwartenden Lohnes oder Gehaltes beeinflussen lassen. 24. Februar. Sonnenaufgang 7.00 Sonnenuntergang 17.28 Mondaufgang — Monduntergang 8.17 1500: Karl V.. Deutscher Kaiser (1519—56), in Gent geb. (gest. 1558). — 1786: Der Altertumsforscher Wilhelm Grimm in Hanau geb. (gest. 1859). — 1809: Der preußische Generalfeldmarschall Edwin H. K. Frhr. o. Manteuffel in Dresden geb. (gest. 1885). — 1884: Der Philolog Georg Büchmann („Geflügelte Worte") in Berlin gest. (geb. 1822). — 1918: Rußland nimmt die deutschen Kriegsbedingungen auf Grund eines Ultimatums an. — 1920: Adolf Hitler ent wickelt in der ersten Massenversammlung der NSDAP, im Festsaal des Hofbräuhauscs in München sein Programm. — 1931: Der ehemalige Grobherzog Friedrich August von Ol denburg in Schloß Rastede gest. (geb. 1852). Handel und Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom St. Februar Bei ruhigem Geschäft zeigte die Börse eine zuversichtliche Stimmung. Am Rentenmarkt gingen die Veränderungen über 0,25 Prozent nicht hinaus. Bei den Wertpapieren gewannen Pittler 2,5 Prozent. Dr. Kurz 2 Prozent und Vereinigte Photo-Vapier-Eenüsse 7 niedriger. Kasseler Jute 3 und Dst> tersdorfer Filz, 1.5 Prozent fester. Eohliser Bier verloren 5,5 Prozent nach Abzug der Gewinnanteile. Hansa-Lübeck und Eebr. Hörmann je 2 und Vereinigte Photo-Papiere 3 Prozent schwächer. Dresdener Schlachtviehmarkt vom 21. Februar. Preise: Rinder und Schafe belanglos. Kälber: Sonderklasse —; andere Kälber: a 42—45, b 35—40, c 31—34, d 27—30; Schweine: b 47—51, c 46—50. d 43—46. Austrieb: Ochsen 2, Bullen 4, Kühe 1, Auslandsrinder 229; Kälber 499. direkt 3; Schafe 85, direkt 25; Schweine 342, direkt 20. Ueberstand: Bullen 4, Schafe 40 und Schweine 22. Mnrktverlaus: Kälber sehr langsam, Schweine schlecht. Devisenkurse. Belga (Belgiens S8.17 (Geld) 58,29 (Briest, dän. Krone 54,17 54,27. engl. Pfund 12,13 !2,!6, franz. Fran ken 16.43 16.47, holl, (gülden 168,36 168.70, ital. Lira 21,20 21,24, norm. Krone 60,97 61,09, östcrr. Schilbng 48,95 49,05, poln. Zloty 47,02 47,12, schwed. Krone 62,55 62,67, schweiz. Franken 80.72 80,88, span. Peseta 34,09 34,15, tschcch. Krone 10,402 10,422, Dollar 2.484 2.488. Mnöftml-Vrogramm Deutschlandsender. Sonnabend, den 2Z. Februar. 9.00: Sperrzeit. — 9.40: Gymnastik als Körperkorrektur. — 10.15: Kindersunkspiele. — 11.00: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Grenzen der Schnelligkeit. — 11.40: „Dem eenen fin Uhl, dem anern fin Nachtigall." Anschließend: Wetterbericht. — 15.15: Kinderbastelstunde. — 15.45: Wirtschaftswochenschau. — 18.00: Sportwochenschau. — 18.20: Wer ist wer? — Was ist was? — 18.30: Wenn mir marschieren . .. (Schallplatten.) — 19.00: Horst Wessel. Ein Vermächtnis. Eine Feierstunde zum 5. Todestage des nationalsozialistischen Freiheitskämpfers. — 19.30: Funkstille. — 19.45: Was sagt ihrUdazu? — 20.10: Aus Hamburg: Deutsche Oper. Eine bunte Funkfolge aus Meisterwerken der Bühne. — 23.00—0.55: Tanzmusik. Rcichsfendcr Leipzig: Sonnabend, 23. Februar 10,15 Schulfunk: Staalspolitiiche Erziehung: ,^)ie deutsche Freiheilsliede"; 12,00 Mittagslonzen. 14,15 „Die Fahne hoch", zu Horst Wessels fünftem Todestag; 14.40 Kinderstunvr: Wir erzählen jelbfterdachte Märchen: 15 20 Bericht über Bergbüche:; 16.00 Rachmittagskwncrt; 17.20 Olympiasnnk der Woche; 17 30 Gegenwortslexikon: D2N. Zeitweilige. Gütezeichen; 17.45 Blas- müfik eines SS-Musikznges; 18.25 Orgelmusik aus der Nikolai» kirche in Leipzig; 19,00 Horst Wessel; «ine Feierstunde zum fünften Todestag des nationalfoziälutijchen Freiheitskämpfers. Die Gedenkworte spricht Stabschef Lutze' 19.30 Funkstille; 19,40 Musikalisches Zwischenspiel; 20,00 Nachrichten; 20 10 „Toten tanz"; Hörwen von Richard Euringer; 21,10 Abendkonzert; 22.20 Nachrichten und Sportsunk; 23,00 Nachtmusik. Meister Handel . Zu seinem 250. Geburtstage. Von Werner Lenz. Es kann die politisch und wirtschaftlich so erstrebens werte Annäherung der Völker Europas nur fördern, wenn große Geister einer Nation in der andern als einheimisch betrachtet werden. So ging es Alexander von Humboldt, der auf Grund seiner oielzwrigigen Beziehungen zu Paris honte noch als einer der führenden Gelehrten Frankreichs gilt — ohne daß man ihm seine deutsche Nationalität und Wesensweise abstreitet! —. io ging es dem in England außerordentlich hochgeschätzten Augsburger Hans Holbein, der in der ersten Reihe der Porträtisten des britischen Ge- sestschaftslebens marschiert, und so ging es vor allem dem großen Tontünstler Georg Friedrich Händel, einem Sohne der Stadt Halle an der Saale, dessen 230. Gr- burtstaa wir eben jetzt mit freudigem Stolz auf unsern ge nialen Landsmann begehen, während zugleich Großbritan nien und zumal die Stadt London umfassende und würdige s Gedenkfeiern für diesen Mann auskichten, der in ihrer ! Hauptstadt den längsten Teil seines Lobens hindurch gewirkt und geschaffen hat. Was nun unsern Altmeister Händel anbetrtfft, so hat diefer nicht nur in England den Deutschgeist wohl bewiesen und bewochrt. Auch die Italiener verehrten den „caro Sas- (Deutsches Nachnchtenbüro.) sone", den „lieben Sachsen", sehr; und der Künstler selbst hat diesem Lande seiner Wanderjahre stets treue Zuneigung gewahrt. Gehört es doch zu den Vorzügen deutscher Men schen, überall zu lernen, olles aber deutsch zu verarbeiten und so di« Gaben der Ferne aller Welt verklärt und gs- läutert mit Zins und Zinseszins zurückzugeben! Wie reglos sich di« rnuslkalische Berufung Händels ihren Weg bahnte^ das beweist uns dieTatsache. daß er, der solasainite SönN. doch dem väterlichen Wunsche entgegen unter Rückstellung des ihm ausgelegten Rechtsstudiums zu seinen erahnten und ersehnten Zielen freien Kunstschaffens vorgedrungen ist. Der Bater wollte leinen Sohn lieber einen angesehenen Juri sten werden lassen als einen Musikus, dem damals -7- um 1700 — noch der Makel des „fahrenden Volkes" anhing. Erst der Nat seines Landesfürsten, der den 9jährigen Kna ben auf der Orgel spielen hörte, brachte es zuwege, daß der Junge seine Selbstausbildung — man bedenke das Alter! — mit einem geregelten Musik-Unterricht vertauschte. Der 12- jährige Knabe entzückte als junger Meister aus dem Klavier die Kurfürstin Sophie Charlotte. Preußens erste Königin, so sehr, daß der Kurfürst und spätere König Friedrich den jungen Virtuosen in Italien studieren lassen und dann am Hofe anstellen wollte. Aber der alte Händel, der vom Bar bier zum sächsischen und brandenburgischen Leibchirurgen aufgestiegen war, sagte „nein", denn sein Sohn sollte mehr weMn als Hojmusikus. der auch nur ein gehobener Bedien- ter war. — Nun. er i st mehr geworden I Er wurde einer der ersten und besten Tondichter der Welt. Schon als Student in Hüll« wär er Organist der Schloß- und Domkirche. Auf mannigfachen Reisen bildete «r sich weiter aus. Di« pfäl zischen, Hannoveraner und englischen Landesherr«» be- wavbeu sich gleichzeitig um das aufstrebende Talent. Die Personalunion Hannover-England befestigte das Band, das Händel schon seit 1710 mit London verknüpfte. In London entstaflden die meisten der großen Werke; in der britischen Hauptstadt wirkte Händel auch gls Operndirektor; in dieser größten Stadt der Erde fand er inmitten allen gesellschaft lichen Lebens, inmitten vön Neid und Haß, inmitten von Sorge und höchsten Ehrungen den großen ernsten Lebens stil, der seine Oratorien noch über seine Opern heraushebi. Mag man „Julius Cäsar", oder ..Rodelinde" anhören, mag man sich an heute noch anerkannteste Stellen Händelscher Opern erinnern, seine Orator ien-Komposition ist der Gipfel im Schaffen dieses Meisters. Wesl)alb, ist schwer zu sagen! Bielleicht ist es die deutsche Innigkeit, die den innerlichst frommen und doch weltfrohen Mann zu dieser religiösen Reise gelangen ließ. Vielleicht auch triumphiert über die ..Modefragen" der italienischen, französischen und internatio nalen Oper die alte, urewige Forderung und Einladung Gol les: „Kommet her zu mir. dir ihr mühselig und beladen ieidl" Mag man noch so viele Perlen im Vermächtnis Hän dels finden, und man wird immer mehr finden, je länger man solchen geistigen Schätzen nachspürt, — stets wird die Musik des „Messias", des „Josua", des „Judas Maccabäus" zu den strahlendsten Edelsteinen gehören, die des Meisters Hand seinem Volke, seiner Welt schliff! Den Text zu manchem Tonkunstwerk hat sich Händel — bibelfest wie er war — selbst aus dem „Buch der Bü cher" zuiammengestellt, so zum „Messias". Und ein guter Christ war der Meister auch im menschlich- sozialen Sinne. Kämpfte er oft selbst mit geldlichen Schwierigkeiten, so ver diente er auch zeitweise sehr gut. Von diesem Gelde gab er große Summen für die Wohlfahxt aus. Besonders unter stützte er ein Haus für Findelkinder. 'Die Erträge des „Mes sias" stellte er g a nz in den Dienst dieser Stätte der Näch stenliebe. Allein aus diesen Ausführungen erhielt jenes Kin derheim die für jene Jahr« enorme Summe von 206 000 Mark. Alles in allem: Ein deutsches Leben war es, das Hän del in- und außerhalb seiner Heimat führte. Ein Leben war es, das sein Volt und die gesamt« Kulturwelt berei chert«. Der Ernst unseres Jahrhundert» wird noch oft auf Händel zurückareisen, um sich starken, frommen Mut, zu gleich aber frohen, gläubigen Lebensflnn bei diesem großen deutschen Tonmeister zu holen! . . — - - .