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Freitag, am 22. Februar 1935 101. Jahrgang Nr. 45 Dev Danziger Bolkstag aufgelöst er sowohl im Dienste in der Bewegung als auch in seinem Berufe seinen Mann steht! So wurde der Reichsberufswett- kampf kereits im vergangen Jahr zum vollen Erfolg einer Jugend, die sich für ihrem Staat einsetzt und die bereit ist, auch im kleinsten, im Alltag ihre Pflicht tun. Der Reichsbe- rufswettkampf wird in Dippoldiswalde, Glashütte, Schmiede berg und in Oelsa durchgesührt. Die Anmeldungen zur Teil- Aetteste Zeitung des Bezirks Diese» Blatt enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauplmannschaft. de« Stadtrat» und de» Finanzamt» Dippoldiswalde Wetter für morgen: (Meldung des Reichswetterdtenstes: Airsgabeort Dresden) Stürmische westliche Winde. Wechselnd wolkig. Regen schauer. Weitere Abkühlung, Im Gebirge leichter Frost und Neuschnee. Seitliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Ein Verkehrsunfall ereignete sich ge stern nachmittags gegen 5 Ahr an der Einmündung der Wolframsdorfer Straße in die Altenberger Straße dadurch, daß ein die erstere herabkommender Radfahrer das Vor- sahrtsrecht eines die Altenberger Straße, in Richtung Schmiedeberg fahrenden Personenkraftwagens nicht beach tete. Durch das scharfe Bremsen des Wagenführers konnte ein Zusammenstoß verhindert werden, der Radfahrer fuhr aber über die Straße hinweg an das an der Weiherih ent lang führende Geländer an und zog sich dadurch Prellungen am rechten Arm und Bein zu, Sachschaden entstand nicht. — Nach der neuen RStVO. haben alle auf Reichs- und Staatsstraßen, sowie Straßen 1. Ordnung verkehrenden Fahrzeuge das Vorfahrksrecht und alle von Seitenstraßen in jene Straßen einbiegenden Fahrzeuge haben dieses Vor fahrtsrecht zu achten. In obigem Falle wird also der Rad fahrer nicht ohne Strafe bleiben, und es ist nur jedem an- zuraken, sich mit den Bestimmungen der neuen RStrVO. vertraut zu machen, die in ihrem ganzen Aufbau und ihren Bestimmungen sehr klar und deutlich ist, und über die wir schon wiederholt eingehend berichtet haben. Dippoldiswalde. Veranstaltet von der Eleklro-Gemein- schaft fand gestern im Reichskronensaal ein Vortrag „Die Elektrizität im Haushalt" statt. Er war, besonders von der Damenwelt, recht gut besucht. Frl. Schulz von den Sie- mens-Schuckert-Merken sprach eingehend über das elek trische Kochen und verband dies mit praktischen Vorfüh rungen. Von den schmackhaften Resultaten wurden zum Schluß den Besuchern Kostproben gereicht, und sie konnten sich davon überzeugen, daß bei dem elektrischen Kochen alle wertvollen Bestandteile im Fleisch, Fisch, Gemüse usw. er halten, nicht ausgelaugt werden. Und auch der Preis des Stromes, der zum Kochen benötigt wurde, war nicht hoch. Ing. Schäffer sprach dann noch eingehend über die vielerlei elektrischen Geräte, die die Arbeit im Haushalt erleichtern helfen. Zum Schluß fand auch noch eine Verlosung statt und mancher konnte mit einem schönen Gewinn nach Hause gehen, nachdem Betriebsleiter Undeutsch, der auch die Be- grühungsworte gesprochen, den Anwesenden für ihr Aus harren gedankt hatte. — Am 2Z./24. März findet in Dönschten bei Schmiede- berg eine Führertagnng aller Führer im Bann 216 der Hitler jugend statt. Anschließend an die Führertagung marschieren die Führer nach Dippoldiswalde zur Bereidiguug. Anläßlich der Führertagung werden die letzten Anordnungen für die Werbewoche und den Bannaufmarsch am S./7. April gegeben. — Bereits am 18.2., kaum 10 Tage nach Beginn der Nagelung der sächsischen Kreiswappen für da» WHW, ist bei dcm Gaubeaustragten für den Gau Sachsen das erste vollbenagelte Wappen eingetroffen! Diese Leistung vollbrachte einer der kleinsten sächsischen Kreise, der Kreis Rochlitz! 3158 große und kleine Nägel wurden verwendet, von lO Rpf. bis zu 15 RM. wurden von der opferfreudigen Bevölkerung des Kreises Rochlitz für die Nägel bezahlt. Als zweites voll- benagelte» Wappen wurde das des Kreises Flöha am 20. 2 gemeldet. In einer einzigen Stadt (Zschopau) ist dieses Wappen mit ebenfalls rund 3000 Nägel innerhalb einer Woche benagelt worden. Ein schöner Beweis dafür, daß der Gedanke der Wappennagelung für das WHW opferfreudiges Verständnis gefunden hat. — Die Werbewoche der Hitlerjugend wird vom 1—7. April veranstaltet. Täglich werden Werbeabende in allen Orten stattsinden. Am 6./7. April findet dann der Tag der Hitlerjugend statt. Der Bann 216 der HI, der Jung bann 216, BdM Untergau 216 und Jungmädel Untergau 216 treffen in Dippoldiswalde ein und werden vom Wollen der Jugend künden. -- Der Reichsberufswettkampf im Bann Dippol diswalde. Die Arbeit der Hitlerjugend war in den letzten Wochen und Monaten auf den Einsatz für da« Winterhilfs werk und auf den Reichberufswettkampf konzentriert. Im ver gangenen Jahre rief die HI zum Wettkampf der Leistung auf und jedem Hitlrrjungen war es eine Selbstverständlichkeit, daß er sich zur Mitarbeit meldete, jeder wollte zeigen, daß nähme haben die Kameradin erhalten. — Schon wird da mit begonnen, die Kameraden auszuwählen, die durch die Arbeit des Jahres eine Teilnahme am Wettkampf verdient haben. Letzte Verkriebswoche für Wohlsahrtsbriesmarken. Die im November 1034 ausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspost für die Deutsche Nothilfe mit Bildern der deutschen schaffenden Stände und Wohlfahrtspostkarten mit dem Bild des SA.-Mannes auf der eingedruckten Marke werden nur noch bis zum 28. Februar verkauft. Alle Volks genossen werden gebeten, nach Kräften noch Wohlfahrts- briefmarken zu kaufen, die bis zum 30. Juni 1935 zum Freimachen aller Postsendungen im Inland und nach dem Ausland gültig sind. Mit jeder Wohlfahrtsbricfmarke wird Winternot bekämpft, Reinhardtsgrimma. Die im Herbst vorigen Jahres durch Kinderhand abgebrannte Scheune des ehemaligen Pfarrgutes, soll nun In der nächsten Zeit wieder erbaut werden. Der Kirchenvorstand hat den Bau der hiesigen Firma Gebrüder Grahl übergeben. Die Holzlieferung erfolgt von der Erbauerin. Vier Erwerbslose sind bereits mehrere Wochen mit dem Schlagen des Holzes in den zum Pfarrlchen gehörigen Wald beschäftigt. karlmanns-opf. Am Mittwoch abend gegen 10 Uhr wurden die Dorfbewohner wieder durch Feueralarm aufge schreckt. Bei Otto Liebscher war Feuer ausgebrochen. Man hielt es nicht für möglich, da ja erst am I. Oktober vorigen Jahres der Blitz die Wirtschaft einäscherte. Man glaubte anfänglich, daß die neue Scheune schon wieder ein Opfer des Feuers geworden sei. Glücklicherweise brannte aber nur ein Schuppen nieder. Die erschienenen Feuerwehren von Reichenau, Frauenstein und Hartmannsdorf beschränkten sich darauf, die durch den starken Wind bedrohte neue Scheune vor dem Uebergreifen des Feuers zu schützen. auch bei den Bildern von der Verwendung von Fertlgfabrikalen fortsetzle. Dresden. Am Donneistagabend fuhr auf der Moltke- Straße ein siebenjähriger Knabe mit seinem Roller einem Radfahrer ins Rad. Letzterer kam zum Sturz und mußte mit inneren Verletzungen' dem Krankenhaus zugesührt werden. klösta. In der letzten Gesamtratssitzung wurde mitgeleilt, daß, nachdem Flöha vor etwa einem Jahre zur Stadt er hoben worden ist, da« Sächsische Hauptstaatsarchiv die Be schaffung eines Stadtwappens und gegebenenfalls einer Stadt flagge verlangt. Das tzüuptstaatsarchiv hat oorgeschlagen, daß das bisher frei geführte Wappen als Stadtwappen eingesührt werden soll. Rochlitz. Beim Abbruch des Hauptgerüstes ereignete sich im Schiss der neu vorgerichteten Kunigundenkirche ein Un fall. Nachdem das Gerüst bis auf ca. 3 Meter abgetragen war, stürzte im letzten Moment ein Gerüstbock zusammen, wobei zwei auswärtige Arbeiter verletzt wurden, und zwar erlitt der eine Arbeiter einen Schienenbeinbruch, während der andere den Arm brach. Die Verunglückten wurden auf An ordnung de« Arztes in das Krankenhaus übergesührt. Zittau. Nochmals fünf Einbrüche aufge klärt. Nach der Aufklärung von 25 Einbrüchen konnten noch fünf Einbrüche durch die Festnahme der Täter aufge klärt werden. Durch die Aufmerksamkeit einer Hausange stellten wurden zwei Bodenkammereinbrecher festgenommen, denen fünf Einbrüche nachgewiesen wurden. Es handelt sich um zwei junge Burschen, die sich meist in die Obergeschosse einschlichen und aus den Mädchenkammern Geldbeträge entwendeten. In einem Fast hatten sie ein Geldtäschchen gestohlen, das darin befindliche Hartgeld herausgenommen und das Täschchen in einen Straßenkanal geworfen, aber übersehen, daß sich in einem Fach des Täschchens noch ein Hundermarkschein befand. Das Täschchen wurde wiederge funden und der Betrag der Geschädigten zugestellt. Lhemnih. Tödlich verunglückt. In Auerswald wurden zwei radfahrende Knaben von einem Lastkraft wagenzug überholt, dessen Führer so scharf rechts fuhr, daß die Knaben befürchten mußten, angefahren zu werden. Der Schüler Fröhlich aus Limbach wurde unsicher und stürzte: er zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, daß er im hiesigen Krankenhaus starb. Weiheritz-Jeikmg Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalüe, Schmieöeberg u. A. Bevölkerung durch die Neuwahl sei notwendig, weil seitens einer Oppositionspartei die jetzige Mehrheitsbildung als nicht mehr mit dem Willen des Volkes vereinbar angezweifelt worden fei. Die Regierung wünsche, daß jeder Angehörige der Danziger Bevölkerung das Gefühl habe, daß die Wahl vollkommen geheim und nach den von der Berfasjung vor geschriebenen Gesehen stattsinde. Die Regierung werde zur Sicherheit dieser Handlung alle geeigneten Maßnahmen er greifen. Ls handle sich bei dieser Wahl um keinerlei Ab stimmung über das Statut, d. h. die völkerrechtliche Stel lung der Freien Stadt Danzig, sondern^ Rm elne einfache, von der Verfassung gewährleistete und durch die Mehrheit der Danziger Bevölkerung gewünschte Neuwahl zum Volks tag, die nach dem bisher geltenden und bewährten Wahl gesetz unter Sicherung der Wahlfreiheit und unbedingter Ausrechterhaltung von Ruhe und Ordnung durchgefuhrt wird. Verwarnung der sozialdemokratischen „Danziger Volks stimme" Der Danziger Polizeipräsident hat die sozialdemokra tische „Danziger Volksstimme" schriftlich verwarnt, weil sie in einem Aufsatz die Behauptung aufgestellt hatte, daß die bevorstehende Danziger Bolkstagswahl von der NSDAP als eine Probeabstimmung für die Frage einer Rückgliede rung Danzigs zum Reich gemeint sei. Der Polizeipräsident betont in seinem Schreiben, daß die Auflösung des Danziger Volkstages ausschließlich und allein durch die innerpolitische Lage Danzigs bestimmt worden sei. Die Ausführungen der „Danziger Voltsstimme" seien demgegenüber geeignet, das außenpolitische Verhältnis Danzigs zu seinen Nachbar staaten zu erschweren und außenpolitische Schwie rigkeiten heroorzurufen. - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 eD/; im Textteil die 88 i Millimeter breite Millimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zelt ist Preisliste Nr. 3 gültig Danzig, 22. Februar. Der Danziger Volkslag hat den Anflösungsanlrag der nationalen Fraktion mit 41 Stimmen gegen 22 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen angenommen. Gegen die Auflösung stimmten das Zentrum, die So zialdemokraten und Kommunisten, während die beiden pol nischen Abgeordneten und der üeutschnationale Abgeordnete Dr. Ziehm sich der Stimme enthielten. Die Neuwahl findet, wie bereits angekündigt, am 7. April statt. In der Aussprache vor der Abstimmung lehnten die Vertreter der Sozialdemokraten und des Zentrums den Auf- lvsungsantrag ab, der Zentrumsvertreter mit der unver ständlichen Begründung, die NSDAP wolle durch die Wahl die von ihre selbstgeschaffenen Verträge mit Polen wieder rückgängig machen. Die kommunistischen Abgeordneten störten die Aus sprache fortgesetzt durch lärmende Zurufe. Der Kommunist Kleckowski, der sich zur Geschäftsordnung gemeldet hatte, hielt eine politische Hetzrede und warf der Regierung und der nationaljozialistischen Fraktion fortgesetzten Verfassungs bruch vor; ihm wurde das Wort entzogen. Als er trotzdem neue Angriffe gegen die Bewegung vorbrachte, entstand im Haus große Unruhe, woraus die Sitzung geschlossen wurde. Nachdem der Präsident seinen Platz verlassen hatte, kam es im Saal zu tätlichen Auseinandersetzungen mit den toben- den Kommunisten. Nach Wiederaufnahme der Sit zung wurde der Kommunist für zwei Sitzungstage ausge schlossen. Senatspräsident Greiser betonte in einer Erklärung, daß die Einführung eines von der Sozialdemokratie ge wünschten Wahlherichtes in der von ihr gewünschten Zu sammensetzung eine Willkürherrschaft der Oppositionspar teien einkeken würde. Die Willensäußerung der Danziger Glashütte. Einen außerordentlich Interessanten Filmvorlrag bot am Mittwochabend Ingenieur Fllegenmüller von den Mannes mann-Werken Im Auftrag Her Gruppe Müglitztal der deutschen Angestelltenschaft in Verbindung mit den örtlichen DAF-Stellen und -er Ortsgruppenleituna der NSDAP. Der Vortragende bot anfangs einen Gesamtüberblick über -le Kohle, Erze und Kalk fördernden und Fertigerzeugnisse herstellenden Werke. Die wei teren Ausführungen galten dem Mannesmann-Präg-Walz-Ver- fahren, dem sog. Pllgerschrilt-Walzverfahren und dem Rohrpteß- verfahren, um vor allem den Laien das Hauptmerkmal der Man- , nesmann-Rohre, ihre große Länge und bei großem Durchmesser ihre dünne, innen glatt« und nahtlose Wandung vor Augen zu führen. DaS gelang in dem folgenden Film, In dem die drei Ver fahren auch im Schema gezeigt wurden. Der mittels dieses Films glänzend geglückte Einblick In den Betrieb gab ein grandipses Bild von der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie. Auch das In unseENühe, In Komotau, unterhaltene Merk, fand Beach tung und veranlaßte den Vortragenden zu Erläuterungen, die- er Bezugspreis: Für einen Monat 2.— Ise^ic - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 - :: Gemeinoe-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48