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Neugliederung der Gemeinden und Hres zweckmäßigen Zu- sammenfasftns das Kernproblem aller Verwaltungsreform. Növer erklärte, daß die Erfahrungen in Oldenburg bewie sen, daß auf dem Wege einer durchgreifenden Verwaltungs reform außerordentliche Möglichkeiten für das Reich er schlossen werden könnten. 3m Anschluß gab der Stellvertreter des Führers dem in zwischen erschienenen Ministerpräsidenten Göring das Mort. Ministerpräsident Göring sprach unter begeistertem Bei fall über die Leistungen des nationalsozialistischen Deutsch lands. Er knüpfte in seiner Ansprache dann an das Prob lem der Verwaltungsreform an. Die Reform der Verwal tung sei in erster Linie notwendig, dann werde sich orga nisch aus ihr die Aeichsreform entwickeln. Die Reichs reform, die eine der wichtigsten Fragen der Zukunft des Reiches sei, könne nicht von heute auf morgen vollendet werden. Der Führer werde hier seine Entscheidung zur rechten Zeit treffen, und zwar so, daß die Lösung ein abso lut dauerhaftes Fundament für alle Zukunft sei. Die trei bende Kraft der Verwaltungsreform liege bei der national sozialistischen Partei. Sie allein könne sie vorbereilen und gestalten. Der Stellvertreter des Führers stellte in seinem Dank an Ministerpräsident Göring die tragenden Gedanken der Verwaltungs- und Aeichsreform, die im Mittelpunkte die ser Tagung standen, nochmals klar heraus. Es folgten zwei Spezialreferale zu den im Mittelpunkte der Tagung stehenden Fragen. Amkshauptmann Theilen, Westerstede, befaßte sich in einem Vortrag eingehend mit den Verwaltungs- und finanz technischen Einzelheiten der von Gauleiter Röver dargestell ten Oldenburger Lösung. — Pg. Sommer, Hauptamtsleiter im Stabe des Stellvertreters des Führers, behandelte die kürzlich Gesetz gewordene Gemeindeordnung unter dem be sonderen Hinweis darauf, daß die Bedeutung der Gemeinde ordnung sich insbesondere aus ihrer Durchführung enkwik- keln müsse. In einer abschließenden Ansprache faßte sodann Gaulei- ler Adolf Wagner, der Beauftragte für den Neubau des Reiches im Stabe des Führers, die Ergebnisse der so außer ordentlich vielseitigen Behandlung der slaatsorganifchen Probleme auf dieser Tagung zusammen. Er wies darauf hin, daß die Partei die Stellung, die sie heute in Deutsch land einnehme, sowohl begründe auf die Tatsache, daß der heutige Staat nicht wäre, wenn nicht die Partei in der Hand des Führers ihn aufgebaut Hütte, als auch in dem Umstand, daß der Gedanke der politischen Führung des Staakes durch die Partei in den vergangenen zwei Jahre» sich für die Nation als im wahrsten Sinne fruchtbar erwie sen habe. Eine lebhafte Aussprache, in der alle aufgeworfenen Fra gen eine weitere interessante Beleuchtung erfuhren, und in der auch der Stellvertreter des Führers mehrmals das Wort ergriff, schloß sich an. Reichsorganisakionsleiker Dr. Ley stellte in kurzen Wor ten die politische Bedeutung, ebenso das persönliche Erleb nis des abgelaufenen Tages heraus und schloß in den Abendstunden die Tagung mit einem begeistert aufgenom menen Bekenntnis zum Führer. Eine hervorragende LMims 5 Jahre mit einer Renntierherde unterwegs. London, 16. Februar. Aus Ottawa wird berichtet, daß ein mehr als 60jähriger Lappländer, Andy Bahr, ein langwieriges Unternehmen von erstaunlicher Schwierigkeit zum erfolgreichen Abschluß gebracht hat. Im Jahre 1929 hatte die kanadische Regierung in Alaska eine Herde von 3000 Renntteren gekauft und Bahr beauftragt, sie auf kanadisches Gebiet nach dem Ostufer des Mackenzie-Flusses nahe dem Delta zu treiben, wo die Renntiere die Lebens mittelversorgung -er an der arktischen Zone lebenden Es-- kimos bessern sollten. Im Dezember 1929, also vor mehr als S Jahren, sehto sich die Expedition in Bewegung. Sie umfaßte außer Bahr noch 6 Eskimos, drei andere Lappländer, einen Arzt und einen Geographen. Im Laufe der Zeit gaben aber außer Bahr alle Teilnehmer auf und mußten durch neue ersetzt werden. Die große Herde konnte sich nur sehr langsam fortbewegen, da ihr jeden Tag reich lich Zeit zum Füttern gegeben werden mußte und das sub arktische Klima große Schwierigkeiten verursachte. Schnee- ftürme im Winter und Moskitoschwärme im Sommer hiel ten die Renntiere auf und trieben sie sogar wiederholt zurück. Rudel von Wölfen hielten sich beiderseits des Zuges und erbeuteten viele Renntiere. Aber Bahr fetzte den Marsch Jahr für Jahr beharrlich fort. Im letzten Frühjahr traf er am Westufer des Mackenzie- Flusses ein. Das Eis begann aber bereits aufzubrechen, und nach mehreren vergeblichen Uebergangsversuchen war tete der beharrliche Mann den Winter ab, um dann, als das Flußwasser wieder gefroren war, seine Herde nach dem vertraglich abgemachten Ziel auf dem Ostufer zu bringen, wo es ausgedehnte und reiche Weideplätze gibt. Ungefähr die Hälfte der Renntiere hatte unterwegs den Tod ge funden, aber in jedem Jahr der Wanderung waren zahl reiche junge geboren worden, so daß die Herde nicht weit hinter ihrer ursprünglichen Stärk« zurückoleibt. Für die notleidenden Eskimos von Mackenzie ist der Erfolg der Ex pedition des beharrlichen Lappländers ein hochwillkomme nes Ereiani« Znellel m der Schuld KauMmms Da« letzte Wort «och nicht gesprochen. Washington, 16. Februar. Vie Verurteilung Haupt mann, ,um lode wurde fast im ganzen Lande mit großer Ueberrafchung ausgenommen. Der Eindruck in weilen krei se» gebt «chla, daß Hauptmann vielleicht irgend «Iwa, mit hgn Äsegeld zunm gchabt habe, dH ober seine Schuld keineswegs ,weifel,frei erwiesen sei. Der Richler habe da- der auch in keiner Rechl-belehrung an die Geschworenen ein- Zur Mitarbeit bereit Sächsische Nachrichten falls es mein Los sein sollte, die vom Gericht verhängte Strafe zu erleiden, werde ich meine Unschuld vor der Welt beteuernd sterben". Abschließend drückt Hauptmann erneut sein Vertrauen in die Arbeit seiner Verteidiger aus. — Wie weiter gemeldet wird, hat Hauptmann beantragt, daß ihm der Staat New Jersey die Mittel für ein Bcrufungsverfahren bewillige, da er kein Geld besitze. Die Entscheidung hängt vom Richler Trenchard ab. Leip! besuch. Kulturger eine so s unter der den, zu w setzten Vc ort verar moahl", I und schilt und geht Leipz prall zwü in der Zs befindliche wurde so K8O0 Vw aufgeführ Zwick bruar fint Die Uebui auf die Ol Reinsdorf Rack Beifall s front, ü Kämpfer Weltkrieg nerte an sozialistis Jahre de wieder L facht: d< Dur Führer t beweisen, dem Deu der Zerf Gemeinsc lens gew Dr. herzlichen als einen sozialism »Der Relchsber hohen Gc den an ' Langanhl In 8 Volksausk Rede, in kampscs hat der l palast vi wird er s schäft am Zweckt h Dr. < genden I die Jugel hinter die nach der gehandelt Die Aufnahme der deutschen Antwort Die Regierungen in London und Paris sind gegenwar Na mit der eingehenden Prüfung der deutschen Antwort auf die Londoner Besprechungen und des, wie es heißt, sechs Schreibmaschinenseiten umfassenden Aide-memoire über die Der «orttmü der deutsche» Antwort Berlin, 16. Februar. Die Antwort auf das Londoner Communiquä, die der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, dem englischen Botschafter Sir Eric Phipps und dem franzö sischen Botschafter Francois-Poncet gegeben hat, hat folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierung weiß sich mit der Königlich-Bri tischen Regierung und der französischen Regierung einig in dem aufrichtigen Wunsch, die Sicherung des Friedens zu för dern, besten Erhaltung ebenso im Interesse der Sicherheit Deutschlands wie im Interesse der Sicherheit der anderen europäischen Staaten liegt. Die deutsche Regierung begrüßt den Geist vertrauensvoller Aussprache zwischen einzelnen Regierungen, der in den Mitteilungen der Königlich-Briti schen und der französischen Regierung zum Ausdruck kommt. Sie wird den ihr vorgelegten gesamten Komplex, der in dem ersten Teil des Communiguos von London aufgeworfe nen europäischen Fragen einer eingehenden Prüfung unter ziehen. Liefe wird ebenso vom Geist überzeugten Friedens willens wie von der Sorge um die Sicherheit des Deutschen Reiches in seiner geographisch besonders exponierten Lage im Herzen Europas getragen sein. Die deutsche Regierung wird insbesondere prüfen, mit welchen Mitteln künftig die Gefahr des Wettrüstens ver mieden werden kann, die durch den Verricht der hochgerüste ten Staaten auf die vertraglich vorgesehene Abrüstung ent standen ist. Sie ist überzeugt, daß nur der in dem britisch- französischen Lommunique zum Ausdruck kommende Geist freier Vereinbarung zwischen souveränen Staaten zu dau erhaften internationalen Regelungen aus dem Gebiete der Rüstungen führen kann. Die deutsche Regierung begrüßt den Vorschlag, die Si cherheit vor plötzlichen Angriffen aus der Luft zu erhöhen durch eine baldmöglichst abzuschlleßende Konvention, die den unmittelbaren Einsatz der Luftstreitkräfte der Unter zeichner zugunsten des Opfers eines nicht herausgesorderten Luftangriffs vorsieht. Sie ist grundsätzlich bereit, ihre Lufl- streitkräste als Abschreckungsmittel gegen Friedensstörungen einzusehen. Sie ist daher geneigt, in freier Vereinbarung mit den in Frage kommenden Regierungen alsbald Mittel und Wege zu finden, mit denen eine solche Konvention ver wirklicht werden kann, welche die größtmögliche Sicherheit aller Unterzeichner verbürgt. Die deutsche Negierung ist der Auffassung, daß Ver handlungen in größerem Kreise, die nicht genügend vor bereitet sind, erfahrungs- und naturgemäß Reibungen mit sich bringen, die im Interesse des Abschlusses einer solchen, in ihren Auswirkungen völlig neuartigen Luftkonvention vermieden werden sollten. Bevor die deutsche Regierung an solchen Verhandlungen teilnimmt, hält sie es für wünschens wert, eine Reihe grundsätzlicher Vorfragen in Einzelbe sprechungen mit den beteiligten Regierungen zu klären. Sie würde es deshalb begrüßen, wenn — nach den vorangegangenen französisch-britischen Beratungen — zu nächst die Königlich-Britische Regierung als diejenige Teil nehmerin an den Londoner Besprechungen, die zugleich Garant von Locarno ist, bereit wäre, hierüber in einen unmittelbaren Meinungsaustausch auch mit der deutschen Regierung zu treten. Die deutsche Regierung ist sich eins mit der Königlich- Britischen und der französischen Regierung in der Auffas sung, daß der Abschluß einer Lustkonvenlion ein bedeut- famer Schritt aus dem Wege zur Solidarität der euro päischen Staaken wäre und geeignet sein kann, auch die anderen europäischen Probleme einer alle Staaten befrie digenden Lösung entgegeuzuführen. Der t Saarhilfsr verfügbare Caargebiel nungen, L stanosetzun Nach! Dresden n dringlich erklärt, daß Hauptmann freigezprocyen weroen müsse, falls sie Zweifel an seiner Schuld hätten. Der gesetzliche Ausdruck hierfür ist „reasonable -oubt", also vernünftige oder verständliche Zweifel, ein Begriff, -er vom Richter selbst als schwer definierbar bezeichnet wurde, und man darf wohl annehmen, daß die aus einfachsten Krei sen stammenden Geschworenen, auf die. ivocknnlang von bei den Seiten mit Kreuzverhören und aufsehenerregenden Be hauptungen und Widersprüchen eingehämmert wurde, noch weniger in der Lage waren, den Begriff des „reasonable doubt" richtig auszulegen. Mit dem Urteil, das der Richter auf den Spruch der Geschworenen hin nach dem Gesetz fällen mußte, ist jeden falls das letzte Wort in dieser geheimnisvollen Kindesraub- Angelegenheit nach nicht gesprochen. Bezeichnend für die Unruhe über das Urteil Ist die Be hauptung der New Parker Zeitung „Daily News", daß das Justizamt der Rew Parker Polizei seit langem darüber un terrichtet sei, daß Hauptmann einen Mittäter gehabt habe. Die Behörden warteten nur eine günstige Gelegenheit ab, um ihn zu fassen. Lindbergh habe diesen Mittäter auf dem Friedhof von Bronx gesehen, als London das Lösegeld überreichte. Gegen vier Entlastungszeugen der Verteidigung im Hauptmann-Prozeß wurd« jetzt ein Meineidsver fahren eingeleitet. Außerdem wird sich -er Pfarrer Burns, der am vorletzten Verhandlungstag die Rede des Ge richtsvorsitzenden unterbrach und dadurch Lärmszenen her- oorrief, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu ver antworten haben. -Wimm beim» emill seine WM Flemington, lb. Februar.Der im Llndberghprozeß zum Lode verurteilte Angeklagte Hauptitmnn gab durch seinen Der- eidiger Lloyd Fischer ein« Erklärung ab, in der er bei Gott chwört, daß er nicht» mit der Entführung und dem Morde u^tun habe. Er sagt u. a.: „Ich bi» absolut unschuldig und, s mündlichen Erläuterungen, die Relcheaußenminister von s Neurath den Botschaftern gegeben hat. beschäftigt. Königsbrück. 200 Jahre auf einem Bauern gut. Am 15. Februar bewirtschaftet die Vauernfamilie Lau im benachbarten Reichenbach ihren Erbhof leit 200 Jahren. Der Besitz ging jeweils vom Vater auf den Sohn über. In den 200 Jahren haben sechs Geschlechter auf dem Bauerngut ihr Auskommen gefunden; letzt sitzt auf dem Hof der Bauer Ernst Emil Lau. Schirgiswalde. 270 Jahre Stadtgemeinde. Unser Ort ist in der Meißener Bistumsmatrikel zum ersten mal- 1346 erwähnt worden und kann am 19. Februar auf ein 270jähriges Bestehen als Stadt zurückblicken. Der Be- sitzer des älteren und größeren Niederhofes des Ortes, Otto von Ottenfeld, der sich im Dreißigjährigen Krieg für das Wohl des Ortes mit aller Kraft einsetzte, erreichte, daß unser Ort am 19. Februar 1665 von Kaiser Leopold I. zur Stadt erhoben wurde und das Recht erhielt, Märkte abzuhalten und Innungen zu gründen. Löbau. „De B urscht an t sw», hl". In Lawalde wurde ein neues Mundartstück von Gustav Bayn urauf- geführt. Gustav Bayn fit bereits durch es« grGereiMzahl volkstümlicher heiterer Bühnenspiele in Oberlausttzrr Mund- Dei wurde Berlinei bels,! führer Ü sprachen Bedeutr Da- aebung Jungen ihrem k Rei Goebbel wettkam Untersch von her früher d vereinig Mähren! der Leis „Jh gangene geführt; geschafft dieses K Kräften hineinzu werdet, tampf d in den ! ihr imm In London wird festgestellt, daß der Ton der deutschen Antwort durchaus befriedigend sei. wenn auch ausdrücklich festgestellt wird, daß sie nur die Grundlage zu weiteren Verhandlungen bilden solle und noch keineswegs bereits die Annahme der sämtlichen Einzeloorschläge bedeute. Das gelte besonders für die militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages sowie für die Frage des Beitritts Deutschlands zum Ostpakt und zum Donaupakt. Im übrigen aber ent- halte die Antwort, wie die ..Daily Mail mitteilt, ein neues Bekenntnis des deutschen Friedenswillens und die Bereiterklärung, ein neues Wettrüsten unter den Völker» zu vermeiden. Weiter gebe die Antwort dem Wunsche nach persönlicher Aussprache der Staatsmänner an Stelle einer neuen Konferenz Ausdruck. Wie der Berliner Berichterstatter der „Daily Mail' teststellt, liege der nächste Schrill jetzt bei England, und es sei anzunehmen, daß sich Außenminister Simon in nächster Zeit nach Berlin begeben werde. In diesem Zusammenhang sei zu beachten, daß Frelher von Neurath den englischen Botschafter vor dem französischen empfangen habe. Ueber die allgemeine Haltung der maßgebenden deut schen Stellen glaubt der Reuter-Vertreter berichten zu kön nen, die deutsche Haltung gegenüber den Londoner Vor schlägen sei noch günstiger, als in manchen Kreisen ange nommen worden sei. Als Deutschlands Ziel werde die all gemeine Befriedung Europas bezeichnet. Der Vorschlag für ein Luft-Locarno werde in Deutschland am allergünstigsten ausgenommen, da er klar begrenzt und leicht verständlich lei. In dieser Frage werde wohl am leichtesten ein greif bares Ergebnis zu erreichen sein. Der Berliner Berichterstatter der ..Time s" teilt über die deutsch;« Antwort mit. daß sie im großen und ganzen einer Fortsetzung der internationalen Verhandlungen gün stig sei. Die deutsche Haltung gegenüber gewissen Punkten des Londoner Programms bleibe indessen ziemlich unbe stimmt. Aus den Vorschlag eines Luftabkommens für West europa werde ein noch viel größerer Nachdruck gelegt, als allgemein erwartet worden war. Die deutsche Regierung, die vom ersten Augenblick an das lebhafteste Interesse dafür gezeigt habe, konzentriere ihre Aufmerksamkeit fast aus schließlich daraus. Aus diesem Nachdruck könne man schlie ßen, daß die deutsche Regierung bereit sei, sich an Verhand lungen über den Abschluß eines Luftpaktes sobald wie mög lich zu beteiligen. In der Frage eines allgemeinen Nü- stungsabkommens habe Deutschland stets seine Bereitschaft zu Verhandlungen gezeigt, wenn man auch glaube, daß diese Sache eine längere Erörterung erfordere, die aber durch den vorherigen Abschluß des Luftabkommens erleichtert werden würde. Die französische Presse erklärt, daß Deutsch lands Antwort ziemlich allgemein gehalten sei. „Petit Pa- risien" stellt fest, daß die deutsche Antwort höflich sei und das Londoner Protokoll als Unterlage für weitere, freie, gleichberechtigte Verhandlungen annehme. Berlin begrüße den Plan eines Luft-Locarnos mit ausgesprochener Sym pathie, spiele aber auf die änderen Punkte, die in der französisch-englischen Anregung enthalten seien, kaum an und vermeide namentlich die Stellungnahme zum Ostpakt und zum Donaupakt. Immerhin rege die Reichsregierung an, die Verhandlungen auf diplomatischem Wege fortzu setzen, um den Rahmen der Ansprüche genau festzulegcn. Der Berliner Berichterstatter des Blattes glaubt melden zu können, die deutsche Antwort scheine nur hinsichtlich des Luft-Locarnos vollkommen positiv zu lauten, sie lasse aber die Tür für Verhandlungen über die anderen Fragen offen. Vielleicht werden die französische und die englische Regie rung bestimmt, sich aufs neue ins Benehmen zu setzen und zunächst einmal einen genaueren Plan für die diplomatischen Verhandlungen auszuarbeiten. Der „Figaro" erklärt, die Denkschrift sei theoretisch günstig; daß der englische Botschafter zuerst empfangen wor den sei, bedeute, daß man in Berlin der englischen Regie rung eine Vermittlerrolle zuerkenne.