Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeilung Tageszeilung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. t BezuatpreiS: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 - , :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr 3 -- - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 - Aetteste Zeitung des Bezirks Mes«« Blatt enkhält dl« amtttchen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, de« Sladlrak« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dl« 40 Millimeter breite - Mlllimeterzetle 6 Im Texttell die 93 - Millimeter breite Millimeterzeile 18 i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. - Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gültig Nr. 37 SMilhes und SWfches Dippoldiswalde. Leider nur allzurasch ist den Kallen Tagen wieder Tauwctter gefolgt. Das Thermometer zeigt schon wieder 4 Grad Wärme an und lediglich der kalte Westwind und die aus den Schneemassen strömende Kälte sind Ursache, daß wir nicht noch mehr im Matsch waten müssen. — Seit einiger Zeit sind in hiesigen Familien durch die NSV Kinder aus der Kurmark unlergebracht. Gestern wurde ihnen eine Fahrt in die Winterlandschaft des Erzgebirges geboten. In einer langen Schlittenreihe ging es dahin, überall frohes Lachen und auch einmal Staunen ob der für die meisten noch nicht geschauten Naturschönheiten. — In den nächsten Tagen erscheint in den „Ar-Ni"- LIchtspielen der neue Carl Froelich-Großsilm „Ich für dich — du für mich", der ebenso wie die vorangegangenen Filme von Froelich „Mädchen in Uniform", „Reifende Jugend" und „Krach um Jolanthe" wieder etwas ganz Besonderes darstellt. Es ist «in Film der heutigen Jugend, «in Film, dessen Handlung von Anfang bis zum Ende unerhört packend und dabei lustig und jederzeit spannend ist. Unter den Hauptdarstellern ragen besonders hervor: Inge Kick und Heinz Rippert als junge Menschen, die die Arbeits losigkeit zu trennen droht, Paul W. Krüger und Carl Dannemann und dessen Gegenspielerin Eleonore Stadie. Daneben geistern durch den Film eine große Schar lunger Mädels, mit Herz und Mund aus dem rechten Fleck, und als Träger ernster Rollen Katja Bcnnefeld, Carl de Vogt und Maria Manck. — Automobilersahkeile dürfen Sonntags verkauft werden. Die schon bisher gültige Regelung für die Abgabe von Betriebsstoffen, Ersatzteilen und Zubehör für Kraftfahrzeuge an Sonn- und Feiertagen ist neuerdings auch in die Richtlinien für die Ausnahmen von der Sonntagsruhe in den Bedürfnisgewerben, die der Reichsarbeitsminister erlassen hat übernommen worden. Danach ist in Werkstätten und Einstellhallen für Kraftfahrzeuge sowie in Tankstellen die Beschäftigung von Arbeitern und Angestellten mit der Abgabe von Betriebsstoffen und von Ersatzteilen und Zubehör für Kraftfahrzeuge an allen Sonn- und Feiertagen zulässig. Dippoldiswalde. Wiederum ist das deutsche Volk in diesem Winter zum Kampf gegen Hunger und Kälte angetreten. Vier Wintermonat« liegen hinter uns und schon können wir feststellen, daß das deutsche Volk in seiner Lebenskraft nach dieser harten Zeit ungeschwächt dasteht. Daß es uns gelang, diese Monate ohne besondere Schwierigkeiten zu überwinden, während uns in frühe ren Jahren vor ihnen immer ein Gefühl der Angst und Furcht überkam, verdanken wir einzig und allein einer neuen Gelstes- haltung, die uns heut« als Volk auszeichnet. Wir haben den Weg vom Dienst am Ich zum Dienst an der Gemeinschaft zurückgelegt. Sichtbar kommt die Wandlung der Gesinnung im Winterhilfs werk des deutschen Volkes zum Ausdruck. Für immer wird das grandiose Werk Wirklichkeit gewordener Hilfsbereitschaft In die deutsche Geschichte eingehen. Ein Volk, vor dem Abgrund stehend, hat aus sich heraus die Kräsk« geboren, die es über jede Not hin wegdringen. Das sächsische Winterhilfswerk hat für die einzelnen Kreisstädte Sachsens künstlerisch gehaltene Wappen geschaffen, die für eine Nagelung zur Ausstellung gelangen. Während des großen Krieges wurden riesige Eiserne Kreuz«, Wappen und dergleichen in allen Gegenden Deutschlands angebracht. Jeder konnte gegen eine Spende einen Nagel erwerben und ihn in das Wappen ein hämmern. Zeugnisse, Denkmale einer großen Zeit, entstanden auf dies« Weise. Nicht minder groß als das 4'/-jährige Ringen um die deutsche Freiheit Ist die Jetztzeit. Wenn wir auch nicht mit klirrenden Waffen um den Sieg ringen, so ist doch das Ziel des Kampfes das gleiche, ein freies Deutschland. Die WHW-Städte- wappen sind als das Denkmal unserer Zeit geschaffen. Sie sollen künden von der Größe der Opferbereitschaft, zu der sich das deutsche Volk in diesem Winter zusammenfand zugunsten -er vom Schicksal Enterbten. Kunstwerke entstanden, die jedem Volks genossin entgegenrufen: „Opfere auch Du! Mit jedem Schlag, mit dem Du einen der kleinen Nägel In das WHW-Wappen schlägst, führst Du einen Schlag gegen Hunger und Kält«, gegen Not und Elend!" , , — diesen Lagen beacht einer der treuesten und unermüd lichsten Vorkämpfer des Deutschtums In Amerika, Rudolf Cronan, seinen 80. Geburtstag. Er Ist Rheinländer von Geburt wch blickt heute auf fünf Jahrzehnte deutschen Schaffens und Wirkens In der amerikanischen Wahlheimat zurück. Bereits In den achtziger Jahren trat er als Zeichner Indianischen Lebens hervor. Die „Gartenlaube" und andere Familienzeitschriften ver- öffentlichen seine Skizzen aus den Indlanerkerrikorlen. Im Dienst der Deutschtumsarbeit wirkte er un«rmüdlich durch werbende und aufklärende Schriften und Vortragsreisen sowohl In USA wie in der alten Heimat. Sein Hauptwerk führt den Titel „Drei Jahr hunderte deutsch«» LebenS in Amerika". Das neue Deutschland oer Heimat grüßt den alten Kämpfer jenseits d«s großen Wassers in Dankbarkeit und mit ihm seine Lebensgefährtin uns treue Mit helferin Im Wirke» für unser Volkstum, Margarethe Cronan aus Chemnitz. (Rudolf Cronau hat auf seinen Vortragsreisen In Deutschland wiederholt auch im Gewerbeverein Dippoldis walde gesprochen, und Marg. Cronau ist als Gründerin des Marg.-Cronau-Helms in Schellerhau uns allen bekannt.) Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Maurer Herbert VttoLabetzfch aus Oberhäslich mit der Hausangestellten Frida Elsa Claus au» Reinberg. Der Geschäftsführer Paul Erich Schreiner au» Kurort Kipsdorf mit Luise Helene gesch.Krumpolt Kto. Frkdrich au» Dlppollriswaide. Der Bautechnlker, Paul Mittwoch, am 13. Februar 1938 101. Jahrgang Amtliche abessinische Erklärung über die Grenzzwischenfalle In einer amtlichen Verlautbarung über die kürzlichen Grcnzzwischenfälle wird gesagt, die abessinische Garnison von Ecrlogubi habe keinen Ausfall unternommen und auch nicht versucht, die italienischen Streitkräfte am 2. Februar in Afdub einzuschließen. lieber die Zwischenfälle bei Gerlogubi am 29. Januar wird von den Abessiniern folgende Darstellung ver öffentlicht: Eine abessinische Patrouille von 25 Mann, die lediglich mit Gewehren bewaffnet waren, wurde von italienischen Truppen, die mit Maschinengewehren ausgerüstet waren, an gegriffen. Die schon früher vom Kaiser gegebenen Befehle wurden, so wird von abessinischer Seite weiter erklärt, getreu lich ausgeführt, und es werde keiner Patrouille erlaubt, sich weiter als drei Kilometer von der großen Masse einer Garni son zu entfernen. Ser MWW EesWMW in Nm OM Ml »« einen Krieg Reuters Vertreter in Rom hatte eine Unterredung mit dem abessinischen Geschäftsträger Afwork, in der dieser erklärte, er persönlich glaube nicht, daß es zu einem italienisch-abessinischen Krieg kommen werde. Nach seiner Ansicht sollte es möglich sein, die Angelegenheit auf friedlichem Wege zu regeln. Der Geschäftsträger gab jedoch zu verstehen, daß seine Regierung alle „unvernünftigen" Forderungen nach wie vor entschlossen ablehnen werde. Die Lage ist so, sagte Aswork nach der Reuter darstellung weiter, daß in dem Falle, daß die Italiener auf einer Entschädigung für den Zwischenfall von Ualual, bei dem Abessinier infolge eines nicht herausgeforderten Angriffes getötet wurden, bestehen sollten, und daß die italienische Re gierung an dem Standpunkt festhielte, das Gebiet bis Ualual gehöre ihr, eine Regelung auf einer solchen Grundlage zwischen Abessinien und Italien unmöglich wäre und wir an den Völker bund appellieren müssen. Kein ilMMez MM« an MWm Di« italienische Botschaft in London hat dem Reuterschen Büro mitgeteilt, daß kein Ultimatum an Abessinien abgeschickt worden sei und daß die unmittelbaren Verhandlungen fort gesetzt würden. Nach einer Reutermeldung aus Rom wird dort an amt licher Stelle betont, daß keine bemerkenswerte Entwicklung in den in Addis Abeba geführten Verhandlungen zu verzeichnen sei, und daß die Meldungen über einen ganz bestimmten Charakter der von Italien vorgelegten Forderungen unrichtig seien. Es wird nachdrücklich versichert, daß die Mobilisierung zweier Divisionen eine der Verteidigung dienende -Vorsichts maßnahme sei. AMW MiMM * zum itM»W» MM» MU AWMI Die Pariser Abendpresse beschäftigt sich sehr eingehend mit dem abessinisch-italienischen Zwischenfall und den Maß» nahmen, die die italienische Regierung getroffen hat. Ganz allgemein glaubt man hier nicht, daß Italien sofort militäri sche Schritte in Abessinien unternehmen wird, hält es aber nicht für unwahrscheinlich, daß es sich schließlich noch dazir entschließt, falls die abessinische Negierung keine Genugtuung gibt. Bemerkenswert ist die Haltung des Temps, der davon abrät, den Völkerbund mit der Angelegenheit zu betrauen, da er sich dann vor eine sehr heikle Aufgabe gestellt sehen würde. WlMd W«W MMMMMMIMW zMm Mm und MWm Ueber die Entwicklung des abessinisch-italienischen Konfliktes zeigt man in italienischen politischen Kreisen vorerst größte Zurückhaltung. Mit Nachdruck wird betont, daß Italien gern bereit sei, direkte Verhandlungen mit Addis Abeba zu führen. Weiter wird bekannt, daß bei einer Besprechung zwischen Su- vich und dem englischen Botschafter Sir Eric Drummond dieser im Namen seiner Regierung den Wunsch nach der sofortigen Aufnahme unmittelbarer Verhandlungen zwischen Abessinien und Italien zwecks Beilegung der bestehenden Schwierigkeiten ausgesprochen hat. AdeMe»; Verteidigmgrwille Der abessinische Geschäftsträger in Rom soll erklärt haben, wenn Italien wirklich die Absicht habe. Krieg gegen Abessinien zu führen, so stehe e» fest, daß die Abessinier ihr Land bis aufs Aeußerste verteidigen und Italien zwingen würden, feine Grenzen zu achten. Der Geschäfts träger hob hervor, daß Abessinien S00 000 Mann unter Wassen stehen habe und diese auf eine Million erhöhen könne. Außerdem habe es neuzeitliche Waffen in Europa gekauft, besitze allerdings keine Tanks und Flugzeuge. SOS-Rufe der „Macon" Vermutlich London 13. Febrnar. Nach den bisher aus San Franzisko vorliegenden Meldungen ist das Luftschisf Macon nach einem schweren Unfall, dessen Ursachen und Auswirkungen noch nicht genau bekannt sind, zmn Niedergehen aus das Wasser gezwungen worden. Liner der vom Luftschisf ausgesandten Funksprüche be sagt, daß die Mannschaft beim Berühren des Wassers von Bord gehen werde. In anderen Funksprücyen ist von einem schweren Verlust, anscheinend an Menschenleben, die Rede. Wie ferner aus Washington gemeldet wird, hat das Marine- departement bestätigt, daß sich das Luftschiff in Schwierigkeiten befindet. Eine vom MarMedefehlShaber von San Franzisko «in- gegangene Meldung lautet: „Die Macon hat einen schlimmen Verlust auf der Höhe von Point Sur gehabt und meldet, daß beabsichtigt wird, das Luftschiff zu verlassen und aufzugeben. Lin Kreuzer leistet Beistand. Das Luftschiff Macon ist das größte Lustschiss der Welt, ein Schwestersahrzeug der Acron» die im Jahre 1933 verunglückte. Die Macon war zum ersten Male am 21. April 1933 aufgestiegen, einige Monate vor der Katastrophe der Acron. Das Lustschiss ist 235 Meter lang. Sein Aktionsradius beträgt etwa 959« Kilometer. Zur Füllung wird unbrennbares HeliumgaS verwendet. Explosion an Bord M NMlW MMN O Ilir MM Milet San Franzisko, 13. Februar. Die Besatzung des ameri kanischen Lustschiffes Macon, die au» insgesamt 9« Mitgliedern besteht, ist nach den letzten Meldungen bis auf zwei Mann ge rettet worden. Die rasche Bergung der Mannschaft wurde durch den Umstand erleichtert, daß sich eine größere Anzahl amerika nischer Kriegsschisse in der Rahe befand. Die Pennsylvania war nur vier Seemeilen von der Unalücksstelle entfernt, wo die Macon ihr Raketensignal in die Luft sandte. Ueber die Ursache der Katastrophe herrscht noch keine Klar- heit. ES scheint jedoch, als ob die Macon unter ähnlichen Um ständen zugrunde aegongen ist, wie seinerzeit das Luftschiff Akron im Jahre 1933. Mehrere Beobachter an der Küste des Süllen Ozeans in der Nähe von Point Sur sahen, wie die Macon mit einem heftigen Sturm kämpfte, der am Dienstag auch in Lot An geles großen Schaden angerlchtet hat. LS wurde beobachtet, wie die Macon rasch auf die See niederging. Dat Luftschiff hob sich jedoch wieder und verschwand in den Wolken. Als Ursache des späteren Niederganges nimmt man eine Explosion an Bord des LuftschisfeS an. Waller Kurt Mickisch au» Dippoldiswalde mit der Telefonistin Ilse Elisabeth Käthchen Schön« au» Dresden. Der Bäckerge- HUfe Ernst Mar Cubeu» au« Freital mit der Hausgehilfin Elfriede Scheuner au« Coswig. Der Bäckergehllfe Clemen« Waller Fiedler aus Neunkirchen mit der Stütze Elsa Dora Neubert au» Dippoldiswalde. Wetter für morgen: (Meldung det Aeichswett«rLIensteS: Ausgadeork Dresden) Noch weiterer Temperatur-Anstieg. Wechselnd wolkig. Zeit weise Regen, nur höchste Berglagen zum Teil Schneesall. Lebhaft» westliche Winde. M»ut