Volltext Seite (XML)
Drei Ltsendahnbanditeu hlngertchtet. In d«m Prozeß gegen 19 Banditen, dl« im Laufe des letzten halben Jahres Terrorakte aub den sowjetrussischen Eisenbahnen verübten und dabei 15 Morde und Ueberfälle ausführten, verurteilte der Gerichtsbof in Leningrad nach siebentägiger Verhand lung drei Angeklagte zum Tode durch Erschießen. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von zwei bis 10 Jahren. Die Todesurteile wurden bereits vollstreckt. Arbeitslose besehen ein Rathaus. In Enneoelin bei Lille drangen etwa 40 Arbeitslose in das dortige Rathaus ein und ließen sich häuslich nieder. Dem stellvertretenden Bürgermeister erklärten sie, den Rückzug nur dann anzu- treten, wenn ihnen auch für die Sonntage Arbeitslosen unterstützung bewilligt würde. Erst ein starkes Polizei aufgebot konnte sie aus ihrer Stellung verdrängen. Später kam es nochmals verschiedentlich zu heftigen Zusammen stößen zwischen der Polizei und den Arbeitslosen, die in zwischen aus verschiedenen umliegenden Ortschaften Ver stärkung erhalten hatten und immer wieder versuchten, das Rathaus im Sturm zu nehmen. Schließlich blieb die Po lizei aber Herr der Lage und zerstreute die Kundgeber. Vermischtes Die Wiedergeburt der „Lamoer Speeldeel". Als im Dezember vergangenen Jahres bei Langwedel das Unglück über die „Camper Speeldeel" hereingebrochsn war, nahm man allgemein an, daß die Speeldeel nie mals wisderkehren würde. Nachdem nun die ersten Ein drücke des furchtbaren Unglücks überwunden sind, haben ruhigere Erwägungen Platz gegriffen, die von der Speel deel geschaffenen kulturpolitischen Werte im Interesse der niedersächsischen Heimatbühne wieder auszubauen. So wird die „Camper Speeldeel" in absehbarer Zeit ihre Auf erstehung feiern können, zumal sich eine ganze Reihe neuer Mitglieder für den aktiven Spielbetrieb gemeldet hat. Der bisherige Vorsitzende der Spielgemeinde, Rektor Hol sten, sowie der Regierungsrat Knackstedt in Stade haben nunmehr eine neue Spielgruppe zusammengestellt, die im Frühjahr dieses Jahres mit einem plattdeutschen Stück her- auskvmmen wird. Man hofft, in den neuen Mitgliedern die Kräfte gefunden zu haben, die würdig das Erbe der alten „Camper Speeldeel" übernehmen können. Sächsisches Glashütte. Der Königsball der Schützengesellschaft fand am Dienstagabend im Saale des Hotels „Stadt Dresden^ statt, aus- aerichket von Lem derzeitigen Schützenkönig, Werkmeister Alfred Wiesenhütter. Ein Festkonzert bot die Wilsdruffer Stadtkapelle unter Leitung von E. Philipp. Unter den Ansprachen des Abends fei die Rede des Schützeninspektors Gotthardt hervorgehoben, der gleichzeitig als Bürgermeister die Grütze der Stadt über brachte und dann auf die Beziehungen zwischen den Menschen und seinem Heimatboden und auf die langsam fortschreitende Wirt schaftsbelebung, wie sie sich auch im Müglitztal« und im Orts zeige, eingina, um mit der durch diese Mitteilung ausgelösten Freude den Abend mit verschönern zu helfen. Dresden. Ein Opfer von Rotmord. Polizei kommissar Aurich ist hier im 37. Lebensjahr gestorben. Im Jahre 1928 war er in der Sachsenallee in Abwehr eines üeberfalls durch Kommunisten am Kopf verletzt worden; -r hatte seinen Dienst weiter versehen, aber die scheinbar geheilte Verletzung machte ihm stets zu schaffen. Jetzt trat nne starke Verschlimmerung ein und Aurich wurde vermut lich von einem Gehirnschlag getroffen, dem er erlag. Dresden. Ein Schwindler! Die Polizei warnt vor Lem 32 Jahre alten Ferdinand oder Fernando Bosco; er öesucht mit Vorliebe Buchdruckereien und ähnliche Betriebe und erbietet sich zum Härten von Schneidemessern. Nach seinen Angaben sollen die Messer wenigstens sieben Jahre lang scharf bleiben; sie werden aber schon nach wenigen Tagen wieder stumpf. Bosco spricht nur gebrochen deutsch. Dresdner Brief MMene MMn SsnderliW V». Baler Kohl. Dresden', 3. Februar. Es gibt eine Redensart, die In ganz Deutschland Heimatrecht erworben hat: Du will st mich wohl verkohlen?" Sie stammt von einem originellen Männlein, das sich in den 20er Jahren des vorigen IährkunLerts in Dres den eines gewissen Rufes erfreute. Vater Kohl war so recht eine Type Les damaligen kleinstädtischen Lebens. Aus Herrn hut stammend, unterhielt er in einem Haus der Webergassc, wo ehemals die Leineweber-Innung ihre Versammlungen abgshal- ten hotte, «in« sonderbare Winkelschulc. Einmal wöchentlich fand dort „Unterricht" statt. Vater Kohl hatte sich eine selt same Religionsphilosophie zurechtgemacht, von der er den Kindern erzählte. Außerdem lehrte er sie fromme Lieder, Ab schnitte aus der Bibel und Gebete. Maren die Kinder brav und folgsam, so verteilte er zur Belohnung Mundsemmeln, Fenchelbrot oder kleine bleierne Fingerringe und erhielt sich so seine Kundschaft. Faule oder unartige Kinder aber bestrafte er hart, ließ sie auf Erbsen knien und schlug sie mit einem Kuhschwanz. Endlich setzte die Polizei diesem Treiben ein Ziel. Und was tat Vater Kohl? In dem Keller desselben Hauses errichtete er einen Meinschank, in dem sich bald ein recht lebhafter Betrieb entwickelte. Usber der Kellertür brachte Vater Kohl ein Schild an mit den Worten: „Hier ist Kohl!" Trat man ein, so gewahrte man an der niedrigen Deckenwölbung eine große Sonne, ES Seren Mitte das Auge Gottes auf ein ost recht unschönes Treiben herabschaute. In einer Nische stand ein großes, wettzeS Kruzifix. Diese Zeichen der Frömmigkeit hinderten jedoch den Vater Kohl nicht, seine Gäste mit ruppiger Grobheit zu behandeln, die immer ärger wurde, je mehr man ihn neckte. In erster Linie verkehrten Studenten und junges Volk bei ihm. Er nannte sie alle „du". Die Burschen durchweg „Peter", die Mädels „Liese". Wenn man die Frage stellte, was die Sonne an der Decke zu besagen habe, so rief er: „Um dir In die Tasche zu gucken, ob du dummer Peter auch Geld hast!" Wollte ihn aber einer ganz besonders ärgern, so brauchte er nur den Wein zu tadeln, dann wurde Vater Kohl so grob, daß eS kaum zu beschreiben war und es natürlich bei seinen Gästen ein desto größeres Holla gab. Fragte man: „ÄaS bin ich schuldig?", so antwortete er: „Die Semmel 5 Groschen, die Bern. 7. Februar. In der ganzen Schweiz yaven nm in allen »erggegenden infolge der starken Schneefülle, auf die Zähn und Regen folgten, Lawinen losgelöst. Ls sind sieben Todesopfer zu beklagen. Die llnglücksfälle ereigneten sich bei Le» Avants am Genfer See, im Berner Oberland und im Kanton Graubünden. Die tieferen Lagen sind schneefrei geworden. Zn den höheren Lagen liegt der Schnee in großen Massen. Ls gibt Bezirke, wo die Schnee höhe drei bis vier Meter betrag«. Einzelne Ortschaften waren mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten. Die Verbindung ist seht überall wiederhergestcllt. Bei St. Antonien im Prättigau (Kanton Grau bündens löste sich plötzlich eine mächtige Lawine, die zwei Wohnhäuser und einen Stall vollkommen verschüttete. Dabei kamen sieben Personen ums Leben. Der Ort St. An^ tonien ist völlig von jedem Verkehr abgeschnillen. Bei dem der Firma Krupp in Essen gehörigen Magner sitwert im Zillertal wurde durch eine Lawine eine Ma-, terialhülte weggerissen; ein Arbeiter kam in den Schnee massen um. Die Bergungsarbeiten mußten wegen an-« dauernder Lawinengefahr eingestellt werden. Die Temperaturen, die durch den Föhn der letzten Tage ziemlich hoch lagen, sind am Mittwoch beträchtlich unter Null gesunken, wodurch die Lawinengefahr langsam abnehmen dürfte. In Gargellen riß eine Lawine zwei Häuser mit. In einem der Häuser befand sich die fünfköpfige Familie des Textilfabrikanten Heuß; vier Personen wurden getötet und die fünfte wird noch vermißt. In Silbertal riß eine Lawine acht Gebäude mit, die zum Glück unbewohnt waren. Bei Hohenems wurde ein Skifahrer von einer La wine gelötet. An der österreichisch-schweizerischen Grenze bei Allfinstermünz staute eine dreihundert Meter breite Lawine fünf Stunden lang den Innfluß; doch brachen sich die Wassermassen einen Weg durch die Lawine. Bei Inns- Leisnig. Daß man nicht vorsichtig genug sein kann, wenn man Ziegelsteine als Wärmeflasche benutzt, wird durch einen Vor fall erneut bewiesen, der unter Umständen zu einem Bran-e hätte führen können. Ein hiesiger Einwohner hatte einen warmen Zie gelstein in ein Tuch gewickelt und als Wärmeflaschenersatz ins Bett getan. Nach einiger Zeit wurde bemerkt, daß durch den Ziegelstein das Bett glimmte. Dir Gefahr konnte noch rechtzeitig gebannt werden. Chemnitz. Beim Entleeren eines Absuhrwagens der städti schen Abfuhrbetriebe wurden Teile der Leiche eines neugeborenen KindeS aufgefunden. Die Grubenmasse war aus einigen Abfall gruben der Zwickauer Straße in Vorstadt Kappel entnommen worden. Die polizeilichen Untersuchungen sind im Gange. Werdau. Zwei 16 jährige Burschen vergnügten sich am Sonn tagnachmittag in der Reichenbacher Straße mit Schneeballwerfen. Sie bewarfen dabei auch einen Les Wegs kommenden Einwohner, der sich diesen Scherz verbat. Die Burschen nahmen daS als Her ausforderung und wurden dem Manne gegenüber tätlich; einer der Jünglinge schlug ihm mit der Hand ins Gesicht. Dem Ange griffenen, der an der Nase eine Kriegsverletzung hatte, wurde daS Nasenbein eingeschlagen; er mußte sich sofort einer Operation un terziehen. Zittau. Ein seltsamer Geschirrunfall ereignete sich am Mitt wochabend in der neuangelegten LönS-Straße, wo gegenwärtig etwa 3H Meter tiefe und 70 Zentimeter breite Kanalgräben an gelegt werden. Beim Ueberqueren eines solchen Grabens, über den der Kutscher Holzbohlen gelegt hatte, stürzten die beiden Pferde eines Sandfuhrwerks in den Kanal, wobei das eine unter das andere zu liegen kam und sich immer mehr in dem engen Gra ben festzwängte. Nach stundenlangen Bemühungen, bei denen auch der Freiwillige Arbeitsdienst mithalf, gelang es, das obere Pferd heil zu bergen. Das untere mußte abgestochen werden und konnte auch dann erst noch unter unsäglichen Mühen aus dem Schacht herausgebracht werden. Knackwurscht zwee Groschen, der Mein kostet nischt." 3m übrigen aber erzählte er seinen Gästen Geschichten, die dann seinen Namen so berühmt gemacht haben. Nach und nach ge riet dann der Weinkeller des Vater Kohl in Vergessenheit, wohl auch in Verruf. Der alternde Mann, der in guten Zeiten aus Gutmütigkeit manches Geld verborgt hakte, wurde nach und nach so arm, daß er sich nicht einmal mehr ein Stückchen Zucker kaufen konnte. Eine alte Magd blieb getreulich bei ihm, versorgte ihn und pflegte ihn auch als er krank wurde und niemand sich mehr um ihn kümmert«. Er starb im Alter von 76 Jahren, sein Grab befindet sich auf dem Trinikatisfriedhof. Vlll. „Mei Sechser". Franz Timmler war ein Musikus, wurde aber überall, wo er mit seinem grünen Frack, über dem ein altmodischer Rad- mantel in genialen Falten hing, mit seinem verschossenen Künstlerhnk und seiner Geige auftauchte, nur „Mei Sechser" genannt. Er war ein gutmütiges, bescheidenes Männchen und verdiente sich seinen Unterhalt redlich mit seinem Instrument. Abends wanderte er Lurch Dresdens Kneipen, stellte sich an der Tür auf und begann zu soielen. Dann ging er von Tisch zu Tisch, um seinen „Sechser" einzufordern. Er wohnte mit seiner Frau in einer dürftigen baufälligen Bretterbude, die in einem Garten der Schäferstraße stand. Eines Tages wurde daS elende Brettergefüge vom Wind um gelegt. Die ganze Bude prasselte den armen Leuten über dem Kopf zusammen. Dabei ging auch die alte Geige in Trümmer. Da setzte sich der alte Mann hin und weinte bitterlich. Mitleidige Menschen schenkten ihm eine neue Geige, und wieder war „Mei Sechser" bei Hochzeiten, Kindtaufen un- anderen Festlichkeiten zur Stelle und spielte Tänze und Lieder. Oft auch sang er dazu, aber da er das „l" nicht aussprechen konnte, lachten die Zuhörer auch über die ernstesten Stücke. Das beliebte Lied dieses fahrenden Musikanten, das ihm auch den Namen „Mei Sechser" gegeben hat, bestand aus 28 selbst- gedichtcten Strophen. Die beiden ersten seien hier wieder gegeben: „Weil die Zeit so schlecht und Kei Geld In der Welk, So hab I mei Musik auf'» Sechser gestellt. Enn Sechser hat jeder, ob groß oder klein, Drum greift nur recht fleißig in die Taschen hinein! I geig doch nicht schlecht, i geig ja so schön, Wer mir kein Sechser gibt, kann wieder gehn. „Mel Sechser! Mei Sechser!" is mei Morgengebek, Ob's gleich, meine Herren, in der Bibel nich steht! —" 3m Jahre 1831 starb der beliebte, volkstümliche MusikuS. Sein letzter Ausspruch, au seine Frau gerichtet, wurde in Dres den zum geflügelten Mort: „Mine, mach Licht, oder ich sterbe im Finstern!^ R. B. er von einer Lawine erfaßt worden ist. Aus Unterwasser (Togaenburg) wird gemeldet, daß dort seit Ende vier Tagen drei jugendliche Skifahrer, diö eine Tour in das Gebiet des Churfirsten unternommen hatten, vermißt werden; zwei von ihnen wurden jetzt erfro«! ren aufgefunden. Le irMrz w der Schweiz Vern, Februar. In St. Anlönien im prättigau (Kanton Graubünden) ereignete sich ein schweres Lawinen unglück. Vom kühnihorn löste sich plötzlich eine mächtige Lawine, die zwei Wohnhäuser und einen Stall vollkommen verschüttete. Dabei kamen sechs Versonen ums Leben. Der Ort St. Anlönien ist völlig von jedem Verkehr abgeschnitten, da Lawinen die Straßen blockiert haben. , Auch der weltberühmte Kurort Davos war von der Außenwelt völlig abgeschnitten, da sämtliche Eisenbahnstrek-, ken, Straßen und Leitungen verschüttet bzw. zerstört waren. > In der Nacht gelang es dann, die Strecke Filisur—Davos! freizumachen, so daß die Züge wenigstens auf dieser Strecke ! wieder fahrplanmäßig verkehren konnten. Die Schneehöhe^ beträgt in Davos zweieinhalb Meter. Der Autobusverkehr § zwischen den einzelnen Ortschaften des Engadins mußte na türlich ebenfalls eingestellt werden. In den hochgelegenen^ kleinen Bergortschaften herrscht bereits Mangel an den not-> wendigen Lebensmitteln. Auch im Glarner Land sind etliche Lawinen niederge- gangsn, die stellenweise bedeutenden Schaden anrichteten. Im Kanton Schwyz wurden am Holet Alpslübli bei Stooß durch Lawinen zwei Zimmer eingedrückt. Die Bergbahn aus! dem Rigi mußte wegen starker Schneerutsche den Betrieb j einstellen. Die Temperaturen, die durch den Föhn der letzten Tage ziemlich hoch lagen, sind beträchtlich unter Null gesunken,! wodurch die Lawinengefahr langsam abnehmen dürfte. Letzte Nachrichten böLLN äis UrmäLkiüSsIv Mukden, 6. Februar. Die Zeitung „Charbin Nitschi- Nitschi" veröffentlicht einen Artikel des japanischen Admirals Suetsugu, des Chefs des Ersten japanischen Geschwaders, über die Bedeutung der Mandate für Japan. Der Admiral erklärt, nach dem Austritt Japans aus dem Völkerbund habe dieser kein Recht mehr, über das weitere Schicksal dieser Inseln Ver handlungen zu führen. Die Inseln seien von so großer poli tischer und strategischer Bedeutung für Japan, daß von einer Rückgabe nicht die Rede sein könne. Die Rechte Japans auf die Mandatsinseln seien unerschütterlich. Vsr bsvorstsdönäs LesuoL LoLusoLvWs in Isvuäov Erörterung der Habsburger Frage? London, 6. Februar. 3n politischen Kreisen hält man es für möglich, -aß Außenminister Simon, -er sich am Freitag nach Pa ris begibt, um auf dem 3ahresbankett Ler britischen Handelskam mer eine Rede zu halten, die Gelegenheit ergreifen wir-, um eine Unterredung mit Laval zu haben. Für die kommenden Wochenist eine Aussprache Simons mit den Vertretern Oesterreichs vorge sehen. Der österreichische Kanzler Dr. Schuschnigg und sein Außenminister Berger-Waldenegg werden, wie bereits gemeldet, London demnächst einen zweitägigen Besuch abstatten und wäh rend dieser Zeit mit Macdonald und Simon Besprechungen ha ben. Beide treffen bekanntlich über Paris am 24. Februar in London ein. Der Besuch war schon vor einiger Zeit vereinbart worden, nach Ansicht britischer Kreise wird er jedoch im Hinblick auf die kürzlichen Entwicklungen erhöhte Bedeutung besitzen. Evening Standard will wissen, Laß Schuschnigg die Möglich keit einer Wiedereinsetzung der Habsburger mit Ler britischen Ne gierung erörtern werde, da beim Rücktritt des jetzigen österreichi schen Präsidenten Dr. Miklas im Oktober ein Kampf um seine ' Nachfolge beginnen werde. Schuschnigg würde gern Len Erzher zog Eugen als nächsten Präsidenten seb-n. Die Heimwehr wolle dagegen Fürst Slarhemberg als Präsidenten, -er Liesen Posts» auch selbst anstrebc. DisäeL DreisrLQ^eLu88!8 IQ Nom Nom, 6. Februar. Der Dreierausschuß des Vö'.kerbunds- rates sür die Saar hielt am Dienstag und Mittwoch unter dem Vorsitz von Baron Aloisi zwei Sitzungen ab. In der ersten Sitzung wurde nach einer amtlichen Mitteilung der Be richt des Präsidenten der Saarrcgierung, Knox, über Fragen finanziellen und verwaltungsmäßigen Charakters entgegen ge nommen, die von ihm mit der Reichsregierung behandelt worden waren, so besonders die Zahlungen und die Ab findungen der Beamten und ihre Pensionen sowie die sozialen und privaten Vereinbarungen. In der zweiten Sitzung hat der Dreierausschuß den Be richt des Direktors der Finanzabteilüng des Völkerbundes, Loveda, über die Verhandlungen entgegen genommen, die in Basel zwischen den Sachverständigen Deutschlands und Frank reichs über die praktische Anwendung der von den beiden Negierungen im Zusammenhang mit der Saarabsiimmung übernommenen Verpflichtungen stattgefunden haben. Schließ lich hat der Dreierausschuß den Unterausschuß des Finanz ausschusses des Völkerbundes, dessen beide Mitglieder Mynarski (Polen) und Tumedei (Italien) bereits in Rom anwesend sind, gebeten, gewisse Fragen finanziellen Charakters zu prüfen und ihm seine Ansicht mitzuteilen.