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Weißeritz-Zeitung : 15.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193502150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-02
- Tag 1935-02-15
-
Monat
1935-02
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.02.1935
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» c süditali«nischen Häfen aus Sie „Goldene nasse, der Ortsgrup als jahrel Kasseniva Realschub um an L leeren, ih die imm< Bank ein nasse und ducchmac ! Seiten g Nazis un stellt wui d,e ihnen und San auch etwc sie mit n ten Habei ein Glas schnell de zu Ende Sie i 1933 bei dermeiste mit seine straße" b' den sie m macht — kung des mal wür mehr mit innerlich „Wenn u schasr zue Frauen e kochtes E Ein weni sturm d«! den Frar von dem Solidarit hin zeigt sprochen, und die ging. E ! init Beg' eine Ein lopfgerick nen die zwei alte genübersas Zwei leben, dm Müller ur Erinnerun Brettermü lielt in de Der Nechte w> liegen tief I Pieschen, Im eg m lisch Ihm Ml Leber Mrschvni l>hm der 1 Dresd von dem i und seltsai bei DreÄ< Dresdner, schichte er erzähle sie Am a I^cn Dorf Schisssmül dieser Art rere Schis Kähnen, o lerhaus, i zwischen o das von L Mühlstein Bretterges Iler Steg i I Es w Isiebziger 2 Idurch Lie Iln der so Der Abtransport der beiden Mobilisierten italienischen Divisionen ist mit de? Verschiffung kleiner Verbände von siidltalienischen -äsen aus emaeleitet würden. Sie bestehen im wesentljchen au» SveziaMen und technischen Truppen, die neue MqterialverschiffungiM zu begleiten haben. Bon zu konnei Angeklagten im Sinne der Anklage bestritt, mutzte wegen mangelnder Beweise sreigesprochen werden. Gegen Krolop und Ehefrau Zinke wurde das Verfahren nach dem Straf- Allerlei Re«igkette« Die letzten Toten geborgen. Am Mittwochabend und im Laufe der Nacht zum Donnerstag sind die letzten drei der bei dem Wassereinbruch auf -er Grube Laurweg Ver unglückten geborgen worden. Lawinenunglück in Südtirol. Aus Ortini in Südtirol wird ein neue» Lawinenunglück gemeldet, dem «in r«ichs- deutscher Professor Erdmann-Windisch ans Kirchahorn (Oberfranken) zum Opfer gefallen ist. Der Professor nahm an einem Skiausflug teil. Während des Marsche» bemerkt« sten hatten auch diese Angeklagten geglaubt, durch weitere Abführung von Beiträgen und Lesen der berüchtigten Hetz schriften den Zusammenhang der alten KPD ausrechterhalten zu können. Mückcnberger, der jede Verbindung Mit den Todesurteil im Lindbersh-Proretz Hauptmann soll auf den elektrischen Stuhl Alemington (N«w Jersey), 14. Februar. Der Sensationsprozeß gegen den de» Mordes an dem Hind des Iliegerobersten Lindbergh angeklagten Bruno Ri chard Hauptmann endete mit einem Todesurteil. Rach elf- stündiger Beratung erkannten sämtliche 12 Geschworene Hauptmann schuldig de» ..Morde» ersten Grade»". Die Hinrichtung Hauptmann» ist bereits auf die Woche, die mit dem 18. März beginnt, festgesetzt worden. E» ist aber an zunehmen. datz das endgültige Schicksal Hauptmanns noch einige Monate unbestimmt bleiben wird, da die Verteidigung beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegen will. Grohe Spannung lagerte über dem Gerichtshof, als die Geschworenen nach elfstündiger geheimer Beratung ein traten, um ihren Spruch durch den Obmann verkünden zu lassen. Bei den Worten „Schuldig des Mordes ersten Gra des" weinten die vier weiblichen Geschworenen. Tiefe Be wegung ging durch den Saal, denn mit diesem Schuldspruch war Hauptmann dem Tode auf dem elektrischen Stuhl ver fallen. Der Angeklagte selbst nahm das Todesurteil mit Fassung und äußerlicher Ruhe entgegen. Nur sein Gesicht verfärbte sich. Seine Frau sprang mit einem unterdrückten Schrei von ihrem Platz aus und brach dann zusammen. Hauptmann wurde gefesselt und unter starker Bedeckung aus dem Gerichtssaal geführt. In seiner Zelle brach er zu sammen. Hauptmann wird unter strenger Bewachung in bas Zuchthaus von Trenton in New Jersey übergesührt. Dort bleibt er in der sogenannten „Todeszelle" in Einzelhaft bis zur Vollstreckung des Urteils. Wie verlautet, nahmen die Geschworenen, deren Schuldspruch einstimmig erfolgen mutz, insgesamt fünf Abstimmungen vor. Zwei weiblich« Ge schworene und ein männlicher blieben Len ganzen Tag über fest bei ihrem Spruch zugunsten einer Verurteilung zu lebenslänglichem Zuchthaus; schliesslich gaben sie aber doch nach und stimmten für das „Schuldig des Mordes". Mchrleitertmmg w Berlin Im Preussenhaus in Berlin fand am Donnerstag unter dem Vorsitz des Stellvertreters des Führers, Rudolf Hess, eine Neichsleitertaaung der NSDAP statt. Die Tagung befaßte fick mit einer Reihe aktueller poli tischer Fragen, die zur Zeit im Vordergrund der Partei arbeit stehen. Im Anschluß an eine ausgedehnte Aussprache wurden Maßnahmen innervolitischer und parteiorganisa- tortscher Art besprochen, dle für di« Durchführung der staatspolitischen Aufgaben der Partei von Bedeutung sind. Bon gestern Lis heute Ein Zeuge im Memelländer-Vrozeß verhaftet. In Memel wurde auf Beschluß eines Kownoer Unter suchungsrichters der Gerichtsangestellte Herbert Krahmer verhaftet. Er wird des Zeugenmeineides im Memelländer- Prozeß beschuldigt. Krahmer ist einer der vielen Bela stungszeugen, Lie ihre Aussagen vor dem Untersuchungs richter bei der jetzigen Gerichtsverhandlung widerriefen. Er wurde am 22. Januar zum Fall des verschwundenen Justiz wachtmeisters Jesuttis vernommen. Seine damaligen Aus sagen riefen starkes Aufsehen hervor, denn er erklärte, daß der Untersuchungsrichter ihm die Aussagen unter Andro hung sofortiger Verhaftung erpreßt Habs Die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New Port veranstaltete zu Ehren des amerikanischen Botschafters in Berlin, Dodd, einen Empfang im Deutschen Verein. Bot schafter Dodd gab in einer Ansprache seiner Ueberzeuaung Ausdruck, daß nach der Beseitigung der zur Zeit den Han del erschwerenden Zollmauern zahlreiche Wege zum ver mehrten Warenaustausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten gangbar sein würden, und befürwortet« wärmstens eine noch engere Gestaltung der gegenseitigen kulturellen Beziehungen. Verschiffung italienischer Truppen nach Abessinien. italienischer Seite wird ausdrücklich erklärt, es Handl» sich bis jetzt um keine Massentransporte, für die ein Zeitpunkt noch nicht festgesetzt fei. Falls Massentransporl« noch Eri- trea und Somali aber schon in der nächsten Zeit erfolgen sollten, so hätten diese Truppen nur den Auftrag, die ita lienischen Grenzposten so zu verstärken, daß sie jedem abes sinischen Angriff in den Grenzgebieten gewachsen wären. Sowjetrusslfcher Staatsanwalt in Haft genommen. Auf Veranlassung der Bundesstaatsanwaltfchast dec Sowjetunion ist Staatsanwalt Schemschunikow. der nach Leningrad zur Bekämpfung von Verbrechen antisowjetrus- sischer Element« auf der „Oktober"-Eisenbahn abkomman- diert war, seiner Stellung enthoben un- in Haft genommen worden. Es wird ihm oorgeworsen, daß er und sein« Un terbeamten Partei- und regierungsfeindliche Personen unter- stützt hätten, auch seien sie nicht genügend entschieden gegen Beamte vorgegangen, die als Saboteur« zu bezeichnen seien, Im Zusammenhang mit der Verhaftung Schemschunikows wurden weitere fünf Personen ihrer Aeinter enthoben. Sie werden zur Verantwortung gezogen werden. saarleier ia alle« Schale» Berlin, 1S. Februar. L»,.. 1. März d. I. kehrt das Saarland, das durch das Diktat von Versailles dem deutschen Vaterlande entrissen war. in die Reichsgemeinschaft zurück. Es ist dies ein Tag der Freude und des nationalen Stolzes, dessen Gedächtnis unsere Jugend der Nachwelt erhalten soll. Reichserziehungsminister Rust hak daher durch Erlaß angeordnet, daß ln allen Schulen seines Geschäftsbereiches am 1. März, um S Uhr vormittag», der Rückkehr der Saar in einer kurzen würdigen Feier gedacht wird, -ab übri gen an diesem Tage der Unterricht ausfällt. IS Mrs Freiheiklsmps Gedenkfeiern zum 15. Jahrestag der Vrogrammverkündung Gerichtssaal Urteile des Sondergerichts Das Sondergericht für das Land Sachsen veryandelte gegen Paul Jurjanz, Franz Krolop, Oskar Mückenberger, Willi Wienhold, Marie Voigt, Hermann Zerche, Fritz Rabe, sämtlich aus Dresden. Wie so manche der alten Kommuni freiheitsgesetz vom 7. August 1934 eingestellt. Marie Voigt erhielt ein Jahr. Auguste Lewinson zehn Monate, Stiller und Zerche je neun Monate, Jurjanz, Zinke und Böhme je acht Monate und Wienhold sieben Monate Gefängnis. Marie Voigt wurden neun, Rabe und Böhme je sechs Mo nate der Untersuchungshaft angerechnet, während bei den übrigen die Strafen durch die Untersuchungs- und Schutz haft als verbüßt gelten. Rach Zweimaligem Todesurteil 15 Jahre Zuchthaus Das Schwurgericht Leipzig verurteilte den 23jährigen Hans Arnim Beck aus Chemnitz wegen vollendeten und versuchten Totschlags zu einer Gesamtstrafe von fünfzehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverlust. Ein Jahr Zuchthaus gilt als durch die Untersuchungshaft ver büßt. — Beck hatte am Abend des 4. April 1934 auf den SS-Mann Frisch geschossen und diesen tödlich verletzt; ein zweiter SS-Mann wurde verletzt. Beck war bereits zweimal zum Tode verurteilt worden; er hatte auch gegen das zweite Todesurteil Revision eingelegt, worauf das Reichsgericht das Urteil aufhob und die Sache zu neuer Verhandlung an das Schwurgericht Leipzig zurückoerwies. — Das Reichsgericht führte zur Begründung seines Urteils u. a. aus, daß es es nicht für ausgeschlossen halte, daß dem Angeklagten bei seiner Jugend und Unreife die genü gende Abwägung des Für und Wider seiner Tat gefehlt habe. Er war deswegen wegen Totschlags gemäß 8 212 StGB zu bestrafen; es war auf die Höchststrafe zu erkennen, denn der Angeklagte habe in heimtückischer und feiger Weise rin Menschenleben vernichtet. b«r Führ, «in«r steil sich in Si gehenden und sein« mit Hilf« Parti« sch ter den konnte di darauf. Milz! Wien ist kurzer Zk den Pers, die Mensi gen in d< Zwe izei verhl und Per manten ein Terr waren, r Sm« Ler Traditionsgau München-Oberbayern der NSDAP, von dem aus die nationalsozialistische Freiheitsbewegung ihren siegreichen Vormarsch in Deutschland antrat, wird den Tag der 15jährigen Wiederkehr der Verkündung des natio nalsozialistischen Programms durch den Führer Adols Hit ler am 24. Februar in feierlicher Form begehen. Der große Gedenktag am Sonntag, dem 24. Februar, wird vormittags um 11 Uhr eingeleitet mit einer national sozialistischen Weihestunde in der Tonhalle in München. Abends um 8 Uhr findet im Hofbräuhausfestsaal, der Stätte, wo der Führer Adolf Hitler am 24. Februar 1920 das Programm der Nationalsozialistischen Arbeiter-Partei ver kündete, eine große Kundgebung statt unter dem Motto „15 Jahre deutscher Freiheitskampf". Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister pg. Ru dolf Heß. wirh von dieser Stelle um 20 Uhr die Vereidigung aller Volltischen Leiter Deutschlands, der Führer der HI., des Jungvolks, des BDM. und des Arbeitsdienstes, die nach dem 24. Februar 1SZZ ernannt worden sind, vornehmen. Von 20.30 Uhr findet im gleichen Saal die große Par- teigründungsfeier anläßlich der 15jährigen Wiederkehr der Progrommverkündung statt. Teilnahmeberechtigt an der großen Kundgebung im Hofbräuhaus-Festsaal sind die Par teigenossen, die gleichzeitig im Besitz des Blutordens und des Goldenen Ehrenzeichens der Partei sind. Reform der deutsche» Mensche« Reichsminister Kerrl über die neue Gemeindeordnung. Halle, 15. Februar. Auf einer Tagung des Gauamtes für Kommunalpolitik in Halle ergriff Reichsminister Kerrl das Wort zu einer ReL« über die neue Gemeindeordnung. „Die Erneuerungs tat des Reichsfreiherrn vom Stein", so führte der Minister aus, „beruhte auf der Erkenntnis, daß Gesetz und Wirt schaft die Blüte und Größe eines Staates allein nicht be wirken können und daß auch ein Staatsmann nicht mehr erreichen kann, als die Gemeinschaft der Volksgenossen zu erreichen entschlossen ist. In wenigen Jahren ist damals unter der Mithilfe eines kleinen Kreises die Erneuerung des preußischen Staates und Volkes gelungen. Das gleiche er leben wir heute. Das Ziel wird erreicht, weil der Führer die Reichsreform nicht wie seine Vorgänger im Reichskanzler amt in einer Vereinheitlickung des Staates sieht, sondern als eine R e f o rm des deutschen Menschen. Die Erneuerung konnte nicht vom Nationalsozialismus oder So zialismus allein ausgehen; erst aus der Synthese beider Ideen, Lie im tiefsten Grunde sich decken, erwuchs die neue Volkwerdung. Durch Adolf Hitler erhielt das deutsche Volk ein Ziel, für das man nicht nur leben, sondern auch kämp fen und sterben kann. Allgemein ist jetzt die Erkenntnis geworden, daß das Individuum und die Sippe allein nichts sind, das Volt aber alles, daß der einzelne nur leben kann durch die Ration. Das unterscheidet die deutsche Revolution von der franzö sischen, daß sie nicht die Menschenrechte proklamierte, son- der» die Menschenpflichlen und daß ihr Freiheitsbegriss das Gegenteil von der Willkür und Ungebundenheit der fran zösischen „Liberte" ist. Entsprechend der Kampftradition der NSDAP, stellt der Nationalsozialismus jeden Deutschen heute in die uner hörte Freiheit der eigenen Verantwortung. Diese Verant wortung zwar bedeutet Bindung. Wer aber diese Bindung als Unterdrückung und Knebelung empfindet, dem ist nur zu wünschen, daß ihm in seinem privaten Kummer endlich die Augen aufgehen für die wirkliche Erkenntnis des Natio nalsozialismus und seinen Grundsätzen: Gemeinnutz geht vor Eigennutz." Ergebnis -er Woche Stallens MobWertMg gegen Abessinien Einige Ueberraschung hat »die Nachricht hervorgerufen, baß Lie italienische Regierung Lie Mobilisierung von zwci motorisierten Divisionen angeordnet hat, um ihrer Inter vention gegenüber Abessinien wegen verschiedener Grenz plänkeleien größeren Nachdruck zu verleihen. Die Mobilma chung militärischer Kräfte ist aber eine Angelegenheit, für die sich auch andere als die beteiligten Mächte zu interessie ren pflegen, weil sich nie vorher übersehen läßt, welche Weiterungen «ine solche Maßnahme hoben kann. So haben denn auch die Regierungen Englands und Frankreichs in Rom ihre Vermittlung angeboten und zur Mäßigung ge raten. Nach den letzten Meldungen sieht es auch io aus. als wollte man den italienisch-abessinischen Konflikt auf dem Verhandlungswege aus der Welt schaffen. Andererseits Hal Italien an Abessinien Forderungen gestellt, die von dem Grundsatz ausgehen, daß Abessinien an diesen Grenzzwi- schensällen allein die Schuld trage. Die abessinische Negie rung bewahrt vorerst eine kühle Haltung und erklärt, daß «s die ganze Frage vor den Völkerbund bringen werde. Interessant ist die Einstellung der französischen Presse, die sich ziemlich übereinstimmend aus die Seite Italiens stellt. Aus einer Auslassung des bekannten französischen Journali sten Sauerwein muß man sogar entnehmen, daß Frankreich in Rom kürzlich den Italienern besondere Rechte in Ost- Afrika zuerkannt und ihnen Vorteile zugestanden hat. Da mit wird zum ersten Male die Vermutung bestätigt, daß Italien für die geringen Erfolge des letzten mit Frankreich geschlossenen Kolonialabkommens eine gewisse Handlungs freiheit in der abessinischen Frage erhalten hat. Zunächst hat man aber den Eindruck, als ob die befohlene Mobilisierung zweieritälienischer Divisionen nur als Druckmittel dienensolle. Jedenfalls rechnet man nicht damit, daß vor Ablauf der Regenzeit größere Unternehmungen gegen Abessinien er folgen werden. Die beiden mobilisierten Divisionen blei ben noch in der Heimat, dagegen findet schon seit längerer Zeit «ine ständige Auffüllung des militärischen Materials für das in Ost-Afrika stehende italienische Truppenkontin gent statt. Schwierige Lage des Kabinetts Nandiu Es ist kein Geheimnis, daß der französische Ministerpr« fident FlanLin von dem Ausgang seines Londoner Besuches «ine Stärkung seiner innerpolitischen Stellung erwartet hat. Flandin muß aber die Erfahrung machen, daß das parla mentarische System eine starke nationale Linie nicht zuläßt, wenn dabei di« Interessen einzelner Parteien zu kurz kom men könnten. So bedeutet die knappe Mehrheit von 54 Stimmen, die das Kabinett Flandin zur Durchführung der Spar-Dekrete in der Kammer erhalten hat, keineswegs einen überwältigenden innerpolitischen Sieg. Das zeigte sich denn auch alsbald durch eine Erschütterung in den Pariser Finanzkreisen. Hierzu lag allerdings insofern kein Grund vor, als Lie Regierung die betreffende Abstimmung nicht mit der Vertrauensfrage verknüpft hatte. Es verlautet aber, daß Flandin auch weiterhin entschlossen sei, Lie Kammer aufzulösen, wenn ihm das Kabinett die Gefolgschaft in der Durchführung aller großen Fragen verweigern würde. An Neuwahlen aber hat in Frankreich niemand Interesse. Eini ges Aufsehen hat es nicht nur in innerpolitischen Kreisen er regt, daß Lie für Mittwochnachmittag in Aussicht gestellt« Berichterstattung Flandin—Laval vor d«r außenpolitischen Kammerkommission im letzten Augenblick abgesagt wurde. Laval scheint es angesichts seiner schwierigen Lage gegen über der unruhig gewordenen Interessengemeinschaft von SörHetrußland, Balkan- und Kleiner Entente für ratsam zu halten, sich zunächst in eine Erörterung der außenpolitischen Lage nicht einzulassen. Daß auch innerpolitische Gründe mitsprechen, ist aus Betrachtungen in einem Teil der fran zösischen Presse unschwer zu entnehmen. Man kann sich in diesen Kreisen noch nicht mit der von allen Völkern vertre tenen These abfinden. Laß man mit Deutschland nur als gleichberechtigtem Großstaat verhandeln kann. Der UnlergMg -er „Macon" Es scheint fast so, daß das Gigantenwerk des Grasen Zeppelin den Deutschen ganz allein vorbebalten sein soll. In amerikanischen Marine- und Heereskreisen ist man der festen Ueberzeugung, daß die Luftschiffe nach dem System Les Grafen Zeppelin trotz aller Fehlschläge in anderen Län- Lern das Verkehrsmittel der Luft für die Ozeanüberque rung sein werden. Die Amerikaner sind es auch, die sich am weitgehendsten mit dem Luftschiffbau vertraut gemacht haben. Wenn jetzt das letzte und größte amerikanische Luft schiff ein Opfer der Elemente geworden ist. so ist das nicht ein Beweis gegen die deutschen Luftschiffe, sondern ein Be weis für die Vorherrschaft des deutschen Luftschiffbaues. Die „Macon" war bekanntlich im Lizenzvertrag nach deutschen Plänen auf einer amerikanischen Werft aus amerikanischem Material gebaut worden. Deutsche Ingenieure waren an -er besonderen Konstruktion der „Macon" nicht beteiligt. Der Untergang der „Macon" und vorher der „Acron" läßt daher die Mutmaßung zu, daß Konstruktions- und Mate rialfehler die Katastrophen herbeiführten. Der deutsche Zep pelinbau hat eine Tradition aufzuweisen, die alle an ihm beteiligten Kräfte des Geistes und der Faust umfaßt. Un erreichte deutsche Wertarbeit in Verbindung mit einem gren zenlosen Verantwortlichkeitsgefühl haben jene stolzen Lust- ichisfgebilde erstehen lassen, die jeder Beanspruchung ge mach,en sind. Dazu kommt ein« Führergeneration, wie sie eben nur aus einer traditionellen Entwicklung heroorgehen konnte, wozu Gras Zeppelin die Grundlagen legte. Deut scher Luftschiffbau und deutsche Luftschifführung sind eben nur einmal in der Welt!
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